Ich wollte meiner Schwester folgen, hörte hinter mir aber ein Wimmern. Eine helle Fähe kauerte an dem seltsamen Ding herum.
He, was machst du denn da? rief ich aufgebracht und sprang zu ihr (Maya).
Komm schon, wir müssen schnell weg hier. forderte ich sie auf. Ich hatte auch angst aber ich würde auf keinen Fall zu dem komischen Mensch zurück! Ich schob meine Nase unter ihren Kopf.

Apollo los! Wir haben keine Zeit! Wir konnten unseren Pelz doch unmöglich riskieren. Gestresst verdrehte ich die Augen, machte zwei Sätze zurück und zog Maya im Nacken. Beweg dich! Das ist kein Spiel! Bellte ich. Dann drehte ich meinen Kopf hastig um, der Zug fuhr weiter. Wir konnten nicht ewig warten und die anderen würden uns schon folgen. Los, los, los! Damit verfiel ich in einen hastigen Galopp und sprang mit einem Satz in den Wagen, in den schon die andere Wölfin gesprungen war.

Ich fixierte Liora, wollte um keinen Preis zurück bleiben wenn sie in dieses Ding sprang obwohl sich alles sträubte. Trotzdem folgte ich ihr, ihrgendwie schaffte ich es die Situation zumindest soweit auszublenden um zu funktionieren.

Ich wimmerte weiter und sah zu dem dunklen Wolf der sich mir zuwand.
Sie waren die Freunde. Die Menschen waren in diesem Fall die Feinde, sagte ich mir während alles um mich herum laut war und unangenehm roch. Ich hatte solch panische Angst, dass ich mich nicht bewegen konnte. Erst als mich eine helle Fähe packte und mit sich zog, löste sich meine Starre. Ich quietschte und rannte dann selbständig mit den anderen mit. Ja... Ja ich weiß... Ich... Ich hab nur solche Angst. Wimmerte ich weiter während ich versuchte den anderen in das gruselige Ding der Menschen zu folgen.

Bricca war irgendwie wie Mama, sie diskutierte gar nicht.
Ich rannte meiner Schwester nach und war froh das die helle Wölfin sich endlich in Bewegung gesetzt hatte.
Ich habe auch Angst, aber wir dürfen nicht stehenbleiben! keuchte ich als Antwort zu der hellen bevor ich das komische Loch erreichte und hineinsprang. Keuchend ließ ich mich zu Boden fallen.

Ich rannte. Und wie ich rannte. Meine Zunge hing mir aus dem Maul und meine Augen leuchteten vorfreudig, fixiert auf den kleinen Wald, der sich vor mir befand. Ich musste dahin! Beinahe zu spät bemerkte ich die eisernen Metallstangen, die sich auf einem Bett aus Kies wie eine Grenze zwischen mir und dem Wald befanden. Einen Moment zögerte ich und wurde langsamer, was mir vermutlich das Leben rettete. Denn wie aus dem nichts raste plötzlich ein Gefährt an mir vorbei. Donnernd und ohrenbetäubend und mit der Optik einer riesigen Raupe. Ich machte eine Vollbremsung und fiepte panisch auf, während ich mit großen Augen auf das eiserne Gefährt starrte, das an mir vorbeirauschte. Mein Herz wummerte in meiner Brust und meine Rute zog sich verängstigt zwischen meine Hinterläufe.

Neben mir setzte einer der Wölfe zum Sprung an und verschwand im Inneren des Objekts. Die anderen folgten oder liefen dem Zug nach, um ebenfalls in das Loch zu springen, das ins Innere der Raupe führte. Ich setzte mich erst nach ein paar Sekunden in Bewegung und folgte der Gruppe. Der Lärm und meine Angst hatten mich den Wald ganz vergessen lassen und ich folgte blind meinen Instinkten, die mir sagten, dass ich den Schutz eines Rudels benötigte - und dies waren derzeit die einzigen Wölfe in meinem Umkreis. Für einen Moment vergaß ich meine Scheu und meinen Argwohn und rannte nur der Raupe hinterher, den Blick fest auf das Loch gerichtet, in dem die anderen verschwunden waren.

Meine Kräfte ließen nach und ich hatte kaum noch Kraft als ich endlich mit dem Loch auf einer Höhe war. Mit heraushängender Zunge und den letzten verzweifelten Kraftreserven setzte ich zum Sprung an und schaffte es irgendwie mich mit den Vorderpfoten und meinem halben Oberkörper in den Zug zu befördern. Meine Hinterbeine baumelten kurz in der Luft, doch dann fand ich ein Metallstange, die sich irgendwo unter dem Zug befand und ich stieß mich erschöpft ab, um ins Innere des Zugs zu kriechen. Dort blieb ich kraftlos liegen - meine Lungen brannten, mein Puls raste und meine Pfoten taten schrecklich weh. Doch ich hatte es geschafft!

Ich hechelte stark während mein Herz gegen meine Rippen hemmerte. Der dunkle Wolf beruhigte mich ein wenig weshalb ich bei ihm blieb und als ich absprang landete ich tatsächlich in dem Loch dieses gruseligen Dinges. Mehr Glück als können, aber immer hin war ich mehr oder weniger in Sicherheit.
Hechelnd ließ ich mich auf den Bauch fallen. Den Kopf auf dem Boden und die Ohren herunter geklappt, ich fühlte mich müde und alleine obwohl die anderen da waren.
Maya, antwortete ich dennoch höflich als eine helle Wölfin die sehr nett aussah ihren Namen nannte.
Neben ihr stand ein gräulicher Wolf dessen Augen mir große Angst machten. Schnell sah ich weg, sie waren so hell, dass sie in manchem Licht beinah weiß wirkten und er strahlte absolut kein Gefühl aus. Von jedem Wolf bekam ich so etwas wie ein Feetback, eine Ausstrahlung aber er fühlte sich leer an.

Völlig aufgeregt schaute ich mich in dem Wagon um. Es war dunkel, hier und da standen Kisten herum. Apollo war mir gefolgt, ebenso die kleine Fähe die ich mitgezogen hatte und auch die meisten anderen Wölfe aus den Käfigen. Erschöpft ließ ich mir auf den vibrierenden Boden plumpsen. Ich bin Bricca! Tochter von Akela und Odhran! Stellte ich mich stolz mit heraushängender Zunge vor. Ich war so überanstrengt, das ich mein Maul gar nicht mehr schließen konnte.

Ich bin Apollo mac Odhran Akelasson. stellte ich mich vor und richtete mich halbwegs auf und schleppte mich zu meiner Schwester. Ich war müde...so müde...

Ich hörte den anderen zu und beruhigte mich etwas. Das Lachen von Liora wie sich die helle vorstellte löste meine Angst ein wenig. Meine Ohren zuckten als jeder seine Eltern vorstellte doch ich schwieg.
Müde blinzelte ich, kommt ihr alle aus dem Tal? . Fragte ich mit schweren Zunge und gähnte ein mal laut. Oh Tschuldigung , sagte ich peinlich berührt und lächelte entschuldigend.

Ich beobachtete die anderen und ihre Körpersprache. Sie sagte mir nichts und auch aus ihrer Mimik konnte ich nichts heraus lesen.
Ohne mein Gesicht zu verändern blickte ich nach einander die anderen Wölfe an, fixierte die liegende helle Wölfin. Sie schien müde, das konnte ich sehen.
Meine hellen Augen beobachteten jeden sehr genau, ich betrachtete gerne und versuchte einen Sinn aus etwas heraus zu lesen. Lioras lachen beruhigte mich und meine Aufmerksamkeit lag auf meiner Schwester, Ich bin Cupo, Sohn von Morgana und Tristan. Wiederholte Ich ausdruckslos was Liora gesagt hatte während ich sie weiter beobachtete.

Ich robbte auf dem Bauch etwas näher zu Liora bis mich ihr Bruder wieder mit den gruseligen Augen an sah. So hielt ich inne und zuckte nervös mit Ohren und schwanz.
Ein Sturm? Das muss gefährlich gewesen sein , sagte ich beeindruckt. Sie schien stolz darauf zu sein also war es hier vielleicht eine große Sache. Dann sah ich noch mal zu den zwei anderen, ein Wolf stand etwas abseits(Shane) und schwieg. Auch ihm warf ich einen schüchternen Blick zu.
Ich kenne meine Eltern nicht, mein Rudel war ein großes und oft wechselndes Rudel in einer Auffangstation der Menschen. Wir sollten wieder ausgewildert werden und jetzt hat es mich getroffen und ich bin hier gelandet und kenne mich überhaupt nicht aus. Sie sollten uns vorbereiten auf das Leben in der wildness... Aber ich glaube ich bin darin nicht gut. Resigniert legte ich den Kopf zwischen meine Pfoten auf den Boden und sah zu Liora. Meine Ohren hingen traurig zur Seite herunter.