Ich seufzte leise. Nächstes Mal wendest du dich an mich, ja?, bat ich zaghaft und sah sie vorsichtig an. Ging das zu weit? Klang das wie eine Kontrolle? Ich wollte ihr schließlich nicht die Freiheit nehmen, eigene Entscheidungen zu treffen. Meine Rute stockte kurz bei dem Gedanken und meine Ohren drehten sich leicht zu Seite. Bin ich ein guter Gefährte?
Für einen Moment legte ich meine Ohren an, als ich Lunas Worte hörte, er wird doch wohl auf diesem Clown nicht eifersüchtig gewesen sein oder doch ? Als ich ihn an sah bemerkte ich seine Körpersprache und lächelte sanft, nein das war kein Eifersucht er machte sich nur sorgen. beim nächsten mal werde ich es tun, vorausgesetzt es gibt noch mal so eine Begegnung mit einem Clown, antwortete ich ihn und legte ihn zärtlich über seinen Lefzen.
Ich brummte wohlig unter ihrem "Kuss" und drückte mich noch ein letztes Mal an sie, ehe ich mich erhob und ihr spielerisch am Ohr zog. Wenn das passiert, sind wir vorbereitet, sagte ich augenzwinkernd und nahm für eine Millisekunde eine drohende Haltung ein. Dann werden wir ihn entweder sofort verjagen oder ihm einfach nicht auf Fragen antworten, die uns unangenehm sind. Meine Augen funkelten voll Tatendrang. Ich wollte sie beschützen und für sie da sein! So, wie ich es so oft bei meinen Eltern gesehen hatte. Ich werde auf sie aufpassen, so wie es Vater mit meiner Mutter gemacht hat!
Ich lege für ein Moment die Ohren an als Lunas spielerisch an ihnen zog, hübscher das das brauche ich noch sagte ich mit eine Lächeln. Und stand dann halb auf werde ich mein Hinterläufe, durch streckte und ihn fordernd an sah.
Ich legte bei ihrem fordernden Blick den Kopf schief. Ist was?, fragte ich sichtlich überfordert, während meine Rute leicht zuckte. Wollte sie kämpfen?
Ich sah Lunas für einen Moment Fragen an, seine Reaktion sah und seine Frage hörte. hübscher sag mir nicht du hast deine noch nie getobt sagte ich, lies mich kurz zu Boden fallen und stand denn wieder auf.
Ich folgte dem Geruch nach Wasser und da erblickte ich plötzlich diesen schönen Ort. Ich blieb stehen und staunte erstmal. Dann bemerkte ich, dass ich nicht allein war. Zwei große weiße Wölfe (@Amalia und @Lunas), die ungefähr in meinem Alter waren, standen beieinander am Ufer des Sees und unterhielten sich. Es waren ein Rüde und eine Fähe. Sie gingen sehr vertraut miteinander um und ich folgerte daraus, dass sie wohl Gefährten waren. Einen Rudelgeruch konnte ich jedoch nicht ausmachen. Höflich blieb ich ein Stückchen von ihnen entfernt stehen und grüßte sie.
Ich runzelte irritiert die Stirn und legte verlegen die Ohren an. Sollte ich denn?, fragte ich schwach grinsend und legte den Kopf bei ihrem theatralischem Zu-Boden-sinken belustigt schief. Natürlich hatte ich mal getobt, doch das war nun schon mindestens fünf Jahre her. Langsam trat ich auf sie zu und stupste ihr gegen die Lefzen. Ehe ich jedoch das Wort ergreifen konnte, lenkte mich das Erscheinen eines Rüden ab, der uns beide - Amalia und mich - höflich grüßte. Ich sah ihn eine Weile schweigend an, doch dann nahm ich meine gewohnt selbstsichere Haltung ein und wedelte mit leicht aufgestellter Rute, während ich würdevoll den Kopf neigte. So hatte ich es gelernt. Guten Tag, erwiderte ich höflich und spitzte sowohl neugierig, als auch aufmerksam meine flauschigen Ohren. Möchtest du was bestimmtes?
Guten Tag, ich bin Conn, erwiederte ich und wedelte gleichfalls mit der Rute. Ich wohne mit meiner Familie ein Stück weiter im Westen, dort in der Nähe, wo der grosse und der kleine Lachsfluss zusammenkommen. Wir sind noch nicht lange hier in der Gegend und ich bin einfach nur auf Erkundung hierher gekommen. Das ist ein schöner Platz hier. Wohnt ihr hier? Ich lächelte freundlich.
Ich lauschte seinen Worten und nickte verstehend. Lachsfluss? Heißt so der Fluss? Ich vermerkte es und widmete mich dann den anderen Informationen, die mir der Rüde mitteilte. Auf sein Lob bezüglich der Lagune, lächelte ich leicht und nickte anschließend. Freut mich Conn. Ja, in dieser Umgebung lässt es sich leben, gab ich ihm lächelnd recht und sah anschließend auf Amalia. Wir wohnen hier nicht, aber wir haben uns darüber auch noch keine Gedanken gemacht. Mein Name ist Lunas und dies ist meine wunderbare Gefährtin Amalia. Verliebt schleckte ich besagter Fähe über das Ohr, dann betrachtete ich Conn erneut. Bist du schon viel in dieser Gegend herumgekommen? Ein paar Informationen bezüglich des Tals konnten schließlich nicht schaden, zumal der Rüde scheinbar sehr umgänglich war. Umgänglicher als Basta.
Seid gegrüßt, ehrenwerter Lunas und ehrenwerte Amalia, ergänzte ich meine Begrüßung und merkte mir ihre Namen. Wie es so aussieht, könnten das unsere Nachbarn sein oder werden. Allzuviel weiss ich auch noch nicht, aber was ich weiss, kann ich euch gerne verraten. Also ... in diesem Gebiet leben ziemlich viele Wölfe, sei es im Rudel, sei es als Einzelläufer oder in kleineren Gruppen. Dann erzählte ich zunächst von den Rudeln das, was ich wusste - und nicht viel war, aber immerhin die Lage ihrer Reviere. Die fünf Rudel haben durch Verhandlungen im ganzen Gebiet für einen ziemlich verlässlichen Frieden gesorgt, der auch respektiert und eingehalten werden sollte. Den freien Wölfen wurden die freien Gebiete gegeben und das Recht, sich dort ungehindert aufzuhalten. Im Gegenzug dürfen aber keine neuen Rudel gebildet werden, denn das würde Gebietsprobleme mit sich bringen. Familien, Gruppen oder Clans werden jedoch geduldet. Dann erzählte ich von den freien Gebieten, die Lage und das was ich so darüber wusste. Ich selbst war schon am Lachsfluss gewesen, bei den Felsenfällen, in den Bergen, im Wald und natürlich in der Rauschhöhle und der Umgebung dazu. Dabei hatte ich das Gebiet der Outlaws gefunden und den Sairento-Clan auf der Ebene. Ich erzählte auch von der reichen Beute, die es überall gab und von meiner Begegnung mit dem grauen Riesenbär, damit sie auch von dieser Gefahr wussten. Dann machte ich eine Pause um Luft zu holen.
Ich staunte über das große Wissen, welches sich Conn angeeignet hatte. Die Informationen über die Rudellagen waren wertvoll und konnten uns sicher vor Problemen bewahren. Dennoch runzelte ich nachdenklich die Stirn. Klingt, als wollten die Rudelführer einfach nur keine weitere Konkurrenz. Ich behielt den Gedanken für mich, wollte ich schließlich keine unnötige Diskussion starten. Zuversichtlich nickte ich und hörte ihm weiter zu, als er von verschiedenen Gruppierungen sprach, die sich im Tal schon eingefunden hatten. Sariento-Clan? Komischer Name. Als er endete, seufzte ich und sah den Rüden aufrichtig an. Das sind viele Informationen auf einmal, begann ich langsam. Hat deine Gruppe, Familie oder wie ihr es nennt, auch einen eigenen Namen?
Interessante Frage, dachte ich. Nein, bisher haben wir uns darüber noch keine Gedanken gemacht, antwortete ich. Zuerst waren da auch nur Yui, meine Gefährtin und ich. Dann wurde sie trächtig und wir lernten Abruzzo und Shadow kennen, freundeten uns uns an und beschlossen uns zusammenzuschließen. Wir haben einen schönen Platz mit Höhle und Wasser gefunden. Shadow wurde ebenfalls trächtig. Gemeinsam können wir die Welpen viel besser schützen und ernähren. Außerdem ist es schön ein paar Freunde um sich zu haben und wir wollten keinem willkürlichen oder machtgierigen Anführer folgen. Bei uns hat jeder Wolf seine eigene Stimme und seine Freiheit. Ich wedelte zur Bestätigung nochmals mit der Rute. Na und seit kurzem haben sich uns auch noch Saki und Morgra angeschlossen. ergänzte ich meine Aufzählung. Yuis und meine Welpen sind übrigens gestern geboren, erzählte ich stolz.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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01.11.2017 20:35
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