Weit entfernt könnte ich ein mir fremdes Ding wahrnehmen. Es lag einfach da, in mitten des Waldes. Vorsichtig Schritt ich näher, noch vorsichtiger schnupperte ich daran, stupste es schließlich mit meiner Nase an, als es sich nicht regte. Es wurde kalt ein meiner Nase und ich zog meinen Kopf schnaubend zurück. Seltsames Teil.., brummte ich, setzte dann jedoch meine Pfoten darauf und begann auf dem kalten Untergrund zu balancieren. Dadurch wurde meine Geschwindigkeit stark eingeschränkt, doch entspannte ich mich und fand bald Freude an dem Spiel.

Miles

Ich hatte mich also nicht getäuscht. Mit deutlich spürbarer Kälte musterte ich den Fremden und bleckte meine Zähne. Gehörte er einem Rudel an? Ich war nicht nah genug, um das zu riechen. Im einiger Entfernung blieb ich stehen und man hörte das deutlich mein tiefes Knurren. Normalerweise war ich nicht aggressiv. Aber Xenas und Luens Welpen waren ein Teil meiner Familie. Du da!

Immer wieder rutschten meine Pfoten auf der glatten Oberfläche ab, doch das machte das alles nur noch interessanter! Als ein Knurren hinter mir ertönte, ließ ich meine Rute schlagartig hängen, welche zuvor noch leicht herum wedelte. Oh Mist.. Auch meine Ohren spitzten sich erst als ich angesprochen wurde, legten sich dann aber augenblicklich an meinen Schädel an. Leicht geduckt, drehte ich mich langsam, schon fast zeitlupenartig um. Als ich den Rüden erblickte schluckte ich und ein leises fiepsen entfloh meiner Kehle, als ich zwei Schritte unsicher nach hinten machte. Ob ich schneller war als er?

Miles

Kühl musterte ich ihn und trat auf ihn zu. Langsam und in dominanter Haltung. Was willst du hier? Du gehörst nicht dem Rudel an! Meine Stimme war schneidend wie Glas.

Mit der Nase auf dem Boden folgte ich der Spur des Jungwolfs und stieß bald an etwas Kaltes. Verwirrt hob ich den Kopf und sah an den Dingern entlang. Nach rechts, nach links. Hä? Ich verzog die Lefzen etwas und folgte dann weiter. Und dann kam er mir auch schon ins Blickfeld. Duu!, rief ich ihm böse entgegen, während ich die Zähne zusammen biss und den Schmerz in meinen Pfoten ignorierte. Du hast mich einfach alleine gelassen!, schimpfte ich und ignorierte den anderen Wolf dabei gänzlich.

Ich schrumpfte, sank praktisch in mich zusammen als der helle Rüde auf mich zu schritt. Ich setzte mich, meine Rute an meinem Bauch klebend. Das Rudel.. Oh Himmel, lass den Rest des Rudels nicht hier sein.. Er wollte eine Antwort, doch was sollte ich ihm sagen? Glauben würde er mir so oder so nicht.. Ich-, brachte ich gerade so heraus als plötzlich eine gewisse Stimme ertönte und mich ausschimpfte. Das ist doch ein schlechter Scherz.. Was machst du hier?, zischte ich die Welpin mit gedämpfter Stimme an, meine Nase sich leicht rümpfend.

Er hat mich bemerkt! Fast augenblicklich wurde ich langsamer und begann zu humpeln, weil die Schmerzen endlich in meinem Kopf ankamen. Au, jammerte ich leise und entdeckte dann den anderen Wolf vor ihm. Schlagartig verharrte ich in meiner Position und starrte ihn an. Langsam nur legten sich meine Ohren an, zog sich meine Rute unter den Bauch und ich begann mich kriechend hinter dem anderen jungen Wolf zu verstecken. Tränen schwammen Sekunden später wieder in meinen Augen und ich fing an zu weinen. Wääääh, begann ich zu plärren und drängte mich gegen den Schwarzen.

Miles

Überfordert sah ich zwischen den beiden hin und her, ehe ich mich schüttelte und wieder die Zähne fletschte. Ihr habt hier beide nichts zu suchen! fuhr ich sie an. Der Gedanke an... wie hatte Luen sie genannt... Jace und Toboe ließ neue Kraft durch meine Adern fließen. Stellt euch vor, das wäre das Schattenrudel! Ich hätte euch sofort zerfleischt! Rennt!

Mein Gesicht verzog sich, als die Kleine anfing Ohrenbetäubend hinter mir zu kreischen. Kann man das nicht leiser stellen?! Doch als der helle Rüde weiter sprach, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Der Gedanke, dass er nicht zum Schattenrudel gehörte, wurde von seinem Befehl überschirmt. Ich sprang auf, machte gleich einen Satz rückwärts, dabei Mari fast umher schmeißend und rannte davon. Erst nach einigen Metern machte ich schliddernd halt, kehrte um, lief zu den anderen beiden zurück und versuchte die Welpin aufzunehmen. Nach drei Anläufen schaffte ich es schließlich, schenkte dem Rudelwolf einen entschuldigenden blick und machte mich, halb über meine eigenen Pfoten stolpernd aus dem staub, den kalten Dingern folgend, über eine kleine Berggruppe, bis ich auf eine ebene Fläche traf, die nicht mehr nach diesem Wolf roch.

-> Ebene

Mein Weinen stoppte augenblicklich, als der Schwarze weglief und mich zurück ließ. Mein Mäulchen klappte herunter. Will der mich etwa als Opfergabe zurücklassen?! Der Gedanke ließ mich wieder zu weinen anfangen und ich jaulte leise vor mich her. Buhuuuuhuhuuu, gab ich von mir und im nächsten Augenblick hörte ich nur noch, wie etwas schlitternd zu mir kam, als ich auch schon hochgehoben, fallen gelassen, erneut hoch gehoben und wieder fallen gelassen wurde. Jedes Mal verschluckte ich mich an meinem eigenen Jammern, bis ich schließlich fest in seiner Schnauze hing und leise hikste.

(Ebene)

Miles

Ich sah den beiden noch kurz nachdenklich nach, ehe ich den Kopf schüttelte und mich umdrehte. Ich wollte schnell zurück, immerhin war Wright noch schwach, Kasai verwundet, Xena musste ihre Jungen beschützen und ich glaubte kaum, dass Varisa sich gegen einen ernsthaften Angreifer zur Wehr setzen konnte.

-> Rudelplatz

Mehr schlecht als Recht erreichte ich die Grenze, welche nur durch den Duft des Rudels erkennbar war. Ich setzte mich im Schatten eines Baumes hin und betrachtete die mir riesig erscheinenden Bisons. Meine Rute begann aufgeregt zu zucken. Luen hatte mich eingeladen mit dem Rudel ein solches Tier zu erlegen, von dem wir mit Sicherheit alle satt werden würden. Ja selbst die Jungen von Xena, sollten diese zu jenem Zeitpunkt schon Fleisch zu sich nehmen. Jetzt wäre die beste Gelegenheit zu verschwinden, es ist niemand hier der dich aufhalten kann! Ich ignorierte die Stimme des Dämons. Wohl zum ersten Mal in meine ganzen Leben. Weder gab ich Antwort noch reagierte ich in sonstiger Weise darauf. Ich konnte die Verwirrung spüren, welch hierdurch auf Seiten des Dämons ausgelöst wurden. Sie sind dir wohl wichtiger als ich oder? Es klang beleidigt. Ja. Meine Antwort fiel schlicht und knapp aus. Dann neigte ich den Kopf zu meinen Hinterpfoten und dachte nach. Diese eine Fähe, deren Namen ich in meiner Panik nicht mitbekommen hatte, hatte einige Pflanzen mitgebracht. Ob diese wohl gegen die schweren Wunden halfen? Xena würde mir diese Frage sicher beantworten können. Xena.. Ich spürte wie mir wieder Tränen in die Augen traten. Ich musste zugeben dass Xena mehr als nur die Gefährtin des Alphas für mich war. Sie war meine Freundin, meine Schwester. Ich werde es nicht zulassen das du mir meine Familie nimmst, hörst du mich!? Ich fletschte wütend und auch entschlossen meine Zähne, wobei mein Blick auf die offenen Ebene ging und jeder der wohl an mir vorbei gehen würde, denken musste dass ich ihn ansprach. Ich erhob mich und begann an der Grenze entlang zu gehen, rieb mich hier und dort an Bäumen Büschen und kleineren Felsen, um die Reviermarkierung nochmal deutlich zu machen. Durch das Wälzen kam zwar Schmutz in die Wunden, was höllisch brannte, doch das ignorierte ich. Erst als ich zufrieden mit meinem Werk war, ließ ich ein Heulen erklingen das jeden Fremden davor warnen sollte unaufgefordert das Revier zu betreten. Dann schoss ich, soweit es die Hinterpfoten zuließen, Richtung Rudelplatz.

(upsa voll verpeilt -.-)

-->Rudelplatz Zigeuner

Miles

Eine Zeit lang sah ich der Fähe mit dem außergewöhnlichen Fell nach, ehe ein leises, müdes Seufzen meiner Kehle entschlüpfte. Sicherlich hatte Kasai - wie jeder von uns - ihr Päckchen zu tragen. Aber so war das Leben nun mal. Es ging nicht immer nur bergab, jedem von uns stand ein schwerer Aufstieg bevor zum Wipfel des Glücks... Oh Gott, was waren das für Gedanken in meinem Kopf?! Immerhin glaubte ich persönlich nie an so etwas... mit einem Seufzen schlief ich ein.
Als ich aufwachte, war mein Hals trocken. Außerdem zog sich mein Magen vor Schmerz zusammen. Ich musste etwas fressen... und zwar schnell. Also erhob ich mich und ging blindlings in irgendeine Richtung.

-> Ebene

Ab und an hielt ich inne. Es strengte an auf drei Pfoten zu laufen, oder vielmehr zu hopsen. Meine Nase nahm zwar den Geruch von anderen Wölfen auf, doch erkannte sie nicht dass ich mich in einem Rudelrevier befand. Wahrscheinlich weil meine Familie nie wirklich Grenzen gesetzt hatte. Dafür war das Vertrauen untereinander einfach zu stark. Ich folgte eine Weile den metallenen Schlangen, jedoch in sicherem Abstand. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Meine Gefühle schwankten zwischen den Schmerzen und meiner Neugier. Ich begann wegen ersterem zu hecheln. Mamaa..wo bist du? Ich versuchte mich an das Gesicht meiner Mutter zu erinnern, doch sowohl ihr Gesicht als auch das meines Vaters waren verschwommen. Tränen begannen wieder meine Wangen herunter zu rollen.

Ich blieb schließlich stehen und setzte mich auf die Hinterpfoten. Noch immer traute ich mich nicht, meine linke Vorderpfote aufzusetzen. Warum lassen mich immer alle allein... Ich ließ meine Ohren hängen und tapste dann zu einem Gebüsch, ich robbte so gut es ging darunter. Doch verbergen konnte ich mich nicht. Dafür schimmerte die Farbe meines Fells zu sehr durch die Zweige des Gebüsches.