Ich kicherte wild los und kletterte dann vorsichtig von Papa herunter. Nur ein paar Hasen und Mäuse...glaube ich. Ich runzelte die Stirn. Was hatte ich in meinen Wachphasen gefressen? Ich war mir nicht sicher. Ich sah zu Fauna und ihren jungen. Die sind ganz schön groß geworden..
Ich schmiegte mich an Papa und rieb meinen Fang unter seinem. Weißt du wo Mama und Nero sind? Ich kann sie nirgendwo sehen.. Ohne meinen Zwilling fühlte ich mich irgendwie nur wie ein halber Wolf. So als ob ein Teil von mir weit entfernt war. Ich sah wieder zu Fauna's Welpen. Ob ich mit denen spielen durfte?
Ich sprang auf die Pfoten, als ich Fenris Worte hörte. Sie sind weg? Ich schnupperte in der Luft. Der Geruch der beiden war schal, als wären sie schon lange nicht mehr hier gewesen. Breeze wird doch nicht...? Nicht wie Fria... Bitte nicht...
Ich freue mich sehr darüber. Sie scheint auch mit Jive und Kobalt befreundet zu sein. Gerade beendete ich meinen Satz da drang ein gemeinschaftliches Heulen an meine Ohren. Sofort setzte ich mich auf, es waren Gero, Freki und Dust und sie.... Verabschiedeten sich. Meine Haltung sackte ein Stück in sich zusammen, aber ich hatte sie doch gerdde erst gefragt ob sie bleiben wollten . Verwirrt und verletzt sah ich in die Richtung in der das Heilen langsam verklang, sie hatten sich nicht ein mal persönlich verabschiedet. Der Klang war schön gewesen, es klang nach Dankbarkeit und Freude aber der bittere Geschmack des Abschiedes lag auf meiner Zunge. Sofort ließ ich mich auf den Boden sinken und suchte Trost bei Tristan, indem ich meine Nase in sein Brustfell steckte. Tief sog ich den vertrauten Geruch ein und die Gewissheit, dass er bleiben würde egal was kommen mochte heilte meine Seele ein wenig.
ich bin der Schatten in der Dunkelheit und unsichtbar im Licht. Ich bin die Stille vor dem Sturm und die Klinge deines Schwertes
Ich schüttelte den Kopf, Mama hat es mir gebracht. Aber lass uns ausprobieren wie man es fängt . Sagte ich aufgeregt und erwiderte ihre Zuneigung ungestüm. Meine Rute peitschte wild hin und her.
Ich kicherte ein noch immer sehr Welpenhaftes Kichern. Mama weiß sicher wie das geht, sprach ich meine Gedanken laut aus und sah auch sogleich zu ihr herüber. Meine Rute nahm an Geschwindigkeit zu, bringst dus uns bei? Bitte bitte. Meine hellen braunen Augen sahen vertrauensvoll und bettelnd zu unserer Mutter herüber. Ich hoffte wir würden in die anderen Gebiete gehen und insgeheim sogar ein bisschen, dass wir auf den Wolf treffen würden dessen Name meinem so ähnelte. Ich wollte ihm noch mehr Fragen stellen.
Ich lauschte ebenfalls auf und ließ die Ohren hängen, als ich es verstand. Morgana hatte ihre Schnauze in mein Brustfell gedrückt und ich legte meinen Kopf über ihren Hals und leckte ihr über die Ohren. „Vielleicht kommen sie ja wieder“, sagte ich sanft. Ich war nicht gut in Abschieden. Auf meiner Reise hatte ich viele Wölfe kennengelernt und war dann weiter gezogen und das immer heimlich, wenn sie es nicht merkten.
Ich wurde unruhig und wuselte um unsere Mutter herum Ja bitte bitte!! Ich will auch nochmal in die Berge meine Augen leuchteten bei dem Gedanken an den Ort wo wir anfangs gelebt hatten. Ich sprang nun um meine Familie herum und stolperte, fiel auf die Schnauze und sprang schnell auf. Ich tat so als wäre nicht passiert und hüpfte weiter. Mein Fell kribbelte vor Scham.
Ich hatte leicht besorgt Papa beobachtet und seufzte dann. Ich verstand ja auch nicht wo Mama und Nero waren. Vor allem hatten ich nicht mitbekommen dass sie weg gegangen waren und das machte mich traurig und wütend zugleich. Ich sah zu Flora und Niak begann hibbelig auf den Pfoten rumzutapsen. Immerhin hörte ich worüber sie sprachen. Papa? Darf ich mit den beiden spielen? Flehend sah ich Papa an.
Ich zwang mich dazu meinen Sohn anzulächeln. Natürlich darfst du das. Und wenn ihr fertig seid gehen wir etwas die Jagdtheorie durch. Ich schleckte meinen Sohn liebevoll über die Ohren und suchte dann Kobalt mit den Augen. Als ich sah, dass sie wohlauf war ging ich zu meiner Schlafkihle hinüber in der bis vor kurzem noch meine geliebte Gefährtin geruht hatte. Ich setzte mich daneben und starrte den leeren Schlafplatz an. Marco folgte mir und schmiegte sich an meine Seite. Sie kommt bestimmt wieder. Ich glaube es nicht Marco.
Dankbar hatte ich kurz meine Nase an Papas weichem Brustfell gerieben, ehe ich ihm mit leicht schief gelegtem Kopf nachsah. Meine Wut wurde stärker, weshalb ich kurz ein leises Knurren meine Lefzen verließ. Warum nur macht Mama Papa immer so traurig? Und warum ist Nero nicht mehr hier? Wieder spürte ich dieses Gefühl, als ob ein Teil von mir gestorben sei. Mein Fell plüschte sich einen Moment auf, ehe ich mich wild durch schüttelte. Ich werde Papa etwas fangen! Dann wird er bestimmt fröhlich! Mit diesem Gedanken näherte ich mich in vorsichtigen Bewegungen und wachsamen Blick Fauna und ihren Jungen. Fauna? Ich hoffte dass ich mir den Namen der Fähe richtig gemerkt hatte. Sachte ließ ich mich nahe von ihr, Niak und Flora nieder, sah dann flink einen Moment zu den beiden Jungen. Da..darf ich mit den beiden spielen? Etwas verunsichert schmiegte ich meine Rute um die Pfoten.
Als das ziehen an Jives Rute langsam an den Zähnen weh tat ließ ich los und hoppelte erstmal ein bisschen weg, zum Schutz falls Jive mich angreifen sollte. Dann ging ich wieder näher dran und sah die beiden verspielt an. Ich war froh das ich wieder aus meiner Depressionen-Phase raus war und mich wieder prima mit Jive und Kobalt verstand.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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05.07.2018 20:35
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