"Kein Problem", erwiderte ich lächelnd und drückte meinen Kopf ein wenig an seinen. "Ich geh heute mit jedem auf Kuschelkurs irgendwie", murmelte ich vor mich hin und konnte nicht verbergen das ich etwas über mich selbst amüsiert war. Seltsame Entwicklung die ich hier durchmache... Aber keine schlechte.

Ich grinste. "Na ja eigentlich nur mit Kolja und dir", erklärte ich und war ein wenig verwirrt das er direkt weiter lief, dachte mir jedoch nichts großes dabei und lief direkt hinterher.

Da ich bemerkte das er wieder anfing zu schnuppern, senkte ich ebenfalls meine Nase Richtung Boden und schnupperte ihn ab. Irgendwo müssen wir sie doch finden. Wolfspfote schien noch im Revier der Nebelwölfe zu sein und wir konnten nur vermuten das es ihr gut ging. Doch Cirilla streifte hier scheinbar irgendwo durch die Gegend und ich hoffte das es ihr gut ging.

Ich nickte lediglich und blieb dicht hinter ihm. "Stimmt ich kann es auch riechen", stellte ich fest. Bei der Frage überlegte ich kurz. Ja gute Frage, wie geht es mir? "Im Grunde genommen geht es mir eigentlich ziemlich gut. Ich war letztens ein wenig angeschlagen, aber es ist nicht so wichtig gewesen", antwortete ich und erinnerte mich wie ich im Sonnental gehockt hatte und über meine Vergangenheit nachgedacht hatte und wie ich Kolja am Silbersee angeschrien hatte mit der Vorstellung er sei Dæmon. Marek hatte davon gar nichts mitbekommen. Aber er hat so viel auf den Schultern momentan zu tragen und das mit mir war ein kleiner Gefühlsausbruch es ist gar nicht erzählenswert, überlegte ich und sah ihn dann an. "Und wie geht es dir?", fragte ich. Zum einen um von mir abzulenken und zum anderen, weil ich wirklich wissen wollte wie es ihm ging, denn ich machte mir ein wenig Sorgen um ihn.

"Okay. Falls du reden möchtest irgendwann mal. Ich glaub ich hab dir das schon oft gesagt und es müsste dir mittlerweile zu den Ohren raushängen, aber ich bin für dich da", lächelte ich. Mir war bewusst das Marek als Alpha Stärke zeigen musste im Rudel, doch sollte er wenigstens bescheid wissen das ich immer für ihn da sein würde, auch wenn die Möglichkeit bestand das er das Angebot vielleicht niemals annehmen würde sich alles von der Seele zu reden. Doch er war mir einfach sehr wichtig und das wollte ich ihm irgendwie zeigen. Was mich anging.... "Nun ja... Ich hatte letztens ein paar Gefühlsausbrüche, aber sie waren nicht von Bedeutung, ich habe mich wieder eingekriegt", entfuhr es mir hastig noch. Er sollte nicht das Gefühl bekommen das ich ihn anlog, immerhin wollte ich das er mir vertraute.

Bei seiner Frage hielt ich inne und lies den Kopf ein wenig hängen. "Na ja als Dæmon das zweite mal in unser Revier eingedrungen ist, konnte ich ihn zwar vertreiben, doch er hat mir am Ende über das Gesicht geschleckt und für mich war das ein Zeichen der Demütigung. Ich war unglaublich wütend deswegen und bin zum Silbersee gerannt, wo Kolja und Wolfspfote mich gefunden haben. Kolja machte mir das Angebot das ich meine Wut an ihm auslassen könnte und ich nahm es an. Denn wenn ich wütend bin und die runterschlucke passiert es manchmal das ich nachts schlafwandel. Doch ich brüllte ihn nur an, es gab keine ernsthaften Verletzungen, dass hatte ich am Anfang direkt klar gestellt. Und dann kam Dæmon und ist ohnmächtig geworden." Ab dem Teil wo Dæmon ohnmächtig geworden war, wusste er alles. Mein Kopf sank noch mehr als ich ihm erzählte das ich mich im Sonnental fertig gemacht hatte. "Da alles um die Familie ging bei Dæmon bin ich ins Sonnental geflohen. Ich habe mir Vorwürfe gemacht das ich meine leibliche Familie nie kennengelernt habe. Meine erste Erinnerung ist die, dass ich eines Tages schwer verletzt auf einer Lichtung aufgewacht bin...", versuchte ich mich kurz zu fassen. Ich hatte nicht vor Marek die Ohren voll zu jammern, es war für mich bereits eine Überwindung ihm davon zu erzählen.

Ich sah ihn schwach lächelnd an. "Ich weiß nicht... Ich habe mich damals selbst geheilt als ich aufwachte. Hatte keine Erinnerungen, nicht einmal meinen Namen wusste ich. Dann fand ich ein neues Rudel und sie nannten mich Reyleigh. Dort habe ich angefangen mich zu fragen ob das was auch immer damals vorgefallen ist meine Schuld war. Aber irgendwann habe ich es aufgegeben. Manchmal passiert es mir das ich wieder darüber nachdenke und sogar versuche mich daran zu erinnern, doch es ist nutzlos. Ich brauch dann nur ein wenig Zeit für mich und dann geht es mir besser." Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und atmete tief durch. "Ja hat er. Deshalb wollte ich ihm auch erst nicht helfen, doch wenn er Kolja gut tut will ich ihnen nicht im Weg stehen", erwiderte ich. Geschweige denn Kolja erholt sich wieder und Dæmon zeigt ihm wie wichtig er ihm ist...