Traurig und enttäuscht schaute ich zu Kolja hoch, auch er hatte sich verändert. Normalerweise hätte ich sie geschützt und weiter stur meinen Standpunkt klar gemacht, aber ich war nicht mehr ich selbst. Ich hatte keine Kraft mehr, tu ihr nicht weh bitte. Meine Stimme war leise als ich von ihr herunter rutschte und mich auf den Boden sinken ließ. Meinen Kopf legte ich auf den harten Boden ab und meine Augen schauten nach vorne aber meine Gedanken schweiften ab. Der unangenehme Kloß in meinem Magen drückte und mir wurde ein wenig übel. Wieder musste ich husten, dieses Husten klang nicht gesund. Ich machte mir ein wenig Sorgen, dass ich nicht so gesund war wie ich es gerne gewesen wäre.

Ich wurde von Mama ignoriert.. aber das war ja nicht das erste Mal und es störte mich auch nicht mehr. Aber ihr Husten, das nun schon wieder hervorbrach. Das störte mich schon. Um sie nicht ansehen zu müssen, sah ich mich auf dem Rudelplatz um. Doch der Anblick des blutverschmierten Bodens, wo Tante Rey vor kurzem noch gelegen hatte, war auch nicht viel besser. Ich merkte gar nicht, wie mir die Tränen die Wangen hinab rannen und sich mit dem einsetzenden Regen vermischten, als ich mich umdrehte und den Rudelplatz verließ.

(Wäldchen)

entsetzt schaute ich von Papa zu Mama und machte einen Satzm nach vorne als sie kraftlos auf den Boden sank. Mama, rief ich erschrocken aber da rannte Ekki auch schon weg. Besorgt schaute ich zu meiner Mutter, sah meiner Schwester hinterher und setzte ihr dann mit langen Sätzen nach.

-Wäldchen

Mein eines Ohr drehte sich in die Richtung meiner Tochter, als diese das Wort ergriff. Froh, dass Nalani nachließ und wir so den Streit mehr oder weniger beendeten, zerrte ich wieder an der Wölfin, deren Name ich nicht kannte. Über meine eigenen Pfoten stolpernd schliff ich sie weiter von meiner Familie weg. Sobald sie aufwacht, hat sie zu gehen! Ich ließ speichelnd und schwer hechelnd von ihr ab, als sie weit genug von meiner Gefährtin entfernt war. Wackelig taumelte ich wieder zu eben dieser zurück, als unsere Welpen das Weite suchten. Gut gemacht. Nur wegen dir! Grollend und mit schwerem Herz ließ ich mich neben der silbernen Fähe nieder, mein Kopf neben ihrem auf den harten Boden, ohne dass sie sich berührten. Tut mir leid, aber dass muss sein, brummte ich heiser und ließ meine Ohren leicht hängen.

Ich antwortete nicht, nickte nur und sah weiter geradeaus. Er hatte sie ja einfach nur weiter weg gelegt. Ekkis und Pells Rufe hatte ich gehört aber meine Kraft war weg. Das hier war nicht Körperlich, es war seelisch. Der Käfig hatte mich gebrochen und das Wissen um Reys Tod war der letzte Stein gewesen der alles zum Rollen gebracht hatte. Allerdings war das körperliche trotzdem ein Problem, ich bekam schlechter Luft als sonst.

(Es dauert aber noch ein bisschen, sie soll vorher mit allem abschließen)

Ich wachte hungrig auf. Die Schwäche hatte sich noch nicht gelegt, aber ich glaubte, eine Mahlzeit würde reichen. Ich stand auf, und während ich zum Rand des Platzes schlenderte, überlegte ich, wen ich mitnehmen konnte. Kolja und Nalani wirkten zu sehr geschwächt, ich schwor mir, ihnen was mitzubringen. Ich trabte schließlich davon.

>>Lachsfluss

Immer wieder war ich eingedöst und wieder aufgewacht. Als ich dieses Mal meine Augen öffnete, musste ich feststelle, dass die Welpen immer noch nicht zurück gekommen waren. Sorge machte sich in mir breit und so stand ich schwer fällig auf, machte ein paar Schritte ehe ich meinen Kopf in den Nacken legte und ein dunkles Heulen ausstieß. Mit aufgestellten Ohren wartete ich auf Antworten.

Es dauerte nicht lange als die Antwort meiner Tochter kam. Was mich beruhigte, fast. Was ist mit Pell? Der Rüde antwortete nicht und Ekkis Heulen kam aus einer ganz anderen Richtung, wie sie verschwunden war. Meine Ohren zuckten nervös als ich noch einen Moment wartete, dann meinen Kopf erneut in den Nacken legte und noch einmal heulte. Lauter, fordernder, ernster.

Ich sprang mit langen Sätzen über den Platz und kam bei Papa an. Er saß, schien aber noch ziemlich ausgelaugt. Alles okay Papa? , fragte ich während ich meinen Kopf zur Begrüßung unter seinen Kopf schob. Ein besorgter Blick glitt über Mama hinweg , Ekki war noch nicht wieder hier. Aufmerksam schaute ich Papa an, ich war nicht mehr wirklich gekränkt.

Die Wolke, auf der ich schlief hatte mich leicht rappelnd doch in den Schlaf geprügelt, aus dem ich nicht so schnell aufwachte. Nein ich hätte am liebsten für immer so geschlafen, komplett ohne Schmerz oder gedanken, doch irgendwann wehrte sich mein Körper dagegen. Kämpfte ohne dass ich es wollte. Warum? Ich wollte es nicht! Und trotzdem half es nichts, gezwungen erwachte ich aus meinem traumlosen Schlaf, angestrengt atmend stellte ich auch gleich fest wie schwer meine Knochen auch plötzlich wieder auffielen. Einige Male langsam und tief durchatmend gab cih mich dann geschlagen und öffnete meine leicht verklebten Augen, blinzelte geistesgegewärtig vor mich hin. Dass ich woanders war realisierte mein Kopf gerade gar nicht und ich wurde einfach wach, streckt emich ein wenig und sah mich ruhig schmatzend etwas um. Hmm dort liegen Wölfe..Ja und? Na die kennst du gar nicht! Kenn ich überhaupt welche? ...stimmt auch wieder... Gähnend richtete ich meine Oberkörper dann in eine aufrechtere Postion auf, blieb jedoch immernoch liegen und betrachtete den Himmel. Nanu? Was denn... Na die Gitter. Was ist mit ihnen.. Die sind weg! ....was? Stille. Mein Kopf pochte etwas und es verstrichen gefühlte Stunden, bis er endlich schaltete. Meine Augen wurden groß und hellwach sah ich mich zögernd und ungläubig um. Ich...bin nicht im Käfig? DING DING DING! BLITZMERKER! Die Stimme ignorierend wurde mein Atem schneller und hektischer und unschlüssig sah ich mich weiter um, traute mich gar nicht erst mich richtig zu bewegen. Was ist wenn es ein Traum war und ich genau dadurch aufwachen würde? Nein lieber bleibe ich Jahre so liegen anstatt in diesem Käfig aufzuwachen!

Am Rudelplatz setzte ich mich einfach wieder an die gleiche Stelle wie zuvor, bevor wir den Rudelplatz verlassen hatten. Der Boden vor mir war nun fast nicht mehr als ein solcher tragischer Ort anzusehen, doch tauchte immer wieder das Bild mit dem Blut vor meinen Augen auf und ich betrachtete den nun fast normalen Waldboden genau , maserte ihn mit meinen Blick als wäre der Fleck noch genauso dort wie wir ihn verlassen hatten. Die anderen Wölfe, das Geknurre und Geschreie, all das bekam ich gerade nicht wirklich mit, es interessierte mich auch überraschender Weise auch herzlich wenig. Ich blieb stumm und mit leicht angelegten Ohren sitzen, den Blick starr zu Boden und lebte in meinen eigenen Gedanken. Oh Rey..

Ich hob den Kopf vorsichtig und schloss die Augen bis die Schwarzen Punkte verschwanden. Es ging mir nicht gut, trotzdem setzte ich mich langsam auf und sah erleichtert wie Pell bei Kolja stand. Ein Blick zur Seite zeigte mir , dass die Wölfin wach war. Hey ganz ruhig , erinnerst du dich wie du mir geholfen hast? Jetzt haben wir dich in Sicherheit gebracht um in Ruhe herauszufinden woher du kommst. Sagte ich lächelnd mit ruhiger Stimme zu der verängstigt aussehenden Fähe. Kein Angst du bist bei mir zuhause, fügte ich freundlich hinzu und wartete ab ob sie einen klaren Moment hatte.

Mich immernoch ungläubig umschauend zuckte ich kurz zusammen, als ich eine Stimme hörte. Mit einem mal fokussierte sich mein Blick auf die graue Fähe und ich sah sie kurz blinzelnd an, ehe ich mich aufsetzte und ihren Worten lauschte. Immernoch mit aufgewecktem Blick antwortete ich dann nach eine kurzen Stille mit einem munterem "...Hey!", wie als wenn nichts gewesen wäre und legte schweifwedelnd den Kopf leicht schief. Hallo? Renn weg! Warum denn? Was "warum"? Du hast keine Ahnung wo du bist! Du doch auch nicht. JA GENAU ALSO RENN WEG! Aber ich kenne sie! Tust du das? Ja! Wie ist ihr Name? ....ich kenne sie okay!

(Ich weiß du hast dich schonmal vorgestellt, aber Cynder ist nicht die hellste Leuchte xD)

Sie schien irgendwie da zu sein, zumindest mehr als vorher. Hey...wir würden dich gerne nach hause bringen, antwortete ich vorsichtig und wartete auf ihre Reaktion. Vielleicht würde sie sich ja irgendwann erinnern woher sie kam. Was wäre wenn sie nirgends hin gehörte, ich verdrängte den Gedanken erst einmal aus meinem Kopf.