Ich bekomm den Stein nicht weg Miles ich lauf und hole Hilfe. Halt durch rief ich. Mich wurmt es das ich ihn nicht allein helfen kann. Ich rannte los zum Rudelplatz
Mein Atem ging stoßweise und auch wenn da ein Luftloch war, hatte ich das Gefühl, dass immer weniger Sauerstoff den Weg in meine Lungen fanden. Es war stockdunkel um mich herum, doch ich glaubte, einzelne Silhouetten zu erkennen. Stimmen drangen zu mir durch und ich presste mich an die Höhlenwand, während mein Herzschlag immer schneller ging und mein Atem immer flacher. "Papa... ich..." "Ruhig, Miles... ich bin da. Ich beschütze dich." "Papa... meine..." "Luft! Ich brauche Luft!" "Sei still! Durch schreien verbrauchst du nur nocj mehr Luft." "Du atmest meine Luft! Hör auf... meine Luft... zu atmen!" "Papa...!" Ich presste die Augenlider aufeinander. Aufhören... hört auf...
Ich überlegte fieberhaft, doch mir fiel nichts ein, was er tun könnte. Schließlich seufzte ich nur. „Es lässt sich bestimmt schnell was finden“, sagte ich und ignorierte die anderen Wölfe gekonnt. Miles kannte ich zwar, doch war ich zu erschöpft, mich neuem auszusetzen. „Komm“, sagte ich zu Dev. „Ich sollte das mit Emfan besprechen.“
Aufmerksam beobachtete ich ihre Mimik und nickte zu ihren Worten. Sie hat Recht. Ich grollte leise, als es direkt an der Höhle laut wurde und folgte Aylia dann auf die Pfote.
Die Stimmen um mich herum verstummten bei dem schrecklichen Schrei, von dem ich die ganze Zeit angenommen hatte, es wäre der meines Vaters. Nun war ich allein in der Dunkelheit und hielt mich immer noch dicht an die Wand gepresst, sie schien mir Halt zu geben. Wie ironisch, denn immerhin war ich seit jenem Ereignis klaustrophobisch und hasste es, eingeschlossen zu sein, in der Nähe von Wänden zu sein. Ich zitterte am ganzen Leib und das war auch das einzige, was ich hörte - mein Zittern und das leise Schluchzen, das aus meiner Kehle drang. Fast wünschte ich mir die Stimmen zurück, denn diese vollkommene Stille war erdrückend. Sie war fast noch schlimmer. Ich hatte das Gefühl, aufgefressen zu werden. Von der Kälte von innen und von der Dunkelheit um mich herum von außen, mein Zittern wurde immer stärker. Ich spürte erst, dass ich allmählich die Beherrschung verlor, als ich das Salzwasser an meinen Lippen spürte, das aus meinen Augen kam. V...v...verzeih, stammelte ich und spürte, wie meine Beine immer weicher wurden. Verzeih mir, Vater... Verzeih mir, Wright... Verzeih mir, Maya... Verzeih mir, Franziska... Verzeih mir, Kay... Verzeih mir, Luen... Verzeih mir, Xena... Verzeiht mir... bitte verzeiht mir... Ich spürte, wie mir die Tränen weiter über die Wangen liefen und meine Schreie immer lauter wurden.
Als ich vor der Höhle stand rief ich Miles wie geht es dir ich bin da und fing am Rand des Steines zu buddeln. Ich hoffte so eine Lücke zu bekommen damit sich Miles durchzwängen kann. Halt noch ein bisschen durch bitte
Als Miles mir nicht antwortet stieg Panik in mir auf. Ich rannte zur anderen Seite des Steins und stemmte mich mit den Vorderpfoten dagegen. Nix rührte sich. Miles sprich mit mir sagte ich und rannte um den Stein her rum.
Schneller als ich es gewollt hatte, brachten mich meine Pfoten vom Aussichtspunkt zur Höhle. Es war die andere Richtung gewesen, ich hatte unterwegs den Fluss gerochen, an dem ich gestern noch Kane, Canta und Aimichan geholt hatte. Doch mit jedem Schritt, der mich weiter durch den Wald brachte und näher an die scheinbare Lichtung, desto langsamer wurde ich. So trat ich nun mit ruhigem Schritt und kontrolliertem Atem durch die Büsche und beobachtete Canta dabei, wie sie um einen großen Stein herum lief. Das schaffst du nicht alleine. Meine Stimme war wieder dunkel vor Sorge und Zorn und ich fluchte innerlich, dass ich erneut nicht zur Ruhe gekommen war.
Mein Fell war nicht mehr weiß sondern grau. Ich schüttelte mich. Noch immer keine Antwort von Miles. Besorgt schaute ich auf den Felsen. Dann trat ich näher ran Miles fragte ich leise. Komm sag was. Von mir aus sei wüten auf mich beschimpf mich egal. Aber sag was. bat ich Wen du was sagst und der Felsen weg ist dann lass ich dich auch in Ruhe ich geh auch weg aber nur wen du jetzt was sagst. Mir wird es schwer fallen aber ich würde ihn wirklich dann ziehen lassen den ich war ja auch Schuld das er in der Falle saß. Ich hörte Luen Kannst du mir helfen. Ich werde dich auch dann in Ruhe lassen nicht mehr belästigen
Mit ruhigem Schritt trat ich näher an die Fähe heran und rieb tröstend meine Nase an ihrem Fang. Red keinen Unsinn., brummte ich missmutig und legte meinen Kopf beruhigend auf ihrem ab. Beruhige dich, Canta. Wir sind ein Rudel und helfen einander. Das entsprach zwar nicht der ganzen Wahrheit, wieso ich hier war, aber das würde sie schon früh genug heraus finden. Erst als ich mir sicher war, dass sie sich etwas beruhigt hatte, trat ich an ihr vorbei und betrachtete den Felsen, der den Eingang versperrte.
Ich blickte leer gerade aus und spürte mein Zittern und die Tränen auf meinem Fell. Meine Augen brannten. Erst als ich Luens Stimme hörte, drehte ich den Kopf etwas.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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02.10.2016 13:37
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