<-- Lachsfluss

Meine Ohren zuckten erfreut, als ich hörte, dass @Zayn meine Gesellschaft genoss. Ja, wirklich?, hätte ich beinahe nachgefragt, doch ich konnte mich gerade noch bremsen und wedelte stattdessen gut gelaunt mit meiner Rute. Immerhin wäre die Frage irgendwie unnötig gewesen und außerdem wollte ich nicht so euphorisch klingen, wie ich mich innerlich fühlte.

Hast du aber!, meinte ich und sah grinsend zu dem Rüden, während wir uns weiter fortbewegten. Ich hatte das Gefühl, du würdest gern schnell ans Ziel kommen., schob ich hinterher und verlangsamte mein Tempo ein wenig, damit wir nebeneinander laufen konnten. Dann sah ich hinunter zu meinen Pfoten. Es ist... ein bisschen kalt., gab ich zu und lachte verlegen. Das bin ich wohl selber schuld, hm? Wird bestimmt bald wieder besser. Immerhin bewegten wir uns, was meine nassen Pfoten sicher bald wieder wärmer werden ließ. Als sich der Wald langsam lichtete, wusste ich, dass wir angekommen waren. Die Wiese war ziemlich groß. Sicher kamen hier nicht nur Wölfe gelegentlich vorbei. Ich hielt meine Nase leicht in die Höhe und schnupperte in der kühlen Luft, ehe ich meinen Blick beeindruckt über die Gegend gleiten ließ. Ja, es ist wirklich sehr schön!, stimmte ich ihm zu und grinste. Nun, dann werde ich wohl mindestens bis zum Sommer hier bleiben müssen. Denn ich konnte mir gut vorstellen, dass dieser Ort in voller Blüte wunderschön sein musste. Außerdem war dies bestimmt auch ein guter Platz, um zu jagen. Der Wind drehte sich plötzlich, sodass mir der Geruch anderer Wölfe in die Nase stieg. Automatisch machte ich mich etwas kleiner, um vorerst unentdeckt zu bleiben. Da sind noch andere., flüsterte ich Zayn zu.

Ich nahm das fröhliche Zucken ihrer Ohren war und lächelte in mich hinein.

Aber nein, wir haben ja nichts, was uns stressen würde. Oder etwa doch?, fragte ich die hübsche Wölfin, als sie neben mir lief. Wir können auch schauen, dass wir bald kurz rasten und dann wärmen wir dich auf. In den Bergen sollte man wohl eine Höhle oder etwas vergleichbares finden. Ich blickte zum Horizont, an dem sich die Berge schon in eine imposante Höhe erhoben. Deutlich zeichneten sie sich am Horizont ab. Die Wolken hingen tief und streiften die Gipfel. Der Himmel hing grau und schwer über der Landschaft und ich brummte unzufrieden. Auch das noch, seufzte ich, als die ersten Topfen zu Boden fielen. Wir sollten uns wohl wirklich einen Unterschlupf suchen. Sonst wirst du noch krank... Besorgt blickte ich @Nalu an.

Freut mich, dass es dir hier gefällt. Bis es hier blüht dauert es nicht mehr lange. Ich hoffe doch, dass du noch länger bleibst als das!, entgegnete ich, als die Fähe mich auf die Präsenz anderer hinwies. Ich hielt inne und schnupperte. Ein Knurren drang aus meiner Kehle. Ich hätte dich ja gefragt, ob wir nachschauen wollen, aber den Geruch kenne ich. Können wir bitte weitergehen? Ich möchte diesen Wölfen nicht begegnen. Ich dachte an die Begegnung mit den zwei grimmigen Wölfen, wie sie die Jungwölfe zurechtgewiesen und bedroht hatten. Ich konnte sie vor meinem inneren Auge sehen, bevor ich es tatsächlich tat. Lass uns verschwinden, die bringen nur Ärger mit sich, grummelte ich dunkel und wandte mich zum gehen. Ich warf Nalu einen Blick über meine Schulter zu und lächelte, wobei es etwas gequält aussah, weil ich meine Abneigung den zweien gegenüber nicht verbergen konnte oder wollte.

Ich schüttelte sofort den Kopf. Nein, überhaupt nicht. Im Moment war ich wirklich alles andere, als gestresst. Ich fühlte mich wohl und freute mich, die Gegend kennen zu lernen. Denn auch wenn ich es bisher nicht laut ausgesprochen hatte, so wollte ich wirklich gern, das dies mein neues zu Hause wird. Nur, wenn wir zufällig etwas finden. Wir müssen nicht extra einen Unterschlupf suchen., sagte ich. Denn im Hinterkopf hatte ich den Wald mit den Glühwürmchen, wo wir eigentlich rasten wollten und außerdem war die Kälte wirklich noch auszuhalten. Das Wetter änderte sich jedoch plötzlich und @Zayn gab ein unzufriedenes Grummeln von sich. Ich kicherte leise. So schnell haut mich nichts um!, sagte ich und überbrückte die kurze Distanz zwischen uns, um ihn sanft mit der Schauze anzustupsen. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich schenkte dem Rüden ein kleines Lächeln, ehe ich mein Gesicht in Richtung Himmel wandt. Wegen der einzelnen Regentropfen, konnte ich nur zu den dunklen Wolken blinzeln, ehe ich einen der nassen Tropfen von meiner Nase schleckte.
Meine Rute begann zufrieden hin und her zu schwingen, als ich hörte, dass er darauf hoffte ich würde länger bleiben. Doch die Freude über seine Worte, wurde durch sein Knurren und der Präsenz der anderen Wölfe gedämpft. Sofort spitzte ich meine Ohren, während sich jeder Muskel in meinem Körper anspannte. So hatte ich Zayn bisher noch nicht gesehen. Wie auch? Wir kannten uns schließlich erst seit kurzem. Obwohl es sich bereits anfühlte, als würden wir uns schon viel länger kennen. Natürlich können wir weiter gehen., sagte ich verständnisvoll und sah von ihm, in die Richtung der Fremden. Was wohl zwischen ihnen vorgefallen ist?, fragte ich mich und verharrte noch einen Augenblick, während Zayn sich bereits zum Gehen umgedreht hatte. Ich versuchte mir den Geruch der Wölfe einzuprägen - konnte immerhin nicht schaden. Wir wollten uns doch ohnehin einen Unterschlupf suchen., sagte ich, als ich mich endlich auch in Bewegung gesetzt hatte und den Rüden einholte. Vielleicht warten wir dort den Regenschauer ab. Du ruhst dein Bein aus und ich kann mich aufwärmen. Einverstanden?, fragte ich und versuchte dabei aufmunternd zu klingen. Erklärst du mir, was zwischen euch passiert ist?, fragte ich dann vorsichtig nach.

Ich stimmte Nalu nicken zu und wir trotteten weiter nebeneinander her.

Ich möchte trotzdem nicht, dass du krank wirst, entgegnete ich, teils freundlich und ein bisschen stur.
Bei Ihrer Berührung lächelte ich wieder und entspannte mich ein wenig. Lass uns quer über die Wiese laufen, dann sind wir schneller in den Bergen. Sie schien sich über etwas zu freuen ich wusste nicht über was doch ihre Rute hatte zu pendeln begonnen. Bei meiner Reaktion auf die anderen Wölfe wurde sie scheinbar hellhörig. Genau, wenn wir einen Unterschlupf gefunden haben können wir uns gut ausruhen. Auf dem Weg erzähle ich dir gern, was für ein Problem ich mit den beiden habe... Ich schaute zu den Wölfen hinüber. Ich weiß nicht wie sie heißen. Aber sie haben meinen Sohn und seine Freunde bedroht. Die drei waren nur am spielen und sind wohl in sie rein gerannt und du hättest sehen sollen, wie feindselig die zwei wurden - ekelhaft. Es waren ja nur Kinder! Empört verdrehte ich die Augen. Diese Gesellschaft verbitte ich mir. Meine Schritte wurden entschlossenen, während wir uns von den Fremden entfernten.

-> Berge

Kurz nickte ich. Immerhin wollte ich ja selbst nicht krank werden. Also sagte ich auch nichts weiter dazu, sondern lief mit ihm über die Wiese. Es war ein seltsames Gefühl über diese große, freie Fläche zu laufen. Befreihend und doch ein wenig, wie auf einem Präsentierteller. Etwas unwohl senkte ich meinen Kopf, während meine Ohren sich aufmerksam hin und her bewegten. Gerne wäre ich schneller gelaufen, doch ich passte mein Tempo an @Zayn an. Sie haben was?!, fragte ich ungläubig und war für einen kurzen Moment von der Weite der Wiese abgelenkt. Feiglinge!, sagte ich und schnaubte abfällig. Welpen müssen doch erst lernen, wie man sich in dieser Welt zurecht findet... Bist du rechtzeitig dazu gekommen?, hakte ich nach und blieb ganz plötzlich alarmiert stehen, als mir ein schwacher jedoch unbeliebter Geruch in die feine Nase stieg. Ich ließ meine Ohren aufmerksam lauschen und erst, als ich nichts besorgniserregendes hören konnte, senkte ich meinen Kopf um dem Geruch nachzugehen. Es riecht nach Mensch., flüsterte ich, während ich über den Boden schnüffelte. Eine alte Spur.. Aber ich möchte jetzt wirklich schnell hier weg., ich sah den Rüden bittend an, auch wenn ich es selbst gewesen bin, die stehen geblieben war. Dann setzte ich mich wieder in Bewegung und war froh, dass wir den imposanten Bergen immer näher kamen. Menschengeruch machte mir nunmal Angst.

--> Berge

Ich bremste hinter Lyvianne ab, die plötzlich angehalten hatte. Ich wusste nicht wieso, aber ich wusste wohl, wenn auch nur aus Erfahrung, dass hier die Grenze zum Silberrudelrevier anfing. Ich beobachtete die kleine weiße Fähe einige Momente und trat dann neben sie, um sie sanft mit der Nase gegen ein Ohr zu stupsen. Hey, was geht in deinem Kopf vor sich?

Hechelnd kam ich eine Weile später an und setzte mich neben Lyviannes andere Seite. Warum sie stehen geblieben war wusste ich nicht, aber so flankierten wir sie schützend.
Wir sind hier bei dir , brummte ich aufmunternd, da ich mir nicht sicher war, ob sie sich nur sammeln wollte oder Angst hatte. Ein bisschen mulmig vor der Reaktion des anderen Alpha war mir ebenfalls, es war eine schreckliche Nachricht als deren Überbringer wir hier fungierten und ich wünschte mir, Lyvianne müsse dies nicht tun. Doch manchmal konnte man sich nicht aussuchen welche Lasten man im Leben zu tragen hatte, man musste ihnen nur offenen Auges entgegen treten.

Azzuan stellte sich auf lyviannes andere seite, wodurch die kleine Fähe von zwei starken, großen Fellbergen regelrecht eingeschlossen wurde. Wir würden nicht zulassen, dass ihr etwas passierte. Naila war damals noch viel jünger, so weh es auch tut das zu sagen, sie hat sich selbst dazu entschieden zur Felsenschlucht zu gehen, was passiert ist war niemandens Schuld, als ihre eigene. Wir können nur hoffen, dass Marek das auch einsieht. Denn dem zu entkommen war unmöglich, Marek hatte ein recht darauf zu erfahrfen was mit seiner Tochter passiert war. beruhigend schleckte ich einmal über Lyviannes weiße Ohren und hielt meine Stimme so ruhig und sanft wie es nur ging.

Ich wusste nicht was 'das letzte Mal' vorgefallen war. Aber ich würde nicht zulassen, dass er sie Angriff. Du darfst es nicht persönlich nehmen. Selbst wenn er wütend wird, du weißt es ist nicht deine Schuld. Denn es war NICHT deine Schuld. Marek wird trauern, er muss einen schuldig suchen und ich kann dir nicht versprechen, dass du es nicht sein wird. Aber ich kann dir versprechen, dass wir nicht zulassen, dass etwas schlimmeres passiert. Marek ist kein dummer Wolf. Aber selbst wenn er die Fassung verliert, ich werde nicht zulassen, dass er dich anfasst. Eine unerwartete Wut vor dem was passieren konnte, stieg in mir hoch. Entschlossen hob ich meinen Blick eine Sekunde zu Mayestril damit er sehen konnte, dass ich sie mit meinem Leben schützen würde und ich wusste er würde das selbe tun. Ich meinte zu wissen, dass es nicht der Aspekt eines Kampfes war vor dem sie Angst hatte. Aber ich konnte mich nur physisch zwischen sie und den Silberwolf stellen. Worte die sie verletzten konnten, konnte ich nicht fernhalten. Aber Lyvianne war stark, auch wenn ich mir Sorgen machte. Sie würde es schaffen, sich wieder zu sammeln.

Lyvianne beruhigte sich schließlich langsam wieder, was mit auch das Herz wenigstens etwas leichter machte. Kein Problem. Auch ich hob den Kopf und drehte ihn etwas, um das Heulen besser einzufangen, das die relative Stille um uns herum zerriss. Das kam von den Felsenfällen. Was wollen die Zigeuner von Marek? Ich runzelte die Stirn und drehte die Ohren. Sollen wir auch ein Heulen absetzen?

Schweigend hatte ich Sam angesehen und seinen Worten gelauscht. Worte, die zu mir durchdrangen und mich wie auf einer Wolke schweben ließen, gleichzeitig aber Groll in mir aufsteigen ließen. Die Zeit mit Sam war schön gewesen, dass wollte ich nicht abstreiten. Ich hatte seine Nähe genossen, seine Art. Wir hatten wirklich Spaß zusammen. Doch gleichzeitig ist genau das eingetreten, wovor ich die meiste Angst hatte und ich wollte solche Gefühle nicht mehr. Also schüttelte ich den Kopf, nachdem der Rüde zu Ende gesprochen hatte. Es fiel mir schwer, die Trauer aus meiner Stimme rauszuhalten und beim genauen hinhören, merkte man auch, wie sie zitterte: "Es tut mir Leid Sam." Mein Blick ging zu den Bergen, ehe ich wieder den Rüden anblickte. "irgendwann werden wir uns wieder sehen. Und bis dahin werde ich hoffentlich die Situation verarbeitet haben. Du wolltest hier ein Rudel, ein Zuhause finden. Ich dagegen wollte einfach nur meine Ruhe."

Wie vor den Kopf geschlagen stand ich vor Kaya. Sah sie an, ohne ein Wort von mir zu geben. Nickte bitter. Ihre Worte trafen mich. Ich hätte gelogen, hätte ich etwas anderes behauptet. Ich atmete einige Male tief durch. Und doch bist du hier. Und du hast mir geholfen. Warum bist du überhaupt stehengeblieben? Ich sprach leise und senkte den Blick. Und ich hatte damals gedacht, dass ich ein Zuhause gefunden habe... Tut mir leid, dass ich deine Ruhe gestört habe. Das war nicht meine Absicht. Aber hey, immerhin das mit dem Rudel scheint was geworden zu sein... Ich lächelte schwach. Still stand ich nun da und wartete insgeheim nur noch darauf, dass sie ging, weil ich wusste, dass ich das nicht schaffen würde.

@Kaya