Mein Weg führte mich zum Silbersee, der Geruch war unverkennbar. Beim Anblick des Wasser, welches silbern in der untergehenden Sonne glänzte und somit seinem Namen alle ehre machte, brachte etwas Fokus zurück. Ich schritt weiter, langsam, aber trotzdem nicht zögerlich, meine Ohren stellten sich langsam auf und auch mein Kopf hob sich etwas an als ich in das seichte Wasser ging. Ich spürte die Nässe nicht, die sich in mein Fell hängte als mich mein Weg immer weiter in den See führte. Erst als das Wasser mir fast bis zum Bauch reichte stoppte ich, mein Geist völlig zu mir zurück kehrend als ich gen Himmel hinauf sah.

Meine Ohren drehten sich nach hinten, als ich die Stimme des kleinen Wolfes hinter mir erklang. Mein Kopf neigte sich nach unten und erst jetzt bemerkte ich das Wasser, was meine Läufe umgab. Oh.. Stumm schüttelte ich den Kopf und sah wieder über den See hinaus. Ich war ruhig, seltsam ruhig. Keine Panik stieg in mir auf als ich realisierte wo ich mich befand, nichts, nur diese merkwürdige Ruhe breitete sich in mir aus. Sie ist weg, Basta.., raunte ich monoton und legte die Ohren an, meinen Kopf erneut leicht senkend. Weg..

Verflucht sei Luna, knurrte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. Dass sie mir meine Gefährtin genommen hat.. damit kann ich leben, irgendwie. Aber aus welchem Grund hat sie meinen Welpen die Mutter genommen? Mit welchem Recht? Meine Stimme wurde mit jedem Wort brüchiger, mit jedem Ton, der aus meiner Kehle wich, zittriger.

Die Szenerie, die sich mir bot, war genauso surreal wie verwirrend. Papa steht im Wasser, gab ich leise von mir und blieb etwas entfernt von Onkel Basta stehen. Irritiert sah ich zwischen ihm und Papa hin und her, ehe ich unbewusst einen Schritt zurück tat. Was ging hier nur vor?

KITO:

Stumm folgte ich und blieb etwas weiter entfernt hinter den dreien stehen.

Ich blieb ein Stück hinter Ekki stehen und besah mir die Szene. Kolja stand im Wasser und Basta lag am Boden. Die beiden schienen sich zu unterhalten. Ist das so ungewöhnlich? Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Seit sie die Mutter meiner Welpen zu sich genommen hat, erwiderte ich ihm und rümpfte die Nase für einen Moment. Sie sind stark, ohne Zweifel. Doch sollten sie dies nicht so früh durch machen müssen. Ekki ist nicht mal 1 Jahr alt.. Sie brauchen ihre Mutter. Mehr als ihren Vater.

Ich lief schnell, bis ich die Gruppe sehen konnte und meinen Lauf verzögerte. Kolja steht im Wasser. Sollte ich ihn rauszerren? Er ist noch über Wasser und es ist nicht wirklich kalt. Außerdem...ist er im...Wasser... Ich würde mindestens warten, bis mehr passierte und selbst dann waren irgendwie ja auch noch vier andere Wölfe da. Ich lief fast schon schleichend zu Ekki, Kito und Dash, wobei ich Kolja im Auge behielt.

Ich ließ meine Ohren wieder hängen und wannte meine Blinde Seite in Richtung des Ufers. Was sollen sie mit mir, Kleiner? Ich verspreche Dinge, die ich nicht halten kann oder halte mein Wort überhaupt nicht. Ich spürte wie die selige Ruhe in mir langsam von Kälte verdrängt wurde. Sie kroch meine Pfoten hinauf, über meine Glieder und setzte sich tief in mir fest. Ich sollte da liegen, Basta.. Nicht sie..

Eine buchstäbliche Welle rollte über mich als Basta neben mich ins Wasser sprang. Die Wasserspritzer nässten mein Fell am ganzen Körper und ließen mich endlich realisieren wo ich mich eigentlich befand. Wasser.. Mein Körper erstarrte als sich meine Rute unter meinen Bauch zog und meine Ohren sich förmlich an meinen Schädel klebten. Mein Kopf war zu Basta gerichtet und das erste mal seit langer Zeit war mein Gesicht nicht hinter einer steinernden Maske versteckt, sondern spiegelte die Offenheit, mit denen auch meine Augen den jüngeren Rüden ansehen, wieder. Ich..