Am Schwarzbach entlang trabend hatte ich meine Ohren stets in Devs Richtung gerichtet, nicht nur um zu wissen ob er auch ja nachfolgen würde, sondern auch ob es jemand anderes tat. Es war kein riesiges Geheimnis, welches ich hier mit mir trug und mit ihm zu Besprechen hatte, aber es musste trotzdem nicht jeder erfahren. Je mehr Wölfe davon wussten, desto eher ist die Mission zum Scheitern verurteilt, besonders wenn Luen davon spitz bekommt. Luen scheint Kane recht nahe zu stehen und wenn er irgendwie in Erfahrung bringen würde, dass ich dessen Schwester nachstelle, könnte er denken ich würde ihr etwas antun wollen. Auch wenn das aus meinen Gedanken vielleicht merkwürdig klingen mag, aber ich bin einzig und allein nur auf eine Freundschaft aus. Eine Freundschaft, die vielleicht Kane noch mehr davon überzeugen würde uns nicht zu verraten... Eine Verbindung aufbaut und auch wenn die Methode nicht die ehrenvollste ist vertrauen schaffen, auch wenn es anfangs aufgezwungen werden muss. Und genau da kommt der Rüde ins Spiel, welcher exakt das Gegenteil von meinem Wünschen tun soll. Über meinen eigenen Plan den Kopf schüttelnd setzte ich mich schmunzelnd nach weiteren Schritten hin, trank kurz etwas und wartete dann, dass mein Begleiter mir nachsetzten würde.

Langsam nur trat ich den Bach entlang und folgte der eindeutigen Spur von Leevi. Gedanklich hing ich noch bei der gerade ziemlich peinlichen Aktion, in die ich Aylia hinein gezogen hatte, da stieg mir auch schon der nächste Fähengeruch direkt in die Nase. Augenblicklich brachten mich meine Pfoten schneller zu der grauen Fähe, in deren Fell ich auch sofort meine Nase versenkte.

Ich betrachtete das Wasser, fast schon fasziniert von der kleinen, niedlichen Strömung im Gegensatz zu dem Lachsfluss, welcher in den Tiefen ungeahnte Kraft in sich trug. Mit leicht zur Seite gerichteten Ohren belauschte ich Devs Schritte und dachte, er würde direkt neben mir zu stehen kommen, doch stattdessen spürte ich auf einmal einen Drück an der Seite. Eine Gänsehaut überkam mich, denn eine Berührung hatte ich soweit lange nicht mehr gehabt und es kam auch mehr als unerwartet, ja schon gar unvorstellbar war dies mir in diesem Moment gewesen. Für einen Augenblick war mein Blick entgeistert und unbeholfen aufs Wasser gerichtet, doch keine weitere Windböe zog auf und schon hatte ich die Ohren angeklappt und stand instinktiv auf, um mich ihm etwas geduckt, etwas in Angriffshaltung gegenüber zu stehen und ermahnend anzusehen. Mein Blick war drohend gen seinen Augen gerichtet und ich merkte, wie mein Körper diese ungewohnte Situation versuchte zu verarbeiten, doch beruhigte ich mich so schnell es ging wieder. Das Knurren hatte ich unterdrückt, immerhin brauchte ich Dev gleich und das würde nicht gerade helfen ihm feindlich gesinnt entgegen zu sehen, somit stellte ich mich wieder in Ruhe auf und schnaufte einmal kurz, was eher einem Seufzen glich. "Nun der Grund, warum ich dich gebeten hatte mich zu begleiten ist folgender. Ich habe einen geheimen Auftrag von Emfan mich mit jemanden anzufreunden, doch das bedarf einer dritten, unabhängigen Hilfe. Die Fähe scheint nicht wirklich Fremden zu vertrauen, da sie einen Welpen hat und einen Gefährten. Ich brauche Hilfe dabei ihr vertrauen zu gewinnen und dabei würdest du ins Spiel kommen" erklärte ich sachlich, als wäre nichts gewesen, dennoch wackelten ab uns zu meine Ohren etwas verunsichert in die andere Richtung, da mir das dann doch etwas unangenehm war. Stumm wartete ich vorerst auf seine Reaktion, um zu sehen, was er zu sagen hatte.

Schaute sie mich gerade drohend an? Ein Grinsen erschien auf meinen Lefzen und ich überlegte schon, ob ich sie mir einfach gefügig machen sollte. Doch ihr Blick war zu ernst und meine Gedanken zu schnell bei Akru, als sie anfing zu sprechen. Es kostete mich einiges an Mühe, um mich völlig auf Leevis Worte zu konzentrieren und meinen Blick nicht weiter begehrlich über ihre Läufe wandern zu lassen. Vorne zwacken, hinten dr-... nein! Konzentration! Ich blinzelte einmal und fixierte dann einfach Leevis Nase. Von welcher Fähe sprichst du?

Ich zog etwas die Augenbrauen zusammen und zuckte etwas genervt mir der Schweifspitze, beließ sein Verhalten allerdings unkommentiert. "Nun die Fähe heißt Canta und ich brauche jemand, der ihr angst macht. Es muss dann geschehen, wenn ihr Partner nicht dabei ist und du darfst keines Falls so wirken, als ob du zu mir gehörst, denn immerhin würde ich dich am Ende "vertreiben" und sie somit "beschützen"! Es darf nicht zu offensichtlich sein, aber an Ende muss es mir gelingen dich überzeugend von ihr zu verscheuchen, damit ich mit ihr in einer positiven Stimmung mir gegenüber ins Gespräch kommt" meinte ich etwas zögerlich, dennoch überzeugt und betrachtete ihn, hoffte er würde dem zustimmen. Hoffentlich geht das gut...

Ich schüttelte knapp den Kopf, um ihr richtig folgen zu können. Canta?, wiederholte ich den Namen und hatte sofort das Bild der komischen weißen Fähe im Kopf, die ich am Lachsfluss gesehen hatte und mit der ich in Zwist geraten war. Das dürfte kein Problem werden. In meiner derzeitigen Verfassung.. Ich streckte demonstrativ meine Nase in ihre Richtung und schnupperte nach ihr. Ich schaffe dir schon eine Situation, in der du mich vertreiben kannst. Ich kann dir nur nicht versprechen, dass sich der Rüde nicht einmischen wird.

Unruhig rutschte ich mit meinem Hintern hin und her. Das Bedürfnis, Leevi einfach zu bespringen und mir gefügig zu machen, war übermächtig und äußerte sich mehr denn je in meinen Ohren, die sich wild hin und her drehten. Ich musste unbedingt aus ihrer Reichweite weg. Ist denn sonst noch etwas? Sonst bespring ich dich jetzt, damit ich wieder einen klaren Kopf bekomme! Erschrocken über meine eigenen Gedanken zuckte ich zusammen. Doch im nächsten Moment war ich auch schon zu ihr getreten und trat über die noch sitzende Fähe. Leise grollend vor Lust beugte ich mich über sie und versenkte meine Schnauze unter ihrem Ohr in ihren Nacken, als mir gewahr wurde, was ich da gerade tat. Scheiße! Das Grollen ging in ein Knurren über und ich schloss meine Augen, während ich ruckartig von ihr herunter trat. Kaum hatte ich mich von ihr gelöst, verfiel ich auch schon ins Laufen, um im Wald zu verschwinden. Bloß weg! Ein Glück, dass es nicht Aylia war, Leevi würde das schon verkraften..

(Berge)

Ich lief durchs Unterholz bis zu einen Bach. Was war das? ich schnüffelte an ihn doch es roch nach nichts. Vorsichtig schlug ich danach ehe ich mich reinstellte. Kalt... dachte ich mir. Ich hopste im Kalten Nass herum und kicherte.

Nachdem ich Efeyn hinter her bin blieb ich bei ihr stehen. Sag mal du kannst doch nich einfach so weglaufen. sagte ich entsetzt und sah sie besorgt an.

Ich sah nur kurz meinen Papa an. Ach jetzt interessiert er sich für mich! ich plantschte weiter im Wasser und quikte vergnügt. Ich sprang auf eine Steinplatte doch stellte fest das sie ziemlich glatt war. Ich fiel mit einen Erschrockenen quiken hin.

Ich nahm sie am Kragen und hob sie aus dem Wasser. Wenn du spielen willst brauchst du doch nur zu mir kommen. Efeyn. Dein Bruder macht es ja nicht anders. sagte ich und stupste sie leicht mit der schnauze an.

Ich hatte leise geknurrt als er mich Plötzlich hochhob. Als er mich wieder absetzte war ich Traurig und legte schuldbewusst die Ohren an. Spielen! sagte ich und sah auf den Bach.

Ich sah sie an. Es ist doch noch viel zu kalt. Wenn es war ist gehen wir im Waaser spielen. Jetzt wirst du nur krank. Aber du kannst dennen Papa helfen wenn du willst. sagte ich und stupste sie nocheinmal leicht an.

Wo? fragte ich. Ich meinte eigentlich wobei. Ich sah von Papas großen Augen zum Bach. Spielen... murrte ich.

Wir werden noch spielen das verspreche ich dir. Aber vorher muss Papa noch jemanden suchen und da brauch ich deine Hilfe. erklärte ich hier.