Beide schienen nervös, geradezu angespannt - etwas was sich besonders darin zeigte, wie der fremde Rüde sprach. In seiner Stimme klang deutliche Unsicherheit mit, als wäre er sich nicht ganz sicher, ob er solch eine Bitte überhaupt laut aussprechen durfte. Dennoch war ich etwas verwirrt. Jive und ich waren eigentlich nicht angst einflößend, zumindest war es mir nie so vorgekommen und doch drückte sich die gräuliche Jungwölfin dicht an den männlichen Artgenossen. Wenn es nicht wir waren, die sie einschüchternden, war es vielleicht die Situation in der sie sich befanden? Sie würden ja wohl kaum ohne Grund den Rat eines Heilwolfes suchen und dafür sogar ein Rudel aufsuchen, welches sie nicht unbedingt einschätzen konnte. "Ich denke, dass das kein Problem ist.", stimmte ich Jive zu, wobei ich mir dabei dennoch etwas unsicher war. Er war immerhin Sohn der Alphas und durfte sowas sagen, während es mir so vorkam, als würde ich mich gerade erdreisten etwas respektloses zu tun. "Aber wir sollten Morgana sofort davon berichten, wenn sie wieder zurück ist, nicht dass es zu Missverständnissen kommt", fügte ich dann hinzu, wobei ich Jive leicht fragend ansah und die beiden Fremden dann etwas offener anlächelte.

Arriku:

Erleichterung erfasste mich und ich schleckte Shaien kurz beruhigend über den Fang Danke..das ist nett. Ich lächelte, wenn auch noch immer recht nervös, die beiden (Jive und Kobalt) an Ich..mein Name ist Arriku und dies ist meine Gefährtin Shaien. Wir..werden auch sicher nicht in das Revier eindringen.. Ich warf meiner Gefährtin einen kurzen Blick zu Wir haben da leider eine schlechte Erfahrung mit gemacht..wenn..wenn es also möglich wäre..wäre es mir lieber wenn der Heilerwolf..Tristan herkommen könnte. Ich senkte den Blick und ließ die Ohren hängen. Natürlich nur wenn das keine Umstände macht.

Ich versuchte mich ein bisschen zu Lockern. Ich drückte mich nicht mehr so fest an ihn. Wir wollen euch wirklich keine umstände machen. sagte ich nun bisschen gefasster. Ich setzte mich sogar und entspannte mich langsam bisschen weiter

Kobalt bekräftigte meine Ansicht, wenn auch etwas unsicher. Mein Blick wurde etwas fragender, doch ich beließ es dabei. Vielleicht war sie es einfach nicht gewohnt. Aufmunternd lächelte ich sie an, dann drehte ich meinen Kopf wieder zu Arriku, der sich soeben vorstellte. Bei dem Wort "Gefährten" horchte ich auf. Gefährten? Ich war kurz unschlüssig. Das ist ja wie mit Leyla. Wird das jetzt zum Modetick, in dem Alter einen Gefährten zu haben? Ich war skeptisch, doch ich behielt es für mich. Stattdessen nickte ich nur und lächelte. "Ich heiße Jive und das ist meine Freundin Kobalt."
Die leisen, gar schüchternen Worte von Shaien ließen mich wieder schnell den Kopf schütteln. "Macht ihr sicher nicht. Wir können Tristan gerne fragen, ihr müsst nur hier warten." Erneut wanderten meine braunen Opale zu Kobalt. "Kommst du mit oder wartest du hier mit den beiden?"

Die Konversation wurde eindeutig von Jive und dem fremden Rüden geleitet, wobei Shaien und ich immer nur ein paar kleinere Sätze einwarfen. Eine großartig andere Wahl hatte ich dabei allerdings auch nicht, da mein bester Freund auch für mich sprach und mich beispielsweise vorstellte - dagegen hatte ich allerdings nichts. So konnte ich mich voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren und musste mir nicht großartig Gedanken über eine Antwort machen. Ich nickte aber dennoch bekräftigend zu Jives Worten und lächelte die beiden, nicht mehr ganz so fremden, Artgenossen freundlich an. "Ich denke, ich werde mit den beiden hier warten", reagierte ich auf die Frage des hellbraunen Rüden und wandte meinen Kopf in seine Richtung. Eigentlich wollte ich gerne mit ihm zu Rudelplatz zurücklaufen und Tristan holen, aber auf der anderen Seite kam es mir auch unhöflich vor, würden wir die beiden einfach ganz alleine hier sitzen lassen. Vor allem, da wir ihnen ja schon unsere Hilfe angeboten hatte.

Ich nickte auf Kobalts Antwort hin. "Okay, ich beeile mich", versprach ich schnell. Ein letzter Blick galt Arriku und schließlich nochmal Kobalt, ehe ich im Gebüsch verschwand und eilig dem Rudelplatz entgegensprintete.

=> Rudelplatz (Nebelwölfe)

Arriku:
Ich wedelte freudig mit der Rute, da die beiden unserer Bitte so entgegen kamen. Es war ja nicht unbedingt selbstverständlich, dass man Wölfen die nicht zum Rudel gehörten, half. Ich sah Jive kurz nach, ehe mein Blick wieder auf Kobalt glitt Tut mir wirklich leid wenn wir..in irgendeiner Art und Weise stören. Ich möchte nur sicher gehen, ob ich..mich nicht irre. Was war wenn Shaiens körperliche Anzeichen wirklich bedeuteten, dass sie trächtig war? Würde ich sie und die Welpen gut versorgen können? Würde ich ein besserer Vater sein als..die meinen? Ich wusste es nicht. Nun galt es erst einmal Sicherheit zu erlangen.

Ich lächelte entschuldigend in Kobalt´s Richtung. Ich wusste das es selbst zu früh war aber meine Mama meinte das es bei ihr wo sie ursprünglich her kam normal war. So hatte sie mir das mal erzählt gehabt.

Meine grünen Irden hafteten auf Jive, bis er vom undurchdringlichen weiß des Nebel verschluckt wurde. Dann wanderte meine Aufmerksamkeit wieder zu Arriku und seiner Gefährtin zurück, die ich nach wie vor freundlich musterte. "Ihr stört nicht!", erwiderte ich beruhigend und setzte mich dabei auf den Boden, da ich mit einer etwas längeren Wartezeit rechnete, "Ihr seit ja immerhin nicht in unser Revier eingedrungen oder einfach auf dem Rudelplatz erschienen" Da hatte es schon ganz andere Momente gegeben, in denen dann natürlich auch anderes reagiert worden war. Aufmerksam betrachtete ich meinen Gesprächspartner, dessen letzte Worte meine Neugier von neuem entflammt hatte. "Darf ich fragen, warum ihr den Rat eines Heilwolfes sucht?", fragte ich vorsichtig und lächelte die beiden entschuldigend an. Es sagte eindeutig, dass ich keine Antwort erwartete und das es ganz allein ihre Entscheidung war, ob sie mir diese Information zukommen lassen wollten.

Arriku:

Ich tauschte einen kurzen Blick mit Shaien ehe ich die Ohren wieder unsicher anlegte Nun sie..ihr Körper weist Merkmale auf, wie ich sie nur von trächtigen Fähen kenne. Aber..wie..sie ist noch so jung. Darum sind wir uns unsicher ob es nicht doch etwas anderes ist.. Murmelte ich dann mehr vor mich hin. Ich kannte mich mit dem Rhythmus nicht aus. Aber wenn Shaien wirklich trächtig war, würde ich versuchen uns einen sicheren Platz zum Leben zu suchen. Vielleicht ja sogar in der Nähe von Odoru?

Meine Ohren drehten sich leicht zurück und ich spürte, wie mein Gesicht gefährlich heiß wurde. "Oh...", hauchte ich, wobei ich die beiden im ersten Moment einfach nicht ansehen konnte. Nicht etwa, weil ich sie verurteilte oder sonstiges, sondern viel eher daher, dass meine Gedanken in eine andere völlig andere Richtung abrutschten. "Musstet ihr dafür nicht... na ja... in einen Busch verschwinden?", rutschte es mir heraus und ich spürte wie mir die Verlegenheit unter den Pelz kroch. Doofe Frage, Kobalt! Ansonsten hätten sie die Vermutung doch gar nicht... oder? Allerdings konnte ich mir das gar nicht so wirklich vorstellen. Zumal Shaien deutlich jünger schien als ich und wenn ich ihr Alter richtig einschätzte, war ich da gerade erst aufgeklärt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht mal Interesse daran gehabt den Akt mit einem Rüden durch zuziehen und genau genommen, verspürte ich es noch immer nicht.

Arriku:

Jetzt war es an mir verlegen zu werden. Haben wir ja..denke ich.. Ich schielte zu Shaien, welche sich wieder an mich kuschelte. Es blieb wirklich abzuwarten, ob das was ich unter Kobalts Worten vermutete zu einer Trächtigkeit geführt hatte. Oder ob es einfach etwas anderes war. Etwas nervös trippelte ich mit den Vorderpfoten auf dem Boden herum.

"Ihr... denkt?", wiederholte ich seine Aussage und sah reichlich verwirrt drein. Wie konnte man sich bei sowas denn nicht sicher sein? Es war ja unerlässlich, dass dieser Akt vollzogen wurde - anders konnten doch gar keine Welpen entstehen und man wusste doch wohl, ob man... ob man eben in einem Busch gewesen war oder nicht! "Ich meine... dass muss man doch wissen?", fügte ich hinzu und schon wieder prickelte mein Fell vor Verlegenheit. Es brannte regelrecht und ich hätte meine Worte, meinen verwirrten Fragen, am liebsten auf der Stelle zurückgenommen. Etwas, was mir natürlich verwehrt blieb und so nuschelte ich nur leise: "Entschuldigung... ihr... ihr müsst nicht darauf antworten. Das ist mir nur so rausgerutscht!" Ich lächelte die beiden entschuldigend an und suchte fieberhaft nach einem Thema, zu welchem ich die Konversation leiten könnte - mir fielen tatsächlich viele Themen ein, nur waren sie nicht besser als das jetzige. "Ihr... seit also Gefährten, ja?", fragte ich und legte dabei leicht meinen Kopf schief, da es mich tatsächlich interessierte. Leyla hatte schließlich auch einen, nur hatte ich da nicht viel mitbekommen. Er war einfach plötzlich da gewesen. "Seit wann seid ihr das denn schon?" In meiner Stimme klang ein leichter Hauch von Neugier mit, aber sonst klang sie weiterhin freundlich und höflich. Sogar meine Rute wischte langsam über den harten, gefrorenen Waldboden.

Ich drückte mich ein bisschen vor der Antwort. Klar haben wir.. aber... das ist mir ein bisschen unangenehm darüber zu reden. Da kam ihr Themawechsel ganz gelegen. Seit diesem Winter. sagte ich glücklich und lächelte nun warm. Arriku hab mir zuflucht als ich Alleine, verletzt und fast verhungert durch den Wald irrte. Er kümmerte sich um mich und Half mir wieder gesund zu werden. Nach einer zeit wurde dann mehr als nur Freundschaft. Ich weiß nicht aber ich fühle mich manchmal schon viel Erwachsener als ich es eigentlich sein sollte. Nun den. Jetzt haben wir diese unerwartete Situation. sagte ich verlegend lachend. Aber was ist eigentlich mit dir und Jive. Ich habe von Anfang an gesehen du hast ihn echt gern. Mein lächeln war warm und Meine Rute wischte wie die von Kobalt über dem Boden

Ich lauschte ihrer Erzählung, wobei ich bei der Erwähnung von Arriku kurz in dessen Richtung schaute. Gleichermaßen fragte ich mich, warum Shaien überhaupt in einem schlechten Zustand und dann auch noch vollkommen alleine gewesen war - würde sie überhaupt noch Leben, wenn ihr Gefährte nicht gewesen wäre? Papa hatte mir öfter erzählt, dass viele Jungwölfe ein trauriges Schicksal teilten und unwillkürlich überlegte ich, ob auch der gräuliche Fähe etwas schlimmes widerfahren war. Allerdings hielt ich mich dieses mal mit der Frage zurück und hinterfragte einen anderen Punkt in ihrer Geschichte: "Woher wusstet ihr denn, dass da mehr als nur Freundschaft war?" Das war wirklich etwas, was mich besonders interessierte. Verglich ich ihre Erzählung mit der Situation von Leyla, wurde mir bewusst, dass sie ihren Gefährten noch gar nicht lange gekannt hatte, bevor etwas ernstes daraus geworden war. Nur woher wussten sie, dass sie das beide auch wirklich wollten? Bei ihrem letzten Satz drehten sich meine Ohren verwirrt zurück und mein Pelz prickelte schon wieder verräterisch, als die Hitze über meine Haut kroch. "Wie... Was soll denn mit Jive und mir sein?", fragte ich unsicher und trat verlegen von einer Pfote auf die andere. Natürlich mochte ich ihn! Er war doch mein bester Freund... da war das doch normal, oder etwa nicht?