Immerhin Lyvianne wirkte nun wieder beruhigter, das war wenigstens ein aktives Problem weniger, doch ich musste wirklich übrlegen ob und wie ich Azzuans Frage beantworten sollte. Zum einen war es ein sehr privates Thema, zum anderen wusste ich aber auch sowieso nicht wo ich da wirklich anfangen sollte. Rolf hat... eine Menge erlebt, das ihn immer noch belastet, es gibt viele Dinge die ihn einfach nicht loslassen. Manchmal geht es ihm besser und dann ist er wieder so... naja, so niedergeschlagen. Irgendwie wird das dem nicht gerecht, aber mir fällt kein anderes Wort dafür ein. Ich schüttelte den Kopf, denn "niedergeschlagen" war viel zu wenig für die Zustände die Rolf hatte. Ich hab keine Ahnung was es diesesmal war, was ihn diesesmal getriggert hat. Ich würde aber trotzdem weiterhin Geduld beweisen, ich wusste, es war nicht Rolfs Schuld, ich würde für immer an seiner Seite bleiben, egal was passierte.

Das er antwortete rechnete ich ihm hoch an. Es war ein vertrauens Vorschuss, den ich respektvoll behandelt wollte. So viel Liebe ich auch gesehen hatte zwischen den beiden, er sah erschöpft aus. Das muss schwierig sein für ihn, ich nehme es ihm auch nicht übel, dass er mich immer anknurrt. Vielleicht bin ich irgendwann nicht mehr so fremd für ihn. Aber auch für dich muss es schwer sein. Ohne Mitleid sah ich den Wolf vor mir an, ich hatte gelernt, dass dies keine Emotion war, mit der man weit kam. Verständnis und Freundlichkeit lag in meinem Blick und ich hoffte er hatte jemanden mit dem er sprechen konnte. Doch das ging mich wirklich nichts an, also belies ich es dabei. In meinem Kopf machte ich mir eine mentale Erinnerung, lyvianne nach allen Rudelmitglieder zu befragen. Ich wollte wissen wie lange sie wen kannte und wie sie über alle dachte.

Dafür bin ich dir sehr dankbar. Er kann nichts dafür, er meint es nicht böse, er ist nur sehr misstrauisch. Wenn man seine Geschichte kennt versteht man das auch. Aber es war weder Zeit noch Ort um diese Geschichte zu erzählen, jedenfalls würde ich das nicht von selbst tun. Als Lyvianne sprach nickte ich allerdings und erhob mich langsam. Ich sollte ihm nach, ich will nicht, dass ihm was... passiert. Mehr durch sich selbst als durch andere in seinem Falle, denn das Revier verließ er so gut wie gar nicht mehr alleine.

Ich lächelte, Es tut mir leid, dass er so eine schlimme Vergangenheit hatte aber umso mehr freut es mich, dass er so ein liebevolles Rudel gefunden hat. Keine Sorge ich bin ein geduldiger Wolf und ich gehe so schnell nirgendwo hin. Bei den Worten warf ich Lyvianne ein en kurzen Blick zu. Ich zwinkerte ihr zu und ein schiefes Grinsen zog an meinen Lefzen. Als er gehen wollte nickte ich freundlich. Danke für das Gespräch, wir sehen uns . Es war für mich völlig verständlich, dass er Rolf nicht lange alleine lassen wollte.

Das ist sehr beruhigend, er braucht mehr Kontakt zu anderen. Ich lächelte Azzuan froh an. Viele ließen sich von Rolfs Art verscheuchen, oft auch jene, die ihn bereits lange kannten, was umso trauriger war. Ist gut, passt auf euch auf und viel Spaß. Ich grinste kurz und trabte dann davon.
(Rudelplatz)

Lächelnd nickte ich dem schwarz weißen Wolf zu, und sah ihm kurz nach. Dann drehte ich mich zu Lyvianne um auf ihre Frage zu antworten. Ein sanftes Lächeln zog sich über meine Lefzen, ich folge dir überall hin. Meine dunkle Stimme klang warm und absolut ehrlich, mein Blick hielt ihren fest.

Ihre Worte ließen mein Herz schneller schlagen, Wärme breitete sich durch meinen ganzen Körper aus. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte. Dass sie mich ebenso bei sich haben wollte wie ich sie. Ihre Haltung wirkte unsicher, aber ich war fest davon überzeigt, dass sie noch Vertrauen in meine Gefühle für sie fassen würde. Ich musste sie nur lange genug daran erinnern und ihr mit allem was ich konnte, zeigen wie wichtig sie mir war. Das würde ich schon hin bekommen, es fühlte sich so leicht an wie atmen. Lächelnd kippte ich den Kopf zur Seite, man Weise mir den Weg. Fröhlich wedelte meine Rute von Rechts nach Links.

Meine Rute wedelte stärker als sie mir mit der selben albernen Stimme antwortete. Grinsend hob ich den Kopf, streckte die Brust heraus. Ich gelobe Vorsicht walten zu lassen. Herr Azzuan ist nämlich ein Tollpatsch in den Bergen. Sprach ich von mir in der dritten Person, zwinkerte ihr lachend zu und folgte dann vorsichtig. Da wir langsam liefen und sie sich immer wieder vergewisserte, dass ich auch nicht einfach den Berg runter kullerte, fiel es mir gar nicht so schwer wie ich erwartet hatte.
Trotzdem rutschten meine Pfoten immer mal wieder von kleineren Felsbrocken ab und hielten mich auf trapp.
-Felsenschlucht