Ja. Mir geht's gut., antwortete ich, während ich versuchte meinen Rückstand wieder aufzuholen. Der Sturz hatte weh getan, aber ich war glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt worden. Zayn schnappte sich die Flanke des Hirsches, sodass dieser ins Stolpern geriet. Doch er war zäh und kämpfte um sein Leben. Wir haben ihn gleich., sagte ich, als Zayn erneut seine Zähne in der Flanke vergrub. Ich setzte zum Sprung an und nahm mir die andere Seite vor. Es dauerte noch eine Weile, ehe der Hirsch das Rennen einstellte und sich nur noch schwach weiter fort bewegte, bevor er schließlich zu Boden ging. Doch auch dort hörte er nicht damit auf uns loswerden zu wollen. Zayn! Pass auf sein Geweih auf!, sagte ich besorgt und knurrte den Hirsch an, welcher uns damit zu verscheuchen versuchte und dem Rüden gefährlich nahe kam.

Triggerwarning, Jagdverhalten, Blut

Der Hirsch wurde immer langsamer, doch schwänkte er seinen Kopf heftig. Ich hörte @Nalu s Worte, da spürte ich schon den Schlag des Geweihs gegen meine Flanke. Ich fühlte, wie sich eine Stelle Fell an meiner Seite mit Blut tränkte. Nur eine kleine, aber doch schmerzhafte Verletzung. Mir blieb für einen Augenblick die Luft weg, meine Muskeln verkamften, weshalb ich nicht losließ. Der Hirsch stürzte - endlich - und mit ihm stürzte ich zu Boden. Sein Atem verebbte. Ich kippte hechelnd auf die Seite, die er mir nicht aufgeschürft hatte. Geschafft, brachte ich schwer atmend hervor. Haben wir gut gemacht, fügte ich hinzu und schielte zu der schönen Fähe.

Triggerwarnung: Verletzung

Zayn!, rief ich panisch, als der Rüde mit dem Hirsch zu Boden fiel und einfach liegen blieb. Wir hatten es tatsächlich geschafft! Doch meine Freude darüber hielt sich in Grenzen. Hoffentlich ist ihm nichts schlimmes passiert! Hechelnd ließ ich von unserer Beute ab und ging um sie herum. Ja.. das haben wir., sagte ich bedrückt, ehe ich sein blutendes Bein bemerkte. Du... du bist verletzt! Eilig lief ich zu ihm und vergaß dabei völlig unseren Abstand aufrecht zu erhalten. Es tut mir leid, Zayn... das ist meine Schuld. , sagte ich geknickt und sah mir die Wunde zögerlich an. Tut es sehr weh?, fragte ich dann und sah ihm schließlich ins Gesicht.

Halb so schlimm,keuchte ich und hob meinen Kopf an. Das Adrenalin ließ nach, weshalb die Wunde nun doller zu schmerzen begann. Es geht schon... Ich versuchte aufzustehen, doch beim Auftreten knickte mein Bein vor Schmerzen einfach weg. Ich taumelte und schaffte es gerade so, die Balance zu halten. Als ich, einigermaßen sicher, auf dreien meiner Beine stand, sah ich von meinen Pfoten auf. Nalus Atem strich mein Fell, so dicht stand sie vor mir und ein Schauer jagte durch meinen Köper, als mir ihr Duft in die Nase stieg. Wie erstarrt verharrte ich in der Bewegung und sah in ihre hübschen Augen. Für einen Augenblick stockte mir der Atem.

Unruhig beobachtete ich den Rüden, wie er sich vom Boden erhob, nur um dann festzustellen, dass er mit seinem verletzten Bein nicht auftreten konnte. Hätten wir doch bloß nach einem Hasen gesucht..., dachte ich besorgt und fühlte mich ziemlich hilflos. Zwar sagte er, dass es nicht so schlimm sei, doch ich glaubte ihm kein Wort. Muss man da... nichts machen? , fragte ich zögerlich und spürte plötzlich ein leichtes Kribbeln unter meiner Haut, als sich unsere Blicke trafen. Ich.., begann ich und schnappte nach Luft, bevor ich meine Augen wieder auf sein Bein richtete und einen Schritt von ihm zurück trat. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht.

Als sie den Augenkontakt abbrach und einen Schritt zurück machte, war ich etwas enttäuschter, als ich es hätte sein sollen. Ich lächelte sie schwach an. Mach dir keine Sorgen. Es ist nur ein Kratzer, bald tut der schon gar nicht mehr weh. Und bitte, mach dir keine Vorwürfe, Nalu. Du hast nichts falsch gemacht. Ich hätte besser aufpassen müssen... Nun machte auch ich einen Schritt zurück. Lass uns etwas fressen. Wir haben es uns verdient, denkst du nicht?, lenkte ich das Thema um und humpelte unbeholfen zu unser Beute. Ich riss ein Stück des frischen Fleisches heraus und schob es Nalu zu, ehe ich mir selbst einen Anteil nahm, mit dem ich mich niederließ.

Das ist leichter gesagt, als getan. , dachte ich. Denn ich war nicht sicher, ob es tatsächlich nur ein Kratzer war. Dummerweise kannte ich mich überhaupt nicht mit Heilpflanzen aus. Hoffentlich hast du recht.. Leise seufzend versuchte ich also seine Worte zu akzeptieren und sah ihm mit leicht hängenden Ohren hinterher, als er zur Beute humpelte. Aber sowas von verdient!, stimmte ich ihm ganz klar zu und wollte gerade selbst zu dem Hirsch, als Zayn mir bereits ein großes Stück Fleisch bereit legte. Überrascht sah ich den Rüden an, während er nun auch für sich ein Stück nahm. Danke., sagte ich lächelnd und spürte wie mein Herz einen Satz machte. Wieso tut es das?, fragte ich mich sofort und schüttelte leicht den Kopf, ehe ich mich meinem Stück Fleisch widmete. Ich ließ mich ebenso wie Zayn nieder und begann zu fressen.

Zufrieden leckte ich mir die Lefzen. Der Geschmack von frischer Beute ließ mich meine Schmerzen einen Moment lang vergessen. Sehr gerne! Meine Ohren zuckten freundlich.

Nachdem ich mein Stück Fleisch verzehrt hatte, streckte ich mich ausgiebig, wobei mir meine Verletzung einen stechenden Schmerz durch den Körper fahren ließ. Unwillkürlich zuckte ich zusammen und schaffte es gerade so, ein Winseln zu unterdrücken. Ich würde sagen, wir ruhen uns noch kurz aus. Mit vollem Bauch bin ich immer so träge. Dann können wir die Reviergrenzen ablaufen. Was hältst du davon?, schlug ich vor und blickte Nalu fragend an, wobei ich fröhlich Lächelte. Sie soll sich keine Sorgen um mich machen, dachte ich, während ich ein leichtes, aber kontinuierliches Pochen an meinem Bein vernahm.

Ich hatte lange kein so gutes Fleisch mehr gefressen. Denn seit ich allein unterwegs war, hatte ich meist auf Hasen und Mäuse zurückgreifen müssen. Umso besser schmeckte es jetzt!
Auch wenn ich meine Gedanken nicht ganz abstellen konnte. Immer mal wieder warf ich einen Blick zu Zayn und bemerkte deshalb auch, dass er plötzlich zusammenzuckte, als er sich streckte. Gute Idee., sagte ich und verschlang den Rest meiner Fleischportion. Erinnerst du dich noch? Die Grenzen laufen nicht weg., sagte ich dann und schenkte ihm ein Lächeln. Wenn du möchtest halte ich nun Wache. Dann kannst du etwas schlafen., bot ich an. Denn er hatte vergangene Nacht das selbe für mich getan und abgesehen davon, würde es seinem Bein sicher gut tun.

Bist du dir sicher? Es war mir gleich, ob ich das selbe für sie getan hatte. Ich wusste zwar, dass ich den Schlaf brauchte, die Müdigkeit überrollte mich langsam förmlich, aber mein Gewissen sagte mir, dass es unhöflich wäre. Bevor ich jedoch darüber nachdenken und mit der hellen Fähe diskutieren konnte, hatte ich mich schon zusammengerollt, wobei mein verletztes Bein etwas aus dem Fellknäul, das ich nun war, herausragte. Danke dir, nuschelte ich, gähnte und schlief nach wenigen Augenblicken ein.

Ich nickte. Ich hätte es sonst nicht vorgeschlagen., antwortete ich und musste lächeln, als er sich bereits zusammenrollte und es sich so gemütlich machte, wie es ihm möglich war. Gerne!, meinte ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob er es noch gehört hatte. Dann setzte ich mich auf und begann mich zu säubern, ehe ich mich wieder hinlegte. Meinen Kopf legte ich entspannt auf meinen Vorderpfoten ab, während ich darüber nachdachte, was zu tun war, wenn es Zayn doch plötzlich schlechter gehen sollte. Vielleicht übertreibe ich und es ist wirklich nicht so schlimm.., dachte ich und beschloss meine Augen auch ein wenig zu schließen. Meine Ohren waren jedoch stets wachsam.

Nach einer ganzen Weile wachte ich auf. Benommen sah ich mich um. Als sich Nalu wieder in mein Sichtfeld schob, lächelte ich friedlich. Hey, gähnte ich. Sie hatte ihre Augen geschlossen und lag einfach da. Was für eine Schönheit! Das Blut, herum um die Stelle an meinem Bein, war mittlerweile getrocknet, doch würde es wohl noch einige Tage dauern, bis sich die Wunde wieder schloss.

Wollen wir dann langsam los? So unelegant wie nur irgend-möglich stand ich auf. Bis zur ersten Reviergrenze ist es auch nicht weit von hier.

Aufmerksam zuckten meine Ohren hin und her. Hier und da hörte ich ein unbedeutendes Rascheln und einmal überlegte ich tatsächlich, ob ich mir noch ein weiteres Stück Fleisch nehmen sollte. Allerdings war mein Bauch so voll, dass ich mich anschließend sicherlich keinen Zentimeter mehr hätte bewegen können. Also entschied ich mich dagegen und döste vor mir her. Erst, als ich Zayns Stimme hörte, öffnete ich wieder meine Augen. Hey., sagte ich und hob meinen Kopf. Hast du gut geschlafen?, schob ich hinterher und erhob mich vom Boden, um mich ausgiebig zu strecken.
Ich bin bereit, wenn du es bist. , meinte ich lächelnd und wedelte nur schwach mit meiner Rute, als ich sah wie schwer ihm das Aufstehen fiel.

Skeptisch schaute ich mich um, nachdem ich den Wald betreten hatte. Da ich mir nicht wirklich sicher war, ob man hier eine erfolgreiche Jagd unentdeckt hinlegen könnte. Und erst recht nicht, ob dieses idyllische Plätzchen schon zu einem Revier gehört, weswegen ich mit jedem Schritt weiter hinein in den Wald aufmerksamer wurde.

Dann komm, hier lang! Ich wollte mich gerade in Bewegung setzen, als ich eine fremde Duftspur wahrnahm. Neugierig sah ich mich um und entdeckte einen schwarzen Wolf. (@Blacksoul ). Glaubst du, wir sollten hingehen?, fragt eich Nalu leise, wobei ich mit meinem Kopf in die Richtung der Fremden nickte.