Kasai:

Ich zuckte mit den Ohren Luen? Ein gutherziger Alpha und liebevoller Vater. Ich..habe immer zu ihm aufgesehen. Er war der erste Wolf, dem es gelungen ist den Schatten in mir zu bändigen. Ich hasste die Erinnerung an diese dunkle Zeit. Er war wie ein großer Bruder für mich, dem ich mit meinem ganzen Herzen vertraut habe..und es noch immer tue. meine Stimme hatte einen weichen, liebevollen Klang angenommen. Du bist ihm sehr ähnlich. Den Kopf hebend zögerte ich einen Moment, ehe ich weiter sprach. Allerdings gibt es etwas, was ich ihn nie gefragt hätte und was euch unterscheidet. Mein Herz hüpfte aufgeregt. Wie Gin wohl reagieren würde? Ich. Ich hätte gerne..gerne Welpen mit dir.. Rasch wand ich den Blick ab, während ich wieder rot unter dem Fell im Gesicht wurde.

Ich lauschte den Worten meiner Gefährtin, die nur gutes über meinen Bruder berichtete. Andächtig hörte ich ihr zu und drückte mich bedeutungsvoll an sie, als sie ihren Schatten erwähnte - den Sinn dieser Gestalt hatte ich bisher noch nicht begriffen und ich hielt ihn für eine Metapher ihrer Ängste und dunkelsten Seiten. Als Kasai meinte, dass ich meinem Bruder ähnlich sei, zuckte ich ein wenig zusammen. Nein, dachte ich enttäuscht und sah auf meine Pfoten. Unter Luen gab es bestimmt keinen Zwiespalt im Rudel! Ich machte mir große Vorwürfe wegen der Konflikte im Rudel und natürlich auch des Krieges wegen. Ich bin schwächer als er. Er war immer schon ein Anführer und ich...ich bin es nicht. Erneut überkamen mich die Zweifel an meiner Rolle und auch, ob ich es je schaffen würde Xenias Wunsch nach einem passendem Anführer nachzukommen.

Ehe ich weiter in meinen Selbstkonflikten verschwinden konnte, sprach Kasai weiter. Mein Kopf verstummte und ich sah meine Gefährtin aus braunen Augen ahnungslos an, bis sie ihre Worte zuende gesprochen hatte. Automatisch weiteten sich meine Irden und ein riesengroßer Schmetterling entfaltete in meinem Bauch seine Flügel. Meine Rute begann zu wedeln, erst langsam, dann immer schneller. "Kasai, ich...ich", stammelte ich völlig aus dem Häuschen, ehe ich mich rutewedelnd halb über sie warf und meine Schnauze in ihrem Nacken vergrub. "Ich dachte schon du fragst nie", jauchzte ich überglücklich in ihr Fell und drückte sie noch fester. Ich liebte sie! Bei Luna und wie ich sie liebte!! Meine Zweifel und Sorgen waren für einen Moment vergessen, es zählte nur noch sie - ihre Wärme, ihr Geruch, ihre Anwesenheit. Ich würde mit ihr eine Familie gründen. Ich würde mit ihr Jangal und unsere folgenden Welpen großziehen. Und ich würde mit ihr unser Rudel aus diesem gottverdammten Krieg führen!

Eine ganze Weile lagen wir einfach so da. Ich - vor Glück selig - an sie gekuschelt und sie unter mir begraben. Ich spürte ihr Herz pochen, ebenso wie meins. Tief atmete ich den geliebten Geruch ein und konzentrierte mich auf die Wärme, die ihr dichter Pelz ausstrahlte. Schließlich erhob ich mich mit einem Lächeln und leckte meiner Gefährtin über die Stirn. "So sehr ich die Zeit mit dir auch liebe...wir müssen zurück. Ich muss hören was die anderen von den Rudeln zu hören bekommen haben!", erklärte ich ihr, während ein wenig Wehmut in meiner Stimme zu hören war. Kasai nickte verständnisvoll und zusammen liefen wir zurück zum Rudelplatz.

(mit der Erlaubnis von Kasai: Kasai und Gin -> Rudelplatz, Zigeunerwölfe)

Die alte Miene... ich markierte die Grenze und lief dann weiter. Gin und Kasai waren vor kurzem hier...
Ich lief weiter. Die letzte Station fiel mir am schwersten. Sinner lag dort begraben.

Mit einem angenehmen Tempo kann ich nach kurzer Zeit an mein Ziel an, und stand mit einem Lächeln vor der alten Mine wäre ich mich um blickte. Es tat mir eindeutig gut wieder ein wenig rumzulaufen, da ich spürte wie sich meine Anspannung wieder gelegt hat, es wird im Rudel wohl niemand was dagegen haben wenn ich ein bisschen herumstromer dachte ich. Und setzte meinen Weg weiter fort nachdem ich kurz meine Glieder streckte.



<<<<----- Stiller Tümpel

Nachdem die Dürre vorbei war, begann es zu regnen und mit dem Regen kam der Nebel. Ein komischer Nebel, der ungewöhnlich sauer roch. So ein Nebel war nicht einmal den erfahrenen Nebelwölfen bekannt.
Schleichend und unheilvoll strich er zwischen den Bäumen umher, kletterte auf jeden Berggipfel und kroch über jede Wiese und ganz plötzlich verfiel das Tal in einen tiefen festen Schlaf.
Alle Lebewesen sanken mit einem Mal zu Boden. Nichts bewegte sich mehr und es wurde still.
Der Nebel verharrte eine ganze Weile über dem Tal.
Er kam von einem Industrieunfall der Menschen, die von diesem Nebel ebenfalls nicht verschont blieben.
Für eine ganze Weile war das Tal eingefroren.
Doch jetzt langsam, fangen die ersten Vögel an zu zwitschern. Der Dunst lichtet sich und die ersten Wölfe wachen wieder auf....