Ich schnaubte abfällig und trat einen weiteren Schritt auf den großen Rüden zu. Natürlich konnte ich es auch diesmal nicht lassen und hob meine Rute, wenn auch nicht in volle Höhe, aus Rücksicht auf den Rest des Rudels. Die fühlen sich leicht auf den Schlips getreten, erinnerte ich mich und spitzte dennoch mit dem Hauch eines leichten Grollens die Ohren. "Hältst du es wirklich für klug auf dem Gebiet eines Rudels gegen ein ganzes Rudel zu rebellieren?" Meine Stimme war gespickt von Interesse und Abfälligkeit. Als er sich setzte, warf ich einen abwartenden Blick in die Runde. Würden sie dem Rüden wirklich diese Dreistigkeit erlauben, sich auf dem Rudelplatz zu setzen, nachdem er so abfällig über sie gesprochen hatte? Als niemand etwas sagte, knurrte ich laut und sträubte mein Nackenfell. Ich hatte keine Angst vor diesem Kerl. Er war mir kräftemäßig vielleicht nicht unterlegen, aber überlegen sicherlich auch nicht! Noch immer ging ich nicht in volle Angriffshaltung, aus dem einfachen Grund, dass ich dem Rudel jetzt keinen Kampf antun wollte, wo sie gerade ohnehin ein wenig ratlos im Hinblick auf ihre Hierarchie waren.

Ich sah hinüber zu dem grauen Rüden, welcher in etwa so groß war wie ich selbst. Er würde glatt als Alpha durchgehen.. Meine Augen brauchen zogen sich zusammen und mein Fell sträubte sich leicht, jedoch blieb ich sitzen, vorerst. "Ich wiederhole mich nur ungern..", knurrte ich ihm entgegen. Der schien schwerhörig zu sein oder einfach nur zurück geblieben. Meine Zunge strich über meine Lippen, als mein Blick wieder zu den anderen Wölfen glitt. "Da ihr gerade Probleme mit eurer Hierarchie habt.." Ich sah wieder zu dem großen Rüden und blickte ihn direkt in die Augen und erhob mich nun wieder auf meine Läufe. "..denke ich, werde ich eure Gruppe wieder zu einem Rudel machen.

Ich sah den fremden an als würde er verrückt sein oder so du gehörst hier nicht her und außerdem wissen wir wer unser nächster alpha wird und jetzt geh knurrte ich ihn an und ging auch in angriffstellung. Ich könnte das nur überstehen wenn mir der fremde (stin) helfen würde doch ging ich das risiko ein außerdem ist es ein Gegensatz in sich. Du und etwas zusammen halten. Du riechst wie einer dieser egoistischen kleinen streuner die eine große fresse haben ich war mir sicher das alles raym gerne los werden würden

Für einen Moment stand die Zeit still. Ich wusste nicht ganz, ob es die Dreistigkeit war, die mich so fassungslos machte oder der Wunsch diesem Kerl eine reinzuhauen. Impulsive Wut vernebelte meinen Geist. Mein Nackenfell sträubte sich, meine Rute stellte sich nun ganz deutlich auf und ich fletschte die Zähne. "Einen Teufel wirst du tun." Meine Stimme war dunkel und erinnerte an das Fauchen einer alten Straßenkatze. "Da wirst du schon an mir vorbei müssen. Das Rudel ist gerade dabei sich neu zu ordnen und da wirst du deine Pfoten raus lassen." Einen Moment zögerte ich, ließ meine Ohren kurz zurückdrehen, dann entschied ich mich für den Angriff. Offenbar würde der schwarze Kerl nicht von allein verschwinden und Syras Haltung machte mir ebenfalls Sorgen. Wenn er angriff, würde ich wahrscheinlich gar nicht schnell genug sein, um ihn vor dem sicheren Tod zu bewahren. Und auch wenn er eine Nervensäge war, war er dennoch ein Rudelmitglied und scheinbar entschlossen, dieses zu schützen. Leicht geduckt und mit einem lauten Kläffen sprang ich Raym entgegen.

Ich lächelte Billy kurz an, bei seinen Worten, auch wenn der Hase wirklich... interessant aussah. Um es nett zu sagen. Doch dann musste ich mich wieder dem Streuner zuwenden. Er nervte mich und stellte zudem eine große Gefahr für meinen Bruder da, zumindest in meinen Augen. Ich knurrte also weiter und trat einen Schritt vor, wobei mein helles Fell an Billys Dunklen anstriff. Gruppe oder Rudel, völlig egal. Du stehst alleine gegen fünf Wölfe. Du bist lebensmüde. Ich war nicht wirklich geübt im Kämpfen, doch wenn es sein musste würde ich einfach das tun, was ich für richtig hielt. So hatte ich mir das jagen der restlichen Beutetiere schließlich auch beigebracht.

Meine Rute erhob sich zu ihrer vollen Höhe und mein Fell sträubte sich, was mich noch größer wirken ließ. "Egoistisch? Klein? Große Fresse? Pass mal auf Zwerg, solche kleinen Kläffer wie dich, fresse ich zum Frühstück!" Meine Augen funkelten und meine Zähne blitzten auf. Ich machte einen Schritt nach vorn, bereit meine Kiefer um seinen Nacken zu legen und ihn auseinander zu reißen. Doch machte mir der andere große Rüde (Stin) einen Strich durch die Rechnung. Ich drehte meinen gesamten Körper in seine Richtung. Wenigstens ein gebürtiger Gegner.. Meine Ohren bogen sich nach vorn und mit einem lauten Bellen spannte ich meine Muskeln an. Dies würde kein Kampf auf Leben und Tod werden, da war ich mir sicher. Doch würde er nicht weniger anstrengend und Nerven zehrend werden. Mit aufgerissenem Maul stürzte ich dem mir von der Größe ebenbürtigem Rüden entgegen, sodass unsere Körper gegeneinander prallten.

Der Rüde bewies seine Kraft und ich war nicht sonderlich überrascht. Knurrend drängte ich gegen den Widerstand an und hob mich dabei immer wieder kurz auf die Hinterbeine, um mit einem anhaltenden Knurren nach seinem Nacken zu schnappen. Mein Fell war bis zum Anschlag gesträubt und auch meine Ohren verharrten in ihrer dominant gespitzten Position. Meine Pfoten scharrten auf der teils gefrorenen Erde und meine Zähne schnappten immer wieder über seinem Nacken zusammen. Mittlerweile stand auch meine Rute kerzengerade in der Luft und zuckte angespannt vor sich hin, während ich meinem Gegner einen neuen Haarschnitt verpasste.

Adrenalin pumpte durch meine Venen als es tatsächlich ernst wurde. Mein Konkurrent hatte also nicht nur geblafft. Ich tat es dem dunklen Rüden gleich, immer wieder auf meine Hinterläufe steigend und mit aller Kraft gegen den anderen Körper drückend. Es war fast wie in der Pit, bei den Kämpfen gegen die Hunde. Nur diesmal ging es um mehr als den Menschen zu gefallen. Ich riss meinen Nacken nach hinten, nur um im nächsten Moment nach dem Gesicht meines Gegners zu packen. Er würde schon merken, dass mit mir in dieser Angelegenheit nicht zu Spaßen ist.

Meine Bisse gingen ins Leere, doch auch der schnappende Kiefer meines Gegners erreichte nicht sein Ziel. Geschickt wich ich aus, dunkel knurrend und mit glühenden Augen. Meine Schultern schmerzten vor Anspannung und mein Blut rauschte durch meine Adern. Mein Ausweichmanöver war seitlich gewesen und nun griff ich erneut an. Erneut richtete ich mich auf die Hinterbeine auf und sprang dem Rüden halb über den Rücken. Meine Vorderpfoten legten sich auf das gesträubte Fell von Raym, während meine Bisse weiterhin auf seinen Nacken abzielten.

(Ja, theoretisch schon...wir wissen halt wie es ausgeht ^^)

Er wich zurück und war im nächsten Moment auf meinen Schultern, seine Kiefer in meinem Nacken. Ein tiefes, lautes Grollen drang aus meiner Kehle, als ich versuchte aus seinem 'Griff' zu entkommen. Meinen Körper drehte ich von ihm Weg, sodass mein Kopf wieder in seine Nähe kam, mein Maul weiter nach ihm schnappend.

Raym drehte sich abrupt weg und ich hatte zugegebenermaßen alle Mühe hinter ihm herzukommen. Meine Vorderbeine rutschten auf dem glatten Rücken und es war nur meinem Halt, welcher durch den Biss in seinem Nacken gegeben war, zu verdanken, dass ich nicht komplett wegrutschte. Mein Knurren glich mittlerweile dem Motorklang eines Motorboots - dunkel, tief, beständig. Mein Verstand war fast völlig ausgeschaltet, ich folgte nur noch meinen Instinkten, die mich in diesem Rangkampf handeln ließen. Als ich jedoch den mangelnden Halt bemerkte, der durch Rayms Bewegung verursacht wurde, ließ ich mich ein Stück von ihm runter gleiten, lockerte jedoch mitnichten den Griff in seinem Nacken. Mein Gewicht verlagerte sich dadurch auf eine Seite, während ich kaum auf Rayms Fänge achtete, die immer wieder verflucht knapp neben mir zusammenschlugen und dabei ab und an leicht meine Schulter streiften.

Dieses gehoppel des anderen ging mir auf die Nerven, auch, dass er noch immer auf meinen Schultern hing. Weiterhin versuchte ich meinen Körper von dem anderen wegzudrehen, meine Kiefer nach seiner Schulter schlagend. Ich hatte nun meinen Verstand abgeschaltet, so wie ich es schon früh lernen musste. Nicht nachdenken, einfach handeln. Ich verbog meinen Körper so gut wie möglich und knickte gleichzeitig mit meinen Hinterläufen ein. Dies brachte meine Schnauze näher an meinen Gegner, gewillt ihn mit meinen Zähnen zu packen.