Auch Runa und Kasai packten nun mit an. Das wäre nicht nötig gewesen, sicherlich wäre es auch zu zweit irgendwie gegangen. Dennoch rechnete ich es Runa hoch an, dass sie sich beteiligte. Irgendwann würde ich ihr dafür noch danken.

Los zeitgleich! Ich zog nochmals an dem roten Pelz, dann wandte ich mich in die Richtung in die wir mussten.

(Aussichtspunkt)

Als auch Runa mit anpackte, hob ich kurz meine Rute in Arjunas Richtung, als Zeichen dass sie uns begleiten sollte, falls sie dass denn wollte. Als Huttser sich dann begann in Bewegung zu setzen, folgte ich rasch, damit Sinners Körper nicht zerrissen würde.

--> Aussichtspunkt

->Aussichtspunkt

Mit mit angelegten Ohren blickte ich kurzweilig den vieren nach als sie Sinner Richtung Aussichtspunkt trugen. Und machte mich dann als sie nicht mehr zu sehen war mit langsamen Schritten auf Richtung des Rudelplatze.



<<<--- Rudelplatz

Ich kam an der Höhle an, welche zum Glück noch nicht zugeschneit war, und setzte mich hechelnd in den Eingang. Dann schloss ich die Augen, darauf wartend dass Gin bald zu mir kam.

Kasais Spuren folgend, erreichte ich die alte Miene. Meine Gefährtin saß im Schnee vor einer Höhle. Lautlos trabte ich zu ihr und schmiegte zur Begrüßung liebevoll meinen Kopf an ihre Wange. Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte, also schwieg ich lieber und atmete stattdessen lautlos ihren Geruch ein, den ich so sehr liebte.

Ich brummte warm als Gin durch den Schnee auf mich zukam und seinen Kopf an meine Wange schmiegte. Eine Weile verharrten wir so wohl, ehe ich verspielt aufknurrte und meine Vorderpfoten um die Schultern und den Nacken meines Gefährten warf und versuchte ihn zu Boden zu ringen. Dabei schnappte ich vorsichtig nach seinem rechten Ohr.

Für einen Moment gab es nichts. Nicht den weißen Schnee, nicht den pfeifenden Wind, nicht die klirrende Kälte - nur mich und meine Gefährtin, deren rotes Fell leuchtete wie eine Fackel. Ich schnaubte wohlig und entspannte mich etwas, während ich Kasai Nähe und warmen Körper an mir spürte. Doch urplötzlich schien es sich die Fähe anders zu überlegen. Pfeilschnell sprang sie plötzlich hoch, legte ihre Läufe um meinen Körper und begann mit mir zu ringen. Kurz war ich stocksteif vor Überraschung, doch dann ging ich auf das Spiel ein und begann verspielt knurrend mit meiner Schnauze gegen ihr weiches Fell an ihrem Hals zu drücken, während sie nach meinen Ohren haschte

Es war eigentlich klar gewesen, dass ich Gin nicht zu Boden ringen konnte. Dafür war sein Körper einfach zu kräftig. Ich kicherte etwas, da sein Atem mich am empfindlichen Hals kitzelte. Schließlich erwischte ich sein Ohr und biss zart hinein, ehe ich wieder von ihm abließ und rutewedelnd um ihn herum sprang. Wie ein fröhliches Rehkitz sprang ich dann durch den Schnee, wobei ich immer mal wieder mit allen viere zugleich absprang. Schließlich warf ich mich in einen der weichen Schneehaufen un wälzte mich in diesem. Über den aufgeworfenen Schnee hinweg schielte ich zu Gin und verfiel dann in eine spielerische Angriffshaltung, wobei meine Vorderpfoten und meine Nase sich in den Schnee drückten. Meine Hinterpfoten waren gestreckt und meine Rute erhoben. Mein ganzer Po wackelte hin und her, ehe ich mich anspannte und in einem weiten Satz auf Gin zusprang. Ich versuchte den Schwung auszunutzen um ihn mit den Vorderpfoten an der Flanke zu treffen und ihn so umzuwerfen.

Wie kleine Welpen balgten wir im Schnee und ab und an löste sich ein dunkles Glucksen aus meiner Kehle. Kasai sprang immer wieder hin und her, nachdem sie von mir abgelassen hatte. Genüsslich beobachtete ich meine Gefährtin, wie sie in ihrer Spielhaltung um mich herumsprang und leise knurrte. Ich hopste ihr vereinzelt hinterher und schlug ab und an mit meiner linken Vorderpfote nach ihrer Schnauze, doch Kasai entwischte mir ständig. Längst war der Schnee aufgewühlt und vereinzelt mit Erdklumpen vermischt, die wir in unserer Tollerei aufgerieben hatten. Als Kasai kurz innehielt und mich in Spielhaltung anstierte, blieb auch ich stehen und fixierte die rote Fähe mit einem leisen, spielerischen Knurren. Ich ahnte es bereits, doch richtig gerechnet hatte ich damit nicht - wie ein Pfeil schnellte Kasai nach vorne und stieß mich im Sprung an. Überrascht taumelte ich zur Seite und ließ mich dann einfach in den Schnee fallen. Meine Ohren drückten sich platt an mein Fell, waren aber auf Kasai gerichtet. Aus den Augenwinkeln schielte ich die rote Fähe amüsiert an.

Ein durchaus triumphales Bellen entrang sich meiner Kehle, als es mir tatsächlich gelang Gin in den Schnee zu schubsen, von wo aus er zu mir hinauf sah. Meine Rute wedelte fröhlich, nun bis zu dem Moment als ich für den Bruchteil der Sekunde wieder daran dachte, dass weder ich noch Jangal wirklich kämpfen konnten. Rasch schüttelte ich mit geschlossenen Augen den Kopf Nicht daran denken, lass mich einfach das hier und jetzt genieße.. Mahnte ich mich gedanklich selber, ehe ich mich verspielt knurrend auf Gin warf und ihn immer mal wieder leicht in Schulter und Ohr zwackte. Dabei genoss ich die Wärme, welche der Körper meines Gefährten ausströmte. Schließlich wurde aus dem Zwacken ein liebevolles Schlecken. Soweit ich heran kam, begann ich meinen Gefährten zu putzen, wobei ich insbesondere seine Wange, die Ohren und Lefzen zart ableckte.

Ich blieb liegen und gönnte Kasai ihren Triumph. Auch als sie begann auf mir rum zu tollen, hielt ich still und knurrte nur vereinzelt liebevoll auf. Aus den Augenwinkeln betrachtete ich meine Geliebte, die immer wieder sanft in mein Ohr und meine Schulter zwackte, bis sie zahmer wurde und aus den Bissen ein sanftes Schlecken wurde. Ich brummte wohlig und schloss entspannt die Augen. Ihre warme Zunge berührte meinen Körper und ich konnte gar nicht anders als die vertraute Zweisamkeit zu genießen. "Ich liebe dich, Feuervogel", sagte ich, ohne wirklich nachzudenken, doch mit viel Zärtlichkeit in der Stimme.

Ich hielt abrupt inne. Wie hatte Gin mich gerade genannt? Ich war mir nicht sicher ob die Röte, welche mir hitzig in die Wangen stieg und vom Fell verdeckt wurde, von Empörung oder Verlegenheit her rührte. Vielleicht eine Mischung aus beidem. Habe ich etwa Gefieder? Entfuhr es mir dann halblaut, ehe ich meine Nase in den zertrampelten Schnee neben uns drückte und dann versuchte mit dem Fang von dem Schnee etwas aufzunehmen und diesen so in der liegenden Position Gin ins Gesicht zu werfen. Ich gebe dir gleich Vogel! Knurrte ich dann spielerisch und "attackierte" sachte seine Vorderpfote mit den Zähnen. Auch wenn ich es nicht direkt aussprach oder wirklich zeigen konnte, so genoss ich es einfach mit Gin ein wenig allein zu sein. Immerhin war er mein erster Gefährte. Der Wolf, welcher meinen Sohn als den seinen anerkannte, auch wenn er nicht der Erzeuger von diesem war. Der Rüde, welcher mir soviel Liebe schenkte, dass es fast schon weh tat. Zuletzt hatte ich diese Wärme und Liebe gespürt, als Luen und Xenia noch im Tal gewesen waren.

Bei dem Gedanken an die beiden entwich mir ein unglückliches Aufjaulen und ich schmiegte meinen Fang unter Gins Kehle. Glaub..glaubst du Luen, Xenia und ihren Welpen geht es gut? raunte ich dann und schloss meine Augen. Ich hoffte es so sehr. Vor meinem inneren Auge sah ich die vier wieder vor mir, erinnerte mich daran wie ich für Xenia die Höhle am Rudelplatz gegraben hatte, in welcher die Welpen von dieser zur Welt gekommen waren und schließlich auch Jangal. Ich erinnerte mich an all die Wärme und die Liebe, welche zwischen uns geherrscht hatte. Es war das erste Mal gewesen, dass ich mich als Teil einer Familie - ja geliebt gefühlt hatte. Und nun hatte ich einen Gefährten an meiner Seite und einen Sohn. Und ein Rudel..ja eine Familie. Ich blinzelte einen Moment. Eine Familie..ob..ob Gin und ich jemals eigene Junge zusammen haben werden? Bei dem Gedanken begann meine Rute wild zu wedeln und traf Gin wohl das ein oder andere Mal am Rücken, während mein Blick nahezu abwesend in die Ferne gerichtet war.

Kasai hielt inne, woraufhin ich meine Augen einen Spalt öffnete. Mich blickten zwei dunkle Augen empört an, was mich kurz zurückdenken und dann amüsiert grinsen ließ. Kasais Widerspruch folgte sofort und ich war mir absolut sicher, dass sie das nicht böse aufnahm. "Gefieder nicht", musste ich zugeben und zögerte kurz, ehe ich fortfuhr: "Aber einen großen Schnabel!"
Bei den Worten schnellte ich nach vorne und leckte ihr sanft über die dunkle Nase. Ihre Antwort war ein leichtes Zwacken in meine Vorderpfote, was ich mit einem Brummen kommentierte. Zärtlich betrachtete ich erneut ihr rotes Fell und ihre wunderschöne Gestalt, wobei meine Rute sanft wedelte. Diese Fähe verdrehte mir nun schon so lange den Kopf. Sie hatte mir ein Zuhause und einen Sohn geschenkt - bei dem Gedanken machte mein Herz einen kleinen Looping und als Kasai ihren Kopf an meinen Hals schmiegte, erwiderte ich die Liebkosung, in dem ich mich liebevoll an sie drückte.
Am liebsten hätte ich mich auf sie geworfen und so fest mit meinen Läufen umarmt, wie es nur ging, doch natürlich wollte ich meiner Geliebten nicht wehtun. Zärtlich leckte ich ihr über eines der Ohren. "Du hältst mein Herz in deinen Pfoten, Feuervogel", flüsterte ich und grinste bei dem Satz in meinen nicht vorhandenen Bart. "Ich glaube, den Spitznamen werde ich beibehalten."

Kasai gab zuerst keine Antwort. Schweigend lagen wir beieinander und lauschten dem Atemzügen des anderen - bis die glockenhelle Stimme meiner Gefährtin doch wieder an mein Gehör drang. Ihre Worte ließen mein Herz kurz aussetzen und ich schloss die Augen. "Bestimmt", gab ich zurück und stellte mir meinen Bruder vor. Ich hatte ihn zuletzt vor 6 Jahren gesehen. Dieser Gedanke trieb mir Tränen in die Augen und ich schluckte - ich erinnerte mich, wie sehr ich mich gefreut hatte, als Xenia mir von ihm erzählte und wie niederschmetternd es gewesen war, als ich erfuhr dass er nicht mehr im Tal war. Wo steckst du nur?, fragte ich ihn in Gedanken und schielte kurz zum Mond herauf. Unbewusst drückte ich mich etwas fester an meine Gefährtin, vermutlich um Halt zu suchen. Für eine Weile herrschte Schweigen, doch dann erhob ich wieder zögernd meine Stimme: "Wie war er so?"