Ich nickte und ging einen Schritt vorwärts, nur um im nächsten Moment stehen zu bleiben und in die von Shizu angewiesene Richtung zu blicken. Ein Tal lag vor uns, weiträumig und mit einem klippenähnlichen Abgrund. Wenn du einen Weg hineinfindest, erwiderte ich und folgte ihm bereitwillig an die Seite um ebenfalls in die Richtung zu starren. Lass uns suchen, forderte ich ihn heraus und trottete dann los, darauf bedacht nicht im Schlamm herumzurutschen. Fehlt gerade noch! Fragend drehte ich mich zu Shizu um, um zu schauen ob er mir folgen würde.

Ich trabte bedächtig hinter Gin her, dabei immer wieder einen Blick auf das Tal werfend und nach einem Weg suchen in dieses zu gelangen. Ich nahm dabei nicht wirklich rücksicht darauf, ob ich in Schlamm trat oder nicht, weshalb wohl das ein oder andere Mal meine Pfoten eine Pfütze erwischten und meine Pfoten langsam eine kleine Schlammschicht erhielten. Ich hatte nun im Entdecker-Rausch meine Rute etwas erhoben, jedoch nicht als aggressives Zeichen sondern mehr aus Neugier. Meine Ohren zuckten vor und zurück, die Zunge fuhr immer mal wieder um die Schnauze um den Regen von dieser herunter zu lecken. So folgte ich Gin so gut es mir möglich war.

Immer wieder rutschten meine Pfoten durch einen unbedachten Schritt in dem Morast weg und so wäre ich mehr als einmal fast gestrauchelt. Doch allmählich fand auch ich mein Gleichgewicht wieder, was wohl auch daran lag, dass ich nun mehr darauf achtete wo ich hintrat anstatt auf die Umgebung. Erst als ich mich soweit unter Kontrolle hatte, nicht ständig auszurutschen, blickte ich wieder auf und stellte fest, dass wir schon beachtlich nah an der Klippe standen. Neugierig wagte ich einen Blick in die Tiefe und suchte den Abhang nach einem guten Platz zum klettern ab. Doch weit und breit war nichts zu erkennen. Mein Fell war mittlerweile fast völlig durchnässt und hier und da lockten sich einige vorwitzige Strähnen. Doch all dies kümmerte mich nicht wirklich, weiterhin suchte ich die Klippe nach einem guten Platz zum klettern ab, Shizu dabei kaum noch wahrnehmend. Wir mussten ein gutes Stück gelaufen sein, da entdeckte ich endlich eine passende Stelle und wurde langsamer um mich zu Shizukani zu drehen. Dort vielleicht, gab ich von mir und nickte zu der entsprechenden Stelle.

Ich musste wegen Gins Fell vor mich her schmunzeln. Meines war inzwischen so abgestumpft, dass es sich eher an mich drückte statt sich zu kringeln. Als er auf die Stelle deutete betrachtete ich diese, wobei sich mein Nackenfell sträubte. Die Stelle war eindeutig noch steiler als der Pfad zum Rudelplatz. ein missmutiges Schnauben ausstoßend bewegte ich mich dennoch auf die Stelle zu, setzte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen im Versuch den schmalen Pfad hinunter zu gehen. Dabei rutschte ich ab und zu mit den Hinterpfoten leicht ab, was dafür sorgte dass ich etwas zitterte vor Anspannung. Ziemlich gefährlich.. entfuhr es mir gemurmelt ehe ich weiter ging. Ich nahm mir vor es dennoch zu versuchen, drückte mich soweit es ging an die Wand. Sei vorsichtig. Riet ich Gin während ich Stück für Stück vorwärts ging.

Anstatt einer Antwort, überholte mich Shizu und nahm den Abhang sofort in Angriff. Sei vorsichtig, warnte ich ihn gerade noch, da rutschte er auch schon ein Stück nach unten und ließ mich erschrocken zusammenfahren. Glücklicherweise passierte ihm nichts, doch der Schreck über die mögliche Tragödie saß mir in den Gliedern. Ich trage die Verantwortung, ich hab die Stelle vorgeschlagen, rief ich mir in Erinnerung und diese Erkenntnis ließ mich erwachen. So schnell ich auf dieser rutschigen Strecke konnte, trabte ich ihm nach, die Rute vor Anspannung leicht erhoben. Sein Rat ließ mich nur schief grinsen, hatte ich ihm den Weg doch schließlich geraten. Vorsichtig trottete ich ihm nach, drückte meine Krallen in die steinige und auch matschige Erde und folgte Shizu auf diese Weise dem steilen Abhang hinunter

(Felsenschlucht, Bergwölfe)

-->Felsenschlucht

(Du bist zuerst dran, da Shizukani vorangeht)

Erstaunlich. Mit großen Augen sah ich mich um. Es war alles so groß und fremd. Und doch interessierte mich alles. Vergnügt begann meine Rute zu wedeln, während ich so durch den Wald lief und mir alles anschaute und einprägte. Bei jedem Geräusch zuckte ich automatisch zusammen und drehte mich um. Doch nie folgte mir auch nur ein Schatten der größer als Maurizio war.

Ich schlich vorsichtig durch den Wald und achtete auf jede Kleinigkeit. Hier und da bemerkte ich das ein oder andere Beutetier, von denen mich nur die wenigsten bemerkten, doch ich hatte nicht die Absicht, zu jagen. Auf dem halben Weg durch den Wald entdeckte ich einen von Ambis Welpen, doch ich erinnerte mich daran, dass sie schon selbstständig durch das Revier streifen durften und er machte nicht den Eindruck, es verlassen zu wollen.
Ich ließ schließlich den Wald hinter mir und betrat die Wiese.

>>Wiesen

Ich war hier hin gelaufen und dort hin gelaufen, hatte hier eine Fährte verfolgt und dort mit einem Ast gespielt.. Als nun der Regen einsetzte, sah ich leise grummelnd auf die Maus nieder, die ich soeben gefangen und erlegt hatte. Zeit, nach Hause zu gehen. Somit packte ich die Maus und suchte eine von diesen Markierungen, um den Weg nach Hause zu finden.

(Rudelplatz der Bergwölfe)

Immer wieder rutschte ich auf dem Stein aus, verlangsamte mein Tempo und wurde nach kurzer Zeit wieder schneller. Doch als ich endlich den Boden erreichte lief ich flink zum Wald, blieb aber bei der Baumgrenze stehen und wartete auf Mama und Gin.

Etwas geschickter als meine Tochter kletterte ich von Stein zu Stein und nutzte jede Unebenheit aus, um Halt zu finden. Rasch lief ich unten angekommen hinter Jora her und sah zu ihr hinab. Wie kommst du denn auf "Alpha"?, fragte ich sie neugierig und drehte ein Ohr zurück, um Gins Ankunft mitzubekommen.

Fröhlich sah ich zu Mama auf. Weil alle dir und Papa immer folgen und ihr seid die Alphas. Jetzt folgt ihr beide mir, also bin ich der Alpha von uns drei!, erklärte ich ihr entschlossen und aufgeregt.

Schmunzelnd betrachtete ich Jora etwas. Hm.. ja., stimmte ich ihr zu. Aber ein Alpha ist mehr als nur der Anführer bei einer Suche, Jora. Und du musst aufpassen, dass du sowas nicht behauptest, wenn du in den freien Gebieten bist. Es war ein Versuch des Erklärens und gleichzeitig der Warnung. Aufmerksam drehten sich meine Ohren in alle Richtungen und meine Rute senkte sich ein Stück, während sie nervös umher zuckte.

Immer wieder rutschte ich weg und musste mich neu ausbalancieren, als ich Ambi und Jora hinterherlief. Wie hatte ich das nur beim Erkunden so leicht geschafft? Ich hatte einen Pfad in Erinnerung, doch schienen meine beiden Begleiter den direkten Weg zu nehmen. Hups! Erneut wäre ich fast abgestürzt und sah missmutig den herabfallenden Steinen hinterher. Selbst der Welpe bekommt das besser hin, dachte ich resigniert und hob erneut ein wenig die Rute, als erneut eine meiner Pfoten wegrutschte. Ambi und Jora hatten bereits das Tal erreicht und unterhielten sich, während ich noch fröhlich hinabrutschte. Entschlossen biss ich die Zähne zusammen und versuchte mein Tempo zu erhöhen, was erneut für fallende Steine sorgte. Hoffentlich treffe ich die beiden nicht, dachte ich ein wenig besorgt, während ich hinabgepoltert kam. Als ich dann endlich den sicheren Boden erreicht hatte, seufzte ich glücklich und schloss erleichtert die Augen. Um mich herum lagen Steine und schlammige Brocken verstreut, doch trat ich zielsicher über diese hinweg und näherte mich wieder Ambi und Jora. Verzeiht, das Klettern liegt mir nicht wirklich, gab ich erklärend von mir und lächelte verlegen.