Da brach das Tier um die Kurve, es war müde und ich sah die Panik in seinen Augen.
Schnaufend und laut trampelnd rannte das Wiesent auf uns zu. Statt wie der Instinkt einem riet abzuhauen, stellte ich mich fest auf meine vier Pfoten.
Kurz warf ich Odhran einen Blick zu, er war als nächster dran. Dann war meine Aufmerksamkeit wieder bei dem großen Tier, dass immer näher kam.

Der Wisent preschte um die Ecke. Ein kapitaler Bursche, aber müde! So sollte es sein!
Svoboda warf mir einen Blick zu und ich lächelte.
Noch bevor der Wisent richtig Zeit fand sich zu orientieren preschte ich vor.
Seine Hufe schlitterten über den Felsboden, als er bremsen oder ausweichen wollte.
Ich hatte ihn erwischt - am Hals. Es war keine tiefe Wunde, aber sie brachte ihn zum Stehen.
Jetzt war er verloren, denn der Stern war gebildet und das Rudel umringte ihn.
Er sah mich an aus seinen braunen Wisentaugen und hatte wohl noch nicht erkannt, dass es jetzt für ihn keinen Ausweg mehr gab.
Also nutzte ich seine Aufmerksamkeit und sprang ihn frontal an, drehte mich dann jedoch seitwärts ab, so dass er mich nicht mit seinen Hörnern erwischen konnte. Es war natürlich eine Finte.
Jetzt sollten die anderen Jäger zuschlagen! Casanova war bereit! Akela! Snow!

Odhran tat sein Bestes. Es gelang ihm sogar den Wisent noch ein weiteres Mal zu verwunden, aber vor allen Dingen funktionierte seine Finte.
Jetzt waren Casanova und Akela gefragt.
Ich warf Gunter einen Blick zu.
Wenn die Steller angegriffen haben, dann würde ich für ihn finten - für ihn und für Snow.

Odhran machte seine Sache gut, er erwischte das Tier ohne Schaden zu nehmen. Nun war ich dran, mein größter Vorteil war meine Kraft und die schiere Masse. Ich war ein riesiger breiter Wolf und musste das nutzen. Meine einzige Möglichkeit war, ihn am Hals zu treffen so dass er mich durch die begrenzte Beweglichkeit nicht verwunden konnte. Ich war nicht schnell genug im ausweichen zu können. Mit einem Schritt zur Seite stand ich perfekt und katapultierte mich mit meinen Hinterpfoten nach vorne. Meine Muskeln waren wie Sprungfedern gespannt gewesen und sie nun Einsätzen zu können, tat unendlich gut. Adrenalin flutete meinen Körper und verlieh mir ein klein wenig extra Stärke. Mit meinem Gewicht prallte ich gegen das riesige Tier und es strauchelte tatsächlich, aber so schwach war es noch nicht. Das hatte ich auch nicht erwartet.
Mein Kiefer schnappte zu und meine Zähne stießen durch die harte dicke Haut, doch das alleine würde nicht reichen. Ich hing nun fest, das war gut so denn mein Gewicht zog das Tier nach unten. Es hatte seinen eh schon beschränkten Bewegungsradius eingebüßt und schüttelte sein Kopf hin und her. Ich hing hinter seinen Hörnern, er konnte sich nicht weit genug drehen um mich zu erwischen. Meine Berechnung war aufgegangen, aber seine Hufe waren immer noch gefährlich für mich. Ich musste hoch springen wenn er aus holte, damit er mich nicht erwischte. Die Taktik war riskant aber er würde noch viel schneller müde werden und das Verletzungsrisiko für die anderen Steller war deutlich gesunken.

Akela
Ich knurrte tief und setzte hinter Casanova her, mit einem kräftigen Sprung heftete ich mich an das Hintere ende des Tieres und hängte mein ganzes Gewicht daran. Zuerst hielt es stand doch dann spürte ich das Muskelzittern während ich meinen Biss verstärkte. Es würde dieses bein nicht lange halten können. Vorn war es mit Casanova und Odhran beschäftigt, doch auch mich hatte es auf dem Schirm. Immer wieder versuchte es mich mit seinen Hufen zu treffen, ich musste ihm ausweichen.
Mit voller Kraft stemmte ich meine Beine in den Boden und zog. Das Wiesent knickte hinten rechts ein, ich würde es sicher nicht mehr aufstehen lassen...

Ich sah, wie das Wisent einknickte.
JETZT! rief ich Gunter zu und sprang selbst los, um die Beinsehne zu erwischen, die es noch hielt.
Ich hatte einen schlechten Winkel und das Wisent trat nach mir aus.
Geradeso schaffte ich es mich zu ducken, aber dafür war die Beute abgelenkt.
Als Angriff war es schlecht, aber eigentlich wollte ich und sollte ich ja nur finten. Dafür war es gut.
Das Wisent konzentrierte sich auf mich.
Jetzt müssten @Gunter und @Snow da sein!

Es wurde spannend.
Als das Wisent einknickte preschte Svoboda vor.
Eigentlich wollte sie doch finten. wie es abgesprochen war, aber als ich ich die Hörner und Hufe des strauchelnden Wisents wirbeln und fallen sah, riss es mich auch mit.
Man kann eben nicht alles bis ins Detail planen.
Ich nutzte die günstige Gelegenheit, preschte vor und biß dem Wisent die Sehne des Vorderlaufs durch.
Der würde nicht mehr aufstehen!
Gunter, Snow und Casanova! Bringt es zuende!

Akela
Ich zog das Wiesent weiter runter bis meine Muskeln schmerzten.

Ich schnaufte durch meine Nase, viel sah ich nicht. Das Wiesent wirbelte immer wieder herum, schaffte es nicht sich zu lösen. Ich hörte die anderen und musste versuchen zu eraten was sie taten, in dem ich die Bewegungen des Wiesents analysierte. Es knickte schließlich hinten ein und verlor so auch an meiner Position den Halt. Jetzt musste ich aufpassen um nicht zerdrückt zu werden. Ich ließ los als es fiel, da es in der Sekunde sowieso nichts anderes tun konnte und sprang so gut ich konnte hoch. Das Tier erwischte mich ausversehen an den Rippen und warf mich so auf die andere Seite. Das tat zwar weh aber war nicht schlimm, es half mir sogar eine bessere Position zu erwischen und meine Zähne in seinen Hals zu vergraben. Ich erwischte die Luftröhre und biss so fest zu wie ich konnte, das Wiesent röchelte heftig.

Es war gelungen!
Akela hatte das Wisent hinten erwischt und Odhran ihm die Beinsehne vorne durchgebissen. Casanova hatte es bereits an der Kehle.
dieses Wisent würde sich nicht mehr erheben.
Aber warum war Snow nicht da?
Ich warf Gunter einen Blick zu und auch Odhran.
Los! wir bringen es zueende!
Dann stürmte ich vor.
Casanova hatte die Beute bereits am Hals, also riß ich ihr die Seite auf.
Ein Strom von Blut kam über mich.

Die Gelegenheit war günstig.
Casanova hielt das Wisent an der Kehle, es lag am Boden und konnte nicht mehr aufstehen, weil zwei Beine verletzt waren und Svoboda hatte ihm gerade die Seite aufgerissen. Das Wisent würde in wenigen Minuten verbluten.
Doch immer war es noch gefährlich. Hufe und Hörner waren nicht zu verachten.
Ich warf @Gunter einen Blick zu. Der erfahrene Rüde hatte in aller Seelenruhe abgewartet. Sollte er doch den letzten Biss setzen!
Ich war neu im Rudel. Ich beschloss meiner Gefährtin zu helfen und sprang dorthin, wo sie den Wisent zu Boden gezerrt hatte. Dann grub auch ich meine Kiefer in das warme Fleisch.

(ah, sorry, dass ich wieder so inaktiv war ._.)

Ich sah das riesige Tier, wie es auf uns zu kam und die anderen, wie sie auf es zusprangen und attackierten. Doch ich zögerte...
Ich weiß nicht, ob es meine verlorenen Erinnerungen waren... hatte ich Wisente kleiner in Erinnerung? War es meine Verletzung, die mich davon abhielt, direkt anzugreifen? Hatte ich Angst, das Tier würde doch noch ausbrechen oder ein anderer Wisent uns überraschen? Was war mit Lola? War sie sicher?

Schließlich, als die Beute schon fast am Ende am Boden lag, wagte auch ich mich vor und warf mich auf das Tier, um sicherzugehen, dass es nicht doch wieder hoch kam. Ich grub meine Zähne in das Fleisch und roch das Blut von allen Seiten, ich benutze all meine Kraft, um die Beute vom Zappeln abzuhalten, dennoch... Vielleicht war ich ja doch gar nicht so gut für die Jagt geeignet, wenn ich schon nicht mit anderen zusammen einen Wisent angreifen kann...

In diesem Moment war es mir egal, dass ich ein friedlicher Wolf war. So war das Leben, es war für uns notwendig zu töten. Mit einem kräftigen Biss riss ich meinen Kopf hin und her. Das Wiesent röchelte und zappelte aber es wurde schwächer. Es bekam keine Luft und blutete aus mehreren Wunden, ich hatte nun einen besseren Blick auf alle. Auch Svoboda war dazu gekommen und hatte es stark verwundet. Ich sah nun auch Snows weißes Fell und riss ihm mit einem letzten kräftigen Ruck die Kehle heraus. Das Tier erschlaffte und blieb regungslos liegen. Alle im Rudel hatten ihren Teil geleistet, es war die erste gemeinsame Jagt und meine Rute wedelte heftig hin und her. Meine Seite pochte ein klein wenig aber es war höchstens geprellt, ich hatte schon schlimmeres ab bekommen. Mein Kopf legte sich in den Nacken und ich stimmte ein Siegesheulen an, wo @Saikko und die kleine waren wusste ich nicht aber ich hoffte sie sahen zu.

Ich hatte die ganze zeit wie gebannt zugeschaut und war von der Methode fasziniert. das Wisent hatte nicht die geringste Chance und ich sah kurz zu Saikko und tretelte mit meinen Vorderpfoten. zu gerne würde ich mithelfen. schließlich viel das Tier und ich sprang auf und ahmte ein paar der angriffe nach. als dann Casanova anfing zu heulen spitzte ich meine Ohren. Saikko was macht Casanova da? fragte ich und innerlich regte sich was. ich konnte es nicht zuordnen aber es fühlte sich wild an.

(Leute, ich weiß, es gibt keine Reihenfolge, aber bei diesem Gemeinschaftsprojekt wäre es trotzdem schön gewesen wenn ihr gewartet hättet, nachdem es schon so ewig nicht weiter ging, denn jetzt heißt es für mich wieder mir etwas ausdenken, was Tril in der Zwischenzeit gemacht hat, ohne eure Aktionen damit zu stören.)

Ich hatte noch nie mit Taktik gejagt, schließlich war ich wirklich, wirklich kein guter Jäger und hatte immer nur zu den Kriegern gehört. Befehlen folgen dagegen konnte ich. Als Svoboda mir zurief sprang ich mit großen Sprüngen vor und verbiss mich im vierten und letzten Bein des Wisents. Der Rest seines Körpers war von dicken Muskeln und Fell bedeckt, doch seine Beine waren es weniger, denn diese waren, wie wohl bei jedem Tier, knochig und sehnig. Mit einem Krachen zersplitterten die Knochen unter meinen mächtigen Kiefern, was gut dazu beitrug, dass das Tier einknickte und schließlich fiel. Casanova, als einziger in der Position dafür, versetzte unserer Beute den Todesbiss und sie sank endgültig zusammen. Ich lächelte zufrieden und sah mich dann nach den anderen um. Waren alle okay? Wo war Rolf? Dann heulte ich mit Casanova mit, den Sieg über unsere Beute hinaus.