Ich stand unten an der Treppe und hatte Basta zugesehen, wie er die Stufen nach oben sprang. "Du hast genug Spaß für uns beide", erwiderte ich dann und folgte ihm nach oben, wobei ich genau die Stufen benutzte, die auch Basta benutzt hatte.

Ich lachte und kam auch tatsächlich sicher oben an ohne abzurutschen und mir weh zu tun, was bei meinen ruckartigen Bewegungen förmlich an ein Wunder grenzte. Im ersten Stock lief ich rasch weiter und stellte mich an einem Fenster auf die Hinterbeine, die Vorderpfoten aufs Fensterbrett gelegt. Lange war die Scheibe hier schon zersprungen und war herausgefallen, frische Luft wehte herein.

Als ich hinter Basta oben angekommen war, sah ich mich misstrauisch um. Es war niemand hier. Das konnte ich spüren und trotzdem fühlte ich mich hier nicht wohl. Vor meinen Pfoten lag eine kleine Zweibeiner Figur. Menschen sind komisch. Ich erinnerte mich an meine Zeit im Zoo. Da waren viele jüngere Zweibeiner mit solchen Sachen rumgelaufen. Ohne Grund. Es ging ihnen nur darum, etwas zu besitzen. Weiter hinten standen ein paar große kaputte Sachen, die eigentlich bequem aussahen, doch auf mich viel zu sehr wie eine Falle wirkten. Basta stand am Fenster neben dem lange dunkle breite Fäden von oben nach unten hingen, wie die Zweige einer Trauerweide. Der Wind sorgte dafür, dass sie sich bewegten und mit einem Geräusch über den Holzboden schabten. Ich lief näher ans Fenster heran und stellte mich neben Basta mit den Vorderpfoten aufs Fensterbrett. Unter uns war niemand da. Es war totenstill draußen. Ein Schauer ließ mein Nackenfell aufstellen. "Es ist unheimlich", sagte ich dann und ließ mich zurück zu Boden fallen.

Findest du? Ich ließ meine Vorderpfoten auch wieder auf den Boden fallen und lief grinsend wieder ein Stück zurück, um die verlassene Puppe ins Maul zu nehmen, wodurch ich furchtbar zu nuscheln begann. Wiescho?

"Sie bauen von sich selbst leblose Gestalten", kommentierte ich und sah auf die Puppe, die Basta ins Maul nahm. Außerdem mag ich keine Menschen... Nie wieder würde ich mich wieder in Gefangenschaft begeben. Nie wieder! Dieser Ort hier war zwar verlassen, doch das hieß nicht, dass sie nicht wieder zurückkehren konnten.

Zum Spielen. Ischt dich schön. Lachend sabberte ich die Puppe wieder aus und spuckte sie dann nach Aylia. Wir können auch damit spielen.

Die Puppe kam in meine Richtung geschossen und ich wich reflexartig aus. "Wir könnten spielen, dass wir einen sehr kleinen Menschen zerfleischen", schlug ich vor und beäugte die Puppe, die nun neben mir auf dem Boden lag skeptisch.

Würdest du einen sehr kleinen Menschen zerfleischen? Ich sprang lachend der Puppe nach und stieß sie mit der Pfote an, wodurch sie ein bisschen über den Boden schlitterte.

"Wenn der kleine Mensch mir einen Grund liefert", erwiderte ich und schnappte Basta die Puppe weg. Ich schüttelte sie kurz hin und her und sah dann zu Basta.

Dabei sind die doch wie Welpen. Ich kicherte und begann Aylia zu umrunden, die nun die Puppe im Maul hatte, sah so aus als wollte sie doch tatsächlich damit spielen.

"Waff?" Empört sah ich ihn an. "Du kannft doch folche Monfter nich mip Welpen vergleichen." Ich warf die Puppe in seine Richtung.

Wie glaubst du denn, dass Menschen... Mit einem Lachen unterbrach ich mich kurz und fing die Puppe aus der Luft. ...fortpflantschen? Die kriegen auch Welpen.

"Auch die kleinen sind schon Monster", murrte ich und sah zur Seite. Damals im Zoo waren die Kleinen sogar fast schlimmer als die großen gewesen. Manche zumindest... Ich zuckte mit den Ohren und sah wieder zu Basta. "Keine Ahnung. Dachte, die schlüpfen aus Eiern oder so." Zynisch bleckte ich die Zähne und machte einen Satz auf Basta zu, um anzudeuten, ihm die Puppe wieder wegzunehmen.

Klingt nach dir und deinem glauben. Lachend und die Puppe immer noch zwischen den Zähnen trat ich die Flucht an und lief vor Aylia weg in den nächsten Raum. Scholl ich dir die Welt erklären?

Ich sprang über ein Polster und lief Basta nach in den nächsten Raum. Dort sah ich mich wieder mit gespitzten Ohren um bis ich mir sicher war, dass niemand außer uns und ein paar Ratten hier war. "Gerne", erwiderte ich auf sein Angebot. Ich war mir sicher, dass er mir sowieso nichts mehr beibringen konnte und doch interessierte es mich, ob ihm etwas auf der Zunge lag, das er gerne sagen würde.