„Sie sind nicht schwer zu erkennen“, sagte ich leise und sah wieder zu den Häusern. „Sie stinken zehn Meilen gegen den Wind, laufen auf zwei Beinen und haben kein Fell. Stattdessen tragen sie tote Pflanzen am Körper. Sie haben keine Krallen und keine spitzen Zähne, aber sie tragen schwarze lange metallene Dinge mit sich herum. Das sind Gewehre. Auch wenn sie ganz weit weg sind, können sie euch damit verletzen.“ Ich ließ meine Schultern spielen. „Bereit?“

Ich hörte ebenfalls aufmerksam zu, denn einen Menschen hatte ich bisher auch noch nicht gesehen. Ich legte bei Mareks Beschreibung die Ohren an. Das klang wie ein Monster. Ein übernatürliches Monster. Ich schüttelte mich kurz und nickte dann. „Bereit!“ Ich würde zusätzlich ein Auge auf Ren werfen.

Ich leckte mir die Lefzen. „Dann los!“, flüsterte ich und setzte mich in Bewegung. Schnell und immer nah am Boden schlich ich auf das Gehege zu und war schließlich mit einem Satz über den Zaun gesprungen. Dort hielt ich kurz Inne und sah mich nach den Hühnern um, die uns noch nicht bemerkt hatten.

Ich grinste Ren kurz zu und folgte Marek dann aufgeregt. Ein weiteres Mal war ich fasziniert von meinem Vater. Ich versuchte seine Bewegungen genaustens nachzuahmen. Bei dem Zaun zögerte ich keine Sekunde und sprang ihm sofort nach. Geschafft! Mein Herz pochte wie verrückt, während ich auf Mareks Zeichen zur Jagd wartete.

Als Ren uns zunickte, stürmte ich los. Diw Hühner flatterten orientierungslos in alle Richtungen und ich spürte, wie sich ein Kribbeln in meinem Bauch ausbreitete, als ich eins aus der Luft achnappte. Sofort brach ich ihm das Genick und rannte dem nächsten nach.

Ich jagte Marek nach und konzentrierte mich dann auf die Hühner. Es war wirklich eine ganz andere Art der Jagd. Diese Viecher waren so dumm und langsam. Ich lachte und schnappte eins, dass sich vor Schreck nicht einmal mehr bewegte.

Ich sprang zwischen den flatternden Hühner umher. Der Jagstrieb hatte mich gepackt. Ich schnappt ein Huhn nach dem anderen und sah zu Ren, die immer noch Wache hielt.

Langsam fürchtete ich gar nicht mehr alle Hühner tragen zu können. Es machte wirklich einen Heidenspaß. Plötzlich fiel mir ein besonders großes Huhn ins Auge mit einem roten Kamm auf dem Kopf und buntem Gefieder. Aufgeregt knurrte ich und rannte dem seltsamen Huhn nach. Es dauerte nicht lange, da hatte ich ihn erwischt. Ich ließ das tote große Huhn auf den Boden fallen und sah zu Marek. Mehr würde ich nicht tragen können.

Als ich Ren hörte, hielt ich sofort Inne und schnappte alles, was ich erlegt hatte, „Los! Los! Los!“, rief ich mit vollem Mund und schubste Ren mit der Schnauze in Richtung Zaun. Ich würde das Schlusslicht bilden. „In die freien Gebiete! Bis wir sicher snd, dass sie uns nicht folgen!“ Ich hoffte, dass sie mich mit den ganzen Hühnern im Mund verstanden hatten.

Mareks letzten Satz hatte ich nicht verstanden, dafür flogen eindeutig zu viele Federn aus seinem Maul, was mich amüsierte. Trotzdem dachte ich zuerst an Ren. Ich schnappte mir die Beute und lief zum Zaun. Ich sprang nach draußen und sah mich nach möglichen Angreifern um. Ein paar waren aus ihren Höhlen gekommen und redeten laut miteinander. Der größere von ihnen, verschwand schnell wieder ins Haus. Macht schon, betete ich und sah mich nach Ren und meinem Vater um.