Hier sollten die Markierungen noch frisch sein, informierte ich Aylia. Polaris, Miro und ich waren gerade erst hier. Aber ein bisschen auffrischen kann nicht schaden. Ich machte mich also an die Arbeit.

Aylia und ich erledigten unsere Aufgabe in diesem Gebiet, als die Wölfin schließlich feststellte, dass mein Bruder immer noch nicht zu uns gestoßen war. Ich drehte die Ohren, doch auch ich konnte keinen Lauf vernehmen, der Miro angekündigt hätte. Seltsam, dachte ich laut und sah Aylia an. Wir sind hier fertig. Wollen wir nach ihm suchen? Er ist ja eigentlich schon erwachsen aber... Wir kennen Miro, denke ich... Ich musste etwas darüber schmunzeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich noch mehr Ärger einheimsen möchte?

Nickend brummte ich meine Zustimmung. Ich würde den Schattenbaum übernehmen. Dann könnten wir uns am Wald in den freien Gebieten treffen und dort jagen. Denkst du, das wäre sinnvoll?

Ich sah mich immer wieder nach hinten um ob mir Polaris auch wirklich folgte. Als wir am Fels ankamen, hielt ich an und streckte die Nase in die Luft um nach den Kindern zu suchen.
Corvin? Miro? Gwyn? rief ich.

Ich wartete noch auf die Reaktion der anderen, als ich @Arctica rufen hörte. Ich lief in die Richtung, aus der ihr Stimme gekommen war und wedelte freudig mit der Rute, als ich sie tatsächlich erblickte. Hey! Hier drüben!, machte ich auf mich aufmerksam und lachte fröhlich.

Es war lange her, dass ich hier gewesen war. Der Geruch des Rudels brannte in meiner Nase, während ich vor der Grenze zum Gebiet rastlos auf und ab lief. Ich wollte meinen Sohn sehen, doch war ich mir zunehmend unsicher, ob das tatsächlich die richtige Entscheidung war.
Gerade wollte ich wieder kehrt machen und davon rennen, als ich Stimmen vernahm (@Aylia , Corvin, @Arctica ). Ich fasste mir ein Herz.
Weiterhin vor der Grenze wartend rief ich ich die Schatten hinein. Hallo?

Ich seufzte erleichtert als ich erst Corvin erblickte und schließlich auch Aliya auftauchte.
Mit lockerem Schritt lief ich zu ihnen und stupste Corvin gegen die Wange.
Wir wollten nachsehen wo ihr seid und ob alles ok ist. erklärte ich den zwei und sah mich kurz nach Polaris um.
Es war schön Aylia und den jungen Wolf zu sehen. Der Rest müsste auch irgendwo hier sein.
Aus der Ferne heraus hörte ich jemand rufen. Neugierig drehte ich die Ohren in die Richtung.

Bei uns ist alles okay, nur... Miro ist plötzlich verschwunden. ich habe ihn eine Weile nicht sehen, musste ich Arctica bedrückt mitteilen, als etwas anderes sowohl ihre als auch meine Aufmerksamkeit beanspruchte. Meine Ohren stellten sich auf und mein Nackenfell sträubt sich. Ist das mein Vater!?, fragte ich ungläubig. Wir waren einander ewig nicht begegnet und auch wenn sich unsere Wege damals im guten getrennt hatten, so empfand ich doch einen dumpfen, stechenden Schmerz in meinem Brustkorb bei dem Gedanken, dass er mich zurückgelassen hatte. Ich konnte ein leises Grollen nicht unterdrücken, dass aus meiner Kehle förmlich herausbrechen wollte. Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, ihn herkommen zu lassen. Er ist hier nicht mehr Zuhause, meinte ich bitter.

Ich lächelte @Aylia zu, doch mein Lächeln blieb kühl. Ich schau mal nach was er möchte. Ich denke, wenn ich mich deutlich mache, kommt er nicht so schnell wieder. Aber danke. Ich würde mich auch gleich auf den Weg zum Fluss machen, oder zur Ebene. Ich wollte jagen gehen und brauche mal wieder ein bisschen Bewegung, erklärte ich, nickte den Fähen freundlich zu und machte mich auf den Weg, meinem Vater entgegenzutreten.

Da sah ich ihn plötzlich zwischen den Bäumen. Sein silbernes Fell war schwer zu übersehen. Was willst du hier?
Mit etwa drei Wolfslängen Abstand zu ihm blieb ich stehen und sträubte mein Nackenfell. Hast du kein Zuhause?
Eine unnötige Frage. Sein Geruch verriet es mir. Er war ein rudelloser. Ich unterdrückte den Hohn in mir. Geschieht ihm recht. Er hätte hier bei mir bleiben sollen.

Ich konnte @Arctica und @Aylia zwischen den Bäumen ausmachen. Corvin bemerkte ich erst nachdem er fast schon vor mir stand, sein dunkles Fell verschwamm im Schatten. Hallo Corvin. Seine Worte und sein scharfer Ton trafen mich härter als erwartet, obwohl ich mich fast schon auf so eine Reaktion vorbereitet hatte. Seltsam eigentlich. Wo wir uns doch eigentlich versöhnt hatten... Mein Sohn schien sich eine neue Meinung zugelegt zu haben. Verdenken konnte ich es ihm nicht und doch tat es weh. Du willst nicht reden, nehme ich an?
Das Schweigen zwischen uns schien sich auszudehnen. Es zerriss mir den Brustkorb und ließ mir keinen Raum zum Atmen, denn zugleich lastete es schwer auf meiner Lunge.

Reden? Meine Stimme schwoll zu einem bedrohlichen Knurren. Worüber willst du bitte reden? Warst du nicht derjenige, der mich zurückgelassen hat? Derjenige, der mir nichts mehr zu sagen hatte? Für einen Augenblick sah ich den Schmerz in seinen Augen. Du ekelst mich an, alter Mann! Der Zorn sprach aus mir. Ein kleiner Teil von mir zerbrach im Stillen, als ich meinen Vater so sah, als ich so mit ihm sprach als wäre er bloß irgendwer.