Ich brummte. Wie könnte er auch nur nicht in Schwierigkeiten geraten.. Basta zog Ärger magisch an, so wie ein verletztes Reh uns Wölfe anzog. Psychologie? Das musst du mir erklären. Solange es kein Geheimnis ist natürlich, raunte ich nun viel entspannter. Reys Geruch und Anwesenheit beruhigte mich, doch spielte die Tatsache, dass zwischen uns die Wogen wieder einmal geglättet wurden, auch eine sehr große Rolle. Über was die beiden wohl geredet haben?

"Da hast du Recht. Ist Basta eben", schmunzelte ich und hob langsam wieder den Kopf, da ich langsam ein unangenehmes Ziehen in meinem Nacken spürte. Ich setzte mich vor Kolja hin und sah ihn aufmerksam an, während meine Rute langsam über den Boden fegte. "Nun Basta wollte wissen wie das mit den Therapien läuft, ab wann ein Wolf psychisch krank ist, was für Methoden man anwenden kann um den Wolf zu therapieren. Der Gute hatte ganz schön viele Fragen dazu, aber es hat mich gefreut das sich jemand so sehr dafür interessiert hat. Vielleicht wird Basta ja mal Therapeut. Wäre auf alle Fälle eine lustige Vorstellung", bei eben dieser Vorstellung musste ich leise lachen. Obwohl... Mit seinem lachen könnte er depressive Wölfe vielleicht aufheitern. Oder noch mehr depressiv machen. Je nachdem wie der depressive Wolf drauf ist.

Ich hörte ihr aufmerksam zu. Der Kleine scheint sich wirklich dafür zu interessieren. Mit einem Lächeln sah ich kurz hinter mich in die Höhle zu meinen beiden Fähen ehe ich wieder meinen Blick auf Rey richtete. Basta als Therapeut.. Da brauchst du aber viel Geduld mit ihm und die anderen Wölfe auch.., überlegte ich laut und zog nachdenklich meine Augenbrauen zusammen.

Ich erwachte in weiches, graues Fell gekuschelt und freute mich darüber, dass es zu Mama gehörte. Ganz selbstverständlich kuschelte ich mich noch ein wenig mehr an sie und leckte ihr schließlich frech über die Nase. Wer mich wohl mit reingebracht hat? Doch der noch realtiv frische Geruch von Papa ieß mich die Frage schnell wieder vergessen. Ein wenig gelangweilt erhob ich mich schließlich auf meine vier Pfoten und trat zum Ausgang der Höhle, wo ich mich hinlegte und nur den Kopf raus schielen ließ. Guten Morgen, brummte ich auf den Rudelplatz hinaus, verstummte jedoch gleich wieder. Tante Toooh, Onkel Marek, Takeo und der komische Wolf schienen sich noch immer zu unterhalten. Als ich mich weiter umsah, entdeckte ich eine neue Fähe (Luna), die sich noch nicht sicher zu sein schien, was sie hier überhaupt wollte.. und weiter hinten am Rand, den Wolf, der so komisch sprach. Den hab ich schon lange nicht mehr gesehen.. ein Wunder, dass ich mich an ihn erinnere. Als ich Papa und Tante Rey dann entdeckte, lächelte ich und überlegte für eine Weile, ob ich mich zu ihnen gesellen sollte.. doch mein Blick fiel schnell wieder auf den Beutehaufen und ich legte meine Ohren an. Papa hatte auf meine Bitte nicht reagiert und ich zog beleidigt die Schnauze krause. Er hat mir noch nie etwas abgeschlagen! Kam das mit dem Erwachsenwerden? Ich stellte langsam meine Ohren wieder auf. Na, wenn das so ist! Langsam und leise erhob ich mich und lief zu dem Beutehaufen hinüber. Schnell suchte ich einen Hasen heraus und zog ihn ein Stück an die Seite. Wenn ich das allein machen wollte, brauchte ich zumindest schon mal einen Anhaltspunkt. Interessiert witternd begann ich den toten Hasen zu untersuchen. Lange Ohren, kräftige Hinterbeine.. ein kleiner Puschel dort, wo ich meine Rute hatte. Ich schmunzelte über die Beschaffenheit des Hasenkörpers und drehte ihn herum, um mir seinen Geruch einzuprägen. Ich hoffte nur, dass ein frischer Hase mindestens genauso roch. Meine Ohren drehten sich wieder in Richtung Rufelplatz, als ich der Meinung war, dass ich mir alles eingeprägt hatte. Ob ich Papa Bescheid sagen sollte? Aber er war so mit Rey beschäftigt, dass ich nicht stören wollte, und der Rest hatte eh andere Sorgen.. Mein Blick fiel kurz auf Rebell, der allein oben auf dem Alphafelsen und ich spielte mit dem Gedanken, ihn zu wecken. Aber der schläft auch immer nur. Ich hatte gar kein richtiges Verhältnis zu Tante Reys Sohn. Ich schüttelte den Kopf und drehte mich dann einfach dem Waldrand zu, um nahezu lautlos zu verschwinden.

(Fichtenwald)

ich wachte auf und als keiner in der höhle lag legte ich seufzend den kopf auf den harten boden. ich fühlte mich nicht gut aber zuerst kam die sorge um ekki , die mich dazu veranlasste die höhle zu verlassen. auf dem platz war keine spur von ihr und kolja sprach mir rey. traurig lies ich die ohren hängen , ich freute mich dass sie sich ausprechen aber mir fiel auf , dass ich keine wirklichen engen freunde hier hatte . nicht mal im rudel und das machte mich sehr traurig, ich fühlte mich einsam. nachdenklich wand ich den blick ab und lief los, nicht genau wissend ob ich ekki suchte oder einfach aus der höhle raus kommen wollte.
-lachsfluss

"Das stimmt wohl. Aber-" Ich wollte gerade zu einer weiteren Antwort einsetzen, als Nalani plötzlich mit hängenden Ohren und ziemlich traurig an uns vorbei lief. Irritiert sah ich ihr nach, solange bis sie den Rudelplatz verlassen hatte. Prompt fiel mir ein was Basta mir erzählt hatte und ich fragte mich ob sie vielleicht wegen dem traurig war, was am Lachsfluss mit Kolja und Kito passiert war. Besorgt sah ich meinen Freund an. "Ist zwischen dir und Nalani alles in Ordnung?"

Als Rey unterbrach und zur Seite sah, folgte ich ihrem Blick und sah genau wie sie, Nalani nach. Sie sah alles andere als glücklich aus, was mich dazu brachte ihr einen Schritt hinterher zu gehen, jedoch stockte ich dann. Vielleicht wollte sie ja allein sein? Ich drehte meine Ohren leicht nach hinten und sah wieder zu Rey, als diese mich ansprach. Ich weiß es nicht. Ich hatte gedacht, es wäre alles wieder im reinen, doch anscheinend habe ich mich geirrt.., brummte ich wahrheitsgemäß und sah zu Boden.

Mir tat es leid Kolja so zu sehen. Was am Lachsfluss passiert war, war genau genommen nicht seine Schuld gewesen, es war Paarungszeit und da passierte so etwas. Ich konnte Nalani natürlich trotzdem verstehen, denn ich wüsste nicht was ich getan hätte wenn es um Marek gegangen wäre, aber... Ich konnte einfach beide Seiten verstehen. Ich ging zu Kolja, stellte mich an seine Seite und berührte meine Schulter mit seiner, während ich meinen Kopf senkte um ihn anstupsen zu können. "Mach dir bitte keine Vorwürfe wegen dem was am Lachsfluss passiert ist. Es ist Paarungszeit. Eine schöne Zeit, die aber auch blöd laufen kann." Aufmunternd lächelte ich ihn an. "Vielleicht solltest du mal mit ihr reden. Wer weiß, vielleicht ist da auch etwas anderes was sie beschäftigt."

In jeder anderen Situation hätte es mir sehr geholfen Reyleigh an meiner Seite zu wissen, doch genau in diesem Moment war ich überfordert. Ich rümpfte meine Nase, sodass meine Reißzähne leicht unter meinen Lefzen hervor schienen. Wer.. wer hat es dir erzählt?, knurrte ich halb, blieb aber an Ort und Stelle stehen. Rey war nicht dabei gewesen, sie konnte es also gar nicht wissen! Mein Fell stellte sich leicht auf und ich spürte wie ich unruhig wurde. Wer..

Koljas Reaktion erschrak mich ein wenig, ich hob meinen Kopf wieder und trat zur Seite, so dass mein Körper nicht mehr seinen berührte. "Naja also genau genommen hat Ekki mir das erzählt, jedoch war ich mir nicht sicher ob sie eben wirklich das meinte was sie auch gesagt hat und Basta hat es mir dann bestätigt", antwortete ich ihm und blieb an Ort und Stelle stehen, Kolja genau beobachtend. "Aber... ich hätte es doch so oder so erfahren. Spätestens Marek hätte es mir erzählt", fügte ich noch vorsichtig hinzu. Gerade konnte ich nicht wirklich abschätzen was in Kolja vorging.

Ich klappte augenblicklich meine Ohren nach hinten, presste sie an meinen Kopf und zog meine Rute leicht ein. Ach Ekki.., brummte ich leise. Böse konnte ich ihr nicht sein, sie konnte nichts dafür, schließlich war sie noch so jung und wusste nicht was in dieser Sache falsch und richtig war. Doch Basta? Ich wusste, dass der Rüde mit dem Dauergrinsen sehr gesprächig war, doch sowas? Hat er es auch anderen erzählt? Auch auf ihn war ich nicht böse, eher enttäuscht. Doch das Marek diese ganze Sache nun auch mitbekommen hatte, wurde mir erst jetzt richtig bewusst. Beide Alphas wussten nun davon. Oh Loch tu dich auf.. Ich wünschte mir, ich würde jetzt auf der Stelle vom Erdboden verschluckt werden.

So wie Kolja aussah... Ich konnte nicht richtig einschätzen ob er sauer war oder etwas anderes. Und deshalb blieb ich auch immer noch an der Stelle stehen und rührte mich nicht, denn ich wollte nicht riskieren das eine Berührung von mir ihn sauer machen könnte. "Sei ihnen bitte nicht böse, sie hatten beide keine Hintergedanken dabei", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Vor allem Ekki kann man keine Hintergedanken vorwerfen. Und Basta ja auch nicht. "Wie schon gesagt Kolja, es ist Paarungszeit und da ist so ein Verhalten normal. Natürlich für andere nicht schön wie in diesem Fall Nalani und ich weiß nicht was ich an ihrer Stelle getan hätte... Aber du musst dir wirklich keine Vorwürfe machen. Bitte." Ich seufzte tief und wackelte unsicher mit den Ohren hin und her. "Rede nochmal mit Nalani drüber. Ich denke das würde euch helfen." Mein Blick wurde noch etwas unsicherer. "Oder soll ich vielleicht mal mit ihr reden? Vielleicht tut ihr auch so ein Gespräch von Fähe zu Fähe ganz gut." Nachdenklich schweifte mein Blick zu der Stelle wo Nalani den Platz verlassen hatte.

Ich zog meine Rute komplett ein und setzte mich drauf. Ich bin ihnen nicht böse.., raunte ich leise mit schon fast brüchiger Stimme. ..es müssen aber nicht alle wissen.., ich ließ mich nun gänzlich zu Boden sinken und platzierte meinen Kopf ebenfalls auf den harten Untergrund. Sie hat mir schon gesagt, was sie zu sagen hatte und ich weiß, dass sie meinen Worten keinen wirklichen Glauben schenkt. Wie könnte sie auch? Es ist ja alles genau vor ihrer Nase passiert. Ein toller Gefährte bist du.. Ich sah schief zu Rey auf, ließ meine Ohren aber weiterhin angelegt. Ich denke es wäre besser wenn du oder eine andere Fähe mit ihr redest, ich will dir aber auch nichts auf zwingen, Rey.

So meint er das also. Ich entspannte mich ein wenig mehr als ich nicht mehr das Gefühl hatte das Kolja gleich wütend werden könnte. "Nun... Ekki weiß ich nicht ob sie das noch wem erzählt hat. Aber Basta denke ich nicht, er hat es mir sicher nur erzählt weil er weiß wie du und ich zueinander stehen", überlegte ich laut und hoffte das diese Worte ihn beruhigen konnten. "Bitte mach dir wirklich keine Vorwürfe Kolja. Ich werde mal mit ihr reden, vielleicht wird es ihr dann besser gehen und ein wenig Klarheit verschaffen." Mit einem sanften Lächeln auf den Lefzen ging ich wieder zu ihm und stupste ihn mit der Schnauze gegen die Wange. "Mach dir keine Sorgen", ich richtete mich wieder auf und verließ dann den Rudelplatz um dieselbe Richtung einzuschlagen wie Nalani.

=> Lachsfluss

Ich sah ihr nach und ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen. Ich seufzte und sah weiter gerade aus.