(Okay gut)

Ratlos begegnete ich meinen bernsteinfarbenen Iriden in der Spiegelung des Silbersees. Die letzte Zeit war ich hier gewesen - Am äußerten Rand des Territoriums und doch immer in der Nähe des Ufers.
Eigentlich lag hier in diesem Revier meine Heimat. Mein Geburtsort. Meine leibliche Familie lebte hier und obwohl mich Marek wirklich warm empfangen hatte, fühlte ich mich einfach wie ein Eindringling. Dies lag vor allem an meinem Bruder. Rebell verhielt sich mir gegenüber abweisend und mein Mut war immer mehr gesunken, während meine Unsicherheit gewachsen war. Nun hatte sie sich fest verankert und hielt mich hier. Dabei war mir nur allzu gut bewusst, dass ich eigentlich zum Rudelplatz zurückkehren sollte. Mein Fernbleiben war bestimmt schon ein Grund zur Sorge und doch... ich konnte mich einfach nicht aufraffen. Frustriert seufzte ich und riss meinen Blick von meinem Spiegelbild los. Ich konnte die Schuld in meinen bernsteinfarbenen Iriden einfach nicht länger ertragen und lief stattdessen verstimmt im Kreis.

Ich war knapp hinter Acyra zum stehen gekommen. Was macht sie da?Sie hat doch gesagt wir transportieren Wasser....hmm aber wie? Ich grübelte herum und fing genauso wie Dawn an herum zu suchen.

Ich half Acyra und zog so kräftig ich konnte dem Ast zum Wasser, dann lies ich es los und sah Acyra fragend an. „Und jetzt? Ich weis nicht was du damit machen willst.“, ich legte meinem Kopf fragend zur Seite und grübelte über ihren Plan.

Acyra:

Zusammen mit Talia war es ziemlich einfach gewesen, das Stück Treibholz mit Wasser zu füllen. Es sah auch recht dicht aus. Zufrieden nickte ich der Wölfin zu und schob das Holz vorsichtig zum Ufer. "Wir müssen es nun ganz vorsichtig packen und zum Rudelplatz tragen. Am besten machen wir dabei langsam, damit uns das Wasser nicht überschwappt."
Mit gespitzten Ohren blickte ich Talia an. "Schaffst du das?" Alleine würde ich das Treibholz niemals zum Rudelplatz bekommen und wenn ich es schieben müsste, würde ich wahrscheinlich das Wasser verlieren.

„Okay das schaffe ich.”, ich hob den Ast langsam auf und fing an mich so langsam wie ich konnte Richtung Rudelplatzt zu bewegen.

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Acyra:

Ich nickte der Wölfin zu und nahm das andere Ende des Astes auf. Vorsichtig bewegte ich mich im Gleichschritt mit Talia in Richtung Rudelplatz, mit einem Auge darauf schielend, dass uns nicht zu viel Wasser verloren ging.

-> Rudelplatz Silberwölfe

(Rudelplatz Silberwölfe)

Ich rannte so schnell mich meine Pfoten tragen konnte, mein Herz schlug mir bis zum Hals, während Adrenalin zu meine Adern jagte. Ich nährte mich dem See, blieb aber nicht stehen, sondern begann am Ufer entlangzulaufen, schneller, schneller, schneller, alles, nur damit dieser Schmerz in meinem Inneren nachließ. Irgendwann stolperte ich über eine kleine Mulde, da ich nicht wirklich darauf achtete, wo ich hintrat, verlor mein Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Dort blieb ich schlussendlich einfach liegen und blickte auf das klare Wasser direkt, das durch die kommende Frühlingswärme langsam aufzutuen begann, während trockene Schluchzer meine Schultern erbeben ließen, und ich meine Panik noch immer nicht ganz unter Kontrolle hatte und deshalb auch immer noch um Luft ringen musste.
Was für ein erbärmliches Abbild ich gerade abgeben musste - nun immerhin war ich jetzt zuerst einmal soweit vom Rudelplatz entfernt, dass ich niemanden mit meiner depressiven Stimmung die schöne Stimmung verderben konnte, und somit ließ ich all den Frust, all den Schmerz heraus.

Nachdenklich zog ich weiter meine Kreise - Grübelte über das 'Vielleicht' und über das 'Wie?'. Ich kam immer wieder zur selben Antwort. Ich musste zurück zum Rudelplatz und mit meinem Bruder reden! Daran gab es nichts zu rütteln.
Aufseufzend blieb ich stehen und blickte mutlos über den See. Ich wusste was ich zu tun hatte, doch ich war schlicht und ergreifend verunsichert. "Komm schon Naila!", flüsterte ich und schüttelte verärgert meinen Kopf, "Rebell ist dein Bruder! Rede mit ihm!" Mein kleines Selbstgespräch brachte natürlich nicht den gewünschten Effekt. Mutiger fühlte ich mich nicht. Gerade wollte ich wieder meine Bahnen ziehen, als ich trommelnde Pfotenschritte vernahm - laut und klar - Wie die eines Wolfes der rannte. Sie näherten sich. Aufmerksam spitzte ich die Ohren und betrachtete die kurze Landzunge, wo der Artgenosse mein Sichtfeld betreten würde. Ich wartete - Niemand kam. Stattdessen ertönte ein dumpfes Geräusch, dem erstmal Stille folgte. Verwirrt tapste ich am Ufer entlang und nach einigen Metern trug der Wind einen ganz anderen Laut an mich heran. Schluchzer.
Ich reagierte automatisch, verfiel in einen leichten Sprint und folgte den verzweifelten Geräuschen. "Hey...", meinte ich vorsichtig, als die helle Fähe in einer Kuhle fand und drehte meine Ohren verunsichert gen Nacken. Ich kannte sie. Ich hatte sie auf dem Rudelplatz schon einmal gesehen, geredet hatte ich mit ihr allerdings noch nicht, "...Sialuk, richtig?" Langsam näherte ich mich der Wölfin und schnupperte sorgsam. Blut konnte ich keines riechen. "Ist etwas passiert?", fragte ich einfühlsam und senkte freundlich meinen Kopf, während ich stoppte und in einem respektvollen Abstand zu ihr stehen blieb. Die Frage "Ist alles in Ordnung?" ließ ich bleiben. Etwas stimmte nicht - Das würde jeder sofort erkennen.

Ganz in meinen Emotionen gefangen, bemerkte ich nicht, wie sich mir jemand nährte und erst als eine freundliche Stimme mich ansprach, realisierte ich, dass ich nicht mehr alleine war. Dadurch, dass ich meine Verzweiflung aus mir herausgelassen hatte, die Schuldgefühle, die nun schon so lange in mich hineingefressen hatte, da ich mich nicht mit ihnen auseinandersetzen wollte, war ich wieder etwas aus meinem Tief herausgekommen, zumindest soweit, dass ich keine Angst mehr haben musste, gleich in eine Panikattacke zu verfallen. Ich schniefte einmal und fuhr mir automatisch mit einer Pfote über das Gesicht, um die Tränenspuren und die Reste einer wahrscheinlich auch laufende Nase wegzuwischen, bevor mir bewusst wurde, dass dies ein wohl mehr nutzloses Unterfangen war und eher Erdspuren von meinem Sturz hinterlassen würde. War ja jetzt auch egal, ich bezweifelte, dass ich meinen Anblick noch schlimmer als eh schon machen konnte.
Als ich aufblickte, um mir ein Bild von der Besitzerin der Stimme zu machen, musste ich zuerst einmal blinken, da mein Blick noch etwas verschleiert war, bevor ich die Wölfin vor mir ausmachen konnte. Das war Naila, Mareks Tochter, oder? Auf ihre Frage hin hob ich nur wortlos die Schultern und nickte einmal leicht, als sie meinen Namen fragend aussprach. Ich konnte gerade nicht reden, zuerst einmal würde ich bei einem Versuch vermutlich wieder anfangen schluchzen und außerdem, wie sollte ich ihr den Grund meines Zustandes erklären, sodass es auch kohärent klang? Nichts desto trotz schenkte ich ihr ein etwas wackeliges Lächeln, nur um ihr zu zeigen, dass ich ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen wusste, während ich versuchte, mich wieder einigermaßen zu fassen.

Sie antwortete nicht - Nur ihren Namen bestätigte sie mit einem kurzen Nicken und schenkte mir daraufhin ein wackeliges Lächeln. Ich zögerte kurz. Wir kannten uns immerhin nicht und ich wollte mich keinesfalls ungefragt in ihre Angelegenheiten einmischen. "Möchtest du alleine sein?", fragte ich daher vorsichtshalber nach und verblieb in dem respektvollen Abstand zu ihr. Sollte sie mich tatsächlich wegschicken, würde ich ihrem Wunsch natürlich nachkommen. Ich wollte mich ihr schließlich nicht aufdrängen.
"Ansonsten kann ich gerne bei dir bleiben, bis es dir wieder besser geht.", meinte ich und lächelte sie dabei zaghaft an. Ich war ihr immerhin genauso fremd, wie sie mir. "Und solltest du darüber reden wollen, kann ich dir einfach nur zuhören." Die Betonung lag deutlich auf dem Wort "nur". Ich würde nicht über sie richten und auch meine Meinung für mich behalten, wenn sie nicht explizit danach fragte. Manchmal war es gut sich einfach alles von der Seele zu reden und seine Gedanken zu ordnen, ohne jemanden zu haben, der wieder neue Aspekte und Sichtweisen mitbrachte. Allerdings wäre ich auch nicht beleidigt, würde sie mein Angebot einfach ausschlagen - Immerhin war es ihre Entscheidung.

Ich trabte herum und direkt zum See ich wollte unbedingt was trinken. Da sah ich Sialuk und noch eine Wölfin(Naila). Ich fragte mich wer die andere Fähe wohl war. Ich setzte mich und schlug belustigt mit der Pfote auf das Wasser. Dann trabte ich weiter, aber um die beiden herum ich wollte sie nicht stören. Irgendwo weiter weg, ließ ich mich dann nieder und rollte mich quer durchs Gras. Eine Weile beobachtete ich die Fähen und rollte mich dann auf den Rücken um in den Himmel zu schauen. Gut Sialuk gefunden aber Rebell ist noch weg......naja Sialuk gehört aber nicht zum Rudel oder? Oder noch nicht.... Ich hechelte und meine Zunge hing raus, dann rollte ich mich wieder auf den Bauch und blickte wieder zu den Fähen.