Ich hatte mich offiziell verirrt. Hier war ich noch nie zuvor gewesen. Die Felsigen Wände schienen nahezu zu flüstern. Tatsächlich war mir, als könne ich Stimmen hören. Hallo?, rief ich in das was eigentlich bloße Stille war. Eben war die Luft noch klar gewesen, doch hier in dieser Schlucht hing der Nebel tief und schwer, als hätte man ihn aus Blei gegossen. Die Luft war schwer und doch fühlte es sich so einfach an, hier zu atmen. Nahezu einfacher als irgendwo sonst auf der Welt.
Das Stimmengewirr, das sich in meinen Gedanken abspielte wurde lauter, mit jedem Schritt den ich mich voran wagte. Aber es wurde auch klarer, bis es wieder zu einer Stimme zu verschmelzen schien. Eine Stimme, die mir nicht unbekannt war. Eine Stimme, die ich aus meiner Vergangenheit kannte. Bella? , fragte ich ungläubig in den Dunst hinein, als ich ihre schemenhafte Gestalt erblickte. Lächelnd trat sie mir entgegen. Meine Rute pendelte zunehmend stärker, als ich realisierte, dass ich tatsächlich und wahrhaftig meine alte Jugendliebe vor mir sah. Sie schien kaum gealtert zu sein. Dass mich das nicht stutzig werden ließ, war wohl den Umständen geschuldet. Mein Körper und mein Geist bereiteten sich darauf vor, sich zu trennen, diesen Ort auf die ein oder andere Art zu verlassen. Ich starb, während ich den kalten Weg entlanglief.

Vico! Bella klang so überglücklich. Vico, komm! Wir haben dich schon erwartet! , empfing mich die braune Schönheit, die ihrem Namen alle Ehre machte. Wir? Ich konnte mir nicht vorstellen, wen sie meinen könnte. Unsere Wege hatten sich früh getrennt, als sie nach einigen Jahren die Nomadengruppe verließ. Sie hatte schon früh eingesehen, dass die Gruppe keine Zukunft hatte, weil wir alle auch nicht gerade jünger wurden und der Nachwuchs nach und nach ausblieb. Darum war sie gegangen und selbst nach all den Jahren – es dürften mittlerweile knapp 7 gewesen sein – konnte ich mir selbst nicht erklären, warum ich nicht mit ihr gegangen war. Ihre braunen Augen funkelten mich nun frohlockend an, als wären wir nie getrennte Wege gegangen. Na Nora, Lou und Phil , erklärte Bella, als wäre es vollkommen normal, dass sie mir gerade erzählte, dass meine Freunde aus der Gruppe auf mich warteten. Ich sah sie verblüfft an, als sie jedoch davon trabte folgte ich ihr.
Unser Weg führte einen steilen Pfad hinauf, manchmal hatte ich Angst auszurutschen, da dichte Nebelschwaden mir den Blick auf den Schotter und meine Pfoten verwehrten, doch schließlich kamen wir auf einer Art Plattform an. Eine Bergspitze, die wie gerade abgesägt wirkte. Tatsächlich saßen sie da. Alle drei im Kreis und Bella gesellte sich zu ihnen, wobei sie mir einen Platz freihielten. Nora, die graue Fähe, die die älteste von uns war, Lou, ein schwarzer Rüde und Phil, sein ebenfalls schwarzpeliger Bruder. Vor etwa eineinhalb Jahren hatten sich unsere Wege getrennt und mich hatte es hierher ins Tal verschlagen. Wir hatten kaum eine andere Möglichkeit gehabt, denn an keinem Ort der Welt hätten wir vier – Bella war ja schon nicht mehr bei uns gewesen – als Senioren allein für uns sorgen können. Doch welches Rudel hätte uns alle bitte aufgenommen? Selbst allein habe ich keinen Ort zum Bleiben gefunden , dachte ich und musste mich doch ein wenig korrigieren, da mich so einige Wölfe freundlich in ihrer Mitte aufgenommen hatten.
Was… Was macht’n ihr hier? , fragte ich mit bebender Stimme in die Leere um mich herum und obwohl niemand antwortete, hörte ich Lou deutlich sagen: Wir kommen, um dich abzuholen! Und sie alle lachten, als wäre ich alt und gebrechlich und dämlich und vergesslich und hätte irgendetwas wichtiges verdrängt. Abholen? Aber… Wo wolln’s wir denn hin? , lautete meine Rückfrage, doch Bella drückte sich von der Seite an mich – ich spürte ihre Wärme und doch wirkte sie so… So als würde sie kein Gewicht mit sich tragen. Mit ihrer Nähe verpufften die wirren Fragen in meinem Kopf und alles was zählte war, dass meine Freunde hier waren und Bella natürlich.
Wir redeten über die alten Zeiten und lachten, während wir uns auf den Weg ins Unbekannte machten. Es ging zunächst wieder ein Stück den Berg hinauf, dann verlief der Engpass gerade und schließlich kraxelten wir wieder bergab. Langsam aber sicher spürte ich, wie mich meine Kräfte bei dieser anspruchsvollen Wanderung verließen. Mein Atem ging schwerer, ich keuchte erschöpft. Wir sind gleich da , versicherte Nora, die unmittelbar vor mir lief und schließlich konnte ich die große, runde Ausbuchtung vor uns erspähen. Auf dieser Lichtung zwischen den Felswänden kamen wir zum Stehen, Bella wuffte freundlich und kurz darauf kamen fünf kleine Welpen herbeigelaufen. Das ist meine Familie , erklärte Bella und obwohl es mich schmerzte zu wissen, dass das bedeutet, dass sie mit einem anderen glücklich geworden war.
Die kleinen Fellknäule schmiegten sich an mich, als ich mich auf den Boden gleiten ließ. Röchelnd lag ich da, während die kleinen mit mir und um mich herum spielten. Die sein aber jung , schnaufte ich und Bella schüttelte den Kopf. Ihr Blick sah plötzlich sehr bedauernd aus und ich erwiderte ihn fragend. Vico, weißt du… Sie sind mittlerweile einige Jahre alt. Wir kommen dich abholen weil… Wir sind alle schon alt. Es ist an der Zeit zu gehen. Ich begann zu verstehen. Der Gedanke, dass alle meine Freunde nicht mehr am Leben waren, zerbrach mir das Herz. Doch ich wusste, dass ich sie nun wiedersehen würde. Eine Träne rollte mir aus dem Augenwinkel und bahnte sich ihren Weg über mein Fell. Schweren Herzens ließ ich los. Voller Liebe und in dem Wissen, dass Bella ein glückliches Leben geführt hatte nahm ich Abschied von meinem Körper und meine Seele glitt dem Nebel nach, wo ich bei meinen Freunden war. Zuhause…
Und so starb ich im Kreis meiner Liebsten und doch – würde ich jemals gefunden werden, sehe man meine sterblichen Überreste – allein.

Ich war tatsächlich ein ziemlicher "Seebär", doch hatte ich gerade keine Lust auf ein Bad. Ich war müde. Tag ein, Tag aus. Ich kannte fast nichts anderes mehr. Ich lachte über Kikis Kommentar, dass Basta mit Wasser im Hals vielleicht endlich mal leise wäre. Das glaubnst doch selbst nichts., brummte ich.
In dem Moment ging die Unruhe erneut los, als zwei Jungspunde angestürmt kamen. Ich rollte genervt mit den Augen. Leut'z, Leut'z. Mir wird's alles zu viel hier. Ich mach'z mal n Spaziergang, sagte ich gähnend und stand auf.
Mit zuckeligem Schritt verschwand ich. Macht'z gut, macht'z gut, wuffte ich noch über meine Schulter.

-> Schlucht der Erinnerungen

Ich musste irgendwie in Gedanken gewesen sein. So traf ich erst deutlich nach den anderen an der Rauschhöhle ein - mein Kopf war eben auch nicht mehr was er mal gewesen war - und bekam bloß mit, wie Ruven sich, scheinbar hinter Pasta her, ins Wasser warf. Ich gähnte desinteressiert, bekam kaum mit, was sich hier gerade vor meinen Augen abspielte, legte den Kopf schief und glotzte bloß. Was ham' wa n hier? Wieder gähnte ich und streckte mich ausgiebig. Kann'z ma euch hülfe?, fragte ich, als ich ans Wasser heran trat.

Ich folgte den anderen im zuckeligen Gang

(Rauschhöhle)

Ein kaum merkbarer Schauer lief mir über den Rücken. Es beruhigte mich, dass auch Kaya kein Wort von Bastas Geschwafel zu glauben schien. Ich schnaufte leicht genervt. Gerade wollte ich wieder gegen diese wirre Geschichte protestieren, als Ruven versuchte, die Situation zu deeskalieren.

Fein. Dann gehn's wir ma, heh? , krächzte ich und zockelte langsam in die Richtung los.

Ich versuchte, dem Gespräch zu folgen, saß irgendwann aber bloß mit schief gelegtem Kopf und verwirrtem Blick da und kratzte mich verloren am Ohr. Heeehh?, raunte ich schließlich. Was sags't n da? D'es... Also nee. Sowat ham'n ich's ja noch nie gehört. Also wirklich! Was soll's n des sein? "Mama Frosch"? Was für'n Hokus-ge-pokus! Wiederstrebend schüttelte ich den Kopf. Lassen's uns e'nfach gehen. Wir br'uchen alle Ruhe. Ich rappelte mich auf.

(@Basta , @Ruven , @Kaya )

Ein bisschen verwirrt blickte ich zwischen Pasta und Ruven hin und her. Einer von euch, heh? Ich schnaufte grimmig. Kenn' tun s'e mich ned. Nee. Huh? Kaya meldete sich zu Wort. SIe wirkte erschöpft. Ke'en Wunder! Ich nickte und brummte. Jo, gehn s'e mal und schlafen, heh?! Gut Nacht. Ich steckte mich auch - obwohl ich nicht wirklich müde war - und hörte meine Gelenke leise knacken. Ich werd' auch nicht jünger, uff...

Irre? Heh? Ich legte den Kopf schief und sah Pasta empört an. Ich sein's doch nix irre! Lachen macht's keinen verrückten Wolf!, protestierte ich im kehligen Klang.
Isse kaputt? Mein Blick wanderte zu Kaya, die sich bei Ruven und Pasta bedankte. Ay, kaputt wirkts se nich. N bisschen erschöpft, heh?

Zu Pastas Worten nickte ich bloß und sah dann die plötzlich lachende Kaya an. Nun... Ich weiß nicht. Du ham'st eine Verletzung, aber du wirst umsorgt und du bist's gesund, heh?, begründete ich meine Ansicht. Weiß nicht, was daran so v'werflich se'en soll.

Ich schnupperte in ihre Richtung und kicherte. Das sein's mir mal ein Namen! Pasta!! Ha! Als ich mich wieder gefangen hatte, schnaufte ich amüsiert. Freut's mich, freut's mich., meinte ich schließlich und blockte die "freundliche Kaya" an. Und was sein s'e so mürrisch?

Verdutzt machte ich große Augen und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. HA! Na, ihr seid's mir ja wölche!, wuffte ich, immer noch lachend und trat näher. Das Knurren der einen Wölfin ignorierte ich - oder ich vergaß es vielmehr und blickte die drei fremden einfach vergnügt an. Ich bin Vico. Und wer seid's ihr?, fragte ich und wedelte gemütlich mit der Rute.

Ich war eine Weile gewandert, als ich fremde Stimmen hörte (@Basta , @Kaya , @Ruven ).
Ich trat näher und betrachtete das eigenartige Verhalten der Wölfe, die ich dort sah. Verdeckt hielt ich mich nicht.
Wassen des?, fragte ich perpläx und trat noch einen Schritt näher. Was tut's ihr denn da?

Ich sah einige Wölfe an der Höhle vorbei laufen, hielt mich allerdings im Hintergrund. Schließlich wurde mir langweilig. @Lanessa ? Ich trat zu der Wölfin, nickte ihr freundlich zu. Ich schau mich man we'ter um. Grüß die andern von mir, heh! So trottete ich davon.

-> Wald

Ich hamn's ja gesacht. Also, alles gudd. Die beiden Rüden verschwanden. Ich blickte zu Lanessa, nickte ihr freundlich zu und trat aus der Höhle, um mich am Eingang etwas umzusehen. Ich stöberte gemächlich durch das Dickicht und ließ den leichten Regen mein Fell benetzen. Keene Hektik. Das tut ja ke'enem gut.

Ich schaffe es aktuell leider nicht, so super aktiv zu sein, weil bei mir gerade einfach relativ viel los ist. Ich versuche, alle paar Tage zu posten.
Wenn ihr auf mich wartet, schreibt mir gerne eine Nachricht, ich versuche dann, so schnell wie möglich zu antworten :)

Ach, oh!? Hamn' ich dies falsch verstunden? Tut mir le'd meen Jung. Geh nur. Ich bleim'z hier. Ermunternd war ich meinen Kopf in die Richtung, in die Thorin abgezogen war. Wir wer'n das Tal noch uft g'nug sehen, gell? Ich trat auf der Stelle und schlurfte dann zu Lanessa hinüber. Und wir zwee komm' klar, ned?, lachte ich heiser und grinste.

Wenn'ze mich so fragst... Ich'z komm man mit.S' Tal sieht ja man ganz schee aus, watt? Ich streckte mich erneut und nickte Thorin zu. Ikouto und Lanessa haltn'z hier Stellung, heh? Ich grinste in die Runde und nickte, als würde ich mir selber zustimmen.
(@Lanessa , @Thorin , @Ikouto )

Als Ikouto mich anstupste blinzelte ich durch halb geschlossene Lider zu ihm auf und brummte. Mich'z als und müd'... dann drehte ich mich auf die andere Seite und döste noch eine Weile vor mich hin, ehe ich mich streckte und aufstand. Was wolln'z wir hier mach'n?, fragte ich Lanessa und Ikouto

Ich schnappte mir das übrige Fleisch und begann, es schmatzend zu genießen. Danke, meinte ich zu Ikouto, wobei ich nicht zu fressen aufhörte. Mein Hunger war einfach zu groß. Ich 'uch... Gl'ub ich, meinte ich zu Thorin. Ich war noch ziemlich müde. Ich war zwar nicht der älteste Wolf jemals, doch machte mir das Alter dennoch zu schaffen. Ich gähnte ausgiebig und bettete meinen Kopf auf den Vorderpfoten, als ich fertig war. Aber erst m'ul verdauen. Ich nächsten Moment war ich leise am schnarchen.

Lassn'z dir schmecken! Thorin, Ikouto, wer von euch nun? Ich wollte, dass die anderen etwas zwischen die Zähne bekamen, weshalb ich mich bewusst zurück stellte. Später würden wir sicher noch etwas fangen können.