Ich stapfte ins Wasser und merkte wie mein fell plötzlich schwer wurde und ich dann plötzlich bis azf die haut nass war.
Ich ließ mich bis zur nasenspitzr sinken. Als ich raus kam war ich schon viel sauberer.
Wir spielen doch mit dir... nur nicht mehr so... Klumpig das letzte Wort unterstrich ich indem ich mich einmal kräftig Schüttelte und Wasser und schlamm auf meinr Familie regnen ließ.

Da sich nach und nach alle ins kühle Nass begaben, tat ich es meinen Geschwistern und meiner Mutter gleich, bevor ich mit triefendem Fell aus dem Wasser kletterte und mich zu allen anderen gesellte. Ich hatte mitbekommen, worüber sie sprachen und nickte Flair aufmunternd zu. Wir können nachher wieder spielen, pflichtete ich meiner Mutter, Adria und Marlo bei. Aber... Ehrlichgesagt bin ich ziemlich müde, gestand ich ein.

Ich wog einen Moment ab und nickte dann, ehe ich schließlich , wenn auch zaghaft - Dagger in den See folgte. Ich tauchte kurz unter, ehe ich prustend wieder an der Oberfläche erschien und im tieferen Wasser mit Hilfe von Wolfspaddeln herum schwamm. Doch schon bald wurde es mir zu kalt, so dass ich wieder an das Ufer paddelte und ins Trockene hopste. Wild begann ich mich zu schütteln, wobei der restliche Morast - als auch etliches Wasser aus meinem Fell spritzte, bis ich total aufgeplüscht aussah - mein Fell von der Feuchtigkeit dunkler als sonst.

Nach meinem Bad versuchte ich mich ein wenig trocken zu lecken und fuhr mit der Zunge immer wieder über mein Schulterfell.

Um ehrlich zu sein wusste ich nicht wirklich wohin mit mir. Ich lief bereits seit endlosen Tagen durchs Nichts und ich hatte das Gefühl, diese Tage würden sich nur weiter ins endlose ziehen. Meine Pfoten wollten irgendwo ankommen, aber dieses Irgendwo hatte keinen Namen. Das Grummeln in meinem Magen stattdessen schon.
Hunger..., hallte mir das unliebsame Wort durch den Kopf als würde es mich wie die Male zuvor wieder hänseln wollen. Wenn der Hunger kam wollte ich am liebsten im Boden versinken. Denn damit balancierte ich am Rand meines eigenen Daseins und das einzige was mich erlösen konnte war die Hoffnung, verlassenem Kadaver über den Weg zu laufen. Mit Jagen brauchte ich es erst gar nicht zu versuchen.
Mit mulmigen Gefühl und dem Hunger im Magen bemerkte ich gar nicht das Territorium, das ich gerade betrat. Aber selbst wenn hätte ich kaum gewusst, dass es ein Territorium war. Vielleicht wäre mir höchstens die starke Geruchsgrenze aufgefallen, aber dies hätte sich in meinem Kopf nicht mit dem Prinzip eines sogenannten Rudels verbunden.
Autsch!, entfuhr es mir mit einem Fiepsen, als mir unbemerkt ein hängender entgegenkam und ich dagegenstoß. Die Äste der Bäume wurden immer dichter und hingen hinunter wie traurige Köpfe. Eigentlich wirklich hübsch. Aber gerade konnte ich an nichts anderes denken als an den pochenden Schmerz.

Mama benahm sich seltsam.
Ich suchte den Blick meiner Geschwister. Vielleicht hatten sie eine Ahnung was plötzlich los war.
Wir sollten ihr folgen sagte ich entschlossen.

Es machte mich ziemlich zuversichtlich, dass auch die anderen sich anschlossen, um Flair bestärkend zuzuraten. Hätte man mich statt Flair überzeugen müssen, wäre ich spätestens jetzt im Wasser gewesen. Aber... das war ich schließlich bereits... Damit hatte sich diese Bemühung wohl erledigt.
Erfreulicherweise ließ auch Flair nicht lange auf sich warten und fand sich bald im Teich wieder. Vielleicht nicht allzu lange, doch zumindest ließ es meine Rute wohlgemut wedeln, als ich den roten Fellball herumpaddeln sah.
Meine Pfoten hatten begonnen, es ihm gleichzutun, ohne mit Verwunderung zu bemerken, wie unsere Mutter plötzlich verschwand, und schon bald fand ich ehrliches Gefallen daran, mich in allen möglichen Bahnen und Windungen durch den Teich zu kämpfen. Nicht einmal die Kälte und auch nicht die Anstrengung wagten es, mir dieses innere Vergnügen zu nehmen.
Im Prinzip konnte ich am Ende gar nicht mehr einschätzen, wie viel die Zeit von sich vergehen lassen hatte, doch fand ich mich letztlich auf der anderen Teichseite wieder. Und kam erst dort wirklich dazu, mich endgültig aus dem Wasser zu ziehen.
Es war, als würde alles an Anstrengung und Kälte erst jetzt ihre Wirkung fassen. Ich zitterte und keuchte, schüttelte mich durch, doch auch dies wollte nicht helfen.
Als mein Blick zurückging, sah ich bloß die Formen meiner Familie und das kalte Wasser, das uns trennte. Und ich wusste, ich würde den ganzen Weg außenherum laufen müssen.

Ich erschrak als plötzlich eine fremde Wölfin da war und mich anknurrte.
Ich ähm.... tut mir leid, ich wollte nicht.... Ich entschuldigte mich schnell, ohne überhaupt zu wissen wieso. Ich wollte einfach nur keinen Ärger. Ich bekam Panik und hatte sofort den Drang wegzulaufen. Was ich dann auch tat.
Mit einem Mal schoss ich davon. Ich keuchte und hetzte und wusste gar nicht wohin. So wie immer. Ich sah gar nicht, wohin ich lief, als ich plötzlich gegen etwas knallte und hinfiel. Der Schmerz pochte in meinem Kopf und zuerst dachte ich ich war gegen einen Baum geknallt, als ich plötzlich den Wolf vor mir bemerkte (@Marlo). Ich erschrak, riss die Augen auf und versuchte mich panisch auf die Beine zu stemmen.

Unter bebenden Pfoten nahm ich mir die weiten Schritte also vor und hoffte, hinterher nicht als ein Brocken aus Eiskristallen anzukommen. Doch plötzlich hörte ich geräuschvolles Traben. Wie eine davonstürzende Herde – nur, dass es bloß ein einziger Jemand war.
Verwundert warf ich den Kopf zurück, aber noch ehe man jemanden erkennen konnte, wurde ich bereits zu Boden geworfen. Dumpfer Schmerz durchfuhr meine Flanke. Vielleicht waren es auch meine Rippen. Ich keuchte, als mir kurz die Luft wegblieb. Wo auch immer der Schmerz war, zumindest lenkte er mich von dem kalten Wind ab, der gerade über mein triefnasses Fell strich.
Ich blinzelte, noch immer leicht benommen. „Bist du okay?“, fragte ich instinktiv den schwarzen Wolf [@Clave], der auf einmal neben mir lag und wohl der berüchtigte Grund für meinen unliebsamen Bodenkuss gewesen war. Der Gedanke, dass dieser Wolf bedenklich und gefahrvoll sein könnte, kam mir gar nicht erst. Wie auch? Als ich seine panischen Seelenspiegel erhaschte, hatte ich das Gefühl, die wahre und einzige unheilvolle Gefahr zu sein. Besorgt legte ich die Ohren flach. Am liebsten hätte ich den jungen Timberwolf sogleich in Moos gewickelt.

Ich sah zum Himmel, es war seltsam. Der Mond war komisch, sehr rot. Ich spürte ein komisches kribbeln in den Pfoten, das sich in ein grausames Feuer verwandelte das durch meine Knochen schoss und in meinem Kopf platzte. Mit einem spitzen Jaulen ging ich zu Boden.
Ich keuchte, verschwommen sah ich Marlo und einen fremden Wolf. Und Mama.
Was war jetzt los?

Der Versuch aufzustehen hätte genauso gut ein Versuch sein können auf schnellste Weise wieder hinzufallen. Unbeholfen rutschte ich auf der nassen Erde aus und als der Fremde fragte wie es mir ging konnte sich meine Stimme nicht zu einem einzigen Ton zwingen. In diesem Moment wollte ich einfach nur im Boden versinken. Viel mehr als vorhin, als ich bemerkt hatte, wie der Hunger an mir nagte. Jetzt war es Scham, der an mir zehrte. Ich stellte mich absolut bescheuert an und es wurde nicht besser. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Stattdessen verbarg ich meine Schnauze unter meinen Pfoten und hoffte, dass der Boden mich vielleicht doch noch verschlucken würde. Erst recht als die dunkle Wölfin, die mich angeknurrt hatte, wieder auftauchte. Ich konnte mich einfach nicht dazu bringen ein Wort zu sagen.