Ich schüttelte verneinend meinen Kopf. "Ich bin in letzter Zeit nicht über eine fremde Fährte gestolpert, geschweige denn einem anderem Wolf begegnet" Mehr gab es für mich nicht mehr zu sagen. Theoretisch wollte ich die helle Fähe gerne über die Rudel ausfragen, doch sie würde uns momentan kaum ausführliche Antworten geben. Immerhin hatte sie momentan deutlich andere Sorgen und vermutlich nicht viel Zeit übrig, um zwei Streunern ihre Fragen zu beantworten.
Nachdenklich zuckte ich mit meinen Ohren. Zumindest Azzuan würde uns helfen. Er hatte dem sogar schon zugestimmt.
Raava rutschte näher zu mir. Unsere Felle berührten sich. "Wo habt ihr denn bisher schon überall gesucht?", fragte ich schließlich doch und blickte Lyvianne abwartend an. Die bunte Fähe an meiner Seite machte mich deutlich offener - einfühlsamer. Und andererseits konnten wir unsere Hilfe im Austausch für Informationen anbieten. Kurz lagen meine bernsteinfarbenen Iriden allerdings auf dem alten Rüden. Vielleicht hatte er die junge Fähe aber auch gesehen und wir könnten diesen Schritt überspringen.

Interessiert war mein Blick weiter an der weißen Fähe gehangen: sie wirkte so anders wenn sie sprach. Ich hatte sie wohl verkannt. Als sie sich vor uns hinstellte und ihren Antrag hielt war ihre Stimme klar und fest und ihre Ausstrahlung hatte etwas .. ja was genau? Etwas dass andere dazu brachte ihr zuzuhören und sie erschien dadurch gleichermaßen älter und größer. Sie ist sicher wichtig im Rudel Sie beeindruckte mich und ich hoffte sie würde uns später von ihrem Rudel erzählen können

- nur verging das alles schnell, als sich auch von Shiva eine Verneinung bekam.
Und irgendwie wurde mir das dann alles zu viel So viel Aufwand weil irgendein Wolf von irgendeiner Freundin aus zufällig demselben Rudel verschwunden ist. Es waren mir zu viele Gefühle, etwas für das ich mir nur bei Shiva einen Freischein gönnte und zwar genau aus dem Grund. Sie leidet, weil die verschwundene Fähe ihr etwas bedeutet, wie dumm. Dumme Gefühle. Irgendwie war ich jetzt enttäuscht von dem Rudelwolf Wenn ich in ein Rudel komme, dann werde ich mich nicht so mitreisen lassen, sondern alle gefühlstechnisch auf Abstand halten. Ein guter Plan. Sicher würde sie sich für die Verschwundene vor die Kugel schmeißen Ich zuckte bei der schmerzhaften Erinnerung Dumme, dumme Gefühle...

In Gedanken versunken wandelte sich meine Miene wieder in neutral/grimmig um. Ich hatte eindeutig zu viele Stimmungsschwankungen. Genervt von allem und mir selbst dribbelte ich kurz auf dem Boden herum.
Vielleicht ist sie ja gar nicht mehr im Tal? den freundlichen Tonfall gab es auch nicht mehr, verfallen in trockene Gleichgültigkeit.
Reiß dich zusammen! Ich räusperte mich. Dann ging es schon wieder mit etwas netterer Stimme:
Schade, dass wir euch nicht helfen konnten, aber vielleicht könnt ihr uns weiterbringen. Wir wissen leider wenig über die fünf Rudel...
Sicher musste die Rudelwölfin viel wissen, aber ihr Rudel interessierte mich jetzt nicht mehr, meine Augen lagen auf Azzuan, dem ich eine freundschaftliche Miene zeigen konnte. Den fünften Wolf hatte ich tatsächlich vergessen.

Aufmerksam lauschte ich dem Gespräch. Als sie den vermissten Wolf beschrieb, musste ich sie ebenfalls enttäuschen. "Ihr seid die ersten Wölfe, die ich nach einiger Zeit zu Gesicht bekam. Und in meinem alten Rudel gab es keine Lola.", entgegnete ich enttäuscht. Es musste furchtbar sein, wenn jemand fortgeht und nicht mehr wiederzukommen scheint. Das unerträgliche Gefühl, nicht zu wissen, ob es dem Wolf gut geht oder schlimmeres passiert ist. Für die hübsche weiße Fähe, deren Name scheinbar Lyvianne war, würde ich sicherlich die Augen aufhalten.
Als sie von einem Rudelplatz sprach, stellten sich meine Ohren auf. Jetzt wird's spannend! Unauffällig hielt ich meine Nase empor und schnupperte etwas genauer mit meinen alten Riechzellen. Den Geruch muss ich mir unbedingt merken! Am liebsten wollte ich sie über ihr Rudel ausfragen, ob vielleicht sogar noch ein Platz für alte Wölfe wie mir dort ist, aber angesichts der Situation, dass sie ein Rudelmitglied sucht, schien die Fragerei ziemlich fehl am Platz. Ich hielt mich lieber weiter ruhig und freute mich innerlich, dass eine der zwei kleineren Fähen aus der Höhle, dass ersehnte Rudelthema ansprach.

Es enttäuschte mich, dass auch die anderen Lola nicht gesehen hatten. Ein kleiner Rest Hoffnung blieb aber helfen konnte ich nicht mehr wirklich. Es machte mich traurig, ich hätte gerne...ja was hätte ich gerne? Ihr Ritter gewesen? Der Stein in der Brandung? . Über den heroischen aber albernen Gedanken musste ich leicht schmunzeln.
Danke trotzdem , Sagte ich dennoch ernst und schaute nach einander die drei Wölfe vor mir an.
Was möchtet ihr wissen? Ich habe schon viele Jahre im Tal gelebt. Ich kenne die Rudel, wie ich Ravaa bei unserem kennen lernen erzählt habe war dies hier ein Zuhause von Außenseitern. Wir waren kein Rudel aber wir hatten einen gewissen Stand im Tal, wir waren neutrale Zone und Wölfe kamen und blieben ein paar Tage bei uns. Auch Rudelwölfe, wir hatten Kontakt zu ein paar der Rudelführern. Zwar hatten wir keinen Alpha aber ich habe mich immer verantwortlich gefühlt für unsere Gruppe, so etwas wie ein Fürsprecher würde ich sagen.
Als Lyv ihr Wort erneut erhob drehte ich mich allerdings zu ihr und schenkte ihr meine volle Aufmerksamkeit, möchtest du, dass ich mit komme? . Fragte ich sie freundlich, ich hatte mein Wort ernst gemeint. Ich würde bei ihr bleiben solange sie es wollte.

Die helle Fähe verschwand - Endlich.
Damit wäre die verschwundene Wölfin hoffentlich vom Tisch und wir konnten uns un den interessanteren Themen zuwenden. "Uns würde interessieren, wie die Rudel so sind.", begann ich und spezifizierte schließlich genauere Fragen: "Wie verhalten sie sich Fremden gegenüber? Gibt es momentan bestehende Konflikte oder bahnt sich einer an? Was kann man allgemein über die Rudel erzählen? Gibt es etwas, dass man unbedingt wissen sollte?" Ich warf Raava einen kurzen Blick zu. Sie schien mir... nicht unbedingt bei der Sache. Eher so, als würde sie etwas belasten. Fragend suchte ich ihren Blickkontakt. Doch mir war ebenso klar, dass sie vor den Fremden nicht darüber reden würde. Verständlich. Und von mir voll und ganz akzeptiert.
Von daher wandelte sich der Ausdruck in meinem Blick. Er war noch immer fragend, doch eher um sie aufzufordern, zusätzliche Fragen zu stellen, sollten ihr welche gekommen sein.

Jetzt hatte sich die weiße Fähe doch noch gefangen aber wahrscheinlich heult sie sobald sie alleine ist, das ganze Rudel mit ihr. Ich schallt mich innerlich zurecht wegen den abfälligen Gedanken, aber ich konnte es kaum lassen.
Ich bekam kaum mit was Azzuan oder Shiva sagte, erst im Nachhinein trafen ihre Worte bei mir gehör. Reiß dich zusammen! Zum Glück sagte Azzuan kaum etwas, was er mir nicht schon erzählt hatte, von den Wortfetzen, die zu mir durchdrangen. Ich erkannte eine Frage in seinem Wortlaut. Erwartete er Antwort? Hatten die anderen schon was gesagt? Ich stolperte einfach rein:
Die Gruppe kam nicht wieder zustande. Also hier an der Höhle. Es hat wohl nicht funktioniert Habe ich ihn damit enttäuscht? Ich drehte ein Ohr zurück, das sollte mir egal sein .. es ist mir egal! Immer wieder mischen sich Gefühle ein, ich will nicht wie diese weiße Fähe enden, nein! Ich werde besser sein, alles abschotten. Und wenn Azzuan ein Freund ist, dass heißt doch gar nichts, ich bin mich nichts schuldig, es ist nur ein Wort, er ist mir trotzdem egal.
Shiva fragte auch irgendwas, hatte sicher einen ganz methodischen Fragenkatalog. Natürlich. Ohne es zu beabsichtigen musste ich deshalb leicht lächeln, nur das kleinste Heben meiner Wundwinkel. Es war so eine Shiva-Art von ihr, ich könnte mich gerade wieder verlieben. - Mein einziger Ausrutscher, aber das ist ok: Eine Ausnahme bestätigt die Regel, oder? -
Aber sie war auch nicht dumm. Etwas spät bemerkte ich ihren Blick auf mir. Ich hatte ihn verpasst, jetzt wirkte er auffordernd. Richtig, ich sollte wohl noch mehr beisteuern. Über was haben wir nochmal geredet? Rudel. Ok. Reiß dich zusammen, frag etwas vernünftiges..
Weißt die was die Rudel übereinander sagen oder wie sie zueinander stehen? offensichtlich hatte ich kaum gehört, wie Shiva eine sehr ähnliche Frage gestellt hatte.

Was der Weiße Rüde erzählte, war ziemlich interessant. Eine Höhle als zu Hause für Rudellose Wölfe. Klang in meinem Kopf irgendwie gegensätzlich, waren sie dann nicht eigentlich ein Rudel? Nur ohne Rudelanführer, dass hätte doch niemals so funktioniert.. vermutlich ist das wohl der Grund, warum sie nicht mehr hier lebten. Das würde auch nicht ganz zu meiner Vorstellung für mein zukünftiges Rudel passen.
Dann ging die weiße Fähe, ohne einen Platz im Rudel anzubieten. So einfach stellte ich es mir vor, aber so wird es nicht werden.
Die beiden übrigen Fähen, die ich auch zuerst an der Höhle angetroffen habe, stellten einen Haufen an Fragen an den weißen Rüden, die allesamt berechtigt waren, aber die wichtigste Fehlte noch: "Würden die Rudel überhaupt welche wie uns aufnehmen? ..ich meine..", grübelte ich. Das war doof ausgedrückt. Das klang dumm. Schon wieder. Nervös blickte ich zwischen den Fähen hin und her und ließ die Ohren Hängen. Ich blickte wieder zum Rüden und versuchte es erneut: "So war das nicht gemeint.. was ich eigentlich meinte, werden alte Wölfe in den Rudeln toleriert? In irgendeinem?"
Ich konnte mir viel zu gut vorstellen, dass Senioren wie mich nur als eine Last für ein Rudel angesehen werden.

Ich setzte mich hin, Lyv war zurück zu ihrem Rudel gegangen und während sie im Unterholz verschwand sah ich ihr nach. Erst nach einer weiteren Weile drehte ich den Kopf zurück zu den drei Wölfen vor mir und lächelte, auch wenn ich lieber aufgestanden wäre um ihr zu folgen.
Aber sie hatte mir zu verstehen gegeben , dass sie das nicht wollte und ich würde es respektieren.
Während ich meine Gedanken ordnete und meine Aufmerksamkeit zurück auf die Fragen lenkte zuckte ich mit meinen Ohren, dann begann ich zu reden.
Die Rudel sind ziemlich verstrickt ineinander. Es gab einen Krieg vor vielen Jahren in dem die Nebelwölfe die Schattenwölfe hintergangen haben sollen und seit dem hassen sie sich. Jedes Rudel hat ihre eigene Sicht dieses Krieges aber so ist es ja immer. Die Silberwölfe regieren das Tal, ihr Alpha Marek führt das Alphatreffen. Netter Kerl, aber nie viel mit ihm zutun gehabt. Sie sind ein wenig Eitel aber ihr Betawolf Kolja war auch nicht mehr der jüngste, keine Ahnung ob er noch da ist.
Die Bergwölfe sind verspielt und freundlich aber ich habe von ihnen am wenigsten mit bekommen. Sie sind nicht die wirklichen Kämpfer nur ihr Beta Casaniva ist Riesig aber dafür ziemlich lieb. Ihr Alpha heißt Mizu, oder nein der ist gestorben. Ich meine ihr Alpha heißt Boreas aber ich war lange nicht hier, ich weiß nicht was sich verändert hat.
Die Zigeuner kamen als letztes, sie sind ein zusammengewürfelter Haufen. Ihre Alpha hieß Xena aber ich habe gehört sie ist nicht mehr da. Sie hatten ebenfalls einige Kriege und außeinandersetzungen mit den Schattenwölfen. Die beiden Rudel hassen sich fast mehr als die Nebelwölfe.
Die sind sehr zurückhaltend aber ihre Alpha Morgana ist wirklich cool. Sie wirkt am anfang vielleicht etwas einschüchternd aber sie hat ein gutes Herz. Sie nimmt Wölfe auf die denken sie finden keinen Platz mehr. Ich würde sie schon fast als eine Freundin von mir bezeichnen.Ihre Betawölfin Aimi war eine alte liebe Wölfin, die mutter meiner besten Freundin aber sie ist gestorben. Jetzt ist Tristan der Beta, Morganas Gefährte. Das Rudel ist sehr familiär und sie halten sich meistens aus allen Angelegenheiten heraus, ma sieht sie selten in den freien Gebieten.
Zu guter letzt die Schattenwölfe....sie sind wirklich ein komischer Haufen. Aggresiv und Machtgierig, sie töten und Kämpfen ständig aus spaß und versuchen stress und Misstrauen im Tal zu verbreiten. An eurer Stelle würde ich mich von ihnen fernhalten.
Allerdings kann man wohl sagen sie sind zueinander extrem Loyal und haben eine starke Familien Gemeinschaft.

Meine bernsteinfarbenen Irden legten sich auf den Altwolf, Onos. Ich verkniff mir jeglichen Kommentar - Sehr wahrscheinlich hätte ich ihn sonst noch angeknurrt. 'Welche wie uns?' Seit wann waren wir eine Gruppe? Und seit wann kannte er uns? Seinen nervösen Blick in unsere Richtung begegnete ich kalt und tarnte ein genervtes Schnauben als Husten. "Auch Rudel brauchen alte Wölfe, die die Welpen hüten", sagte ich schließlich doch was und schaffte es sogar freundlich zu klingen. Ich wollte mehr Informationen und die bekam man leider selten, wenn man sich nicht der Norm entsprechend verhielt. 'Aber sonst bist du nutzlos. Würde mich wundern, wenn dich wirklich jemand aufnimmt.' Ich zuckte leicht mit meinen Ohren, ließ meinen Blick nochmals kurz mit einem warmen Funkeln über Raava wandern und konzentrierte mich schließlich auf Azzuan. Dieser rasselte sogleich einen ganzen Roman von Informationen hinunter.
Sie erschienen mir nicht gerade Objektiv. Und veraltet schienen sich auch noch zu sein. "Danke dir!", sagte ich dennoch und schüttelte leicht meinen kurzen Pelz, "Mit diesen Informationen hast du uns wirklich geholfen!" Oder eben auch nicht. Sicherlich konnte ich meine gedanklichen Notizen über die Rudel etwas vervollständigen, aber bei vielen zweifelte ich an der Richtigkeit. Daraufhin schwieg ich. Raava sollte ruhig noch etwas fragen, wenn sie wollte. Für mich war der weiße Rüde als Wissensquelle gerade unnötig geworden.

Mir meiner Abwesenheit jetzt bewusst schielte ich rüber zu Shiva und war erleichtert, dass ihr klugen Augen gerade auf den weißen Rüden lagen. Meine Fassade schien also zu halten. Kurz blickte ich irritiert auf den alten Rüden als dieser seine Stimme hob. Ich hatte seine Anwesenheit zuvor erfolgreich ausgeblendet. Warum schaut er uns an als würden wir gemeinsam die Fragen stellen? Wir sind keine Gruppe, die Gruppe kam nie zustanden! Irgendwie nervte mich das. Der Alte und diese Situation gerade. Ich war bereit gewesen mein Leben in Gemeinschaft weiterzuführen und dann klappte es nicht. Gedanklich klang meine Stimme patzig wie ein Welpe, was mich weiter verärgerte als ich ohnehin schon war. Seit die Bergwölfin gegangen war wollte es nicht aufhören zu brodeln. Wäre es eine andere Gemütslage, hätte ich mich sicher gefreut einmal keine rasanten Stimmungsschwankungen zu haben, doch so konnte ich mich kaum von hässlichen Gedanken lösen.
Eigentlich wollte ich meinen Ballast verdrängen und zuhören, schließlich stand die Idee das mit der Gemeinschaft erneut zu versuchen: diesmal in einem richtigen Rudel Aber was wenn es bei dort genauso ausgeht? Mein Wissen über das Leben im Rudel war stark limitiert; das ganze Alpha und Beta Gerede verwirrte mich. Ich wusste, dass "Alpha" ein Wolf höchster Autorität war im Rudel, Alpha wie Anführer hatte ich mir gemerkt und allein, dass es einen Titel wie "Beta" gab suggerierte doch ebenfalls eine höhere Autorität für diesen Wolf.
Diese Wörter wurden auch von Azzuan durchgehend verwendet während er uns ausführlich Antwort gab.
- die ich bisher überhaupt nicht mitbekommen hatte.
Konzentrier dich, Raava! Ich blinzelte und fokussierte meinen Blick auf den weißen Rüden, sodass seine Worte endlich zeitgleich von mir verstanden wurden. Trotzdem hatte ich den Anfang verpasst. Er war gerade beim Nebelrudel angelangt. Nickend signalisierte ich eine aufmerksame Zuhörerin zu sein, doch bei seiner Anpreisung des Nebelrudels entglitt mir die Aufmerksamkeit erneut, denn ich bekam innerlich fast das Kotzen. Die sind ja noch schlimmer als das Bergrudel. Ich riss mich jedoch rechtzeitig zusammen um die bekannte Schauergeschichte vom Schattenrudel zu hören. Ihre Beschreibung war so deutlich anders, dass ich mir das Rudel schon vorher am Besten merken konnte. Allerdings erinnerte ich mich tatsächlich an eine ganz andere Wahrheit:
Ich bin anfangs einmal in ein Revier reingelaufen ich war nicht sicher, warum ich das laut aussprach, vielleicht wollte ich einmal mein Erlebnis teilen ob sich Shiva daran erinnert? Es war nach unserer ersten Begegnung in den Nebelanden und ich denke es war das Revier des Schattenrudels gewesen. Jedenfalls waren da ein wütender schwarzer Wolf, ganz das "Schattenrudel" aber auch ein jüngerer weißer Wolf, der mich mit einer bloßen Warnung unbeschadet gehen ließ. Die beiden haben sich aber offensichtlich nicht leiden können erinnerte ich mich. Und trotzdem waren sie ein Rudel, dass heißt ich müsste nicht gut Freund mit ihnen sein um ein Mitglied zu sein..?
Ich schüttelte mich Aber das war nur eine kurze Begegnung und schon etwas her, du (Azzuan) bist ja schon viel länger im Tal. Danke für deine Hilfe! Ich denke jetzt wird es einfacher bei einem Rudel anzufragen. ein erfreutes Lächeln erschien - meine Maske wurde immer besser: außen war ich das Bild von gelassener Fröhlichkeit. Aber nicht alles war Fassade, ich war Azzuan ehrlich dankbar unserm Strom an Fragen Antwort zu geben, auch wenn ich immernoch eher abwesend war und ließ so eine weitere Frage zu, die aus reinem freundschaftlichen Interesse entsprang:
Was ist dein Plan @Azzuan ? Du scheinst ja gute Bekanntschaft mi dem Bergrudel zu haben, hast du auch vor das Streunern hinter dir zu lassen?

Die Blicke der Fähen machten mich noch nervöser. "Auch Rudel brauchen alte Wölfe, die die Welpen hüten", wiederholte ich die Worte von der roten Fähe in meinem Kopf. Als wäre ich zu nichts besseres mehr im stande, als mich um kleinge Bälger kümmern zu können, das war lächerlich und beleidigend. Aber ich senkte bloß den Blick und schaute zu Boden. Ich hatte das Gefühl, würde ich noch ein weiteres Wort sagen, dann würden die beiden über mich herfallen, selbst wenn ich es natürlich gegen die beiden aufnehmen könnte, ließ ich es sein.
Dann begann der weiße Rüde zu erzählen und mein Blick ruhte wieder auf ihm. Er erzählte eine Menge. Alles was er sagte, schien ins eine Ohr reinzugehen und ins andere sofort hinaus. Doch dann sagte er was, was so klang, als wäre es nur für mich gewesen. "Morgana, Alpha der Nebelwölfe. Nimmt jeden auf, die keinen Platz mehr finden.", wiederholte ich im Kopf. Wenn ich mir einen Heidenarbeit erparen möchte, dann sollte ich es wohl zuerst dort versuchen.
Den Rest, den der Rüde erzählte, ging schon wieder komplett an mir vorbei, aber das Wissen über die Nebelwölfe sollte wohl erstmal genügen. "Vielen Dank Bursche, dass hilft mir sehr gut weiter!", bedankte ich mich ebenfalls. Als die grau-weiße Fähe anfing über etwas anderes zu reden, was für mich nicht mehr von bedeutung war, wusste ich, dass es jetzt wohl die richtige Zeit war zu gehen. Immerhin hatte ich es mir schon genug verscherzt mit ihnen. "Man riecht sich bestimmt nochmal!", verabschiedete ich mich und suchte einen Ort, wo ich die Nebelwölfe am ehesten vermuten würde.

( > Nebellande)

Nachdem die Dürre vorbei war, begann es zu regnen und mit dem Regen kam der Nebel. Ein komischer Nebel, der ungewöhnlich sauer roch. So ein Nebel war nicht einmal den erfahrenen Nebelwölfen bekannt.
Schleichend und unheilvoll strich er zwischen den Bäumen umher, kletterte auf jeden Berggipfel und kroch über jede Wiese und ganz plötzlich verfiel das Tal in einen tiefen festen Schlaf.
Alle Lebewesen sanken mit einem Mal zu Boden. Nichts bewegte sich mehr und es wurde still.
Der Nebel verharrte eine ganze Weile über dem Tal.
Er kam von einem Industrieunfall der Menschen, die von diesem Nebel ebenfalls nicht verschont blieben.
Für eine ganze Weile war das Tal eingefroren.
Doch jetzt langsam, fangen die ersten Vögel an zu zwitschern. Der Dunst lichtet sich und die ersten Wölfe wachen wieder auf....

Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich um, ich wusste nicht was passiert war. Eben hatte ich mich noch unterhalten und nun lag ich auf dem Boden. Es war anstrengend sich aufzurichten aber nach ein paar Veruchen stand ich und schüttelte mein Fell. Nachdem ich mich versichert hatte, das Shiva und Raava nur schliefen drehte ich mich um. Mein Bauch sagte mir, dass etwas seltsames vorsich ging und ich wollte Lyvianne suchen.

-Rudelplatz der Bergwölfe