Schlitternd raste ich auf den Rudelplatz und wäre bei meinem verzweifelten Versuch einer Vollbremsung fast in Tristan reingerast. Doch glücklicherweise konnte ich dann doch noch rechtzeitig abbremsen und rutewedelnd zu ihm aufsehen. Oder besser gesagt, ihn ansehen, denn mittlerweile war ich immerhin schon ausgewachsen. Und warum war ich so gerannt? Weil ich mit der Zeit einen eigenen kleinen Wettlauf mit Kobalt angefangen hatte und nun mit Vollgas zurück gerannt war.
Grinsend blickte ich nun zu meiner besten Freundin zurück und sah sie leicht provokant an. Gewonnen!

Leuchtwald - Freie Gebiete

Der Nebel lichtete sich leicht und mit einem letzten, nicht gerade beherrschten Sprung erreichte ich den Rudelplatz. Nur... hatte Jive wesentlich mehr Glück als ich, was das Abbremsen und schlussendlich auch das Anhalten an ging. Zumindest schlitterte er nicht unkontrolliert über die Erde, jeglicher Möglichkeit des Anhaltens beraubt. Meine Pfoten fanden keinen Halt - der ahnungslose Jive kam immer näher. Bevor ich ihm auch nur eine Warnung zukommen lassen konnte, traf meine Nase auf warmes Fell und mein Körper krachte schonungslos und nahezu ungebremst in den seinen. "Bist.... du dir sicher?", hechelte ich und linste entschuldigend zu seinem Kopf oder besser gesagt dahin, wo ich seinen Kopf vermutete. "Immerhin liegst du auch auf dem Bode... nach einem Gewinner sieht das nicht aus" Meiner Stimme klang etwas schalkhaftes bei und auch wenn ich nicht daran glaubte, dass er es überhaupt war, so hoffte ich doch, dass er nicht böse war.

Ich hatte keine Chance gehabt! Als ich mich umgedreht hatte, war mir Kobalt bereits mit beachtlicher Geschwindigkeit entgegengeschlittert und ich konnte nur noch mit offenem Maul dastehen und ihr entgegenblicken. Dann rumste es bedenklich und für einen Moment sah ich nur noch Sterne. Mein Kopf dröhnte und meine Ohren klingelten, erst nach einem Kopfschütteln konnte ich wieder einigermaßen schauen. Durch Kobalt war ich nicht nur umgekippt, sondern auch noch ein Stück über den Boden geschabt und hatte somit auch den letzten halben Meter an Distanz zu Tristan überwunden. Mein Rücken eckte kurz, aber nicht stark an seinen Pfoten an, weswegen er sich sicherlich auf den Beinen halten konnte. Verwirrt blickte ich zu Kobalt auf, ehe ich bei ihrer Miene wieder grinsen musste. Und zwar deutlich kämpferisch. Bist ja ganz schön frech für dein zartes Alter, neckte ich sie, während ich mich erhob und den Staub von meinem Fell schüttelte.

Ich lächelte zu Morganas Worten und drückte mich an sie. Meine Schnauze vergrub sich in ihr schwarzes Fell, wo ich mich endlich traute den Tränen freien Lauf zu lassen. Es schmerzte so sehr, dass ich nur noch beben und schluchzen konnte. Die ganzen Schuldgefühle, der Stress und der Kummer verließen für den Moment endlich meinen Körper und ich spürte, wie ich langsam wieder etwas Kraft tanken konnte. Doch im Moment konnte ich mich einfach nur dem Weinen und Morganas Geruch, welcher mich umwehte hingeben. Wie sehr ich diesen Geruch - meine Freundin - vermisst hatte.
Wimmernd löste ich mich nach einiger Zeit wieder aus ihrem mittlerweile nassen Pelz und sah sie beschämt und dankbar zugleich an. Ein lautloses "Danke" hauchte ich ihr entgegen. Der Schmerz saß zwar noch irgendwo in meinem Herzen, doch zumindest für den Moment hatte er sich in eine Ecke verzogen. Die junge Stimme meiner Tochter riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich den Welpen ertappt ansehen. Shhh, es ist alles gut, mein Spatz, versuchte ich ihr zu versichern, auch wenn ich wusste, dass sie es nicht nur sehen, sondern auch spüren konnte. Umso mehr versuchte ich sie nun zu trösten. Es wird alles gut, Prinzessin, mach dir keine Gedanken! Ich schämte mich dafür, dass ich so gedankenlos war und meine traurigen Gefühle vor meinen Welpen raus ließ, die das doch noch gar nicht verstanden. Sanft zog ich meine Tochter wieder zwischen meine Vorderpfoten und leckte ihr den dünnen Pelz. Mama geht es gut. Tiefe Liebe leuchtete aus meinen Augen, als ich den jungen Welpen ansah. Nikais und meine Welpen.
In diesem Moment spürte ich den Blick auf mir, welchen Tristan uns zusandte. Unter meinem Pelz lief ich rot an. Ich erinnerte mich an den anklagenden Blick, den er mir bei meiner Suche nach Hallah auf dem Rudelplatz zugeworfen hatte und drehte unsicher die Ohren zurück. Doch ehe ich was sagen konnte, rasten zwei mir sehr bekannte Jungwölfe auf den Platz, deren wilde Jagd mit einer Kollision endete. Hastig biss ich mir auf die Lefzen, doch das Lachen drang nur so aus meiner Kehle. Wie hab ich doch das Rudel vermisst, dachte ich amüsiert, aber auch nachdenklich. Morgana hatte Recht. Die beiden sind wahrlich groß geworden, dachte ich mit dem Anflug eines Lächelns, als ich auch an das Geheimnis dachte, das mir Morgana bezüglich Jives Gefühlswelt verraten hatte.

"Welpen?", fragte ich erstaunt und kuschelte mich kurz an ihn, bevor ich mich aufsetzte und die ganze Situation wieder betrachtete. Als nun auch meine zwei Freunde kamen wischte ich begeistert mit der Rute über den Boden und lächelte leicht

Ich nickte und setzte mich hin geh ruhig zu deinen Freunden Leyla, ich warte hier sagte ich Lächelnd und legte mich noch ein weiteres Stück entfernt hin. Ich wollte nicht das die Welpen auch nur den Gedanken daran verschwendeten ich würde mit ihnen spielen.

Ich schüttelte leicht den Kopf "Dort ist eh schon so viel los", meinte ich und nickte zustimmend. Ich wollte das ganze lieber erstmal aus der Ferne betrachten

Ich legte meinen Kopf auf den Boden und beobachtete verliebt Leyla während ich anfing alles andere auszublenden und dann wegdöste.

Als ich ein Geräusch hörte drehte ich den Kopf um und erschak, Mama weinte. Verwirrt setzte ich mich auf den Hintern und legte den Kopf schief, dann sprang ich auf und hüpfte mit ein paar Sätzen zu Flo, Mama und , Mogana die mit Mama kuschelte.
Mama?, meine Ohren waren nach unten geklappt und meine kleine Rute wedelte unsicher während ich sie von unten ansah.
Ich drückte mich zwischen Flo und Mamas Pfote, kuschelte mich unter ihr Kinn und leckte dann aufgeregt über ihre Lefzen.
Dabei machte ich unsichere fiepsige Laute, ich wollte nicht dass Mama weinte.

Und dann stand plötzlich auch Niak vor mir und sah mich verzweifelt an. Ich ärgerte mich, wie töricht ich doch sein konnte, all dies nun direkt vor meinen Welpen auszulassen. Es ist alles gut, kleiner Krieger. Mama geht es gut!, versicherte ich nun auch ihm, während ich durch hastiges Blinzeln die Tränen aus meinen Augen vertrieb. Morgana stand auf und lief zu ihrer Familie. Sie wirkte glücklich, was meine Rute schwingen ließ. Sanft leckte ich meinem Sohn das Fell, welches durch die Spielerei vereinzelt mit Dreck übersäht war. Wie siehst du denn aus, mein Prinz?, neckte ich ihn und knuffte ihn sanft am Bauch.

Ich lächelte und war sehr erleichtert das es Mama gut ging. Meine kleine Rute wedelte und meine Ohren waren aufgestellt, was sieht aus ? . Fragte ich fröhlich die Wörter die sie gesagt hatte ,ich spielen mit Fenis. Erzählte ich ihr aufgeregt was sie ja sowieso gesehen hatte aber das war mir ganz egal in dem Moment. Ich war viel zu aufgedreht und fröhlich, so viele , alle spielen?. Kichernd sah ich mich um und musste plötzlich gähnen, ich war doch müder als ich dachte und setzte mich unsanft auf meinen Hintern. Neben Mogana tauchte ein grauer Wolf auf und meine Augen wurden groß, Mama da. Sagte ich fasziniert und sah den für mich riesigen Wolf von unten an , dann gähnte ich noch mal und legte mich hin. Sicher an Mama und Flo gekuschelt machte ich leise schmatz Geräusche und blinzelte immer öfter, aber ich wolte nichts verpassen weshalb ich noch nicht ganz einschlief.