Das eine andere Ende nun endlich zu fassen bekommend begann ich zu grinsen, als ich dann merkte wie er auch noch leicht näher trat. Ungeduldig kribbelten meine Pfoten und ich wäre am liebsten sofort losgerannt, doch wartete ich noch einige Sekunden, um die Stille sacken zu lassen. Dann urplötzlich kroch wie von einer Tarantel gestochen schnell unter dem Bett hervor, dabei meine Schnauze unter den Stoff schiebend, sodass er sobald ich meinen Kopf nach oben streckte das Laken nach hinten auf meinen Rücken fiel. Kaum war mein halber Körper unter dem Ding herausgehievt sprintete ich schon los und biss fest an den beiden Enden, sodass sie auch ja nicht wegflogen. Scharf an Mollingur vorbeiziehend war ich schon aus der Tür raus und hastete den Holzboden entlang, wobei der Laken hinter mir flatterte und mich zwar minimal verlangsamte, dafür fühlte es sich verdammt lustig an. Wie der Stoff den Rücken leicht strich und die Luft darunter her sauste. Schnell schlitterte ich den letzten Meter, um gerade noch die Kurve zu bekommen und sprintete die Treppe herunter, wobei ich dieser eher runter sprang. Unter angekommen schlitterte ich erneut, doch konnte ich mich gerade so fangen und machte eine Kreisjagt durch das erste Zimmer in dem wir waren, wobei ich auf Couch und Tisch immer wieder sprang. "Guf mal ichf bin basda !" lachte ich dabei, da mich dieser sprunghafte Akte unglaublich an ihn erinnerte.

Als sie heraus krabbelte sah ich ihr verwirrt zu und legte den Kopf schief. Als sie so nah an mir vorbei kam und mich beinah berührte bleckte ich die Zähne, die Lefzen weit über die Zähne gezogen. Ich spürte den Luftzug und konnte nur mit Mühe verhindern, dass ich zurück sprang. Leise knurrend atmete ich schneller bis ich mich beruhigt hatte und ihr folgt, jetzt war ich neugierig was sie da unten trieb. Ich hörte es poltern und klackern, langsam trat ich aus dem Zimmer heraus. Den Stoff ließ ich liegen, meine Pfoten traten leise auf den mit Stoff bedeckten Teil des Bodens. Dann lief ich die Treppe herunter und sah in den Raum aus dem wir gekommen waren. Leevi stand auf einem Holz Ding und hüpfte hin und her, grinsend sah ich ihr zu. Dafür bist du nur halb so nervig, meine Augen blitzten amüsiert während ich weiter in den Raum trat. Sie machte mich nervös da ich nicht wusste ob sie mich aus Versehen doch noch berühren würde aber ich ließ es mir nicht anmerken und schritt an der Wand entlang. Da war ein weißes Ding das etwas in die Wand herein ging, meine Nase schien genau darein zu passen und diese Steckte ich dann auch vor. Tatsächlich passte sie rein aber ich roch nichts und plötzlich stach mich etwas, es kribbelte und brannte gleichzeitig. Mit einem Satz sprang ich rückwärts und krachte gegen das weiche Rechteck, Au. Knurrte ich und ließ die Zähne vor den weißen Ding zusammen krachen aber es blieb unbeeindruckt, ich hatte ihm Angst machen wollen. Meine Nase brannte und fühlte sich taub an, leise knurrend rieb ich sie mir mit der Pfote und funkelte das Teil böse an.

Leicht außer Atem auflachend sprang ich weiter, achtete immer darauf mittig zu landen, ob auf dem Polster oder dem Tisch. Es war schon anstrengend, besonders durch das Laken, welches mich oft nun schon fast zu Fall gebracht hatte. Wohl gemerkt war es auch überhaupt nicht einfach so schnell die Richtung zu wechseln, da der Stoff doch länger war als ich gerade wollte und immer etwas hinterher hing, was wiedderrum hieß, dass es sich oft bei einer Drehung an meinen Hinterpfoten verhaderte. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich den weißen die Wand entlangschleichend, fast schon schreckhaft bei jeder meiner Sprünge. Es war kein ungewöhnliches Verhalten, doch war es dennoch auffällig genug um mich nachdenken zu lassen. Ob er Kontakt scheut? Seine Vorgehensweise erinnerte mich für eine Sekunde an Basta. Stets bedacht und scherzhaft. Eine Fassade? Nun vielleicht hat er auch einfach nur Angst, dass ich kurzzeitig zu einem abgeänderten Basta mutiere und plötzlich sprunghaft und kontaktfreudig werde... Oder gänzlich meiner Natur plötzlich kuschbedürftig werde. Bei dem Gedanken grinste ich sarkastisch über mich selbst und schüttelte den Kopf, ehe meine Bewegung langsam abebbte. Das Laken nun auf dem Polster stehen bleibend fallen lassend rutschte es von meinem Hals und blieb bei der Hälfte meines Rückens schwer hängen und ich wollte es gerade von mit schütteln, als ein kleiner, dennoch aussagekräftiger Schmerzschrei von dem Rüde gegenüber von mir ertönte und ich stoppte meine Tätigkeit, um mich irritiert der Lage zu besehen. Zu spät zugesehen konnte ich den grummeligen Bären nur bei dem Reiben seiner Nase betrachte und perplex drehten sich meine Ohren hin und her. "Was hast du denn nun gemacht?" fragte ich nun doch wieder meiner selbst, meine normale Ruhe und das Selbstbewusstsein in der Stimme wieder findbar. Ich hatte ihn nur an dem weißen Fleck an der Wand gesehen, weswegen ich nicht verstand was ihn aus der Fassung, wenn nicht sogar in Schmerz versetzt hatte. Gerade wollte ich einen Schritt von dem Sofa machen, als ich in der ersten Bewegung inne hielt und meine Ohren ruckartig zur Tür drehte und keinen Moment später diese auch Im Fokus hatte. Mein Fell stellte sich vor schreck auf, denn im ersten Bruchteil konnte ich den Ton nicht zuordnen und mein Körper reagierte mit Adrenalin, um sich jederzeit in Sicherheit bringen zu können. Ja es hätte ja ein Eindringling, wenn nicht sogar ein Mensch sein können. Erst nach kurzen hörte ich aus dem weit entfernten Laut ein Heulen heraus, welches nur vom Wind hergetragen wurde und kaum zu erkennen war. Dennoch war mein Fell noch immer gesträubt und mein Herz schlug schneller. Sogar als es verstummt war lauschte ich noch einige Sekunden aufmerksam, ehe ich mich an Mollingur wendete. "Ich denke es ist besser zurückzukehren. Es war das zweite Heulen in einer Woche, ich sollte nach.. dem Rudel sehen" murmelte ich, fast schon enttäuscht und schleppte mich langsam von der Couch herunter. Es stimmte mich traurig und ich wusste genau warum. Ich wusste schon was passieren würde wenn ich zurückkehren würde. Und wenn nicht sofort dann auf jeden Fall ein anderes Mal und ich würde dem nicht umgehen können. Ich sollte zuerst allerdings zu Luen.. Einmal schnaufend sah ich zur Tür, dann noch einmal zu Mollingur, welcher sich noch immer die Nase rieb. "Es war ein Vergnügen dich kennen zu lernen Mollingur. Auf Wiedersehen" meinte ich mit einem ehrlichen Lächeln, ehe ich mich umdrehte und mit hastigem Sprint davonjagte.

~Rudelplatz der Zigeuner

Den Blick fest gen Erde gerichtet, betrat ich die Siedlung und trottete den Pfad hinab, bis ich auf Asphalt stieß. Überrascht blieb ich stehen und sah mich um. Ich hatte keine Ahnung was das war, doch die Spuren hörten auf dem harten Untergrund auf. Misstrauisch schnupperte ich an besagtem Untergrund. Er hatte einen leicht beißenden Geruch und war hart wie Stein. Vorsichtig setzte ich eine Pfote auf den neuen Boden, dann noch eine. Es passierte nichts. Zutraulicher stellte ich mich komplett auf den grauen Boden. Anders als Stein hatte dieser die Wärme der Sonne aufgenommen. Sehnsüchtig sah ich auf den Grasstreifen am Rande des harten Bodens. Am liebsten hätte ich meinen Weg dort fortgesetzt, doch ich musste der Spur folgen und dies ging ja nun nur noch mit der Nase. Also drehte ich mich auf dem Boden um 180° und beschnupperte den letzten Pfotenabdruck direkt vor dem Boden. Es roch nach Erde und Blut, doch auch einen neuen, unbekannten Geruch konnte ich herausfiltern. Zufrieden begann ich zu lächeln und drehte mich wieder um, um die Nase auf die Erde zu senken und der unglaublich schwachen Spur zu folgen. Wie neu hier alles war! Seltsame Gebilde standen rechts und links und vereinzelt sogar Steine in allen möglichen Formen und Farben (Autos), die merkwürdig glänzten. Wie merkwürdig. Dies war eigentlich recht untypisch für Steine. Dennoch sah ich mir das alles nicht näher an, einfach weil ich die Fährte nicht verlieren wollte. Diese machte nämlich in just diesem Moment einen Bogen und führte auf eines dieser Gebilde zu. Ungläubig hob ich den Kopf, lief wieder zurück und verfolgte die Spur erneut, doch wieder führte sie nur auf das Gebilde zu. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Hier leben Lebewesen? Doch da ich meiner Nase genug vertraute, schlug ich den Weg ein und folgte der Spur bis zu einer Absperrung. Vorsichtig stupste ich dagegen. Es war Holz. Kurz warf ich einen Blick nach beiden Seiten, doch es gab keinen Durchgang und so sah ich nur eine Möglichkeit. Ein paar Mal kratzte ich an der feuchten Erde unter mir, dann begann ich zu buddeln. Um den Hirsch ging es mir schon gar nicht mehr, ich wollte nur noch herausfinden worum es sich hier handelte. Ich hatte die Erde bereits soweit entfernt, dass ich meine Schnauze unter das Holz schieben konnte, da hörte ich ein lautes Hecheln. Erschrocken verharrte ich mitten in der Bewegung und sah auf. Da stand ein wolfsähnliches Tier auf der anderen Seite des Holzzaunes. Braunes Fell zierte seinen Körper, die Zunge hing ihm weit aus dem Rachen und die klugen Augen starrten mich freundlich an. Ich starrte zurück. Die Hündin fixierte nicht meine Augen und wedelte mit aufgestellter Rute. Ich lächelte vorsichtig und legte den Kopf schief um sie besser zu mustern. Meine Ohren waren neugierig gespitzt, meine Rute hing nach wie vor nach unten und deutete ein leichtes Wedeln an. Die Hündin hechelte weiter, doch schließlich lachte sie auf, begleitet von einem abhakenden Geräusch. Für den Bruchteil einer Sekunde drehte ich die Ohren zurück und machte einen Schritt nach hinten. Das Geräusch war unangenehm gewesen. Die Hündin schmunzelte. "Was möchtest du hier?", wollte sie mit ruhigem Ton wissen. "Ich hab dich hier noch nie gesehen." Als ihre Stimme erklang, wurde meine Haltung automatisch autoritärer und die alte Würde kroch in meinen Blick. Nun, das verwundert mich nicht, antwortete ich mit einem höflichen Lächeln und neigte mein Haupt. Ich bin nur einer Fährte gefolgt, die zu diesem... Ich deutete auf das Haus. ...Gebilde führt. Die Hündin runzelte die Stirn. "Du meinst das Haus", verbesserte sie mich, was mir gar nicht behagte. Sofort reckte ich meinen Kopf etwas weiter in die Luft, was die Hündin wiederum nur kichern ließ. Meinetwegen. Das "Haus". Ich sprach es argwöhnisch aus. Ich vermisse nur meinen Hirsch. Du musst wissen, ich habe mit viel Mühe einen Hirsch alleine erlegt. Und davon wollte ich eigentlich noch einige Zeit fressen. Mein Blick wurde etwas fester. Hast du ihn gesehen? Die Hündin runzelte erneut die Stirn, dann nickte sie langsam. "Ich habe einen toten Hirsch gesehen. Mein Herr hat ihn zusammen mit meinem Sohn nach Hause gebracht - Moment, Cody? Cody?" Ohne Vorwarnung hatte sich die Hündin umgedreht und begann wieder laut nach jemandem zu rufen. Ich seufzte. Diese Tiere waren wirklich ungeheuer laut. Möchte wissen, wie die im Tal überleben können! In dem Moment kam ein dunkelbrauner Rüde um die Ecke geschossen. Seine Ohren waren beide ein wenig geknickt und die Fellfarbe war dunkler, ansonsten glich er vollkommen der Hündin. Lächelnd sah diese mich an. "Das ist mein Sohn, Cody", begann sie, doch dann stürzte sich der Rüde auch schon gegen den Zaun und begann ohrenbetäubend zu kläffen. Die Hündin zuckte zusammen. "Cody", rief sie entrüstet, da drehte sich ihr Sohn mit wütendem Blick zu ihr um. "Mutter, das ist ein Wolf! Was macht ein Wolf hier?" Seine Mutter sah ihn ungläubig an. "Er sucht seine Beute, einen Hirsch!", antwortete sie ruhig und sah Cody dabei mahnend an. "Hast du ihn?" Cody wurde ruhiger und brummte mürrisch. "Ja, er hat geschlafen. Da hab ich den Hirsch zu unserem Jäger gebracht und -" Die Tür ging auf! Ein zweibeiniges Wesen trat heraus, blickte zum Zaun, erstarrte und rannte zurück ins "Haus". Die Hündin erstarrte. "Lauf!", wisperte sie. "Lauf weg, er wird dich töten!" Nun runzelte ich die Stirn. Wie sollte mich so ein schlaksiges Wesen umbringen? Die Antwort bekam ich, als ein sehr viel lauterer Knall ertönte und etwas hartes, verbrannt riechendes direkt neben mir einschlug. Ich machte kerzengerade einen Satz in die Luft und rannte, ohne auf den Weg zu achten, davon. Hinter mir hörte ich das Gekläff beider Hunde. "Siehst du? Er schießt wie ich fliege, da musste ich ihm was klauen, sonst wären wir verhungert", hörte ich Cody noch zu seiner Mutter sagen, dann war ich im Gebüsch verschwunden.

=> Felsenfälle (Freie Gebiete)

Auf dem Weg hierher hatte sich mein Tempo gefühlt verdreifacht, was mein Körper mit wildem Hecheln quittierte. Mit weiten Sprüngen suchte ich das merkwürdige Gebilde des Zweibeiners - das Haus - und Cody mit seiner Mutter. Als ich endlich Spuren und Gerüche fand, bog ich in einer scharfen Kurve ab und machte vor dem Zaun eine Vollbremsung. Aufmerksam betrachtete ich die Spuren im Untergrund. Es waren längliche, geriffelte Spuren, die sich fast über die ganze Einfahrt zogen. Und der Stein (Auto), der hier letztens noch stand, war scheinbar weggerollt. Kurz stutzte ich, dann zuckte ich jedoch mit den Schultern und lief die letzten Meter zum Zaun. Hier wuffte ich kurz und lauschte, bis ich wildes Pfotengetrappel hörte und im nächsten Moment ein wolfsähnliches Tier um die Ecke schnellte und mich verblüfft ansah. Ich sah sie genauso irritiert an. Es war zweifelslos eine Fähe, die sehr der Mutter Codys glich. "Was will ein Wolf denn hier?", fragte sie provokant und nahm eine dominante Haltung an. Das irritierte mich noch mehr. Wie bitte?, fragte ich empört nach. Also erstmal siehst du einem Wolf auch ziemlich ähnlich, wenn du auch Unterschiede aufweist. Und zweitens war ich hier schon einmal zu Besuch. Beleidigt schnaubte ich und richtete die Rute ebenfalls ein Stück auf. Die Hündin aber lachte nur. "Ach. Du hälst mich für einen Wolf. Pass mal auf du Waldbiest, ich bin ein Hund", grollte sie und plusterte ihr dünnes Fell auf. Meine Empörung jedoch wuchs. Was bildete sich dieser Hund eigentlich ein!? Ehe ich jedoch etwas erwidern konnte, stand Codys Mutter auch schon hinter der Hündin und hob eine Augenbraue. "Guten Tag Weißer", begrüßte sie mich, ein weiterer Ausdruck, der mir total fremd war. "Sag mal Mama, kennst du den etwa wirklich?", fragte die andere Hündin entsetzt. Strafend sah ihre Mutter auf sie hinab. "Okay Lilja, es reicht. Jetzt geh wieder rein", schnaubte sie entrüstet und sah Lilja anschließend nach. Ich war unterdessen einen schnellen Schritt zurückgetreten. Das ist also deine Tochter, murmelte ich leicht verunsichert. Die Hündin nickte freundlich. "Ja, entschuldige bitte ihr Verhalten, sie hat gerade eine ihrer Phasen", antwortete sie zögernd und lächelte verlegen. Ich lächelte auch, aber eher etwas verstört. Natürlich, kein Problem, versicherte ich schnell. Kein Problem, klar. Der Sohn ein Dieb und die Tochter eine unerzogene Göre. Doch diese Gedanken behielt ich lieber für mich. Die Hündin hatte sich derweilen neugierig umgesehen. "Was möchtest du denn?", fragte sie lächelnd und wedelte etwas mit der langen Rute, was ich gleich darauf erwiderte. Ich wollte nach deinem Sohn, Cody, sehen, gestand ich leise. Die Hündin blinzelte verwirrt. "Hat er wieder gestohlen?", fragte sie unruhig. Ich schüttelte hastig den Kopf. Aber nein! Ich wollte nur sehen wie es ihm geht. Ich habe ein erschlagendes Hirschkalb gefunden und nahm das als eine Gegenleistung der Götter war. Nun wollte ich sehen, ob sie für diese Geste ein Opfer von Cody genommen haben, erklärte ich mit einem breiten Lächeln. Die Hündin hatte dabei einen Schritt zurück gemacht. "Verstehe", antwortete sie zögernd und runzelte nur für ein paar Millisekunden die Stirn. "Ein Opfer in welcher Form?" Diesmal war sie es die schwach lächelte. Ich nickte bedächtig. Nun, das Kalb war erschlagen, sagte ich ruhig, jedoch langsam. Es würde Sinn machen, wenn Cody auch erschlagen ist. Die Hündin wurde unter ihrem Fell bleich. "N-Nein", stammelte sie entsetzt und legte die Ohren an. "Cody ist mit unserem Herrn auf der...Jagd." Ich nickte, nun etwas weniger bedächtig. Ahja, gab ich knapp zurück, immerhin wusste ich ja mittlerweile wie Jagen bei den beiden aussah. Die Hündin seufzte. "Wie heißt du eigentlich?", wollte sie wissen, offenbar als Themenwechsel. Ich wölbte die Brust. Lunas, gab ich stolz von mir und sah die Hündin mit einem Blick an, der die Frage zurückgeben sollte. "Ich heiße Lakota", gab sie freundlich zurück und lächelte dazu. Ich nickte wieder bedächtig und neigte den Kopf. Würde es dir was ausmachen, wenn ich hier stehen bleibe und auf Cody warte? Die Hündin schnappte nach Luft. "Mach das nicht!", warnte sie mich. "Du hast doch letztes Mal schon fast eine Kugel von unserem Herrn abbekommen!" Die Erinnerung daran ließ mich wieder grübeln. Stimmt, was war das eigentlich gewesen? Doch da Lakota so entsetzt dreinschaute, unterließ ich es lieber zu fragen. Stattdessen machte ich einen Schritt zurück und seufzte. Dann nicht, murmelte ich. Dann verabschiede ich mich hiermit. Ehe Lakota was sagen konnte, war ich schon im Gebüsch verschwunden.

=> Felsenfälle (Freie Gebiete)

Gähnend öffnete ich meine Augen, die Glieder schwer vom Schlaf kam mein Bewusstsein nur langsam wieder zurück. Mühsam kam ich auf die Pfoten, blinzelte ein paar mal um den letzten Rest Schlaf aus meinen Augen zu verbannen. Wie lange ich wohl geschlafen hatte und wie es Leevi ging?, fragte ich mich und musste gleich darauf grinsen. Mein Erster Gedanke war nicht ich selbst gewesen was für mich eine ungewohnte Angelegenheit darstellte. Ich schüttelte mein schneeweißes Fell und streckte meine Pfoten nach vorne, dann sah ich mich um. Noch immer lag ich in dem Bau der Menschen was ich mit einem missmutigen Brummen quittierte . Ich konnte von Glück sagen, dass mich hier niemand gefunden hatte. Aber ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren also spannte ich meine Muskeln an und war mit ein paar langen Sätzen an dem kleinen Spalt an den wir vor einer gefühlten Ewigkeit hier hinein geraten waren.
Ich streckte erst meine Nase durch den Spalt bevor mein Kopf folgte und ich schließlich den Rest meines Körpers hindurch drückte. Mein Fell blieb an den Kanten hängen und es zog unangenehm, aber ich schaffte es mich zu befreien und schließlich etwas zerrupft aber zufrieden vor der Höhle zu stehen. Bedächtig sah ich mich um, nahm keine Gefahr wahr und begann mein Fell zu glätten. Es war immer noch voller Staub und eher grau als weiß, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen.
Vorsichtig schlich ich durch die Gassen zwischen den Höhlen und sah immer wieder von rechts nach links, mein Kopf in den Nacken gelegt um bis zum Ende der hohen Höhlen schauen. Ich hatte keine Angst, das Gefühl existierte eigentlich in meiner Gefühlswelt nicht. Aber Respekt empfand ich alle mal, die Menschen waren schon ein paar seltsame Tiere.
Ich war in Gedanken vertieft als ich näher an einen Zaun kam, er war hoch und rahmte einen rechteckiges Fleck Gras ein das vor der Höhle war. Ich kam zurück in die Wirklichkeit und witterte, es roch ein wenig nach Wolf aber der Geruch passte nicht ganz, meine Ohren stellten sich auf und meine Rute ebenfalls. Gleich darauf ertönte ein helles lautes Bellen, es klang anders als das was wir mit unseren Stimmbändern erzeugen konnten. Neugierig machte ich noch einen Schritt und entdeckte ein Tier, dass seltsam aussah. Sie ähnelte einem Wolf im entferntesten aber hatte viel kürzeres Fell und seltsame Ohren, was bist du denn. meine Stimme klang kalt und abfällig, ich spuckte die Worte beinah aus. "Ein Hund du dreckiger Wolfspelz", meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich lächelte kalt. Wie hast du mich genannt, fragte ich leise nach und stellte mich zu meiner vollen Größe auf. Die Hündin schien verunsichert aber musterte mich mit gleicher Kälte, "dreckiger stinkender hässlicher Wolfspelt". Mit einem Satz spang ich gegen den Zaun, sie sprang rückwärts und konnte ein winseln nicht unterdrücken. Ich lachte kalt, das habe ich mir gedacht. Ohne ein weiteres Wort sprang ich davon und verschwand im Dickicht das mich zurück in den Wald führen würde.
- Lachsfluss

Ich rannte solange bis ich Menschen roch. Ich blieb stehen und wackelte unsicher mit den Ohren. Ich duckte mich ins hohe Gras und beobachtete die Menschen. sind sie wirklich so schlecht? ich beschloss zu gehen, ich war nicht Lebensmüde. Ich fand auf und lief so schnell es ging weiter als plötzlich etwas knurrte und bellte. Ich sah zurück und ein Hund starrte mich verhasst an und bellte nach seinem Menschen.Ich könnte mich erst nicht bewegen und erst als ich das komische schwarze Zeug das Menschen oft benutzten roch kam Leben in meine Beine. Ich rannte so schnell ich konnte weiter und verstand es einfach nicht mehr als ein Knall ertönte der mir wieder zeigte wieso ich laute Geräusche und viele Menschen hasste.

---> Felsenfälle

Langsam schlich ich mich durch das Unterholz, welches mir immer wieder mit unwegsamen Durchgängen das Leben schwer machte. Meine Muskeln traten immer wieder hart und fest unter meinem Fell hervor, gleichwohl meine langsame Fortbewegungsart für ein entspanntes Wesen sprach. Doch im Gegenteil, ich war sowohl körperlich, als auch mental sehr angespannt, nicht zuletzt durch den belastenden Geruch, der sich in der Luft ausbreitete und jeden anderen Wolf wohl erstmal fliehen ließ. Doch nicht mich.

Meine kleinen Augen funkelten bösartig, während mein schlanker und muskulöser Körper sich immer weiter durch das Gebüsch kämpfte. Schließlich fand ich einen Ausgang aus dem Unterholz und trat auf eine betonierte Straße, was mir als Wolf natürlich nicht klar war. Auch befanden sich Häuser und Gärten mir gegenüber, in denen winselnd und kläffend Hunde (für mich wohl eher wolfsähnliche Wesen) herumrannten. Doch ich musste nur kurz die Lefzen heben und ein boshaftes Knurren ausstoßen, da verzogen sich die nervigen Kläffer wieder in ihre Hütten. Zufrieden grinste ich, dann setzte ich meinen Weg fort, weiterhin entlang der Straße, die mich wie eine klare Grenze von der menschlichen Stätte abgrenzte. Meine Aufmerksamkeit lag durchgehend auf diesem Dorf, was durch meine entsprechend ausgerichteten Ohren signalisiert wurde.

Doch plötzlich wurde ich abgelenkt. Abgelenkt durch das grauenhafte Gekläff, welches voller Hass und Aggressivität unmissverständlich an mich gerichtet war. Sofort sah ich auf und blickte einen großen Rottweiler (ebenfalls nicht für meine Wolfsaugen definierbar) entgegen, welcher emsig am Maschendrahtzaun seines Bereiches umherrannte und mir dabei mit sabbernden Maul seine Zähne zeigte. Seine Rute wurde durch einen winzigen Stummel an seinem Hinterteil ersetzt und ein schwarzes Halsband mit großen, glitzernden Metallstacheln zierte seinen Hals. Mein Kopf wandte sich langsam auf das Ungetüm, welches durch meinen stechenden Blick scheinbar nur noch mehr provoziert wurde. Gemächlich lief ich noch ein paar Schritte, ehe ich mein Tempo schlagartig verlangsamte und meine Vorderpfote ganz langsam auf die Erde gleiten ließ. Meine Ohren waren gespitzt, meine Rute hing scheinbar vollkommen neutral herab. In Wahrheit zuckte sie jedoch kaum merklich, in unstillbaren Verlangen in den Genuss einer dominanten Haltung zu kommen. Einer berechtigt dominanten Haltung!

Jawohl, alles in mir fühlte sich zu dem schwarzbraunen Monstrum hingezogen. Jede einzelne Faser in meinem Inneren wollte seinen sichtbaren Stolz brechen und ihn in die missliche Lage einer Unterwerfung zwingen. Ich wollte sein Winseln hören und den Rüden spüren lassen, was es bedeutete mich zu provozieren. Ein kaltes, sichtlich psychopatisches Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus, während ich mich betont langsam und bewusst provokant in seine Richtung drehte.

Der Rottweiler-Rüde schien regelrecht zu bersten vor Wut, sein Kläffen wurde lauter und bedrohlicher, während der Speichel in ekelerregendem Maße an seinen Lefzen hinabrann. Ich sah die Halsschlagader, die durch das glatte Fell immer mehr anschwoll. Ich sah die Muskeln, die sich vor Aggression anspannten. Und ich sah den Zaun, welcher sich langsam aber sicher unter den kraftvollen Sprüngen des Rottweilers und dem Gewicht dieses Fleischberges immer mehr in meine Richtung bog, bis die grünen Stäbe nachgaben und ich den Riesen mit beachtlichen Sprüngen auf mich zurasen sah. All diese Wut, all der Hass in den Augen des Vierbeiners. Er war mir nicht unbekannt, doch es ging so schnell. Und ehe ich mich versah, spürte ich den brennenden Schmerz eines Bisses in meinem Nacken und ich überschlug mich mehrere Male, ehe ich mehr mit Glück als Verstand von der beißenden Bestie Abstand gewinnen konnte. Fassungslos starrte ich auf das mordlüsternde Wesen, welches mir charakterlich so ähnlich schien. So gleich, so ähnlich. Und doch war es eine potenzielle Bedrohung für mein Leben.

Ich sah mich selber in dem fremden, deformierten Körper, welcher sich auf der Erde wälzte und irgendwann schließlich knurrend aufsah. Es blieb mir nur der Bruchteil einer Sekunde, in dem ich meine Lefzen heben und schließlich fluchtartig zur Seite springen konnte, ehe die Pfoten des Ungetüms auf die Stelle trafen, auf der ich eben noch stand. Mein Hirn arbeitete schnell und meiner Kehle entwich ein schwächelndes Keuchen, ehe ich schließlich das Entsetzen überwand und mein altes Ich wiederfand. Mit einem einzigen, weniger eleganten Sprung konnte ich mich drehen und meinem Gegner meine Zähne in die Kehle hauen, ehe mir dieser weiter schaden konnte. Der Kopf des Hundes wog schwer an meinen Kiefern, ebenso wie dessen Hals, der sich in fortwährendem Gezappel im Todeskampf wand. Doch längst waren wir zu Boden gegangen und ich konnte noch das sterbende Röcheln hören, als der Hund schließlich aufgab und seine Lebenskraft erlosch.

Schwer atmend betrachtete ich mein Werk. Die Augen des toten Hundes blickten trüb in den Himmel, die Zunge hing ihm aus dem schäumenden und blutverschmierten Maul. Erst jetzt fielen mir die Narben auf, die sich auf dem Körper des Rottweilers ausbreiteten und dem ganzen einen schaurigen Unterton vermittelte. Er ähnelte mir so sehr. Auf einmal wurde mir klar, wie bestialisch ich war. Wie wild und unbändig ich auf andere los ging, nur beim bloßen Anblick der Fremden. Meine Ohren zuckten fortwährend, doch ehe ich mich richtig mit dem Gedanken auseinandersetzen konnte, schreckte ein Schrei und ein sofortiger Schuss meine turbulente Gedankenfahrt auf. Nur meinen Reflexen hatte ich es zu verdanken, dass mich die Kugel verfehlte und bloß als rauchiger, kleiner Klumpen in den gefrorenen Boden einschlug. Doch nach einem weiteren Schuss hatte ich weniger Glück und die zweite Kugel traf mich seitlich. Röchelnd stolperte ich, doch konnte ich noch ein oder zwei gequälte Sprünge machen und damit im Unterholz verschwinden. "Brutus! Oh, mein armer Brutus!", hörte ich die Stimme eines hysterischen Weibs, doch verstand ich die Menschensprache nicht. Mit letzter Kraft schleppte ich mich davon und verschwand in der Dunkelheit.

(Vita verlässt das Tal. Ob er überlebt, steht in den Sternen, doch eine Rückkehr wäre bei passender Versorgung außerhalb des Tals nicht ausgeschlossen ;D)

Hechelnd blieb ich nahe des Geruchs, der mir so fremd war stehen und witterte. Nachdem ich mich im Geisterdorf derart heftig erschreckt hatte, hatten meine Pfoten mich an diesen Ort getragen. Unsicher legte ich den Kopf schief, als ich das seltsame Gebilde (Zaun) sah. Gerade wollte ich es näher untersuchen, da hörte ich wütendes Gebell und sah mich im nächsten Moment einem Tier gegenüber, dass mir zwar ähnlich sah, aber auch wieder nicht. Lediglich der Zaun trennte uns. Immer wieder schnupperte ich in Richtung des Tieres, welches drohend knurrend nach mir schnappte und dabei etwas in den Zaun biss. Ich drehte unsicher meine Ohren, da erklangen mir seltsam klingende Laute (Menschensprache). Das Wesen mir gegenüber drehte etwas den Kopf, ehe ein Tier auf zwei Beinen sich dem Zaun näherte. Im ersten Moment war ich zu verwirrt um mich irgendwie zu bewegen, doch als ein ohrenbetäubendes Geräusch erklang und im nächsten Moment meine linke Schulter höllisch schmerzte und ich zurück geworfen wurde, klemmte ich die Rute ein und rannte davon.

-->Felsenfälle

Ich war auch angekommen und war auf der anderen Seite schräg hinter Marek. Ich war leicht nervös aber wenn ich mich an Marek und Rebell hielt mich an den beiden. Mein ausdruck den ich auf den Augen hatte war entschlossen und voller Vorfreude

Ich Klappertechnik aufgeregt mit den Zähnen und war damit einverstanden. Ja. Ich passe auf! Aber ich muss wissen wie diese Menschen aussehen.. sagte ich zu Marek und sah dann zu Rebell