Ich zuckte kurz mit den Ohren als Sirius mich freigab und sah ihm dann mit leicht schief gelegtem Kopf nach. Mit einem leisen Bellen sprang ich dann Rute wedelnd hinter ihm her.
Ich war ein wenig weggedöst, was daran liegen mochte dass ich mich durchaus verpflichtet dazu sah den Schlaf von Nora und Sirius zu überwachen. So hatte ich wohl viele Stunden nicht geschlafen. Nachdem Noriko und Litt verschwunden waren, hatte ich den Rest des Hasen gefressen, um keine unliebsamen Gäste anzulocken. Danach beobachtete ich mehr dösend als alles andere, die Begegnung zwischen Flare und Sirius. Ich musste lächeln und schloss dann die Augen erschöpft, ließ mich neben der Mulde sinken.
Als ich nun wieder erwachte und mich umsah, entdeckte ich nur Nora und sprang sofort mit rasendem Herzen auf. Ich atmete besorgt durch und tapste dann, noch recht schläfrig zu Nora und sah sie fragend an. Dann tapste ich weiter zu der Stelle wo ich die beiden Welpen zuletzt gesehen hatte und schnupperte um ihre Fährten aufzunehmen. Dabei musste ich niesen. Der kommende Winter sorgte dafür, dass ich einen leichten Schnupfen hatte, so dass mein Geruchssinn im Moment alles andere als ausgeprägt war. Hilflos blickte ich zu Nora.
Ich reckte die Schnauze in die kälter werdende Luft. Welpen? Ich öffnete die Schnauze um noch besser zu schnuppern können. Gleich zwei. Ich mag Welpen, aber ich will selbst keine Haben..., spielten meine Gedanken, als ich an dem Fluss entlang trabte. Seit Tagen, vertrieb ich mir die Zeit einfach damit herum zuwandern und neue Gerüche zu entdecken. Ich spannte meine Muskeln an und sprintete wieder Richtung Wald.
Mein Fell sträubte sich Ich habe nur kurz weg gesehen rief ich entsetzt. Wieso sagten sie mir nicht Bescheid!? Ich legte die Ohren an und duechprüfte die Luft und rannte los. Ich nickte kurz Odo zu und lief dann schnell weiter.
Ich ließ die Ohren hängen, mein Blick war schließlich nicht als Vorwurf gedacht gewesen. Ich machte mir nur einfach Sorgen, insbesondere nach der Sache im Wald mit dem Dornenbusch. Als Nora die Fährte der Welpen fand und loslief folgte ich ihr so schnell wie möglich.
Warum komme ich immer wieder an diesen geschäftigen Fluss zurück Aufmerksam blickte ich mich um, aber zumindest schien die Familie nicht da zu sein, was mich enorm beruhigte. Meiner Umgebung bedacht stapfte ich ins Wasser rein und begann das herrlich kühle Wasser zu trinken. Kurz ja mir in den Sinn zu schwimmen, aber der Strom zerrte schon jetzt stark genug an meinen Läufen, dass ich es nicht wagte tiefer hinein zu gehen, der leichte Regenschauer machte mich sowieso auch von oben nass. Sauber und mit gelöschtem Durst sprang ich zurück ans Ufer und leckte mich trocken. Dann endlich rollte ich mich zusammen, die Pfote zum warmen Bauchfell schiebend, und gönnte mir etwas Schlaf.
Ein großer Vogel beim Fischfang weckte mich mit dem Geräusch von Spritzendemo Wasser und sofort war ich hellwach. Knurrend sah ich dem Vogel hinterher, aber trotz dieser kalten Zeit wollte ich meine Tage nicht nur mit Schlafen verbringen, so kam mir das eigentlich gerade recht. Selber hatte ich keinen Hunger und beschloss daher statt einer Jahr meine Energie lieber für etwas anderes zu nutzen. Die Berge funkelten gerade im roten Licht des endenden Tags und mit einem fröhlichen Zucken sprang ich in mehreren Sätzen über eine seichte Stelle am Fluss und einige große Steine und machte mich auf den Weg in felsigeres Gebiet.
Langsam trabte ich an den Rand des Flusses um mein Fell vom Matsch zu befreien. Vom Fluss konnte ich die Ausmaße des Regens erkennen und merkte, das es sehr schnell sehr kalt wurde. Lange hatte ich doch geschlafen und viel verpasst. Das ganze Tal war von einem feinen grauen Nebel belagert der seine Feuchtigkeit langsam zu Boden lies. Der leichte Regen hatte aber kaum die Kraft mein Fell zu waschen sodass ich vorsichtig in den mittlerweile eiskalten Fluss trottete und bis zum kopf ins wasser ging um den ganzen Matsch loszuwerden. Im Wasser verharte ich und widmete mich etwas meinen Gedanken [i] Warum konnte ich diesen Wolf nicht Töten? Ich hatte immer alles und jeden herausgefordert, selbst Leevi aber jetzt. Was ist mit mir los? Und wo ist Emfan? Wer soll dieses Rudel bloß leiten wenn er für immer weiter schläft. Nur Chryso bleibt da übrig. Alles anderen schlafen so lang oder können nicht alpha ein. Und wenn skalet es wird? Warum muss immer alles so kompliziert sein, warum konnte Leevi nicht weiter da bleiben? Ich wäre immer für sie da gewesen nur ist sie einfach geganngen ohne etwas zu sagen, ohn eüberhaupt etwas zu sagen. Hätte sie mich nicht mitnehmen können? Dann wäre all das mit skalet nicht passiert und der Tote wäre vielleicht lebendig. Wieso kann nicht einfach alles so sein wie damals. Ich war neu, und alle waren mehr oder weniger nett selbst wenn ich es nicht verdient hätte. [/b] langsam und abwesend trottete ich wieder aus dem Wasser, die Kälte ignoriernd schaute ich das all der Dreck ab war und machte mich langsam auf den Weg zurück auf den Platz um nicht alzu lange zu fehlen.
Langsam, und im Moment Flare im Maul , da Nora und ich uns immer mal wieder abgewechselt hatten die Welpen zu tragen - trat ich durch den Waldrand und setzte die Welpin ab. Nora folgte mir dicht mit Sirius und setzte diesen neben Flare ab. Wir rieben sanft unsere Nasen an den Welpen ehe Nora sich an mich drückte und ihren Fang unter den meinen drückte. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich gebrummt, um ihr zu zeigen dass ich ihr nicht böse war. So war das eben mit Jungen. In einem Rudel hätten wir sicher jemanden gehabt, der an unserer Stelle ein Auge auf die beiden gehabt hätte, doch so mussten wir nun selber wachsamer bleiben. Doch wir würden es schaffen, da war ich mir sicher. Ich stubste Sirius an, und leckte ihm über das Köpfchen. Inzwischen hatte er sich zum Glück wieder beruhigt und verstand wohl, dass wir einfach Angst hatten ihn zu verlieren. Sei es nun durch eine Gefahr - oder eben an die Wölfe in der Höhle. Kurz verkrampfte sich mein Herz bei dem Gedanken, dass er vielleicht irgendwann doch lieber bei Shadow sein wollte, doch den Gedanken verdrängte ich schnell. Flare hatte Sirius verspielt angesprungen, so dass die beiden nun vor mir und Nora verspielt knurrend herum balgten. Ich lächelte und ließ mich auf die Hinterpfoten sinken, während Nora sich mit einem erleichterten Seufzen sinken ließ. So beobachteten wir das Spiel der Welpen. (Und ja ich habe die Erlaubnis Nora,Sirius und Flare mitzuspielen :P)
Eine ganz schöne Weile war ich nun schon Unterwegs. Jetzt jedoch, nahm ich schon von einer großen Entfernung den starken Geruch von vielen Wölfen die sich vermischten. Ich legte einen Moment die Ohren an. Normalerweise mochte ich Gesellschaft anderer ziemlich gerne, aber wenn man bedachte das hier nicht nur ein paar, sondern ziemlich viele waren, überforderte es mich etwas. Vorallem da ich schon etwas länger alleine war. Ich ging neugierig, aber dennoch mit einer gewissen Vorsicht in die Richtung, die sich später als Fluss entpuppte, und steuerte erst einmal auf ihn zu. Gierig trank ich ein paar Schlücke, schleckte mir einmal über die Schnauze und sah mich um. Es waren tatsächlich einige Wölfe hier, aber noch lange nicht so viele wie ich gerochen hatte, also waren viele Gerüche wohl schon etwas älter.
Ich hatte lange und viel mit Flare gespielt, als Papa und Mama uns zurück beachten. Doch nach kurzer Zeit ließ ich mich hechelnd auf Flare plumsen um auszuruhen, dabei ließ ich mein Blick über den Fluss gleiten und entdeckte zwei fremde Wölfe (Soro und Kyrill) grinsend heckte ich wieder was aus.
Mit leicht angelegten Ohren schritt ich zum Ufer, den Blick argwöhnisch zur Seite schweifend. Die Gerüche um mich herum waren frisch, doch was sollte man hier erwarten. Fast schon enttäuscht, dass ich wahrlich keinen von ihnen kannte. Der Weg zurück ins Tal hat sich als erstaunlich ruhig entpuppt, keine direkte Spur eines Artgenossen hat mir die Route durchkreuzt und auch keine derartigen Geräusche drang bis zu der letzten Böschung zum Lachsfluss zu mir. Diese ungewöhnliche Ruhe und dieses Gefühl von Fremdheit hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Eher eine Art Freude die in mir aufkommen würde, wie wenn ich nachhause käme. Nachhause..kann ich dies überhaupt noch so nennen? Seufzend schüttelte ich leicht den Kopf und setzte meine Pfoten voran, zunächst den Fluss begleitend und mich letztendlich zum Wasser wendend. Vorsichtig beugte ich mich herunter, trank etwas und versuchte den aufkommenden Schmerz im Nacken einfach zu ignorieren. Es kribbelte schon den ganzen Morgen in meinen Pfoten herauszufinden, was in den letzten Monden hier geschehen war, doch verwandelte sich dies bereits bevor ich das Tal erreichte schon eher in Missmut. Die ganze Enttäuschung kam auf und die Wut hatte sich zwar gezügelt, doch trug dies nicht gerade zu meiner guten Laune bei. Am liebsten würde ich meine bekannten Plätze einfach absuchen, nachschauen wie sich was entwickelt hatte, doch sträubte sich so ziemlich alles in mir gleichzeitig dagegen. Ich war mir gerade nicht einmal sicher, ob ich nicht einfach Umkehren sollte, wenn auch ohne Ziel. Vielleicht würde ich Luen irgendwann wiederfinden, wenn ich ihn suchen würde. Die Spuren sind zwar bereits vor längerem gänzlich verschwunden, doch wer nichts wagt gewinnt nichts. Verdammte Familie! knurrte ich leise vor mich hin und richtete mich wieder auf mich umsehend. Es schien nicht nur als wären viele neue Wölfe von den Gerüchen her hier angekommen, sondern als habe sich hier alles einfach verändert. Einmal durchatmend ging ich weiter, wenn auch eher schwer fällig. Es fühlte sich an, als ob jeder Schritt erdrückende Wirkung hatte und mein Gefühl sagte mir es sei falsch gewesen zurück zu kehren, doch wusste ich, dass es mir nichts bringen würde meinem Gefühl nachzugehen. Am Ende würde ich mir Tage später in den Schweif beißen, wenn ich nicht wenigstens mal herausfinde was passiert ist wenn ich schon hier bin. Außerdem ging mir der weiße Teufel mit seinen traurigen Augen einfach nicht aus dem Kopf. Ich konnte ihn nicht einfach so allein lassen in dem Zustand des Rudels. Was daraus wohl geworden ist... Nach kurzem Überlegen überwand ich meine Vernunft und gab ein lautes, kräftiges und entschlossenes Heulen von mir und gab mich somit zu erkennen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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07.12.2017 14:11
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