Ich schnaupte bevor ich ihm antwortete. "Die Fährte war schon zu alt und schwach.. sie führte nur vom Rudleplatz weg, ich folgte einfach der Richtung bis in den Fichtenwald, doch da war überhuaupt nichts mehr zu finden. Auf rufe und heulen hat er auch nicht reagiert.", informierte ich den grauen Wolf kühl.
Er ist weg..

"Nichts.", knurrte ich knapp bevor ich meine Augen endlich wieder öffnete und Marek von der Seite anschielte.

Bei der Frage legte sich ein Schalter bei mir um. Ich sprang auf und stand nun vor Marek, Fell gesträubt, meine Ohren sowie meinen Schweif leicht aufgestellt. "Wenn ich das wüsste! Der Feigling ist abgehauen als niemand da war! Hat wahrscheinlich nur ein warmes Plätzchen zum ausruhen und fressen gesucht und um sich dann wie ein feiger Hase aus dem Staub zu machen!", schrie ich Marek an, als wäre dieser an allem Schuld.

Von dem ganzen Geschrei und dem Gepolter wurde ich wach und richtete mich auf. Schnell fiel mein Blick auf Kolja, der gerade Marek anschrie. Ich wusste nicht um was es ging und hielt es für besser mich da raus zu halten. Es geht wahrscheinlich um Dæmon. Aber wieso schreit er Marek deshalb an? Doch da wollte ich mich nicht einmischen, es stand mir nicht zu. Ich stand auf und lief kurz zu der Elchkuh und fing an was zu fressen. Im Augenwinkel behielt ich die Situation im Auge, doch nicht offensichtlich.

Ich zuckte zusammen, als ich Kolja schreien hörte, ließ Kerreta Kerreta sein und Kerretas Sorgen Kerretas Sorgen und sprang von dem Felsen runter. Großer Fehler.
Mit einem leisen Schmerzensschrei brach ich zusammen, als meine linke Seite zu brennen anfing.

"Du hast mir überhaupt nichts zu sagen!", brüllte ich Zähne fletschend zurück. "Seine freie Entscheidung? Ich dachte er gehörte zum Rudel! Der Bastard hat natürlich das freie Recht sich in das Leben anderer einzuschleichen und dann zu verschwinden!"
Ich steigerte mich immer weiter in meine Wut hinein, doch Marek bot mir ein Ventil, auch wenn nur unbewusst, um die Wut raus zu lassen.

"Klar! Erst sie anschreien, dass sie verschwinden soll und dann, Tage später wie ein jämmerlicher Welpe hinterher rennen! Ein kleines Dankeschön ist jetzt wohl auch schon zu viel verlangt!", ich machte zwei Schritte auf den Rüden zu, immer noch Zähne fletschend.

Ängstlich blickte ich zwischen den beiden hin und her. Die gesamte Situation drohte zu eskalieren. Aber sollte ich mich da wirklich einmischen? Ich war doch nur ein Welpe...

"DU hast mir nichts zu sagen! Und keine Ahnung!", eigentlich hatte ich es nicht vor, doch im Moment war es mir ziemlich egal was für Konsequenzen folgen würden.. Ich überwand die letten Zentimeter zwischen uns und schnappte nach Marek.