Ich sah von der bewusstlosen Fähe zu der weißen an Takeos Seite und grinste beide offen an, während meine Rute noch immer wie wild wedelte. Rasch trat ich zu ihm in den Käfig und stupste ihn gegen die Wange. Ich hab dich auch vermisst!, platzte es aus mir heraus und ich wunderte mich für einen Augenblick, dass es tatsächlich der Wahrheit entsprach. Immerhin hatten wir noch nicht viel zusammen gemacht. Neugierig lief ich durch den Käfig und witterte an allem, was ich fand. Das Wasserbecken war hatte für eine ganze Weile meine Aufmerksamkeit, doch dann entdeckte ich einen Geruch, der dem von Dash und Niya sehr ähnlich war. Sie war auch hier!, flüsterte ich ehrfürchtig. Aber der Geruch war alt und führte aus dem Käfig hinaus, so folgte ich ihm hinaus. Vorbei an einem weiteren Käfig, der leer war, hinaus auf die Straße, wo die Fährte endete. Ich schnaubte und sah mich um, fand jedoch keinen Anhalt eines Wolfs, also drehte ich ab und kehrte zu dem dritten Käfig zurück, den ich noch nicht inspiziert hatte. Mein Blick wurde von Tante Toooh und Onkel Marek versperrt, zwischen denen ich mich vorbei schob und endlich meine Eltern entdeckte. Fast sofort schwammen meine Augen in Tränen und ich schniefte. Mama.. Papa.. Ein dicker Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und ich war außerstande mich zu rühren.

Ich folgte Ekki langsam und wippte mit der Rute hin und her, als sie sich an Marek vorbei quetschte blieb ich kurz stehen. Hallo Marek, sagte ich höflich und lächelte ihn an. Er war schließlich mein Alpha und ich hatte gelernt, dass der Alpha sehr sehr wichtig war. Als Ekxan allerdings Mama und Papa sagte war ich innerhalb von Sekunden auch bei ihr, ich stoppte allerdings nicht und warf mich direkt zwischen meine Eltern. Ich hab euch vermisst, wimmerte ich ziemlich Welpenhaft und klopfte mit der Rute auf den Boden.

Mein Kopf fuhr hoch als ich die Stimmen meiner Kinder hörte und weitere Tränen bahnten sich ihren weg aus meinen Augen. Pell rammte uns unsanft und ich stöhnte leise auf, lächelte aber. Überschwänglich rieb ich meinen Kopf an seinem weichen Fell. Du bist so groß geworden, flüsterte ich leise mit belegter Stimme. Ich fühlte mich schwach und hatte Magenschmerzen, endlich wollte ich dieses Gefängniss verlassen und zurück nach hause gehen. Ich kann laufen, bestätigte ich Marek und sah besorgt zu meinem Gefährten. Ekki stand etwas entfernt, komm her mein Schatz uns geht es gut. Wir sind nur etwas angeschlagen, sagte ich liebevoll zu meiner Tochter die ebenfalls sehr gewachsen war. Wie lange waren wir hier eingesperrt, fragte ich mich unweigerlich und seufzte. Schwach sank mein Kopf gegen Koljas Seite und ich atmete seinen Geruch ein, der zwar von den Menschen überlagert wurde aber trotzdem da war.

Meine Panikattacke wurde je unterbrochen als Dash mit zwei Jungwölfen auf mich zukam. Entgeistert schnaubte ich als Dash so besorgt meinen Namen rief und blickte missmutig auf die Erde. Ja, gab ich pampig zurück und drehte mich dann weg um weiter nach Mamas Fährten zu suchen. Sie muss doch hier irgendwo sein! Ein leises Winseln drang aus meiner Kehle und Tränen bahnten sich unaufhaltsam den Weg meine Wangen hinab. Doch ich wollte Dash nicht sehen. Auf einmal sorgt er sich wieder, dachte ich mürrisch und wurde etwas schneller um die Fährte hin und her zu verfolgen, jedoch keinen Anhaltspunkt zu finden. Mamaaaa!, schrie ich schließlich gellend und fiepte dazu laut auf

Was hast du denn plötzlich Hazel? Ich war verwirrt über ihr Verhalten und folgte ihr rasch. Was ist los? Hab ich was gemacht? Nein, ich glaube nicht. Hatte ich nicht gesagt das ich Mama suchen gehe? Als sie nach unserer Mutter rief legte ich leicht die Ohren an und sah mich immer wieder um. Ja, ihr Geruch war da, aber etwas stimmte damit nicht. Ich verstand noch nicht was, aber das etwas nicht in Ordnung ist, das konnte ich ahnen.

Die Tränen liefen meine Wangen herab, doch schaffte ich es zu knurren als Dash auch noch fragte was mit mir los war. Vergiss es einfach!, keifte ich meinen Bruder eingeschnappt an und wandte mich erneut ab, um nach meiner Mutter zu brüllen. Wo ist sie denn nur? Sie würde mich ganz bestimmt verstehen! Erneut winselte ich und merkte gar nicht wie ich immer zielloser zwischen den Käfigen rumrannte und leise vor mich hin weinte. Doch schließlich blieb ich stehen und starrte mit eingekniffener Rute umher. Ich brauche Hilfe! Doch Dash würde ich ganz bestimmt nicht fragen, dazu war ich zu sauer. Ein Gedanken flitzte durch meinen Kopf und ließ mich den Kopf blitzschnell heben. Niya!, keuchte ich und drehte mich sofort um. Fast rannte ich Dash und einen fremden Rüden über den Haufen, als ich davonflitzte und irgendeine Richtung einschlug

=> Felsenfälle (Freie Gebiete)

Ich rannte meiner Schwester nach. Hin und her. Ich schaffte es nicht auch nach unserer Mutter zu rufen. Als Hazel mich so anfuhr schüttelte ich nur den Kopf. Ich würde nicht aufhören nachzufragen. Als Rebell mich plötzlich ansprach sah ich ihn kurz verwirrt an. Ich weiß nicht... Hazel rannte uns fast um und redete von Niya. Ich folgte ihr auf der Pfote. Pass bitte auf Ekki auf Rebell.
(Felsenfälle)

Als Öff so ungestüm an mir vorbei rannte, keuchte ich auf, fand jedoch schnell wieder sicheren Halt. Der Anblick meiner schwachen Eltern hatte mich zutiefst erschüttert, wo ich sie doch nur als stark in Erinnerung hatte. Als Mama mich dann ansprach, begannen die Tränen zu fließen und ich trat rasch auf sie zu. Mama, winselte ich leise und drängte meinen Kopf an ihre Schnauze, bevor ich Papa ansah. Schließlich schluckte ich den Kloß hinab und trat um Pell herum zu ihm, um meinen Kopf an auch an seiner Schnauze zu reiben und mich an seinen Hals zu lehnen. Oh Papa.., winselt ich endlich und schniefte leise, während die Tränen nicht mehr stoppen wollten. Es dauerte eine Weile, doch dann wandte ich den Blick wieder herum. Da waren noch ein brauner Wolf und eine Fähe im Käfig, die Welpen zu ihren Pfoten liegen hatte. Hat sie die etwa hier bekommen? Wie schrecklich! Blinzelnd sah ich zu Onkel Marek auf. Nehmen wir jetzt alle mit nach Hause?

Ich blickte über den Hof zu dem anderen Käfig. "Ich dachte, du schaffst es allein nicht. Ich...kann dir ja helfen und wenn wir auf dem Weg auf jemand von deinem Rudel treffen, dann kann derjenige für mich übernehmen", schlug ich vor.