Mein Blick blieb sofort an ihren Augen hängen, die mich in ihren Bann zogen und mit ihren Fell schien sie meinem Bild von Kuba zu entsprechen. Dazu kam der liebliche Duft von ihr und schon begann es erneut überall zu Kribbeln, sodass ich mutig näher kam. Ich grinste bei ihrer Anrede, bevor ich mich keck eine Schnauzenlänge vor ihr hinsetzte. Du riechst wundervoll, Schönheit. kam ich gleich auf den Punkt. Ich war ganz von ihr eingenommen und schon zu oft abgewiesen, als dass mir jetzt der Geruch des Rüdens irgendwo in der Nähe nicht auffiel oder der Geruch, den beide teilten. Gerade war es egal und ich erwartete gespannt ihre Antwort.
Danke für dein Kompliment welchen der beiden Gerüche meinst du denn genau, etwa den von meinem Partner der an mir ist oder mein eigenen fragte ich die kleine obwohl unnötig gewesen wäre. Sie hatte Lunas wahrgenommen oder wahrnehmen wollen sondern kann gleich zielstrebig auf mich zu, ich setzte mich auf und streckte meine Schnauze ihr entgegen du meine Kleine ist aber auch interessant meinte ich mit ein lächeln.
Meine Ohren drehten sich zurück, als sie Ohren Partner erwähnte, dessen Geruch mir dann auch endlich auffiel. Doch bevor mir ein Knurren in sieben Richtung auffiel, sprach sie weiter und erneut nahm sie mich ganz ein. Ich sah ihren "Partner" nirgendwo und so glitt er schnell in Vergessenheit. Danke zum ersten Mal verspürte ich Verlegenheit, doch das heilt mich nicht zurück Ich hab natürlich nur von deinem gesprochen wagemutig schleckte ich ihr über die Schnauze, die sie mir entgegen streckte.
Nachdem ich mich ihr hingegeben hatte, hatte Amalia fast schon fluchtartig den Strauch verlassen und sich eilig auf der trockenen, halb gefrorenen Erde gewälzt. Langsam ließ ich mich auf die Hinterläufe sinken und beobachtete sie mit schiefgelegten Kopf. Was soll das denn? Irritiert wischte meine Rute ein paar Mal über den Boden, ehe sie vor Perplexität ruhig liegen blieb. Eine Gestalt trat durch den Nebel auf uns - oder besser gesagt Amalia - zu. Mein Nackenfell sträubte sich leicht, doch dann erkannte ich eine Fähe, weswegen ich ruhig im Gebüsch sitzen blieb. Sie würde Amalia schon nichts tun - dachte ich.
Sichtlich verwirrt verfolgte ich das Gespräch der beiden. Täuschte ich mich oder flirtete diese kleine Fähe mit Amalia? Aber auch Amalia schien nicht wirklich abweisend. Ein leises Knurren konnte ich zwangsläufig nicht unterbinden und als sich die kleine Fähe auch noch erdreistete MEINER Gefährtin den Fang zu lecken, sprang ich aus dem Gebüsch heraus und schnappte grollend nach der Schnauze der Kleineren. Fähe hin oder her, in Sachen Liebe musste man einfach den Schlussstrich ziehen! Mit gesträubtem Fell stand ich nun halb über Amalia und funkelte die Kleinere wütend an. "Darf ich fragen, was das werden soll?"
Bis natürlich der Rüde vor mich trat un mir dann ganz deutlich wieder in den Sinn kam ach ja, da war ja was... wenn man einmal glaubt Glück zu haben.. Augenblicklich erwiderte ich das Knurren und sträubte mein Fell um mir optische Größe zu verleihen. Immer diese RÜDEN! sofort war jeder liebestolle Gedanke verschwunden und Zorn zuckte durch meinen Körper, während ich wütend die Zähne zeigte. Was mischt du dich da ein! Und geh von der Fähe weg! meine Knurren wurde lauter und ich vergaß wer er war, er war nur noch ein Mitstreiter und ich war noch nicht gewillt meine Chance fallen zu lassen.
Ich hatte mir schon fast sowas gedacht dass sie mein meinte, dass ich selbst an sich keinen Geruch eines Rüden trotz was darauf schließen dass sie kein bekam oder einfach kein wollte da sie auf Fähe stand. Als die kleine mir über meine ausgestreckte Schnauze schleckte, hörte ich wie mein Partner aus dem Gebüsch kam und kurz darauf nach der Schnauze der kleinen Fähe schnappt. Mein Süßer sie ist keine Gefahr für dich glaub mir besuchte ich ihn zu beruhigen und rieb meine Schnauze an seiner Brust, als ich jedoch die Worte von der Fähe hörte wurde mir etwas anderes, sie war schon süß und ich hätte dir gerne etwas Zuneigung gegeben da ich wusste wie hart es für sie in dieser Zeit sein musste.
Mein Augen funkelten deutlich wütend, auch als die Kleinere das Knurren erwiderte. Ich war deutlich größer als sie und dennoch nahm sie sich das Recht heraus mich anzugehen. Noch nie war ich so wütend wie in diesem Augenblick. "Diese Fähe ist MEINE Gefährtin und ich finde es ziemlich unverschämt, dass du dich vor meinen Augen an sie ranmachst", erklärte ich zähnefletschend. Nicht mal Amalias Worte konnten mich gerade beruhigen. Viel zu aufgebracht war ich über die Dreistigkeit und erneut schnappte ich nach der Schnauze der Fremden, als sie mir erneut zu nahe kam.
Dafür dass sie "deine" Gefährtin sein soll warst du aber bis gerade deutlich unpräsent! Ich Schäume vor Wut und riss nun meinerseits das Maul auf, als er Weider versuchte nach mir zu schnappen. Er ist so viel größer und sicher kräftiger, warum bring ich mich immer in solche Situationen? Meine Vernunft ignorierend begann ich ihn bedrohlich Knurrend zu umrunden, doch schon jetzt würde mein Kreis mit jedem Schritt größer und ein Ohr zuckte zum Wald zurück, bereit dorthin zu verschwinden. Aber für den kurzen Moment tat es tatsächlich gut meine Frust auszulassen.
Es war nicht schwer ihrem Kiefer auszuweichen, musste ich doch einfach nur den Kopf heben. Mein Blick verkleinerte sich bei ihrem Argument und mein Nackenfell hob sich drohend gen Himmel. "Kein Wunder, wenn wir uns eben noch geliebt haben", knurrte ich bissig und fixierte die Kleine wutentbrannt. "Konnte ja keiner ahnen dass eine Fähe auftauchen würde, die die Gerüche ignorieren würde." Meine Ohren drehten sich einen Moment zurück, doch dann stellten sie sich doch auf und auch meine Rute nahm eine deutlich dominante Haltung ein. Es tat gut wieder ein wenig Dominanz zeigen zu dürfen. Knurrend stieg ich über Amalia hinweg und dabei auf die kleine Fähe zu. Ich wollte sie nicht verletzen, nur fortjagen! Von ihrer Umkreisung ließ ich mich herzlich wenig beeindrucken, stattdessen folgte ich ihr ein paar Schritte und schnappte erneut, auch wenn die Reichweite viel zu groß war, als dass ich sie erwischen würde.
Ich legte verlegen mein Ohren an als ich die Aussage von Lunas hörte, ich war zwar froh dass er das Wort geliebt verwendet hatte, anstatt Spaß hatten oder was auch immer die Rüden das zu dennoch war es mir gegenüber der kleinen Fähe etwas peinlich. Als mit einen dominanten Haltung und knurren über mich hinweg stieg, konnte ich seine Anspannung spüren und hoffte das die kleine nicht erwischt.
Verletzt von seinen Worten wich ich seinen Zähnen ein weiteres Mal aus und blieb dann stehen, ihmdirekt in die Augen blickend. Es fühlte sich als, als spaltete ich mich, innerlich rollte ich mich winselnd zusammen, bei der Wahrheit seiner Worte bin ich tatsächlich so verzweifelt und neidisch? und äußerlich stachelten sie mich nur noch mehr an was wagt er sich, mich so zu verletzen! Doch die Wut kam nicht allzu weit, denn es gab nichts, was ich ihn hätte entgegen können. So legte ich lediglich dich Ohren an, spannte meine Muskeln an, wie bereit zum Sprung, zum Angriff, und miemte ihn, indem sich meine Rute ebenfalls hob. Ich hatte nicht vor mich einschüchtern zu lassen.. Meine Vernunft rettete mich vor meinem Stolz und Dummheit und mit einem letzten donnernden Knurren bekannt ich mich seitlich von ihnen zu entfernen. Nein, es gab Nichts was ich ihm verbal oder körperlich hätte entgegnen können und da die beiden offensichtlich Gefährten waren, hätte ich ohnehin jegliche Auseinandersetzung verloren. Als ich weit genug entfernt war, dreht sich mich um und rannte davon.
Endlich. Endlich verzog sich die kleine Fähe, nicht ohne mir noch einen bösen Blick zuzuwerfen. Kaum hatte sie sich von mir abgewandt, blieb ich auch schon stehen. Ich hatte diesen verletzten Ausdruck in ihren Augen gesehen. Genauso hat Atieno auch immer geguckt. Meine Rute pendelte hocherhoben umher, während ich der fortlaufenden Fähe solange nachsah, bis sie im Nebel verschwand. Langsam drehte ich mich zu Amalia um. Mein Blick war enttäuscht und auch ein wenig verletzt. Sie hatte nichts gesagt. Im Gegenteil, sie hatte mit der jungen Fähe geflirtet. Unsicher drehte ich die Ohren zurück, während ich meine Gefährtin schweigend ansah.
Nachdem die kleine Fähe im Nebel wieder verschwand und mein charmanter Prinz mich mit einem, enttäuschten und auch verletzten blick ansah, wurde mir bewusst was ich ihn eigentlich angetan habe. Mit einen reumütigen Blick und eine leichte geduckte Haltung ging ich auf meinen Gefährten zu, es tut mir leid mein hübscher sie hat einfach so anders gerochen, da ist es einfach über mich gekommen kannst du mir noch mal verzeihen fragte ich was jedoch schon einen Flehen sehr nahe kam während ich vorhin stehen blieb.
Ich runzelte die Stirn, als sie sich vor mir unterwarf. Ich wollte das nicht! Sie war meine Gefährtin und mir keinesfalls untergeben. Nervös wich ich zurück und sah sie verunsichert an. "Du meinst....ihr Geruch hat dich...angemacht?" Man konnte es schon daraus schließen. In meinem Kopf drehten sich tausend Fragen. Allen voran die Frage, ob ich vielleicht nicht gut genug für Amalia war. Unruhig sah ich Amalia an. Wenn sie sich von dieser Fähe angemacht fühlte...stand sie dann vielleicht auch auf Fähen? Würde ich damit klarkommen, wenn jetzt auch noch Fähen mögliche Konkurrenten sein könnten? Nervös biss ich mir auf die Lefze. Bis eben war noch alles so schön gewesen und jetzt...?
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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20.03.2018 19:52
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