Nach einer Rangelei ruhten wir und aus und wärmten uns gegenseitig. Während ich fast eindöste, hörte ich die Stimme einer Fähe. Sie sang und klang traurig.. Die arme... Sie muss sehr traurig sein, wenn sie schon zum Mond sang. sagte ich zu Arriku und hatte fast mitgesungen. Als alles wieder ruhiger war und ich meinen Gedanken nachging höre was trampeln. Nah an uns vorbei Rennend sah ich den wolf vom Fluss der zu Arriku's Vergangenheit gehörte. Er erlegte wohl ein Wildschwein, wenn man den Geräuschen Lauschte. Arriku schüttelte nur den Kopf und bettete seinen Kopf auf meine Schulter. Hast du eine Ahnung was mit der Fähe los sein könnte. fragte ich ihn

Ich seufze in das Fell meiner Gefährtin. Es klang so, als ob jemand ihr das Herz gebrochen hat. Und der Einzige den ich mir da vorstellen könnte, ist ihr Gefährte Abruzzo. Ich hatte Shadows Stimme erkannt, immerhin waren wir uns ja schonmal an den Felsenfällen und auch auf der Ebene begegnet. Wer weiß was er ihr angetan hat..vielleicht hat sie auch ihre Welpen verloren.. Dieser Gedanke ließ mich meinen Kopf heben und Richtung Lachsfluss schauen. Grade jetzt im Winter war der Verlust von Welpen oft nicht vermeidbar, vor allem wenn sie noch so klein waren wie die von Shadow..sie musste immerhin erst vor ein paar Wochen geworfen haben. Was auch immer sie derart traurig stimmt. Es ist Teil ihrer Vergangenheit. Mit diesen Worten ließ ich meinen Kopf wieder auf Shaiens Rücken sinken und knabberte dort sachte an ihrem Fell.

Es hatte mich derart im Pelz gejuckt ihr Antwort zu geben. Doch ich beließ es dabei ich kuschelte mich Dichter an Arriku und sah hinauf zum Himmel. Das Stimmt. Auch wenn ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe.. Verluste schmerzen immer. Egal ob in der Vergangenheit Gegenwart oder Zukunft. Jedoch wenn sie eines ihrer Welpen verloren hat. . Das wünsche ich niemanden . sagte ich mit rauer Stimme und versuchte wieder die Gedanken abzuschütteln. Was mir auch Recht gut gelang. Ich drückte mein Kopf an Arriku's Kehle und schloss meine Augen

Ich seufzte und leckte Shaien dann über den Nacken. Nein das wünscht man wirklich niemanden. Aber vielleicht irre ich mich ja auch bei beidem. Vielleicht wollte sie einfach mal ihre Seele frei Singen. Ich erhob mich langsam und streckte mich durch, ehe ich zu unserem Kadaver - an welchem eindeutig noch mehr als genug Fleisch war -trat und etwas fraß. Durch die Kälte des Winters wurde der Kadaver noch recht frisch gehalten. Ob ich eines Tages Vater sein werde..ob ich dann auch die Fehler machen werde die mein Vater und Argon gemacht haben? Meine Ohren zuckten nervös bei diesen Gedanken. Es schmerzte mich, dass ich nie wirklich gelernt hatte, wie sich Eltern ihrem Welpen gegenüber verhielten.

Ich beließ es dabei und folgte ihm zum Kadaver. Ich begann zu fressen. Als wir beide satt waren säubertwn wir uns gegenseitig, mit unserem Putzritual. Danach sprang ihm Arriku an. Komm lass uns unser fessen, zu unserem Platz bringe

Ich plumpste fast um, als Shaien mich ansprang und biss ihr dann leicht in den Nacken. Nagut. Hoffen wir nur dass niemand derweil unsere Mulde besetzt hat. Mit diesen Worten packte ich den Kadaver und begann ihn mit Hilfe von Shaien zu den Felsenfällen zu ziehen.

-->mit Shaien Felsenfälle

Das Waldgebiet erreichte ich schnell. Meine Rute hing zwar herab, doch wedelte sie sachte in einem angenehmen Tempo. Die kahlen Bäumen vor mir ließen eine gruselige Stimmung aufkommen, doch ich ließ sie nicht an mich heran, geschweige denn in mich hinein. Wo kämen wir denn dahin, wenn ich mich fürchten würde? Meine Ohren waren beide zurückgedreht, auf den weißen Jungwolf, der mir hoffentlich folgte.

Ich trabte flotten Schrittes in den Wald. Witternd hob ich die Schnauze auf der Suche nach dem Geruch einer möglichen Beute. Ich roch Fremde Wölfe, roch den teilweise moderigen Geruch der Bäume und fand schließlich etwas das meine Aufmerksamkeit erregte. Kaninchen. Vorsichtig folgte ich dem Geruch.

Hier und da war ich stehen geblieben, um mir das eine oder das andere anzusehen. Seit ich das letzte mal hier war hat sich in der Umgebung ja ganz schön viel getan. Irgendwann hatte ich es dann aber geschafft Tala einzuholen und trabte dann mit einem gemächlichen Tempo neben sie her, während ich es immer noch nicht lassen konnte alles anzusehen. Irgendwie ist alles gleich...aber irgendwie auch nicht... sprach ich mit mir selbst, und bog den Kopf so weit zum Boden das ich den Schnee leicht mit meiner Nase berührte.

Ich hatte kaum gesprochen, bloß die Ruhe genossen und dem Schweigen zwischen uns gelauscht. Umso überraschte blickte ich zu Zero, als ich seine Worte vernahm. Doch ich musste nicht fragen - er war hier ja aufgewachsen. Meine Ohren wippten bei jedem Schritt, ebenso wie meine Rute hin und her schwang. Hin - her - links - rechts. Bei jedem Schritt knirschte die weiße Himmelsmasse unter meinen weichen Pfoten. Doch meine Größe machte meinen Körper leicht, weswegen ich kaum einsackte und wie eine Ballerina über die gefrorene Masse wandern konnte. Schnee ist schon komisch, oder? Diesmal war ich es, die sprach. Nachdenklich und leise, mit einer Tendenz zur Emotionslosigkeit. Ich ging mir beinahe schon selbst auf den Sack.

Ich nickte langsam, auch wenn ich mir nicht sicher war ob sie es registrierte, jedoch wollte ich auch nicht unnötigerweise etwas sagen, zumindest nicht jetzt. Die Ruhe die uns umgab war mir zwar unbekannt, aber diese Abwechslung tat komischerweise auch einmal gut, nicht das ich das jemals gesagt hätte. Ich hob meinen Kopf langsam, um den Schnee der sich auf meine Schnauze gelegt hatte abzuschlecken. Ich würde gerne wissen wo er herkommt. Ich sah in den Himmel. Gut, ich wusste auch nicht wo der Regen herkam, aber der Schnee interessierte mich da eben mehr.

Zu seiner Antwort hob ich ebenfalls mein Haupt und starrte in den klaren Himmel. Es schneite nicht mehr, was wohl auch mit den fehlenden Wolken zusammenhing. Das hatte ich nämlich schon als Welpe beobachten können - wenn keine Wolken da waren, regnete es auch nicht. Und konnte man Schnee nicht irgendwie mit Regen gleichsetzen? Das meinte ich nicht, murmelte ich leise, als mir seine Worte richtig bewusst wurden. Ich meinte, dass er auftaucht und wieder verschwindet. Immer im Wechsel. Er kommt und färbt die Umgebung weiß, dann verschwindet er wieder. Und dann kommt er wieder. Und seit er da ist, regnet es auch nicht mehr. Wenn er aber weg ist, regnet es wieder. Ich redete mich richtig in Rage, so interessant fand ich die Beobachtungen, die ich in meinem ersten Winter gemacht hatte. Trotzig hob ich wieder den Kopf und betrachtete eingehend die Sterne, die zusammen mit der abnehmenden Sichel des Mondes den Himmel beleuchteten. Und ich wette mit dir, wenn es wieder warm wird...verschwindet dieses kalte Zeug wieder für immer. Nicht nur für einen Tag!

Ich hörte ihrer Erzählung mit leicht schwingender Rute zu, während mein Kopf immer noch nach bewundernt nach oben sah. Schade war nur das es keine Antwort auf meine Frage war, aber so wichtig war es ja nicht. Allerdings fiel mir auf das ich wohl nie meine Umgebung beobachtete. Stimmt, ist mir bis jetzt auch noch nicht aufgefallen das Schnee und regen zu gleich runter kommen. Ich legte den Kopf schief als ich an meinen ersten Winter dachte. Glaubst du, es kommt alles aus den Wolken? Wenn es warm ist scheint ja nur die Sonne, aber wenn dunkle Wolken da sind kommt immer irgendetwas runter. Kurz blickte ich fragend zu ihr hinüber, bevor ich meine rechte Vorderpfote begann in den Schnee zu graben. Den letzten Satz glaubte ich sofort. Er verschwand zusammen mit der angenehmen kälte die er mit sich herum nahm.

Ich nickte. Wenn ich das richtig beobachtet habe, dann ja! Meine Augen leuchteten kurz vor kindischer Freude. Ich liebte es, den Verlauf der Dinge zu beobachten und mir dadurch Wissen anzueignen. Früher hatte ich mich mit Worten auf die Wölfe gestürzt und ihnen eifrig durch nervigem Gebrabbel das Wissen entlockt, nach dem sich mein junger Körper sehnte. Doch mittlerweile war ich dazu übergegangen, es selber zu erlangen, durch eigenständige Recherche. Und darüber zu reden gefiel mir. Völlig ohne mein Zutun begann meine Rute zu wedeln, erst zaghaft, dann wilder. Als Zero schließlich stehenblieb und seine Pfote im Schnee versenkte, hielt auch ich an und setzte mich mit regem Interesse hin. Neugierig beobachtete ich seine Taten. Was er wohl vorhatte? Immer wieder huschte mein kühner Blick zum Mond hinauf. Er war nicht voll, beileibe nicht. Dennoch übte er eine bestimmte Faszination auf mich aus.

Ich bohrte noch ein wenig tiefer, bis ich mit dem zweiten Vorderbein das selbe tat und somit etwas schräg nach unten stand. Tala hatte ich ein Ohr zugerichtet, damit ich falls sie etwas sagen oder machen würde ja nichts verpasste. Ich machte einen kleinen Schneehaufen vor mich und spielte kurz mit ihm herum, bevor mir etwas einfiel und ich langsam, aber breit grinsend zu der jungen Fähe blickte. Das sie auch noch weg sah war doch eine Einladung etwas Spaß zu haben. Also drehte ich mich unauffällig etwas, bis ich mit dem Rücken zu ihr stand, und begann heftig den Schnee unter beinen Pfoten weg zu buddeln. Dies hatte die Folge das er wohl oder übel auf Tala landen würde. Klar war sie jemand der schnell gereizt wurde, das hatte ich mittlerweile verstanden, aber ich wollte und konnte es einfach nicht lassen es auszuprobieren. Außerdem hatte sie doch scherlich nichts gegen etwas Spaß. Schnell hatte ich mich wieder umgedreht um ihre Reakrion sehen zu können.