Ich wachte auf und gähnte. Als ich Rolfs Worte hörte setzte ich mich auf. Ich gehe noch zum Fluss, okay? Ich stand auf und stapfte los.
(Menschendorf)

Oben angekommen buddelte ich ein Loch neben den anderen Gräber und legte den Kleinen rein. Dann schloss ich das Loch und legte Steine darauf. Es tut mir so leid sagte ich und verließ traurig den Berg

(Rudelplatz)

Der Aufstieg war gar nicht so einfach gewesen. Das lag zum einen daran, dass ich das erste Mal vom Felsenwald aus den Berg erklomm und so einen anderen Weg genommen hatte. Und zum anderen hinderte mich mein dicker Bauch einfach daran, so elegant und geschmeidig wie sonst von Felsen zu Felsen zu springen. Das zusätzliche Gewicht war ungewohnt und ich hatte schnell das Springen aufgegeben, nachdem ich mich bei einem harmlosen Sprung verrechnet hatte. Ich muss vorsichtig sein.. das Leben der Welpen hängt davon ab. Wieder breitete sich das Grinsen auf meinen Lefzen ab. Ich war trächtig! Und es waren Boreas Welpen! Liebe und Glück erfüllten mein Herz, als ich an den großen Rüden dachte. Hoffentlich freut er sich. Die kurzen Angstgedanken wurden jedoch schnell wieder vom Glücksgefühl weggeschwemmt.
Oben angekommen blieb ich stehen und schüttelte mein Fell einmal durch. Meine Rute war noch immer hoch erhoben und wedelte, meine Zunge hing beim Atmen heraus und nichts schien meine gute Laune trügen zu können. Bis meine Augen den kleinen Dampfwölkchen meines Atems folgten und in der Ferne ein neues Grab ausmachten. Fast augenblicklich gefror mir das Blut in den Adern und meine Rute hing ängstlich hinab. Was? Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und meine Kehle war mit einem Mal wie zugeschnürt. Nervös sprengte ich meine Starrheit und lief langsam darauf zu. Bitte. Bitte. Bitte. Hoffentlich war es nur Hasi.. oder ein anderes Haustier der Jungwölfe. Doch die Gerüche, die in meine Nase gerieten, gehörten eindeutig zu Kim und Robin. Oh nein.., schluchzte ich leise und ließ mich sitzend vor dem Grab nieder. Trauer verzerrte mein Gesicht und meine Ohren hingen lose hinab, während ich leise für mich betete. Hoffentlich war das kein schlechtes Ohmen.
Es dauerte eine ganze Weile bis ich mich soweit zusammen gerissen hatte, dass die Tränen versiegt waren und ich auf Boreas Platz wandern konnte, um ein Heulen in den Himmel zu entlassen. Traurig sang ich mein Lied, ehe ich es in Hoffnung umschlagen ließ. Ich war zurück und brachte gute Nachrichten. Noch einen Moment blieb ich auf Boreas Platz liegen und verarbeitete das Treten der Welpen, die die Trauer scheinbar nicht so gut fanden. Ebenso wenig wie ich selbst.. ob es Sitaa wenigstens gut ging? Mit gemischten Gefühlen wandte ich mich schließlich dem bekannten Weg hinab zum Rudelplatz zu.

(Rudelplatz - Bergwölfe)

Kaum war ich außer Sichtweite gewesen, war ich losgerannt. Als ich oben war stolperte ich und fiel auf die Schnauze. Ich schmeckte Blut, ignorierte es aber. Ich hatte nichts als Schmerzen verdient. In Windeseile richtete ich die Steine auf den Gräbern und staubte dann etwas Schnee darüber. Anschließend lies ich mich vor Kiras Grab fallen. Hallo Schwesterherz. Wie geht es die? Ich... ich war schon lange nicht mehr hier... Blut tropfte aus meiner Nase und auf meine hellen Pfoten. Ich... ich habe dir doch von... von meinem Kampf mit... mit Akru erzählt. Ich... ich habe nun mit... mit Ambi darüber gesprochen. Sie... sie sagte es wäre nicht meine Schuld aber... aber das ist einfach nicht wahr. Wenn ich mich nur... nur kontrollieren könnte. Ich... ich muss es mehr versuchen. Das... das ist nur eine dumme Ausrede nicht... nicht wahr? Eine... eine dumme Ausrede für... für meine eigebe Unfähigkeit. Das... das war alles meine Schuld. Genau... genau wie der Kampf mit... mit Chryso und seiner... seiner Schwester gegen... gegen Emfan und... und seine... seine Wölfe... Ich... ich bin so ein unfähiger, einfältiger Idiot.

Leise blieb ich stehen und lauschte Rolfs Worte. Ich weiß, dass er Selbstzweifel hat. Aber langsam übernehmen die Überhand. Leise ging ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Hey Kira. Kannst du deinem bruder auch mal sagen, dass er nichts dafür kann, sondern das das alles die Schuld unserer Rudel ist?

Ich sah erschrocken auf, als ich plötzlich Mayestril neben mir wahrnahm. Durch das Blut in meiner Nase hatte ich ihn nicht gerochen. Bei seinen Worten starrte ich wieder auf den Schneehpgel vor uns. Ich glaube nicht, dass sie uns wirklich hören kann... Und natprlich hat er dich gehört du Versager... Er liebt dich... Und du machst ihm nichts als Sorgen...

Ich sah auf Rolfs Schnauze und schleckte ihm leise seufzend darüber um das Blut abzuwaschen. Ich glaube schon das sie das kann. Und du auch. Immerhin kommst du öfter hier her. Glaube einfach daran, okay. Geht es dir gut? Ich weiß, dass das mit dem Erzählen schwer für dich war, aber Ambi mag dich und würde dir nie die Schuld an all dem geben, okay? Wir üben das mit dem kontrollieren zusammen. In Ordnung?

Ich wandte den Kopf ab und starrte in die Ferne. Meine Nase war jetzt wieder blutfrei. Dafür dankbar, lehnte ich mich leicht an Mayestril. Glaubst du... glaubst du das... das funktioniert? Plötzlich fiel mir etwas ein und ich fuhr hoch. Wo ist eigentlich Cantarella?

Ich nickte überzeugt und freute mich über den Körperkontakt. Ja ich glaube das... Da fur Rolf plötzlich hoch und fragte nach Cantarella. Oh je. Die......hab ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wir müssen sie suchen. Ich stand vorsichtig auf und sah Rolf fragend an. Aber wie?

Ich sah mich um. Zuletzt sah ich sie hier oben. Ihr... ihr Geruch müsste doch noch irgendwo zu finden sein. Ich begann, mit der Schnauze am Boden, über den ganzen Gipfel zu laufen. Es war schon eine Weile hergewesen, aber irgendwo musste es doch zu finden. Endlich, endlich stieß ich förmlich an einen Felsen, ganz am Rande des Gipfels, ganz nahe am Weg hinab, an dem noch ganz leicht ihr Geruch hing. Ich sah kurz zu Mayestril und lief dann los.
(Berge)

Ich blieb stehen und wartete geduldig. Schließlich schien er etwas gefunden zu haben. Ein Blick zu mir und weg war er. Rasch rannte ich ihm nach.
(Berge)

Lautlos schlich ich zu den Gräbern und begann sie herzurichten. Bald würden auch hier Blumen zu finden sein. Ich setzte mich vor Kiras Grab und starrte es schweigend an.

Ich sah kurz nach Taolan und dann wieder nach vorne, als wir den Gipfel betraten. Rasch entdeckte ich Rolf. Natürlich saß er vor Kiras Grab. Ich lächelte Taolan aufmunternd an, ehe ich zu meinem Gefährten lief. Er saß unbeweglich da. Wenigstens schien er körperlich unversehrt.

Ich sah kurz nach Taolan und dann wieder nach vorne, als wir den Gipfel betraten. Rasch entdeckte ich Rolf. Natürlich saß er vor Kiras Grab. Ich lächelte Taolan aufmunternd an, ehe ich zu meinem Gefährten lief. Er saß unbeweglich da. Wenigstens schien er körperlich unversehrt.

Ich sah kurz nach Taolan und dann wieder nach vorne, als wir den Gipfel betraten. Rasch entdeckte ich Rolf. Natürlich saß er vor Kiras Grab. Ich lächelte Taolan aufmunternd an, ehe ich zu meinem Gefährten lief. Er saß unbeweglich da. Wenigstens schien er körperlich unversehrt.