Ich brummte miesmutig, folgte ihr jedoch erst einmal still mit meinem Blick, da ich ihre Konzentration nicht stören wollte. Erst als sie meinte ich solle ihr folgen setzte ich mich in Bewegung während meine Rute enspannt hin und her pendelte. Ich freute mich schon auf das Jagen, genauso aber freute ich mich darauf wieder etwas unter die Kiemen zu bekommen.

Ich hörte Zeros knarzende Schritte hinter mir, weswegen ich ihn kaum beachtete und mehr der Fährte folgte. Immer wieder musste ich zwischendurch anhalten, da der Schnee die Fährte verschluckte, doch ich fand sie jedes Mal wieder. Meine Schritte waren federnd und voller Tatendrang, bis plötzlich die Fährte schwächer wurde und sich mehrmals aufteilte. Überfordert lief ich ein paar Mal im Kreis, bevor ich mich wieder auf eine der Spuren festlegte und ihr ein paar Meter folgte. Sie endete kaum einen Meter von einem Baum entfernt. Bedeutend blickte ich zu meinem weißen Weggefährten, bevor ich vorsichtig zu graben begann.

Immernoch folgte ich ihr, bis sie wohl stehen blieb und zu graben begann. Überlegt spitzte ich die Ohren. Hatte sie vielleicht einen Hasenbau gefunden? Vorsichtig begann ich neben ihr zu graben. Ich wollte ihr natürlich helfen. Jedoch war ich mir nicht sicher ob die Hasen irgendwo einen Notausgang hatten.

Zero kam fast auf die Minute an meine Seite und half mir eifrig beim Graben. Schnell war der Boden von der Schneedecke befreit und ein etwa pfotenbreites Loch tat sich vor uns in der Erde auf. Neugierig beschnupperte ich den Bau und wedelte erfreut mit der Rute, als ich den frischen Hasengeruch wahrnahm. Doch nun war ich mit meinem Latein am Ende. Und wie geht es jetzt weiter?, fragte ich Zero und sah ihn dabei unschlüssig an.

Ich schnupperte ebenfalls mit einen gewissen Abstand in die Richtung, bevor ich unseren nächste Vorgehensweise überlegte. Entweder das ist ein Bau wo ganz junge Hasen drinnen sind, oder es ist ein ausgewachsener Hase der sich zu hundert Prozent ein paar Fluchtwege parat hat. Das heißt einer sollte weiter graben, während der andere die Umgebung im Blick behält Sprach ich meine Gedanken laut aus, bevor ich sie ansah um ihre Zustimmung zu erhalten. Schließlich könnte sie vielleicht einen anderen Plan haben.

Ich runzelte die Stirn, nickte aber langsam. Tatsächlich verstand ich ungefähr was er meinte, war mir über die folgende Vorgehensweise jedoch weiterhin nicht im Klaren. Erst als er einen Vorschlag unterbreitete, schärfte sich meine Aufmerksamkeit. Dann buddel du weiter, du bist kräftiger als ich, schlug ich vor und sah ihn dabei neugierig an. Dass ich ihm gerade ein Kompliment gemacht hatte, bemerkte ich erst viel später, doch es regte mich zum Nachdenken an. Offenbar taute ich langsam an - ob das gut war?

Auch hier lag der Neuschnee wie weißes Unterfell dachte auf dem Boden und ließ einen jeden Einsinken. Hoffnungsvoll hob ich die Schnauze und witterte. Nichts. Der Wald schien durch den Schnee in erneuten Schlaf gefallen zu sein, obwohl es heute erstaunlich warm war. Ich blickte mich um und konnte an den Bäumen plötzlich etwas ausmachen. Der angenähte Baum ließ mich stutzen und näher kommen und an seinem glatten "Fell" konnte ich es endlich riechen: Beute! Es muss wohl ein Hirsch oder ein Rudel davon hier durch gekommen sein un dir verletzten Bäume waren deutliche Anzeichen dafür. Mir lief das Wasser im Maul zusammen während ich versuchte meinen Magen ruhig zu halten und der Spur weiter folgte.

--> Felsenfälle

Ich sah auf und musste schmunzeln. Es war schon irgendwie witzig das sie so darüber nach dachte, aber gut, ich hatte Hunger, deshalb sollte ich mich nicht beschweren. Schon wollte ich auf ihre Anweisung hin zu buddeln beginnen, als mir ihre Worte bewusst wurden. Breit grinste ich sie an. Soso, ich bin also stärker als du? Das hast du aber schön gesagt. Sagte ich mit leicht überhebenen Ton. Ja,
damit hatte sie meinen kleinen Stolz hervor gebracht. Das könntest du ruhig öfter sagen. Und schon nachdem ich es gesagt hatte machte ich mich an die Arbeit. Aber eigentlich ergänzen wir uns gar nicht so schlecht, jeder hat schließlich stärken und schwächen...Dachte ich nach, und schielte einen Moment zu Tala hinüber.

Langsam trabten ich und Shaien durch das Wäldchen, wobei ich selber darauf achtete dass wir den Gerüchen der anderen Wölfe nicht näher kamen. Ab und an tollten Shaien und ich miteinander. Noch immer verbarg ich meine eigene Müdigkeit, was einfach daran lag, dass ich jeden wachen Moment mit Shaien genießen wollte.

Während wir durch den kahlen Wald trabten schmiegte ich mein Kopf dicht an Arriku. ich kann mir sehr vorstellen hier im Tal zu bleiben. Mir gefällt es hier, obwohl es auch hier Rudel gibt. sprach ich lächelnd zu ihm. Ich zwickte ihm spielerisch liebevoll ins ohr Ehe ich verspielt vor ihm sprang und lachte.

Und natürlich konnte er meinen Ausrutscher nicht einfach übergehen. Männer!, fluchte ich gedanklich, ging jedoch auf seine Spielchen ein. Ein Grinsen legte sich auf meine Lefzen, während meine Augen schelmisch funkelten. Ich weiß, ich bin eine echte Charmeurin, nicht wahr?, erwiderte ich keck und knurrte dabei draufgängerisch. Als er dann an seine Arbeit ging, beobachtete ich ihn noch ein paar Sekunden, bevor ich mich der Umgebung widmete und mich dabei ein paar Schritte entfernte. Neugierig, mit gespitzten Ohren und wachem Blick.
Jede noch so kleine Bewegung wurde von mir wahrgenommen, doch keine war von Bedeutung - bis sich plötzlich die Schneedecke anhob. Und dann erneut. Meine Pfote, die ich eben noch für einen weiteren, ausladenden Schritt erhoben hatte, senkte sich wieder und setzte sich dann sanft auf den Boden. Mein Blick lag unermüdlich auf der Stelle, die weiterhin von unten hochgehoben wurde - irgendetwas drückte von unten dagegen. Kaum war ich mir über die Situation im Klaren, da sprang auch schon ein brauner Hüpfer aus dem weißen Bodenbelag hervor und suchte mit wilden Sprüngen das Weite. Automatisch setzte ich dem kleineren Geschöpf nach, holte es ein, ließ es straucheln und tötete es mit einem Biss. Meine Rute wedelte, während meine Augen vor Stolz strahlten.
Zero! Zeeero!, rief ich ihm vergnügt durch das Fell des Hasen zu, als ich mit der Beute im Maul zu ihm rannte und ihm das Häschen voller Stolz vor die Pfoten legte. Nur noch einer und wir sind gesättigt - oh!
Ich erspähte einen weiteren Hasen, der hinter einem Baum hervorkam. Verschwörerisch sah ich Zero an. Diesmal sollte er jagen.

Als ich das Wäldchen betrat war mir klar, dass meine Nase mich nicht getäuscht hatte. Die feuchte Luft war durchdrängt mit den Gerüchen anderer Wölfe. Die Fährten waren aber seltsam vermischt und zunächst erschienen mir keine eindeutigen Zusammenhänge. Ich musste durch dieses Revier, ein Weg drum herum würde zu viel Zeit kosten und ich war den Grenzen meiner Kräfte zu nahe um jetzt einen Umweg zu wählen. Vielleicht war es aber auch die Aussicht darauf andere Wölfe zu treffen, die mich meinen Weg fortsetzen lies.

Ich nickte leicht. Ich habe mich nie wirklich mit den hier lebenden Rudeln beschäftigt und mich immer so gut es möglich war von den Revieren fern gehalten. Wobei dies auch nicht wirklich schwer war, da mein..naja mein Ziehvater mich nur selten von der Ebene fort ließ. So habe ich erst spät die Möglichkeit gehabt mich her näher umzusehen. Ich zog kurz die Schultern hoch. Aber ich werde die Zeit mit dir nun nutzen das Tal neu zu entdecken. Ich lächelte Shaien sanft an und knabberte dann liebevoll an ihrem rechten Ohr. Mir stieg während wir weiter trabten ein Geruch eines weiteren Wolfes in die Nase, weshalb ich unsere Schritt so lenkte, dass wir ihm nicht begegnen würden. Ich hatte kein interesse daran anderen Artgenossen zu begegnen. Ich brauchte nur Shaien um mich herum, sonst niemanden.

muss n wir auch jetzt nicht. Ich will auch keinem begegnen. ich leckte während wir liefen über seinen Fang. Solange ich dich habe brauche ich keinen anderen um mich herum. Weshalb ich auch froh bin das wir keinem anderen wolf über den Weg laufen. sagte ich Zärtlich und doch schwang Besorgnis in einer Stimme mit. Wieso ich keine anderen Wölfe sehen wollte wusste ich nicht es war als würde ich mich von Fremden bedroht fühlen. Ich fühlte mich allgemeinen ein wenig komisch in letzter Zeit. So eng wie ich an Arriku lief, lief ich sonst nie.

Ich nickte. Auch wenn man in den freien Gebieten stets welchen begegnen wird. Selbst hier laufen andere herum. Wollen wir weiter? Ich wedelte sanft mit der Rute, wobei ich zugleich etwas besorgt war. Shaien brauchte viel Ruhe und suchte mehr Nähe als sie es sonst ohnehin schon tat. Ich zuckte mit den Ohren. Mein Blick glitt wachsam umher und ebenso witterte ich immer wieder um sicher zu gehen dass uns sich niemand ohne Erlaubnis näherte.