Menschen?, hakte ich fassungslos nach und zitterte, soweit es mir in meiner jetzigen Verfassung möglich war. Ich betrachtete den fremden Wolf vor mir sowohl ängstlich als auch misstrauisch und neugierig. Wer bist du?, fragte ich leise und musste dann auch schon erschöpft die Augen schließen. Super, Wolfspfote. Kannst deinem Gegenüber nicht einmal richtig in die Augen schauen. Den Menschen über den Weg laufen... So dumm kannst aber auch wirklich nur du sein.
Ouh, anscheinend ist es dir nicht bewusst.. du wurdest angeschossen, von Jägern - Menschen mit Waffen. Normalerweise Jagen sie, wie wir, nur ihr essen damit. Vielleicht hatten sie mal hunger auf ein wenig Wolf., lachte ich. Für sie war es vielleicht nicht zu scherzen, also verstummte ich und erzählte weiter: Jedenfalls lagst du bewusstlos auf dem Boden, umzingelt von fünf Menschen, und Imiak, Ciri und ich haben dich von ihnen retten müssen. Ich bin übrigens Aiden, und du? Ich starrte sie verwirrt an, als sie ihre Augen schloss, vielleicht setzte ihr das alles ein wenig zu..
Ich zwang mich, die Augen wieder aufzumachen und ihn anzusehen. Mein Name ist Wolfspfote. Ich weiß, der einfallsreichste Name des Jahrhunderts. Ich stoppte kurz und senkte verlegen den Blick. Und... Ähm... Danke... Ich sah ihn wieder an. Nein, das wusste ich nicht. Ich weiß nur noch, dass ich jagen gehen wollte und dann... Ich schüttelte den Kopf. Ein Donnern... Oder was auch immer das war... Und dann nur noch Blut. Blut überall... Ich erschauerte und bekam als Dank gleich eine Schmerzwelle. Dann sah ich Ciri überrascht an. Ein Halbbruder? Echt? Mann, Mann, Mann. Ihr habt es irgendwie alle mit Geschwistern, oder? Marek ja auch... Zu viel... Reden... Erschöpft ließ ich meinen Kopf auf den Boden plumsen.
Ich schätze mal das dass Donnern der Schuss war. Ihre Waffen machen nun mal einen lauten knall.. diesen hörte man selbst von.., den Bergen.. aber Ciri darf nich Wissen wo ich mich die ganze zeit aufhalte.., man hörte ihn selbst von ziemlich weit weg., erzählte ich.
Ich starrte Aiden verwirrt an, aber erzählte dann weiter: seit ein paar Tagen, hatte ich nichtmal gewusst, dass noch jemand aus meiner Familie lebt.. Sie wirkte immer erschöpfter, vielleicht sollten wir ihr eine auszeit geben, war alles ziemlich stressig heute. Wenn du möchtest, darfst du gerne schlafen., entgegnete ich.
Ich möchte nicht schlafen, gab ich schwach zu, Ich habe Angst, wenn ich die Augen schließe und einschlafe, dass ich dann nie wieder aufwache. Aber ich bin so müde...
Das wird schon nicht passieren. Außerdem sind ja Aiden und ich da. Wir beobachten dich beim schlafen, wenn irgendwas nicht in ordnung ist, wecken wir dich., erwiderte ich mit einem lächeln.
Ich schaute den Fremden Wolf an und fing an zu knurren, bis ich bemerkte, dass Ciri ihn nur anlächelte. Sofort stoppte ich wieder und fing an die Geschichte erneut zu erzählen: Wolfspfote wurde von Menschen angeschossen und wir mussten sie von ihnen Weg zerren. Ciri hat versucht die Wunden so gut wie möglich zu versorgen.
Ich war ein wenig überrascht darüber, wie Marek erst jetzt hier war, zeigte ihm aber nur ein lächeln. Als Aiden erzählte, gab ich nur ein zustimmendes Nicken.
Ich spürte, wie meine Augenlider immer schwerer wurden... Marek hatte noch immer nichts gesagt, sondern mich die ganze Zeit nur angesehen. Ist er etwa sauer auf mich? Letzten Endes fielen meine Augen einfach von alleine zu. Ich hätte sie nicht mehr aufhalten können, selbst wenn ich wöllte. Ich war einfach viel zu erschöpft...
Ich merkte, wie die Müdigkeit anfing an mir zu zerrten. Ich drehte mich zu Aiden und flüster ihm zu: Weck mich, wenn ich dich ablösen soll. Danach legte ich mich zu Wolfspfote und schlief in ruhe ein - immerhin hab ich mir das nach all dem stress ziemlich verdient.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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31.01.2016 18:42
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