Bei ihren Worten musste ich mich sehr zusammen reißen nicht bestürzt drein zu sehen. Dennoch schaffte ich es stattdessen zu lächeln und Ekki fragend anzusehen. Würdest du das akzeptieren? Was wenn sie ja sagt? Mir wäre es egal, doch Ekki war da anders. Sie liebte doch ihr Rudel und war dann nicht für sie das was der Alpha sagte Gesetz?

Ich machte mir Gedanken zu dem, was Dash sagte. Stimmt. Wieso haben wir eigentlich was gegen das Schattenrudel? Ich wusste nicht viel über die Beziehungen zwischen den Rudeln. Nur, dass ich diesen Emfan oder wie er hieß, ihren Alpha nicht leiden konnte. Aber kann man das auf das ganze Rudel übertragen? Aber dass er uns auch alle nicht beachtete, war mir sehr suspekt. Kein "Wie geht es?", kein Bericht über seinen Besuch. Das Vertrauen, welches er mir noch an Reys Grab ausgesprochen hatte, schien wieder verschwunden zu sein, oder täuschte ich mich? Ich verstand nicht, wie er sich kein bisschen für unser Wohlbefinden, nicht mal mein eigenes sondern das von Ekki und Kolja interessieren konnte, gerade nach dem Schicksalsschlag, sondern nur den Jungwolf im Visier hatte, der Ekki doch offensichtlich leichter damit umgehen ließ. Und wir hatten ihn doch auch unter Kontrolle. Verständnislos sah ich ihm hinterher.

Niemals! Die Worte waren schneller heraus als ich über seine Frage nachdenken konnte. Du bist mein Freund, er hat kein Recht mir den Umgang mit dir zu verbieten! Papa hatte ihn akzeptiert, sogar Mama und Pell hatten ihn als meinen Freund akzeptiert. Und auch Kito wusste bereits, wie wichtig er für mich geworden war. Entschlossen stand ich da und hatte nicht mal gemerkt, wie sich meine Rute gehoben hatte und steil von mir abstand.

Überrascht über die so schnelle Antwort blinzelte ich. Doch dann wurde mein Lächeln ehrlicher und breiter. Meine Rute begann leicht zu schwingen und meine Ohren spitzten sich. Danke Ekki. Und gleichfalls. Ich hatte das Bedürfnis sie anzuspringen und zu kuscheln, also tat ich es einfach. Ich machte einen Satz auf sie zu um sie vielleicht umzuschubsen und kuschelte mich dann an ihr weiches, warmes Fell.

Wortlos sah ich ihn an, freute mich über das ehrlicher werdende Lächeln und auch meine Rute begann allmählich wieder zu schwingen. Gerade wollte ich wieder einen Schritt auf ihn zumachen, da sprang er mich an. Überrascht wollte ich zurück weichen, doch war für den Moment zu langsam und landete schließlich auf dem Boden, wo er sich an mich kuschelte. Meine Rute begann auf dem Boden zu klopfen, während ich meine Läufe neu ordnete und meine Stirn gegen Dash drückte.

Ich grinste leicht als sie zurückkuschelte und rieb meinen Kopf an ihrem. Ich bin froh das ich dich hab. Mir schoss der Gedanke einfach so durch den Kopf und es schien mir wichtig Ekki das einmal zu sagen. Sie war mir unwahrscheinlich wichtig und auch wenn ich das gerade nicht richtig ausdrücken konnte, so wollte ich doch das sie das zumindest bis zu diesem Grad wusste.

Ich schloss die Augen und genoss einfach das Gefühl, gebraucht und gewollt zu sein. Pell hatte mir vor und auch nach Mamas Tod erneut die kalte Schulter gezeigt und ich hatte den Schmerz bisher verdrängt, der damit einher ging. Und dann waren da diese Worte, die Papa von sich gegeben hatte. Sie hatten mir solche.. Angst gemacht. Sie hatten mich erschreckt, mir bewusst gemacht, wie sterblich wir eigentlich waren. Die Szene zwischen den Bisons kam mir wieder in den Sinn und ich verstand langsam, wieso Dash und Pell so entsetzt reagiert hatten. Es tut mir Leid, dass ich dir immer so viele Sorgen bereite, gab ich leise flüsternd von mir und öffnete die Augen wieder. Verständnis statt Verwirrung machte sich in mir breit, aber auch die Gewissheit, dass uns nichts trennen konnte.

Hey, das ist schon okay. Dafür bin ich doch da. Ich lächelte sie an und schleckte ihr dann über die Schnauze. Das war ein angenehmes Gefühl. So vertraut. Dann legte ich meinen Kopf auf ihren Brustkorb und hörte ihren Herzschlägen zu.

Ich rieb meine Schnauze an der seinen, ehe er seinen Kopf auf meine Brust legte. Wie von selbst begann ich über seine Ohren zu lecken. Das gilt aber auch für dich, Dash.., rief ich ihm in Erinnerung. Ich spürte doch hin und wieder, dass ihn etwas belastete, dass er versuchte etwas zu verdrängen, dass er Zuspruch brauchte.. Unwillkürlich begann ich sanft auf dem rechten seiner Ohren herum zu kauen, während mein Blick wieder gen Himmel wanderte. Wir mussten Mama unbedingt begraben. Ob Tante Rey auch da oben ist?

Ich hatte stumm Marek und Kolja hinterher gesehen, immer wieder eine Pfote vorgesetzt, diese dann jedoch wieder abgestellt. Sollte ich? -Sollte ich nicht? - ...Oder doch? Es war eindeutig schwer. Schwer momentan Entscheidungen zu treffen, die mir auch richtig vorkamen. Ja mache ich denn momentan überhaupt etwas wichtig? Einmal schnaufend überwand ich mich, da drang auch schon Ekkis Frage zu mir durch. Etwas erstaunt blickte ich zu ihr, schenkte ihr dann aber ein warmes Lächeln. "Aber natürlich. Sie und deine Mom werden bald gemeinsam genug Zeit zusammen haben." sagte ich sanft und drückte meine Stirn kurz gegen ihre, ehe ich mich umdrehte. "Ich werde ihnen mal nachgehen, schauen was los ist. Macht euch keine Sorge, ich werde Marek schon sagen, dass es meine Idee war" meinte ich mit einem kleinen zwinkern, ehe ich losrannte. Auch wenn ich alles falsch machte, konnte ich ihr jetzt vielleicht noch die Sorge nehmen, dass sie etwas falsch gemacht hätte.

~Fichtenwald

Noch immer mit aufgestelltem Fell kam ich an, sah gerade noch wie Kito wenige Meter neben mir im Buschwerk verschwand. Ich schritt hinüber zu Ekki und Dash, stupste sie beide gegen die Schulter und ging so gleich weiter. Kommt, brummte ich noch, ohne einen Blick nach hinten zu werfen.

-> Rudelplatz Silvers

Ihre Worte ließen mich etwas tiefer einatmen. Ich wollte sie nie mit meinen Problemen zu belasten, dennoch tat es gut zu wissen das es jemanden gab der mir zuhören wollte. Als sie mir am Ohr kaute schloss ich die Augen und entspannte mich etwas. Sie ist ganz sicher da oben. Sie und deine Mama passen auf dich auf. Bestimmt. Meine Augen schnappten auf als Kolja wieder kam und uns aufforderte mit ihm zu kommen. Ich löste mich etwas von Ekki und sah sie fragend an. Wir sollten ihm nach, oder?

Ich nickte Tante Toooh zu, als sie meine Frage beantwortete und rieb auch an ihr kurz meine Nase, ehe ich Dash von mir herunter schob. Papa erschien in dem Moment, als Tante Toooh bereits zwischen den Bäumen verschwunden war. Fast augenblicklich legten sich meine Ohren an und meine Pfoten kribbelten, als ich die Stimmung wahrnahm, in der er sich befand. Ganz automatisch nickte ich, als Dash fragte, und rappelte mich auf alle Viere, um Papa zu folgen. Das ging nicht gut aus, flüsterte ich leise und sah noch mal zu Onkel Basta und Takeo, ehe ich mich in Bewegung setzte.

(Rudelplatz)

Ich sah kurz Kito hinterher, dann kam aus der gleichen Richtung einen Moment später Kolja wieder und ging auch gleich weiter Richtung Rudelplatz. Ich blickte ein paar mal zwische den beide Seiten hin und her und folgte dann Kolja sowie Ekki.

>>Rudelplatz

Ich ließ mich runter schieben und stand dann auf um Ekki besorgt zu folgen.
(Rudelplatz Silberwölfe)