Mein Schweifwedeln blieb munter und ich betrachtete sie weiter so wie zuvor. Gott sie sieht nicht gut aus.. Anders kennst du sie nicht. Ja aber ihr geht es nicht gut. Anders kennst du sie trotzdem nicht. Generell kennst du sie nicht. Ach sei einfach still! Auf ihre Antwort hin blickte ich sie noch eine gewisse Zeit unverändert an, doch langsam verstarb dann meine freudige Bewegung und meine Ohren klappten sich leicht zur Seite. "Nach...hause?" fragte ich verwirrt, fast traurig. Was meint sie damit. Ich gehöre wo hin?... Warum haben diese mich dann nicht geholt? Na vielleicht haben sie dich zu den Menschen hingebracht. Aber warum? Weil du nicht den Wert besitzt um um dich zu Sorgen. Das ist auch der Grund warum deine Familie dich hasst! Sie hasst mich nicht! Klar warum haben dich deine Brüder sonst ständig verletzt? Warum wurdest du den vertrie- SIE HASSEN MICH NICHT! Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen und ich zog in meiner sitzenden Pose den Schweif eng an mir, wobei ich den Blick zu ihr dennoch aufrecht erhielt.

Sie war wie ein Welpe, vorsichtig trat ich einen Schritt nach vorne. Nicht weinen alles ist gut. Möchtest du nicht nach hause?. Auf jedenfall bist du in Sicherheit, wir alle sind in Sicherheit. Dir kann keiner mehr etwas tun. Sagte ich sanft und wedelte dabei mit der Rute, jetzt wo ich zuhause war ging es mir seelisch etwas besser. Ich war immer noch angespannt und nervlich gestresst, aber es schien der Fähe seelisch schlechter zu gehen. Du hast mir geholfen da Drinne und ich habe dich raus geholt, sagte ich lächelnd. Ich hoffte Kolja würde nicht knurren, dass würde sie bestimmt verschrecken und ängstigen.

Als sie näher kam senkte ich leicht den Kopf, doch brach ich den Blickkontakt nicht ab. Das wedeln ihrer Rute lies auch meine leicht wieder schwingen und etwas aufgeheitert nickte ich und vertrieb somit meine schnelle Traurigkeit. Doch machte ihre gesamte Unsicherheit mich auch etwas unsicher und irritiert sah ich mich hinter mich um. Ist da etwas? Oder warum reagiert sie so? Na sie will dich angreifen! Was? Neeein... Naja das sind doch ganz vorsichtige Pirschbewegungen. Aber warum sollte sie, sie hat mich doch rausgeholt... Erinnerst du dich an den Welpen? Nein, welchen? Der, der dich fresse wollte. ... Hatte ihr Freundin nicht gerade Welpen bekommen? Denkst du wirklich... Naja Fressen sollte man immer möglichs frisch servieren. Langsam legten sich meine Ohren an und ich stand auf und duckte mich leicht vor ihr weg, ging einen Schritt zurück.

Seufzend setzte ich mich, was ist dir bloß passiert dass du solche Angst hast. Das waren doch sicher nicht nur die Menschen. Fragte ich nachdenklich eher mich selbst als wirklich eine Antwort von ihr zu erwarten. Langsam fiel mir das Atmen ein klein wenig schwerer aber ich bemerkte es kaum. Mein Magen tat immer noch weh, drückte unangenehm. Ich schob es auf den Hunger und das ungewohnte Fressen bei den Menschen.

Als sie sich setzte stellte ich meine Ohren wieder auf und setzte mich ebenfalls zögerlich. Ich verstand ihr gemurmel nur zur Hälfte, doch schien es auch nicht an mich gewesen zu sein und daher war es für mich nicht all zu wichtig. Als sie dann aber anfing schwer zu atmen wackelten meine Ohren resigniert und ich beobachtete ihr Verhalten genauer. Sie ist schwach, aber das wird wohl auch einen anderen Grund haben. Was willst du jetzt machen sie verarzten? Ja wieso? Na super, päppel du ruhig deinen Killer auf, dann muss sie wenigstens nicht mit der Kraft kämpfen und kann dich wenigstens schnell hinrichten! Die Stimme ignorierend sah ich mich interessiert auf dem Rudelplatz um und überlegte. Was würde ihr denn helfen können? Vielleicht hat sie Kopfschmerzen? Oder ist ihr schlecht? Ich entschied mich einfach auf die Suche zu gehen, was ich fand konnte ich ja verwenden. Doch wo sollte ich anfangen? Die Nase witternd in die Luft haltend stand ich zögernd auf und sah kurz in verschiedene Himmelrichtungen, ehe ich langsam wortlos davontrabte.

~Silbersee

Summend wieder hertrabend kam ich wieder an den Platz, schliff noch immer den Strauch hinter mir her. Laut Theorie würde diese Menge an "Medizin" für über ein Jahr reichen, doch es ist so weit verbreitet, dass mich diese Verschwendung nicht störte. Zwischendurch hatte ich mich auch das ein oder andere Mal durch die vielen verzweigten Äste hingelegt, doch war ich nun wieder angekommen und das ist das was zählte. Um sicher zu gehen war ich sogar den kleinen Schlenker genauso wieder zurück gerannt, aus Angst ansonsten den Weg nicht mehr zu finden. Endlich an der grauen Wölfin angekommen legte ich den 2 Meter Strauch lang vor ihr hin und setzte mich abwartend neben sie, sah sie schweifwedelnd an und wartete auf ihre Reaktion.

(Du musst die vorstellen, das ist so ein großer bewachsener Strauchzweig, auf dem fast 2 Wölfe liegen können xD)

Verwirrt stand ich auf als sie ging, lief zwei Schritte in die Roch und setzte mich unsicher wieder hin. Sie kam allerdings schnell wieder, verwirrt sah ich den Strauch an. Danke? Ist der für mich?, fragte ich etwas verwirrt und gleichzeitig amüsiert. Sie schien sich zu freuen also wedelte ich ebenfalls mit der Rute .Wofür ist der, fragte ich sie neugierig und beobachtete ihre Reaktion. Das war schon eine sehr seltsame und faszinierende Fähe, dachte ich amüsiert.

Vom Strauch zu ihr sehend wedelte ich weiterhin mit dem Schweif und lächelte. Die vorherige Scheu war mir gerade schon nicht mehr bewusst, immerhin saß ich direkt neben ihr und es passierte nichts. Als sie sich fragte was das war, blieb meine Reaktion unverändert und munter antwrotete ich mit einem "Iss", beobachtete sie wieder. Ich wusste nicht warum, aber sie hatte eine recht beruhigende und warmherzige Ausstrahlung, welche mich wohlfühlen lies. Ob es daran lag dass wir hier waren? Im Käfig war sie anders gewesen, was jetzt nicht bedeutete, dass ich es nun schlecht fand.

Ein bisschen skeptisch betrachtete ich den Strauch und senkte dann die Nase um daran zu riechen. Ist das Medizin ? , fragte ich noch mal nach. Ich wollte nicht einfach irgendwas essen was ich nicht kannte. Ob sie wie Rey Heilerin war?, der Gedanke an die Alpha Fähe ließ mich schmerzhaft die Luft ausstoßen. Mein Herz krampfte sich zusammen und ich senkte voll Trauer meinen Kopf. Die Ohren hingen nach vorne, mit aller Macht drängte ich die Tränen zurück.

Meine Ohren wackelten als mein Sohn endlich antwortete, jedoch aus einer ganz anderen Richtung wie Ekki. Ich erhob mich als er auf den Platz kam und mich begrüßte. Wo warst du?
Warum warst du nicht bei deiner Schwester? Und wo ist sie überhaupt?, grollte es aus meiner Kehle als ich meinen Sohn ernst betrachtete. Ich hatte nicht einmal mitbekommen wie die fremde Fähe (Cynder) aufgewacht war, doch als ich meinen Blick von Pell abwandte, stellten sich sämtliche Haare auf und ein lautes, brüchiges Knurren entfuhr meinem Maul als ich sie bei meiner Gefährtin sitzen sah. Etwas lag vor der silbernen Wölfin. Sollte sie das fressen? Meine Rute erhob sich steil gen Himmel als ich auf die beiden Fähen zu lief, versuchend meine noch schwachen Muskeln zu überspielen. Weg von ihr!

Als Marek auf den Platz trat, blieb ich stehen, nahm meinen Blick aber nicht von der Fähe. Das wüsste ich auch gern.. Nalani hat sie aus den Käfigen hierher holen lassen, grollte ich meine Antwort und sah zu meiner Gefährtin mit einem viel sagendem Blick. Sie war ohnmächtig, ist jetzt aber allem Schein nach wach und kann verschwinden.

Als Papa mich so unwirsch ansprach legte ich trotzig die Ohren zurück, ich bin Ekki nach weil sie traurig war und sie hat sich einfach von einem fremden Jungwolf trösten lassen, hat was davon geredet dass Mama stirbt und mich weg geschickt. Sie hat mich einfach weg geschickt......Ich bin dann weg gegangen und hab eine Jungwölfin getroffen mit der ich mich ein bisschen unterhalten habe. Wütend und gekränkt funkelte ich Papa an und sah dann mit hängendem Kopf zu Mama, die mit der Wölfin redete. Und es geht wieder los, dachte ich während sich meine Rute zwischen die Hinterläufe klemmte.

Pell! Sterben?......wie kommt sie darauf.., fragte ich mich selbst und senkte den Kopf. Die Frage spukte in meinem Kopf herum aber ich hatte sie nicht ausgesprochen, ich wollte meine Familie nicht unnötig ängstigen. Aber das hatte wohl niht funktioniert. Sah man mir an wie schlecht es mir ging?, fragte ich mich nachdenklich und legte dann die Ohren an , da war das befürchtete Knurren. Dachte ich resigniert, ein klein wenig Hoffnung hatte ich gehabt dass Kolja es endlich lassen würde. Als Marek auf den Platz trat nickte ich ihm zu, hallo Marek. Ich war mit ihr im Käfig eingeschlossen, sie hat mich gerettet und mir beigestanden. Wir waren so lange in dieser Hölle gefangen ich konnte sie nicht alleine lassen. Sie weiß nicht wer sie ist und woher sie kommt, ich wollte heraus finden ob sie zu einem Rudel gehört um sie nach hause zu bringen. Kolja ist davon nicht begeistert. Erklärte ich meinem Alpha und sah dann zu der Fähe, besorgt dass ihr das Knurren Angst gemacht haben könnte. Dir tut niemand was, alles okay, sagte ich vorsichtshalber lächelnd.