Aus dem Augenwinkel hatte ich Kasai beobachtet, nachdem Treb abgezogen war. Was ist mit dir los? Mir war jede Ablenkung lieb also versuchte ich Interesse an jeder Kleinigkeit zu zeigen.

Ich gähnte und tapste langsam aus der Höhle hinaus. Im Licht des Tages wirkte das Fell vom Mawa-Berg wie ein loderndes Feuer, da der Wind in den längeren Fellbüschel durch wehte und diese bewegte. Ich hatte sehen können, dass sie etwas vor sich macht, ehe sie mir ihren Blick zuwand. Ich verfiel in eine spielerische Angriffshaltung und sprang Mawa leicht gegen den Rücken. Inzwischen wuchsen bereits leichte Zahnreihen in meinem Fang, welche aber noch recht stumpf waren. Doch wenn ich den Fang richtig fest schloss, konnte ich damit durchaus andere zwacken. Dies merkte Mawa wohl, denn sie fiepte kurz auf und warf mir einen tadelnden Blick zu. Ich zog den Kopf ein, ehe ich fröhlich bellend weiter auf den Platz hinaus rannte und dann zu Huttser tapste. Ich legte den Kopf schief, da er doch recht traurig aussah. Kurz entschlossen ließ ich mich zwischen Huttsers Vorderpfoten plumpsen und drehte mich auf den Rücken. Verspielt streckte ich die Vorderpfötchen nach Huttsers Fang aus und zog diesen zu mir herunter - oder versuchte es vielmehr und streckte dabei meine kleine Zunge vor - wohl um Huttser über die Lefzen zu lecken. Dass Mawa mich erst überrascht, dann jedoch liebevoll ansah merkte ich nicht.

Ich betrachtete Jangal wie er zwischen meinen Pfoten rumtanzte. Vorsichtig beugte ich mich runter und schnaufte ihn an nur um ihn dann vorsichtig anzustupsen. Trotzdem blieb mein besorgter Blick an Kasai hängen. Sie schien doch irgendwie ihre Laster zu haben.

Ich kicherte als Huttser mich anschnaufte. Ich nutze es aus, dass er mich anstubste um ihm über die Lefzen zu schlecken. Meine kleine Rute wedelte wild. Dann sprang ich kläffend auf und begann um Huttser herum zu laufen, rieb mich ab und zu an ihm. Ich hab dich lieb heller Onkel! Bellte ich dann, als ich wieder vor Huttser stand und mich hinsetzte. Meine Öhrchen waren aufgestellt und mein Blick war offen.

Ich nickte grinsend, auch wenn es mir irgendwie wehtat Jangal anzuschauen. Du bist aber auch ein kleiner Wirbelwind. wuffte ich und wedelte langsam mit dem Schwanz. Mir kam der schwarze Rüde wieder in den Sinn und ich fragte mich ob er es noch zu seinem Rudel geschafft hatte. Nebenbei bespaßte ich den Welpen mit meinen Pfoten und der Nase.

Begeistert, dass Huttser begann mit mir zu spielen, sprang ich immer wieder nach seiner Pfote, war dabei jedoch vorsichtig. Denn durch Mawas Blick wusste ich ja, dass ich anderen auch weh tun konnte, und das nicht gewünscht wurde. Ich bellte beim herum hopsen und merkte nicht wie Mawa sich hinlegte und entspannt die Augen schloss. Offenbar vertraute sie Huttser genug, um sich einen Moment Ruhe zu gönnen.

Kasai schien beschlossen zu haben mir nicht zu antworten. Ich könnte es ihr nicht verübeln. Im liegen spielte ich weiter mit Jangal herum. Er lenkte mich ab und das war alles was ich momentan bräuchte um nicht wieder auszuticken. Spielerisch knurrend und wuffend schon ich den kleinen Welpen hin und her wärend er wie wild rumhopste. Gleich bist du müde weil du dich so verausgabst.

Meine Leftzen zuckten. Ach ja und die Regeln des Rudels sagen man muss gehorsam kuschen muss und darf keine eigene Meinung haben? Sie war nicht der Alpha, etwas in mit kochte. Kasai mochte länger zum Rudel gehören doch sie hatte uns nicht zu belehren wie Welpen, ich hatte nichts falsch gemacht. Nichts.
Mein Nackenfell sträubte sich doch ich zwang mich mit ruhigem Schritt die Lichtung zu verlassen.

--> stiller tümpel

Jangal:

Ich hatte noch eine Weile versucht hinter Huttsers Pfote her zu jagen. Doch mit der Zeit war mir das zu langweilig geworden. Daher hatte ich damit begonnen den Rudelplatz zu erkunden. Dabei blieb ich aber immer in der Nähe von Mawa und Huttser. Eine Bewegung im Gras hatte meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weshalb ich dieser nun folgte. Als ein piepsender Laut aus der Richtung der Bewegung erklang kläffte ich. Im nächsten Moment schoss etwas graues, kleines vor mir her und rannte Richtung Wald. Kläffend rannte ich hinter dem grauen Etwas her.

--> Jangal Alte Miene

Zeitweise war ich eingedöst und merkte erst jetzt das Jangal weg war. Kasai schien zu schlafen. Ohje. Schnell sprang ich auf, nur um stechend daran erinnert zu werden das meine Schulter noch schmerzte. Langsam trottend folgte ich der Fährte des Welpen.

(Alte miene)

Kasai:

Meine Rute zuckte unruhig, ich hatte wieder einen dieser seltsamen Träume, in denen eine Dunkelheit nach mir griff, die ich nicht nahe kommen lassen wollte. Auch sah ich Jangal im Traum und sah, wie die Dunkelheit ihn einnahm. Als ich mich im Traum meinem Sohn näherte, griff dieser mich mit einem Mal an. Ich hasse dich! Hau ab! Ich begann unruhig zu fiepen und mich zu wälzen. Warum sollte mein Sohn mich hassen? Bei näherem Hinsehen im Traum entdeckte ich aber, dass es offenbar eher die dunkle Hülle war, die ihn umgab - welche sprach und angriff. Lass meinen Sohn in Ruhe! Im Traum warf ich mich auf Jangal, wodurch das Dunkel von ihm weg gestoßen wurde. Entschlossen die Zähne fletschend stellte ich mich im Traum schützend über meinen Sohn. Ich würde ihn vor der Dunkelheit schützen! Glaubst du wirklich, du kannst ihn vor dir selber schützen? Hämisch klang die Stimme der Dunkelheit. Selbst jetzt ist dein Sohn in Gefahr, und du bist nicht für ihn da. Gehässig lachend löste sich die Dunkelheit in wabbernde Nebel auf. Jangal? Ich öffnete ruckartig die Augen und sprang auf. Wild drehte ich mich um mich selber. Jangal? Witternd hielt ich meine Nase in die Luft und erkannte dass die Spuren meines Sohnes und die von Huttser vom Rudelplatz fort führten. Wie von einem Dachs gebissen rannte ich los.

--> Kasai Alte Miene

Mawa zog mich mit dem Ast bis auf den Rudelplatz, wo sie diesen dann hechelnd losließ. Sofort hüpfte ich von den Blättern und rannte fröhlich bellend auf dem Platz herum. Dann jedoch erfasste mich der Hunger, weshalb ich Mawa fast schon ansprang, während diese nahe zur Höhle getrabt war und sich dort langsam hinlegte. Sie knurrte mich warnend an, ehe sie sich auf die Seite plumpsen ließ. Mit erhobenem Hinterteil begann ich an eine der Zitzen zu saugen. Mawa zuckte mit einem hohen Laut zusammen und schob mich schließlich weg. Statt dessen stand sie auf und machte ganz komische Geräusche und Bewegungen. Im nächsten Moment öffnete sie ihren Fang und etwas fiel dort hinaus. Neugierig schnupperte ich an dem komischen Brei. Das ist Fleisch..nunja..Fleischbrei. Probier einmal. Mawa schob mich aufmunternd näher zu dem Brei hin. Mein Näschen zuckte bei dem mir unbekannten Geruch. Dennoch tat ich was Mawa mir gesagt hatte und vergrub dann regelrecht meine Schnauze in dem Brei - so gut schmeckte es!

Ich war Kasai und Jangal gefolgt und trottete nun ebenfalls auf den Rudelplatz. Wachsam schaute ich mich um. Gin und Sinner waren noch nicht zurückgekehrt. Treb und Arjuna waren auch immernoch weg. Ich legte mich an den Rand des Platzes und döste vor mich hin.

Nachdem ich nun satt und auch erschöpft war, trollte ich mich in die Höhle und rollte mich dort zusammen. Mama blieb draußen und setzte sich zu Huttser, strich kurz mit ihrer Nase durch sein Nackenfell, als beruhigend - freundschaftliche Geste. Dann sah sie zum Wald Wenn du möchtest jage ich eben schnell etwas für dich.

Ich hatte mich, wie mir aufgetragen wurde, mit den Wunden beschäftigt und danach etwas abseits Platz genommen. Auf einmal waren alle jedoch weg und ich suchte eine erhöhte Position auf einem der Felsen auf. Mein Fell wehte sachte im Wind, als Kasai, Huttser und Jangal wieder kamen. Wo aber blieb Gin nur so lange?