Ich rückte etwas Nähe an Morgra kann ran ist doch genügend Abstand dass ich nicht gleich ihre Zähne spüren würde würde, und kommst du mit auf ein Spaziergang Morgra fragte ich.
Der Flussarm war deutlich schmaler, weshalb auch mein Sicherheitsabstand geringer wurde. Hier waren einige für mich undefinierte Wolfsgerüche, die Grob aus der Richtung der Höhle vor mir kamen, aber da meine Schnauze voll war vor Kummer, roch ich das kaum, doch auch wen es mich in die Höhle zog, um mich zu verkrümeln, blieb ich besser direkt davor sitzen.
Ich spürte Amalia und ihre Angst. Eng drückte sie sich an meinen Körper, was meinen Beschützerinstinkt gewaltig puschte. Ich erwiderte für einen Moment den Druck, indem ich mich kurz gegen sie drückte und ihr damit meine Bereitschaft für ihren Schutz nahelegte, doch lag mein Blick dabei weiterhin düster auf Conn und Odhran. "Ich glaube nicht an Flüche, Conn." Meine Stimme war gefährlich leise. "Ich sehe nur, wie du eine Zeremonie abhältst - als wärst du der Allerheiligste. Ich sehe, wie sich ein Wolf unterwerfen muss. Wie war das, wir sind eine freie Gruppe mit freien Wölfen? Seit wann unterwerfen wir jemanden?" Fest drückten sich meine Ohren in mein Fell, doch dann stellten sie sich zornig auf. "Keiner von uns musste so ein "Ritual" abhalten, Conn. Seit wann ist das Tradition?" Meine Augen bohrten sich in Conns Gesicht. "Odhran will "treu dienen". Wem, Conn? Dir? Oder der Gruppe? Wie will er uns dienen? Conn, du stellst dich dahin und behauptest, dass du kein Alpha bist. Aber so verhältst du dich. Wir haben keine "Regeln", denen wir uns unterwerfen müssen. Das war nie zu Wort gekommen. Wir sind freie Wölfe. Wir dürfen tun und lassen was wir wollen. So hast du es uns verkauft!" Ich redete mich richtig in Rage. "Aber weißt du, Conn? So verhältst du dich nicht. Wir dürfen freie Entscheidungen treffen, hast du gesagt. Aber du verurteilst diese Entscheidungen, nicht wahr? Mit Shadow war es genauso. Es war ihre Entscheidung die Gruppe zu verlassen und doch hast du sie dafür verurteilt. Wenn es heißt, dass wir kämpfen sollen und jemand will das nicht, dann bist du genauso. Morgra wollte nicht. Und da hat man dir die Frustration wirklich angesehen." Ruhiger, fast nachdenklich bedachte ich Conn mit meinem Blick. Ich wusste nicht mehr, wie ich zu ihm stand.
Ich sah Lunas nachdenklich an. Wir brauchen kein Ritual. Odhran brauchte es-für sich und nicht für uns. Das ist keine Tradition, sondern ein Sonderfall. Nein, ich bin weder heilig noch zwinge ich euch Entscheidungen auf. Wir sind freie Wölfe. Die Meinung von jedem zählt, auch die deine. Wie ich sehe, habe ich deine Unterstützung verloren. Das tut mir leid und ich werde die Konsequenzen daraus ziehen. Auch Shadow hatte ich nicht verurteilt. Frag´Abruzzo, wenn du willst. Ihr stand immer noch eine Tür offen. Ihr wollt nicht kämpfen? Wisst ihr was? Ich will auch nicht kämpfen. Ich wollte nur Stärke zeigen, um besser verhandeln zu können. Aber das ist jetzt wohl hinfällig. Bedenke, wir hatten nicht einen einzigen Kampf mit fremden Wölfen seit wir hier sind. Eure Entscheidungen sind deutlich. Abruzzo hat ich bei Odhran enthalten und du und Amalia haben auch nicht zugestimmt. Das sind eure Entscheidungen gewesen. Odhran wird kein Teil des Clans werden und wenn ich es sagen darf, ich glaube auch nicht, dass unser Clan unter diesen Voraussetzungen eine Zukunft hat. Das Rudel wird kommen und es wird spüren, dass wir Zweifel haben. So werden sie uns nicht dulden. Also am besten schiebt ihr alles auf mich, den machtgierigen Pseudoalpha, dann werdet ihr davon kommen. Ich aber habe auch eine Entscheidung getroffen. Ich werde mit meiner Familie das Tal verlassen.
Dann wandte ich mich ab, nahm meine Kinder und Yui (die muss das für sich selbst entscheiden!) ... und verließ das Tal.
Ich hatte meine Augen leicht zusammengekniffen, während ich Conns Worten zuhörte. Mein Blick war düster und kalt. Was sollte dieses Theater? Schon wieder widersprach Conn sich und verschloss die Augen vor der Wahrheit. Du bist wie ein Alpha. Mit unbewegter Miene hörte ich ihm zu, die Ohren nun wieder zurückgedreht. Ich hatte alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Doch offenbar musste nicht ich den Platz räumen, den Conn tat es bereits. Er zog die Rute ein und stellte sich nicht den Problemen der Gruppe. Die Gruppe fällt auseinander, ja. Aber das ist sicherlich nicht allein unsere Schuld. Wie ich es mittlerweile sehr häufig tat, schwieg ich. Ich dachte mir meinen Teil und sprach nur selten. Doch wenn, dann hatte es starke Nachwirkungen. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte, als Conn mit seinen Welpen im Dickicht verschwand und auch Odhran hinterherschlich. Langsam setzte ich mich wieder hin, noch immer Amalia an meiner Seite. Ich hatte Conn vertrieben - war das gut? Unsicher sah ich zu meiner Gefährtin.
Wachsam hatte ich das Geschehen beobachtet. Das ist jetzt ja wohl nicht ernst gemeint? Wütend kniff ich die Augen zusammen. Conn hatte sich bereits mit seiner Familie davon gemacht. Ihr seit doch alle nicht mehr ganz dicht! Knurrte ich böse mit aufgestelltem Nackenfell. Lunas es ging lediglich darum, Odhran die Last von den Schultern zu nehmen. Es ging um keine Tradition oder sonstwas. Er wollte sich zugehörig fühlen und seinen Ruf als Verräter ablegen. Und ihr macht so ein Drama! Wieder wurde ich wütend, dass ich mich schon wieder in sowas reinziehen lies. Ihr verschwindet einfach für Wochen von hier, bekommt absolut nichts mit und dann kommt ihr her und benehmt euch wie das letzte! Wütend fletschte ich die Zähne in die Richtung der weißen Wölfe. Ich war auch wütend auf Conn, schließlich brachte er gerade seine Familie in Gefahr, so wie er es von Shadow auch behauptet hatte. In meinem Inneren verfluchte ich sie alle. Ich hätte eben doch ein Kerrl bleiben sollen, ein Einzelgänger auf meine letzten Jahre. Das hätte mir mehr Ruhe verschafft.
Als Morgra sich einmischte, plüschte sich mein Fell auf und ich stellte mich schützend vor meine Gefährtin. Morgra war bullig und stark, sie konnte sicherlich austeilen. "Ich sehe es nicht ein, dass man irgendwelche Regeln aufstellt, die so nicht existieren. Wir haben nichts, vor dem man sich unterwerfen muss. Unsere einzige Regel war, dass wir frei sind. Und dass man gezwungen wird, sich vor Welpen zu unterwerfen, war so nicht ausgemacht!" Zähnefletschend blickte ich Morgra entgegen. Ich hatte keine Angst vor ihr. "Ich wurde von Conn in dieser Gruppe eingegliedert. Also habe ich auch das Recht meine Stimme zu erheben, wenn mir etwas nicht passt. Aber er hatte dieses Ritual einfach abgehalten und dabei wieder den Ton angegeben." Knurrend duckte ich mich. "Und mal nebenbei, wenn er sich einfach verpisst, weil er plötzlich nicht mit Gegenwind klarkommt, dann ist das nicht meine Schuld."
Akela Ich stand auf und stellte mich auf Morgras Seite. Ich wurde hier freundlich begrüßt und habe mich ausgeruht. Was ich mitbekomen habe, war das etwas was die sich nur für Odhra ausgedacht haben um ihm seine Schuld ab zu nehmen. Das golt für niemand anderem., murrte ich. Ich hatte mich bei Conn nicht einmal revangieren können, was mich ein wenig Wütend machte.
Und da ging sie wieder meine gute Laune als ich als ich das Gespräch zwischen Lunas Conn und Morgra hörte, wisst ihr was ich habe einfach keinen Bock mehr auf solche Theater. Vielleicht sollte ich einfach verschwinden und wieder das Leben eines einsamen Wolfes führen, sagte ich und blickt in die Runde ich hatte wirklich keine Lust mehr und das war mein voller Ernst zudem werde ich das dumme Gefühl, das Morgra mehr Gefühle für Odhran hatte als für mich.
Ich bleckte meine Zähne. Du wurdest von Conn in die Gruppe eingegliedert? Fauchte ich. Merkst du was? Du hast dich selbst irgendwelchen Regeln und Zwängen unterworfen, indem du dich hast "eingliedern" lassen. Ich schnaubte abschätzig. Hier war jederzeit jeder Wolf frei zu kommen und zu gehen und zu entscheiden wie ihm beliebt. Das Lunas, der sich hier ewig nicht blicken lies, jetzt plötzlich rumprollte ging mir gegen den Strich. Zu gerne hätte ich den Rüden ordentlich zusammengestaucht, einen guten Kampf scheute ich jedenfalls nicht. Vielleicht würde sein Kopf dann wieder aufklaren. Die hat wohl die Paarungszeit die Sinne vernebeln Lunas! Knurrte ich und deutete auf seine Gefährtin. Benimm dich nicht wie ein Idiot.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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03.04.2018 08:20
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