Das Nicken Amalias war genug für mich, einen Moment lang blickte ich in ihre einzigartigen Augen bevor ich mich losreissen konnte und geschwind in einen Trab fiel der langsam an Geschwindigkeit zunahm bis der Wind spürbar durch mein Fell strich. Die Spur war nun deutlicher zu vernehmen sodass wir auch beim laufen nicht Gefahr liefen die Spur so schnell zu verlieren. Für mich war es schon ein gutes Tempo, ich sah mich im laufen zu Amalia um, die grazil und ohne Anstrengung sich dicht bei mir hält.
Wieder und wieder ließ ich den Blick schweifen, in der Hoffnung irgendwo die typischen Anzeichen einer flüchtenden Beute zu entdecken, bis jetzt aber vergebens. Entlang dichter Farne, über Unterholz und unter dem Dach alter, schweigender Bäume folge ich der Fährte, streckte meine langen Läufe aus und blieb zuversichtlich der Beute auf der Spur.
Ich spürte, mit Amalia zusammen würde die Jagd, ach was, die Zukunft erfolgreich verlaufen, solche Vertrautheit empfand ich bereits. Die selbstständige, schneeweiße Wölfin mit der mysteriösen und dunklen Geschichte hat mein Begehren geweckt und meine Schritte beschwingt, meine Zuversicht gestärkt!

Da! Nicht weit von uns, einige dutzend Meter springt etwas auf und bricht durch die Büsche! Sofort aufblickend erkenne ich ein junges Reh, gerade erst erwachsen geworden und noch staksig, unerfahren. Eine leichte Beute für sie? "Da drüben! Hinterher!" erkläre ich überflüssigerweise und verschnellere mich noch ein wenig, meine Augen nun auf die Beute fixiert.

Auch wenn auch wenn ich seit kurz mit meinen Gedanken, mehr bei Tratos und der Zukunft als bei der Jagt gewesen war. Brauchte ich keine zweite Aufforderung von den charmanten Rüden neben mir, und folgte ihn mit einem mir angemessen Tempo. Und kam so auch schnell ist ein Tunnel wo ich nur noch den Weg für die aussichtsreiche Beute hatte, und nicht wirklich darauf achtete ob Tratos mir folgen konnte. So brauchte ich nicht lange bis ich zu dem Jungen Reh aufgeschlossen hatte, und dies mit wenig Mühe zu Boden brachte. Erst da merkte ich dass ich etwas zu schnell gewesen bin, und wartete geduldig auf Tratos und das hätte ja beenden würde während ich das Reh weiter am Boden hielt.

Noch immer trottete ich ziellos durch den Wald. Das Gefühl nun doch wieder alleine zu sein bedrückte mich zunehmend.. Wir haben nichts erreicht klang mir Tungls Stimme noch immer in den Ohren und ich fühlte mich nutzlos. Aber vielleicht hatte er Recht..? ich war nun schon einige Zeit so umher gestreift und hatte wirklich nichts erreicht, bis auf die eine oder andere kurze Begegnung. Und nicht einmal die verliefen alle Plan.. Ruckartig blieb ich stehen und schüttelte meinen Kopf, ganz so, als könnte ich all diese schlechten Gedanken von mir werfen. Nein - So darfst du nicht denken! sagte ich mir selbst und blickte mich zögernd um. Doch ich konnte nichts erspähen. Tungl hatte Recht. Es war Zeit weiter zu ziehen. Mit diesem Entschluss setzte ich meinen Weg fort. Nicht wissend wohin, doch mit dem Willen anzukommen.

Ich hatte die letzten Nächte erneut in meinem Unterschlupf- dem ausgehölten Baum geschlafen. Nun hörte ich doch tatsächlich zum ersten Mal einen Wolf hier.
Ich war kampfbereit, jedoch offen für das was da nun kam.
Ich lief den Geräuschen entgegen und stieß schließlich auf @Rayza .
Na sieh mal einer an. Wer streunt denn hier noch so spät umher?
(Okay wenn die beiden sich treffen? ^^‘
Ich suche noch Anschluss mit dem weißen Burschen.)

( Alles gut, hab auch noch niemanden (: )

Immernoch völlig versunken in Gedanken trotte ich weiter in der Hoffnung vielleicht wenigstens einen Weg aus diesem Wald zu finden. Es dauerte nicht lang, da riss mich ein Geräusch aus meinen Tagträumereien. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich war tatsächlich so versunken gewesen, dass ich den Fremden nicht einmal bemerkt hatte, bis er, wie aus dem nichts, plötzlich vor mir stand. Vor Schreck erstarrt blickte ihn den großen weißen wortlos an. Unfähig einen vernünftigen Satz herauszubringen stammelte ich vor mich hin.
"Ich... Ich äh... "
Ja, das war eine gute Frage. Was genau machte ich eigentlich hier? Ein wenig eingeschüchtert von der großen Erscheinung versuchte ich einen anständigen Satz zusammenzubringen.
"Mein Name lautet Rayza."
spuckte ich schließlich aus und versuchte wenigstens ein bisschen Haltung zu wahren.

Ich rannte los, meine Augen waren auf das Reh fixiert, ich strengte mich an und legte noch ein wenig Tempo zu bis mir der Wind um die Ohren pfiff und ich das Gefühl hatte rasend schnell zu dem Reh aufzuholen; doch wie ein weißer Blitz überholte mich Amalia in langen Sätzen und hetzte das Reh in einem Tempo bei dem ich unmöglich mithalten konnte. Beeindruckt von der Flinkheit der Wölfin und bedacht meine Läufe so lang zu strecken wie es mir möglich war stürzte ich nun mehr oder weniger Amalia hinterher, ihre fliegende Rute mit dem Blick fixierend.

Das Reh brachte wohl all seine jugendliche Kraft auf, denn kaum kam Amalia näher, wurde es schneller, gefolgt von der Wölfin - und beide gerieten ausser meinem Blickfeld.
Ich folgte nun der deutlich sichtbaren Spur und sprang schliesslich über einen Baumstamm, mich Amalia gegenübersehend, die das Reh bereits auf den Boden gerissen hatte! Noch lebte es und wehrte sich, sodass ich schnell dazu sprang und mit einem kräftigen Kehlenbiss die Jagd beendete. Ich leckte meine blutigen Lefzen, den Geschmack der erfolgreichen Jagd schmeckend und sah zu Amalia "Du bist eine tüchtige Jägerin" Ich bewunderte die puderzuckerweiße, grazile Wölfin die gleichermaßen so kräftig und so eine tüchtig Jägerin ist. "Und sieh an - vielleicht kein Kitz, aber das Fleisch ist dennoch zart. Das entspricht ja fast unseren Wünschen" bemerkte ich und deutete mit einer Kopfbewegung zu der erlegten Beute, bevor ich mich daran machte mir den Bauch vollzuschlagen.

Ich freute mich darüber sie überrascht und scheinbar aus der Fassung gebracht zu haben und hörte ihr zu.
Rayza, so so.
Ich versuchte mir den Duft der Wölfin und ihren Namen genau einzuprägen. Sicher wäre es unangenehm ihr eines Tages erneut über den Weg zu laufen und nicht zu wissen mit wem ich da redete.
Ich bin Kimba., stellte ich mich auch endlich vor.
Und ich bin neu in dieser Gegend, mir wurde aber von Wölfen weit weg berichtet, dass es hier vier Rudel gibt. Du gehörst nicht zu einem von diesen, nicht wahr?

Ich nickte und ein Hauch der Anspannung fiel von mir ab. Vielleicht hatte ich ja Glück und der große Rüde war nicht ganz so bedrohlich, wie er wirkte. Dennoch verließ mich die Nervosität nicht ganz.
"Freut mich, Kimba."
erwiederte ich und versuchte angestrengt dabei nicht zu stottern. Als er nach den vier Rudeln fragte schüttelte ich allerdings bedauernd den Kopf.
"Ich fürchte ich bin allein hier her gekommen."
sprach ich und bereute dies sogleich. War es klug diesem Fremden davon zu berichten, dass ich allein hier war?
"Ich habe einige Wölfe hier getroffen."
versuchte ich schnell vom Thema abzulenken.
...doch keiner davon gehörte einem Rudel an ergänzte ich still

Die Nervosität der Fähe fiel mir gar nicht weiter auf. Wie schade..,seufzte ich. Dann fügte ich noch hinzu: Ich hätte gerne einen Rudelwolf getroffen um etwas über ihr Leben zu erfahren.
Ich schnaubte.
Die scheinen ja gerne unter sich zu bleiben!
Leicht wedelte ich mit dem Schweif.
Du suchst also ebenfalls nach ihnen?

Der große Rüde sprach deutlich ruhiger und sanfter als ich zunächst angenommen hatte, ich entspannte mich sichtlich.
"Da muss ich Dich leider enttäuschen, Kimba."
sagte ich ebenso sanft, aber mit bedauern in der Stimme.
"Ich habe nach Ihnen gesucht, ja, aber bisher war ich leider wenig erfolgreich.. Ich war zusammen mit einem weiteren Einzelläufer unterwegs zum Fluss. Ich habe gehört, dass sich dort viele Wölfe aufhalten - unter anderem auch welche, die zu einem der Rudel gehören. Ob da etwas dran ist weiß ich allerdings nicht.. Ich habe meine Begleitung leider auf dem Weg hierher verloren.."
ich seufzte. Wie es Nytt wohl ging? Vielleicht hatte er Glück und war an sein Ziel gekommen.. ich wünschte es ihm.
"Leider habe ich noch nicht viel von diesem Tal gesehen.. ich weiß nur, dass der große Fluss nördlich von hier liegt. Aber du hast recht.. ich suche ebenfalls nach ihnen. Wenn du möchtest, könnte ich dich begleiten.."
bot ich ihm an. Ich war mir nicht sicher ob wir Erfolg haben könnten, aber sicherer war es ganz bestimmt, wenn man nicht allein durch dieses Tal streifte.

Aufmerksam spitzte ich die Ohren und hörte der beigen Wölfin gut zu.
Das wäre mir eine große Ehre.
Sagte ich ihrem Angebot zu. Es waren gute Aussichten nicht länger allein herumlaufen zu müssen.
Also ziehen wir Richtung Norden?, vergewisserte ich mich und sah mich um.

Ich lächelte. Es tat gut zu wissen, dass ich nicht allein gehen musste. Das gab mir das Gefühl nicht ganz so verloren zu sein.
"Richtung Norden!"
bestätigte ich mit dem Blick in die entsprechende Richtung weisend. Es war aufregend und fühlte sich wie ein Lichtblick an. Vielleicht hatten wir ja Glück.

Erschöpft aber mit einem Lächeln blickte ich Tratos an. Danke aber ohne deine guten Geruchssinn, hätten wir es nicht gefunden meinte ich erschöpft und blickte auf die Beute. Ja fast aber die Hauptsache ist und wird satt, antwortete ich und legte mich direkt gegenüber Tratos an die Beute.

Ich war gespannt auf das was sich uns da boten würde. Da ich glaubte Rayza würde sich hier besser zurecht finden als ich, bedeutete ich ihr mit einem Zucken der Ohren sie solle vorgehen.
Ich selbst kannte mich hier einfach noch nicht genug aus und wollte gleichzeitig nicht den Anführer spielen, da es ihre Idee gewesen war Richtung Norden zu ziehen.
Sobald sie vorangehen würde, würde ich ihr folgen.
Endlich keine Holzsplitter mehr beim Schlafen.
Erleichtert blickte ich nochmal auf meine Unterkunft der letzten Tage zurück.

Ich verstand und begann meinen Weg nun weiter in Richtung Norden fortzusetzen. Dabei achtete ich penibel darauf, dass er mir folgte. Immer wieder warf ich einen flüchtigen Blick nach hinten. Hoffentlich würde ich mich nicht blamieren und ihm den richtigen Weg weisen..

>>>> Zum großen Lachsfluss