"...leichtfüßig bezeichnen?", half ich ihm auf die Sprünge und kicherte. "Du bist ein wahrer Held." Grinsend sah ich ihn an. Meine Worte waren halb im Spaß und halb im Ernst gemeint. Für mich war er wirklich ein Held.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Na auf jedenfall, grinsend hob ich eine Pfote und schüttelte sie. Mit meinen schlanken Beinen könnte ich bestimmt auch auf einer Woke balancieren. Ihre nächsten Worte bewirktren, dass ein überraschter Ausdruck über mein Gesicht wanderte. Halb Spaß, halb Ernst. Ich bin ein großer Held, Ritter Azzuan, beschützer der Schwachen, erneut streckte ich meine Brust raus. Dann beugte ich mich zu Lyvianne, und du bist meine Königin. Verspielt wackelten meine weichen Ohren hin und her, aber mein Blick war voller Zuneigung. Denn ich meinte den Satz vollkommen ernst.
Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind auf der Durchreise, mit der Aufgabe hier etwas zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zurück zu kehren.
Ich musste lachen. "Dann sollte ich dich jetzt wohl eher "Sir Azzuan" nennen." Grinsend sah ich ihn an. Dass er mich als Königin betitelte, geffiel mir, auch wenn ich es nicht ernst nahm. "Sir Azzuan, lauft Ihr mit mir in die Schlucht hinab und folgt mir bis in den bitteren Tod?" Ich hatte die Schnauze hoch erhoben und sah so gut es ging von oben auf ihn herab. Es tat gut, mal wieder mit jemandem herum zu albern.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Hmm Sir Azzuan, es klingt so schön vornehm. Mit klopfendem Herzen sah ich ihr dabei zu wie sie lockerer wurde und ihre fröhliche Seite zeigte die ich so sehr mochte. Ihre Haltung war spielerisch, so wie meine eigene zuvor und kurz lenkte es mich ab wie schön sie aussah. Doch ich hatte mich gleich wieder gefangen und spielte weiter. Aber natürlich Me Lady, ich werde jede Schlacht an eurer Seite Schlagen. Sei es gegen, Maus, Hirsch, Bär oder sonst etwas. Ich tat als müsse ich überlegen, nur vielleicht nicht bei Bisamratten. Da hört der Spaß auf, fiese kleine Kerle. Mit ernster Miene nickte ich wissend bevor das Lachen nichtmehr zurück zu halten war.
Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind auf der Durchreise, mit der Aufgabe hier etwas zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zurück zu kehren.
Bisamratten? Ich prustete los und strahlte Azzuan glücklich an. "Wie schade, dass es da mit Eurer Zuneigung aufhört, Sir Azzuan", neckte ich ihn und drehte mich um. "Auch wenn Eure Angst vor Bisamratten verständlich ist." Ich lief weiter den schmalen Pfad entlang, der uns irgendwann hinunter in die Schlucht führen würde.
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Das Lachen das aus meiner Kehle kam, klang fast wie ein Kichern. Auch wenn es natürlich sehr schwer für mich wäre, für euch Mylady würde ich sogar eine Bisamratte bekämpfen. Lachend folgte ich ihr, musste aber bald schon wieder darauf aufpassen wo ich hin trat. Wie lange es wohl dauert bis ich hier so elegant herunter komme wie du, dachte ich laut. Meine Stimme klang belustigt.
Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind auf der Durchreise, mit der Aufgabe hier etwas zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zurück zu kehren.
Mit einem Lachen drehte ich mich zu ihm um. "Sicher nicht lange", sagte ich geschmeichelt. "Du lernst schnell." Ich grinste ihn an. Nicht lange dann würden wir unten in der Schlucht stehen. "Da unten hat man ein tolles Echo!", sagte ich aufgeregt. Das wollte ich ihm unbedingt zeigen!
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich musste über Ihr kompliment lächeln und stellte erfreut die Ohren auf. Ich hoffe es. Aber ich mache mir auch nicht so viele Sorgen, das wird schon werden und wenn nicht werde ich eben einfach auf dem Rudelplatz versauern. Lachte ich scherzhaft. Echo klang interessant, neugierig sah ich in die Schlucht herunter. Das ist bestimmt lustig, antwortete ich fröhlich.
Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind auf der Durchreise, mit der Aufgabe hier etwas zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zurück zu kehren.
"Niemals lass ich dich auf dem Rudelplatz versauern!", protestierte ich. "Dafür habe ich viel zu viel Spaß mit dir!" Ich sah ihn aufrichtig und auch ein bisschen verschämt über die Schulter an. Schnell sah ich wieder nach vorne. Das war die Wahrheit. Unter meinem Fell wurde mir ein bisschen warm und das obwohl es Winter war. Ich war einfach nur froh, dass er immer noch bei mir war und ich hoffte, er würde es auch bleiben. Auf sein Kommentar zum Echo hin nickte ich. "Und praktisch. Wenn wir nach jemandem heulen, dann hört man uns besser." Ich stockte und sah mich nach Azzuan um, wobei ich kurz stehen blieb. "Habe ich dir eigentlich gesagt, was ich gerade für eine Mission habe?"
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Wir hatten unser Gespräch noch ein wenig weitergeführt und niemanden in der Felsenschlucht gefunden. Azzuan wollte sich zu einer Jagd aufmachen und ich indessen weiter nach anderen Rudelmitgliedern schauen. Ich trabte weiter durch die Schlucht, als ich plötzlich helleres Fell aufblitzen sah. Liegt da jemand? Erschrocken jagte ich zu der Stelle. Da ist jemand abgerutscht!! Nur wer? Ich konnte die Fellfarbe nicht einordnen und der Rudelgeruch wurde von Verwesung überdeckt. Als ich näher kam, zitterten meine Beine. Naila... Wie erstarrt blieb ich stehen. Mareks Tochter! Sie war so süß und unschuldig gewesen. Wie konnte das passieren? Wie in Trance drehte ich um und rannte davon. Sind noch mehr tot? Bin ich zu spät dran?
>> Felsenwald
~Wenn du fällst, wieder aufstehen und angreifen, niemals deine Angst zeigen~
Ich war langsam gelaufen, um auf Tayro Rücksicht zu nehmen. Vorsichtig lief ich durch die Schlucht. Zu unseren Seiten ragten Felswände in die Höhe und griffen nach dem Himmel, der mir noch viel weiter entfernt vorkam als sonst. Ich sah mich nach Tay um.
Etwas langsamer kam ich in die Felsenschlucht getrottet und bestaunte etwas die Umgebung, ich war hier bisher nur einmal durch gekommen oder zumindest dran vorbei gegangen als ich kurz mit Acy bei den Bergwölfen war. Ich fand es wirklich bewundernswert wie die Bergwölfe hier leben und die Natur nutzen konnten. Doch als ich kurz an Nailas tod denken musste, bereiteten mir diese Felsen größten Respekt. Wer auch immer einmal von diesen Felsen fällt, braucht mehr Leben als eine Katze dachte ich mir dabei kurz, ehe ich bei Rebell ankam und mich wieder konzentrierte. "Wir müssten ganz in der Nähe sein schätze ich. Andernfalls, diese Felsen scheinen nicht zu enden egal wo man hinblickt." meinte ich während ich mich ein klein bischen orierntierungslos fühlte.
>>Selbst wenn Hoffnung schwindet, darf man sie nie ganz aufgeben, dann findet sie zurück.<<
Ich nickte bei seinen Worten. "Ich rieche sie", sagte ich dann leise. Mein Blickfeld veränderte sie. Als würde ich nicht mehr alles wahrnehmen. Die Geräusche, die hörte kamen verzögert bei mir an und mir drehte sich der Magen um. Da ist sie! Ich konnte das graue Fell sehen, das weiter hinten auf dem Felsboden lag. Ich schwankte kurz und musste mich konzentrieren, um nicht umzufallen. Breitbeinig stellte ich mich hin und begann zu hecheln.
Als ich sah das Rebell beinah zusammen brach, stellte ich mich stützend neben ihn. "Bleib du hier und sammel dich kurz, ich gehe schon mal los und lege mich neben sie damit du sie auf mich legen kannst." sprach ich sanft zu ihm und wartete auf seine Bestätigung, damit ich los gehen konnte und aufhören konnte ihn zu stützen.
>>Selbst wenn Hoffnung schwindet, darf man sie nie ganz aufgeben, dann findet sie zurück.<<
Ich atmete tief durch und nickte dann. "Okay", sagte ich und konzentrierte mich darauf wieder alleine stehen zu können. Für seine Stütze war ich sehr dankbar. Es hatte sich kurz angefühlt, als würde ich gleich umfallen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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18.01.2022 17:10
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