Ich betrachtete Dash besorgt, selbst fühlte ich mich ziemlich gut. Allerdings pulsierte heiße Wut durch meine Adern, mein Fell war aufgestellt und meine Augen funkelten wild.
Dieser verlogene kleine Bastard, mich lügt niemand an. Von wegen Streuner, wenn ich den noch mal in die Pfoten bekomme ist er tot. Bestimmt hatten die Zigeuner Angst vor uns, ich wette sie zittern jetzt auf ihrem Rudelplatz. Denen hast du es ganz schön gezeigt, sagte ich zu Dash während ein breites fieses Grinsen auf meinem Lefzen erschien. Dann verschwand es und ich sah zu meinem Bruder, geht's dir gut? Ich weiß so bist du eigentlich nicht, sagte ich dann sanfter und drückte kurz meinen Kopf gegen seinen Hals.

Ich legte meinen Kopf auf Billys ab und schloss die Augen. Weißt du, ich... Ich fing mich gerade noch, ehe ich Billy sagen konnte wie mies ich mich eigentlich fühlte. Das konnte ich nicht machen. Ich war doch sein großer Bruder und der Alpha unseres Rudels. Ich musste stark sein. Ich musste so sein wie auf dem Alphatreffen. Zumindest für die anderen Rudel. So war unsere Welt nun einmal. Ich straffte mich und schleckte Billy über die Schnauze. Egal. Mir gehts gut. Die werden sich schon noch wundern. So ein Verhalten muss beantwortet werden.

Ich dachte Dash würde mir anvertrauen wie er sich fühlte aber das tat er nicht. Er blockte ab und ich seufzte, meine Gedanken wanderten zu dem Tag im Geisterdorf. Als ich noch schwach und ängstlich war, als ich einsam war und dachte niemand liebt mich. Aber ich brauchte außer Dash auch niemanden, das hatte ich auf die harte Tour gelernt. Arcticas Bild geistert durch meinen Kopf, ich verdrängte es. Still hing ich meinen Gedanken nach.

Lass uns erstmal eine Runde schlafen, okay? Kommst du mit mir in die Alphahöhle? Auffordernd stupste ich Billy an und lächelte aufmunternd.

Ich war wie befohlen zum Rudelplatz zurück gekehrt und hatte angstvoll gewartet. Als Ghost und Dash endlich zurück kehrten konnte ich ihre Wut und anspannung bis unter meinen Pelz spüren.
Vorsichtig und mit eingekniffener rute tappte och näher.
Was ist passiert?

Ich nickte und wollte gerade folgen als ich Arcticas leise Stimme hörte. Meine Wut wurde etwas weniger, als wollte sie nicht riskieren die ängstliche Wölfin zu erschrecken.
Hat sich rausgestellt, dass der Streuner mit dem ich gekämpft habe gelogen hat. Er ist kein Streuner sondern der Beta der Zigeunerwölfe und es wurde etwas... Naja haarig. Sagte ich ernst und versuchte mich an einem nicht ganz so gut funktionierenden Grinsen. Es glich eher einer Grimasse also hörte ich auf und zuckte die Schultern. Alles in allem war die Stimmung schlecht, die anderen waren wie immer arrogant . Fügte ich hinzu und schnaubte missmutig.

Ich bin froh das ihr inordnung seid.
Meine Rutenspitze wedelte ganz sacht.
Und ich wollte dir danken... für das im Wald. fügte ich leise hinzu. Auch wenn ich absolut versagt hatte, ich würde beim nächsten mal ruhiger sein.
Gute Nacht.
Auf sachten pfoten verzog ich mich an den Rand des Lagers und rollte mich zusammen. Es wurde küler, der Sommer war fast vorbei.

Ein falscher Pfotentritt von denen und ihnen gnade Luna. Ich lächelte Arctica an, ehe ich in die Alphahöhle ging und mich dort zu Boden sinken ließ. Ich hoffte wirklich, dass Billy zu mir kam. Ich wollte nicht alleine schlafen, so welpisch es vielleicht auch sein mochte.

Ich lächelte tatsächlich ein echtes Lächelnd und nickte. Ach das war doch nichts. Schlaf gut , sagte ich freundlich und schaute ihr nach. Ein Impuls sagte mir ich sollte ihr folgen aber ich drehte mich um und folgte Dash. Bei ihm legte ich mich hin und bettete meinen Kopf auf seinem Rücken. Schlaf gut Bruderherz und danke fürs verteidigen, ich bin stolz auf dich. Du hast es allen gezeigt . Brummte ich schläfrig und glitt dann in einen tiefen Schlaf. Ich träumte von der Vergangenheit.

Nachdem Ghost, Aylia und Dash so übereilt abgezogen waren, hatte ich mich von den anderen getrennt. Arctica war offenbar direkt zurück zum Rudelplatz gerannt. Ich für meinen Teil hatte auf dem Weg zurück noch zwei Hasen erlegt. Sie waren schnell und wendig gewesen nicht zu vergleichen mit einem Kaninchen, aber ich war schneller. Nun trug ich meine aufblühende tote Beute mühsam zum Rudelplatz. Die Tiere waren groß und zwei von ihnen waren schwer im Maul zu transportieren. Mitten auf dem Platz ließ ich sie schließlich fallen und legte mich hechelnd daneben.

Mir stieg der geruch nach beute in die Nase und sofort war ich wach da mein magen laut protestierte. Mein magen schmerzte vor hunger doch ich hatte etwas besseres vor solange alle noch schliefen. Ich deutete Szary still zu sein und machte mich auf leisen pfoten aus dem lager.

--> dunkelwald

Noch eine Weile nachdem Billy eingeschlafen war lag ich wach da und kuschelte mich an seinen Körper. Er war stolz auf mich. Wenigstens ihm schien die Veränderung zu gefallen. Doch ob das eine gute Sache war, da war ich mir nicht besonders sicher. Ich schlief unruhig, als es endlich soweit war. Ereignisse der letzten Nacht, vermengten sich mit Dingen aus meiner Welpenzeit und so wachte ich irgendwann nach Luft schnappend auf und konnte gerade noch so verhindern, dass ich nach meiner Mutter schrie. Vorsichtig löste ich mich von Billy und setzte mich auf. Zitternd atmete ich mehrmals tief ein und aus. Ich musste mich beruhigen. Mich dufte meind Vergangenheit nicht von der Zukunft abhalten. Das war allerdings leichter gedacht als getan, aber ich musste es schaffen. Ich rieb meine Schnauze leicht über Billys Kopf, richtete mich auf und trat auf den Platz hinaus. Dort sah ich Szary, welche sofort in mein Blickfeld rückte, hauptsählich, weil sie mitten am Platz war und zwei Hasen dabei hatte. Ich setzte ein Lächeln auf und ging auf sie zu. Gute Jagt!

Stumm sah ich Arctica nach. Als Dash aus dem dunkel der Höhle heraustrat hob ich meinen Kopf in seine Richtung. Sie sind für alle. Nimm dir was wenn du magst. Natürlich wäre ein Reh oder Schwarzwild ertragreicher gewesen, aber alleine hätte ich keines erlegen können. Nachher verhungert hier noch wer.

Das mache ich gerne, danke. Ich riss mir etwas Fleisch aus einem der Hasen und lächelte Szary dann entschuldigend an. Tut mir leid wegen der unterbrochenen Jagt, wir hoöen das bald nach.

Ich gähnte und streckte mich ausgiebig, Dash war bereits aufgestanden aber das hatte ich nicht anders erwartet. Nach kurzer Ruhe stand ich ebenfalls auf, ich trat aus der Höhle und sah über den Platz. Szary sprach bin Dash, Aylia uns Stin saßen abseits aber Arctica konnte ich nirgends sehen. Akaya zwar auch nicht aber trotzdem kribbelte mein Fell.
Bin gleich zurück , damit verschwand ich im Unterholz.
-Dunkelwald