Fenris:

Ein wenig unsicher stand ich auf. Das letzte Mal, als ich ohne Erlaubnis und ohne Bescheid zu geben einfach los gelaufen war, war Papa sehr wütend geworden. Auch wenn ich verstand, dass er es aus Sorge getan hatte. Na..nagut. Brachte ich dann jedoch hervor. Vielleicht würde mich eine Jagd wieder aufmuntern? Denn im Moment wusste ich einfach nichts mit mir anzufangen. Los..! Ich stubste meinen Bruder an, ehe ich los lief.

-->> Fenris freie Gebiete - Wald

Das Leuchten in den ganzen ging in meine gesamte Mimik über, als Fenris darauf einging. Aufgeregt sprang ich ihn hinterher, raus aus dem Nebel.

--> Wald (freie Gebiete)

<< Rudelplatz (Nebelwölfe)

Der Nebel umhüllte mich und empfing mich wie ein alter Freund, während ich der Fährte meiner beiden Brüder folgte. Vorsichtig suchte ich mir meinen Weg durch die weißen Schlieren, wobei ich merklich abgelenkt und in Gedanken versunken war - Papas Kummer beschäftigte mich und auch das augenscheinliche Verschwinden von Jive. "Nero?", rief ich schließlich, als sich der Nebel lichtete und den Blick auf den hübschen Teich freigab, dessen Oberfläche sich unter den aufprallenden Tropfen kräuselte. "Fenris?", rief auch nach dem zweiten Zwilling und lief zum Ufer hinunter, wo sich die beiden aufgehalten haben mussten. Doch ihre Spur vereinte sich hier und führte mich schließlich weiter, immer mehr zum Rand unseres Reviers und schließlich über die Grenzen hinaus.

>> Wald (Freie Gebiete)

In der Tat! Es war ein schöner und friedlicher Ort.
Als Morgana mir von ihren Verlusten erzählte, überkam mich das Gefühl, ihr ein wenigTrost spenden zu wollen.
Impulsiv, wie ich nun einmal war, trat ich zu ihr und leckte ihr einmal mit meiner Zunge über die Stirn.
Wir haben alle schon welche verloren, die wir liebten, meinte ich nur und trat wieder zurück.

Morgana

Ich verspannte mich kurz und unterdrückte ein Knurren. Es war schwierig für mich Nähe zuzulassen und noch gehörte Rocco nicht ganz zum Rudel. Dennoch verstand ich seine intension, es war eine nette Geste des Trostes.
Deshalb lächelte ich schließlich, Das stimmt aber man muss sie im guten in Erinnerung behalten. Antwortete ich ihm lächelnd.

Du hast schon recht, Morgana!
Eine gute Erinnerung - und das Leben geht weiter.
Es ist schön hier! stellte ich fest. Schön und friedlich.

... und dann ging sie fort.
Ich sah Morgana hinterher, wie sie anmutig zum Rudelplatz lief.
Sie ist so schön, so souverän und doch ist da eine Traurigkeit in ihr.
Ich wünschte ... ach! papperlapapp! ...
Sie hatte mir eine klare Ansage gegeben. Ich würde sie beherzigen.
Ja, ich würde mit den Rudelwölfen reden, auch wenn die es vielleicht nicht wollten!
Ich würde ihnen eine schöne große Beute mitbringen, damit sie auch sehen konnten, dass ich etwas tauge.
Wohin also? Ich überlegte kurz. Der freie Wald schien mir ein geeignetes Jagdgebiet zu sein.
Kurz sann ich darüber nach, ob ich Akito mit dabei holen sollte, aber dann hätte ich ja zum Rudelplatz zurückgemusst und das wollte ich nicht - ohne Beute.
So lief ich also los.

------ Wald

Ich war vorsichtig gewesen und hatte es hierher geschafft ohne gesehen zu werden. Was genau ich mir dabei dachte wusste ich auch nicht, allerdings war Boreas Morganas Freund gewesen. Ich war mir nicht sicher ob ich mich freuen würde mit ihr zu reden oder ob ich lieber ungesehen bleiben wollte. Der Ort war wunderschön, Nebel lag auf einem kleinen See und durch die Baumkronen drang der Schein des Mondes. Er spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Ich stellte mir vor was Boreas gedacht hatte als er hier saß und den Anblick genossen hatte. In diesem Moment vermisste ich meinen Freund, genauso wie Maurizio so sehr dass mein Herz brannte. Es fühlte sich an als würde es bei jedem Schlag in meiner Brust stechen und ein brennen breitete sich aus.
Ich versuchte ruhig zu atmen und irgendwann ließ es wieder nach, fast wie ein Krampf.
Ich hatte das Gefühl vom weg ab gekommen zu sein, früher war mir meine Bestimmung klar gewesen. Ich hatte ein mal jemandem mein Herz geschenkt und dann geschworen es nicht mehr zutun. Doch langsam begriff ich, dass es nicht so einfach war.
Dass ich nicht gut genug war stimmte, ich konnte kein anderes leben führen. Ich wusste nicht wie, doch so viel Spaß die Begegnung mit Bijou gemacht hatte, so sehr hatte sie mir meine Einsamkeit vor Augen geführt.
Ich sah Aletheia vor mir, wie sie Rebell angesehen hatte und hoffte sie würden glücklich werden. Rebell war ein guter Wolf, er würde sie gut behandeln und das würde reichen müssen um mich glücklich zu machen.
Eine Träne die langsam über meine Wange lief und in das Gras an meinen Pfoten tropfte, strafte meine Gedanken lügen.
Ich hatte das Gefühl, dass ich alles positive schon erlebt hatte. Dass ich das Glück gehabt hatte eine Gefährtin und Welpen zu haben, einen besten Freund, einen Bruder, gute Zeiten. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich alles von außen beobachtete und kein Anrecht mehr darauf hatte.
Eigentlich war ich kein Denker, keiner der viel reflektierte. Ich handelte danach was ich wollte, aber ich hatte irgendwie den Zugang zu mir selbst verloren.
Betrübt ließ ich mich ins Gras sinken und bettete den Kopf auf meine Pfoten. Hier fühlte ich mich Boreas näher und während ich den See beobachtete, stellte ich mir vor wie Maurizios warmes Fell die Stelle zwischen meinen Schulterblättern gewärmt hatte.

Als ich neben mir eine Stimme hörte fuhr ich hoch und drehte ruckartig meinen Kopf. Die schwarze Alpha der Nebelwölfe saß neben mir und während mein Herz raste versuchte ich die Situation abzuschätzen. Es war eine dumme Idee gewesen aber nun war es zu spät, ich war in ihr Revier gekommen und dann auch noch eingeschlafen.
Mein Kopf war leer, ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Es tut mir leid , brachte ich heraus und fühlte mich wie ein Welpe der das erste Mal von Zuhause weg gelaufen war.
Müde blickte ich in die Baumkronen und fragte mich ob wirklich jemand aufpasste so wie es Boreas gesagt hatte, ob Luna wirklich existierte und die gefallenen bei ihr einen Platz hatten .

Ich atmete tief durch, ihre Stimme klang nicht wütend und als sie geendet hatte senkte ich den Kopf.
Boreas , ich sagte es eher wie eine Antwort als eine Frage. Er hatte mir von ihr erzählt, so wie er von ihr gesprochen hatte war sie ihm sehr wichtig gewesen.
Trotzdem haderte ich mit mir, sie war die Alpha der Nebelwölfe. Ich wusste nicht ob ich wirklich mit ihr reden konnte, aber ich fühlte mich so seltsam. So verloren, dass ich einfach nicht wusste was ich sonst tun sollte. Ihre Augen schauten warm, ich wusste, dass sie Mutter war das hatte sie am Alphatteffen erzählt.
Ich weiß nicht genau wieso ich gerade hier hin gekommen bin. Ich weiß Boreas war ab und zu hier, er mochte diesen Ort mich schätze ich wollte ihm nah sein. Er wusste immer eine Antwort, ich vermissen ihn einfach. Ich hätte seinen Rat gebraucht . Sagte ich schließlich und seufzte, mein Mundwinkel zuckte leicht. Die Situation war irgendwie syrreal.