Ich beschloss das verstecken zu üben und legte mich flach in den Schnee als Saikko nicht hinsah. Was hatte Odhran mir beigebracht? Beute kann einen auch an der Bewegung erkennen. Deshalb blieb ich ganz still liegen.

Ich fiepte auf, als ich merkte, dass Lola nicht hinter mir war und sah mich besorgt nach ihr um. Durch ihr helles Fell konnte ich Lola im Schnee nicht direkt ausfindig machen, weshalb ich voller Sorge den Pfad zurück lief, welchen ich genommen hatte. Dabei rutschte ich, da ich doch recht eilig lief, mit den Hinterpfoten immer mal wieder zur Seite weg, bis es soweit ging, dass ich mir die rechte Hinterpfote vertrat. Ich jaulte vor Schreck und leichtem Schmerz auf. Vorsichtig trat ich mit der Pfote auf. Es schmerzte etwas, doch gebrochen hatte ich mir die Pfote zum Glück nicht. Lola.. Hatte sie nicht versprochen auf mich zu hören? Ich sah mich suchend nach der Jungwölfin um.

Als Saikko aufjaulte sprang ich auf und flitzte fiepsend zu ihr. ich wollte nicht das du dir wehtust.

Als Lola zu mir gelaufen kam, spürte ich wie pure Erleichterung mich durchströmte. Auf ihre Worte hin sagte ich nichts, sondern ließ mich zu Boden sinken und zog Lola mit der linken Vorderpfote an mich heran. Wieder und wieder leckte ich der Kleinen über den Kopf. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Brachte ich schließlich hervor und schmiegte meinen Fang in Lolas Rückenfell, wobei ich die Augen schloss. Ich habe doch schon versagt, den Welpen von Marek zu beschützen..und ..und all die anderen. Ich darf nicht zulassen dass Lola etwas geschieht. Das würde ich mir nie verzeihen. Ich winselte leicht und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen strömten.

ich merkte das Saikko ganz traurig wurde und schleckte ihr über die Nase. Odhran hat mir nur das verstecken beigebracht. Und das wollte ich üben. sagte ich und stupste Saikko leicht an.

Ich rieb nochmal meinen Fang durch das weiche Fell von Lolas Rücken. Du kannst dich in diesem Schneegestöber wirklich gut verstecken. Dein Fell ist sehr hell. Da erkennt man dich kaum. Lächelte ich dann, auch wenn ich noch immer bedrückt war. Ich glaube, wenn du groß bist, wird dein Fell sicher noch heller. Und dann bist du im Winter eine wirklich gute Jägerin, da dich die Beute nicht so schnell sieht. Dachte ich laut nach. Vorsichtig erhob ich mich wieder, darauf achtend die rechte Hinterpfote nicht zu stark zu belasten. Wollen wir nach oben? Ich bin mir sicher dass Casanova und die anderen uns schon bemerkt haben. Wir sollten auch nicht im Wege sein, wenn die Treiber den Wisent her bringen.

ja das machen wir wieder fröhlich folgte ich saikko nach oben.

Ich schob Lola sanft mit der Nase vor mich auf den Pfad. Immerhin hatte ich ja eine Spur gelegt, so dass sie rasch ihren Weg über die sicheren Stellen finden würde. Ich versuchte dicht bei der kleinen Wölfin zu bleiben, um sie im Notfalls auffangen zu können, sollte sie abrutschen. Ich musste allerdings etwas langsamer gehen, da mein Schritt mit drei belastbaren Pfoten nicht so sicher war. Jedoch gelang es uns schließlich wieder an der Felsbrücke anzukommen. Der Wind zog an meinem Fell. Ich war nur froh, dass ich derart dichte Unterwolle hatte. Ich suchte einen möglichst Windgeschützten Platz auf, von welchem aus wir einen Blick über die Schlucht hatten, und sicher alles beobachten konnten. Ich ließ mich an einem Felsen nieder und sah abwartend zu Lola. Schau dich ruhig um, aber geh nicht zu nah an den Rand ja? Und..pass wegen dem Wind auf.

Ich kuschelte mich an Saikko um mich zu wärmen und schob meine Nase unter Saikkos Bauch. Ich würde hoffentlich mitbekommen wenn die Beute kam. Aber solange konnte ich mich noch aufwärmen.

Als Lola sich an mich kuschelte, legte ich meine Rute um sie herum, so wie Casanova es immer bei mir getan hatte. Ich versuchte der Jungwölfin soviel meiner Körperwärme abzugeben, wie es eben möglich war. Mit aufmerksam aufgestellten Ohren, sah ich in die Richtung, aus welcher die Treiber kommen würden. Wenn die Jagd vorbei ist..werde ich mich um meine Pfote kümmern. Falls..falls keiner der anderen eine Verletzung davon trägt.

Ich drehte den Kopf als ich Snow neben mir bemerkte, ah Snow gut dass du da bist. Ich habe gerade erklärt, dass Wiesents gefährlich sind. Es wird in Panik geraten und dann versuchen uns zu verletzten, weich den Hufen aus und den Hörnern. Damit können sie dich am meisten verletzen. Sie werden sicher bald kommen, wenn sie da sind passt auf dass das Wiesent immer in unserer Mitte bleibt. Nutzt die Felswand als hilfe. Ich grinste in freudiger Erregung und stellte wachsam die Ohren auf. Meine Muskeln und Sehnen waren angespannt, ich wollte jagen und war bereit meine Kraft einzusetzen.

Ich erreichte die Felsenschlucht und registrierte sofort, dass alle Jäger auf ihrem Platz waren.
Das war sehr gut!
Auch Saikko und Lola waren da.
Ich lächelte.
Genau so sollte es sein!
Es war noch etwas Zeit übrig, bis Lyvianne, Iki und Rolf die Beute herantreiben würden.
Sie hatten einen längeren Weg und der Wisent würde müde sein.
Ich informierte also die Jäger über den bisherigen Verlauf.
Es läuft perfekt! Bald schon bringen uns die Treiber die Beute. Sie ist verletzt und wird müde sein!
Odhran und ich schließen uns jetzt euch an. Da können wir den "Stern" bilden.
Denkt daran! Einer fintet von vorne und ein anderer schlägt zu von hinten!

In der Felsenschlucht warteten die Steller. Auch Saikko und Lola hatten einen guten Platz gefunden.
Soeben erklärte Svoboda den Anderen, wie es bisher gelaufen war.
Ich lächelte zu Akela hinüber.
Ich finte. Bin beweglich, schnell und weiß, wie die Beute reagiert.
Keine Kuh nimmt mich auf die Hörner!
Lachend hing meine Zunge aus dem Maul und ich stellte mich neben meine Gefährtin.

Akela
Ich war bereit, meine Muskeln gespannt, jederzeit bereit meine kraft ein zu setzen.
Es kann losgehen ich bin soweit.

Ich hörte Akelas Worte. Natürlich war sie bereit. Ihre Muskeln spielten unter ihrem Pelz und in ihrem Blick lagen Entschlossenheit und Herausforderung.
Mein Herz quoll über vor Gefühlen.
Ich liebe dich, meine Bergkönigin!
flüsterte ich ihr zu.