Ich kam an dem Ort, vor dem ich Angst hatte sie hier zu finden. Die Jägerstände. Hier musste ich Aimichan verfolgen, sie dazu bringen wieder zu kommen, obwohl ich sie nicht kannte. Ich zog die Luft ein, doch das Fellknäul störte meine Wahrnehmung. Als ich zu der Lichtung mit Gras kam beschleunigte ich auf die höchste Schnelligkeit die ich konnte. Ich hoffte, dass dies reichte um unbeschadet rüber zu kommen. Ich mein die Stöcke die die Menschen haben schossen mit unglaublicher Geschwindigkeit Steine, doch wenn sie mich erst spät bemerkten war ich schon wieder im Dickicht verschwunden. Unterwartender weise war die Wiese ruhig, meiner Meinung nach schon zu ruhig. Nachdem ich die Wiese überquert hatte traute ich mich auch nach ihr zu rufen, doch nichts. Hastig lief ich weiter und direkt zum nächsten Gebiet. Verdammt wo ist sie denn?

~Nebellanden

Niruths Freundin war inzwischen verschwunden und ich konnte die Anspannung von mir fallen lassen. Ob die Fähe wohl im gleichen Rudel wie Niruth war? War Niruth überhaupt in einem Rudel?
Fragen, Fragen krähte die Gedankenstimme und ich beschloss erst einmal nicht weiter darüber nachzudenken.
Die braune Wölfin war inzwischen wieder zurück an meiner Seite und ich schob mich näher an sie. Am liebsten hätte ich mich wie ein riesiges Blatt über sie gelegt, dann wäre ich ihr noch näher. Keine gute Idee,womöglich würde ich verhindern das sie genug Luft einatmet. Stattdessen schob ich eine Pfote unter sie und legte die andere auf ihren Kopf. Spielerisch pustete ich ihr noch an ihre Ohren. Ganz auf sie - auf ihre Fellfarbe, ihre Musterung, ihre kleinen Pfoten, die niedlichen Ohren, die feine Nase und ihre wärme - konzentriert sickerten ihre Worte nur langsam durch. Drei Worte bahnten sich ihren Weg durch meine rosa-rote Welt. Ich liebe dich. Mein Herz war augenblicklich dem Stillstand nah, zitterte nur noch ganz leicht in meiner Brust. Das knöcherne Wesen würde bestimmt jeden Moment hier sein und mich mit sich nehmen.
Ein letztes sanftes zittern inmitten meiner Rippen. Und dann fühlte ich nichts mehr. Der weiße Mann klapperte auch schon verräterisch. Tick. Tick. Tick.
Ganz plötzlich fing der totgeglaubte Muskel an zu schlagen. Heftiger denn je, drohte schon fast sich zwischen meinen Rippen heraus zu drücken. Meine ganze Welt war plötzlich viel farbiger, heller als sonst. Ich roch alles intensiver. Niruths Geruch überdeckt zwar fast alles aber er war wunderbar.
Ein trockenes Lachen drang an meine Ohren und dann ein leises klappern, als hätte der Knochenmann gewinkt. Erneuter Fehlalarm.
Ich liebe dich. erneut hallten diese Worte in meinem Kopf wieder.
"Ich liebe dich, Niruth!" sagte ich so laut das es mich selbst erschreckte. Ich hätte fast "Ich dich auch" geantwortet, aber das war es nicht was ich fühlte. Ich liebte sie nicht 'auch'. Nein, mir war es eben klar geworden das ich sie wirklich und aufrichtig liebte. Die kleine braune Wölfin hatte mein Herz gestohlen.

Seine Worte schienen auf der Lichtung wiederzuhallen und von den Vögeln in den Wald und weiter getragen werden. Doch sie brauchten einige Zeit um zu mir, meiner Seele und vor allem meinem Herz vor zu dringen. Eben dieses hatte sich hatte sich in der Erwartung der Zurückweisung, des dazugehörigen Schmerzes und Leides hinter einer steinernen Schutzmauer verkrochen. Doch diese vier Worte rissen sie ein wie eine abgefeuerte Kanonenkugel ein morsches Holzhaus. Die Gänsehaut, welche sich vorher durch sein leichtes Pusten an eines meiner empfindlichen Sinnesorgane entstanden war, verstärkte sich, verwandelte mich in einen übergroßen plüschigen Igel. Plötzlich hatte ich das Gefühl nicht mehr von der Erdanziehungskraft angezogen wurde, sondern von etwas anderem, etwas viel stärkerem. Mein ganzes Denken setzte aus, wurde von der Zufriedenheit und einem übergroßen Glücksgefühl verdrängt, welches meinen Körpern zum Beben brachte. All diese Empfindungen überrollten mich, ließen mich abtauchen in eine Welt in der die Zeit still stand und nur aus mir und Ruvaak und meinen Gefühlen für ihn bestand. Das Bedüfrnis mich näher an ihn zu drücken, meinen Kopf stärker in die Pfotenumarmung zu winden wuchs mit jedem Atemzug den ich tätigte und schlussendlich gab ich nach. Ich konnte nichts erwidern, wollte es aber auch nicht. Für diesen wundervollen aber auch kurzen Moment war genug gesagt worden. Als mein Gehirn seinen Dienst schlussendlich wiederaufnahm, hätte mein Herz es am liebsten umgebracht. Wie soll das funktionieren? Willst du etwa Romeo und Julia mit ihm nachspielen? Diese Fragen hingen vor mir in der Luft, aber ich war noch immer gefangen von seiner Wärme, seinem Geruch, dem Gefühl seines verfilzten Fells auf meinem und seinen Gefühlen mir gegenüber.

Ich hielt meine Schnauze in die Luft und stellte fest das ich mehrere Gerüche wahrnehmen konnte. Als ich schließlich auch den Geruch von Schattenwolf in die Nase bekam, legte ich die Ohren an und verengte die Augen zu Schlitzen. "Ja ich rieche es auch", bestätigte ich und musste ein Knurren unterdrücken.

Ich stellte mich neben Morgana und drückte nun auch meine Schnauze ein wenig durch die Büsche um sehen zu können was sie sah. Ulala die scheinen aber keineswegs verfeindet zu sein. Warum Morgana dann so wütend war verstand ich nicht wirklich, aber das war ihre Sache. Ich atmete einmal tief durch, damit ich die Gerüche der beiden Wölfe aufnehmen konnte. Nun wusste ich auch endlich wer Noire war. Ich trat einige Schritte zurück und sah meine Alphawölfin wieder an. "Da wir Noire gefunden haben und es ihm scheinbar gut geht, sollen wir weiter nach Cynder suchen? Ich glaube nicht das Noire in Gefahr ist", sagte ich ein wenig nachdenklich.

Ich überlegte kurz. "Also hier im Wald haben wir ja bereits gesucht, wenn auch nach Noire, aber wäre Cynder dort gewesen wäre es uns sicherlich aufgefallen. Ich würde vorschlagen das wir an den Orten suchen wo Cynder sich oft aufgehalten hat in den freien Gebieten. Hast du vielleicht eine Idee wo sie öfters war?", fragte ich.

Da hat sie wohl Recht. Nachdenklich legte ich den Kopf etwas schief. "Das Problem ist ich wüsste gerne wieso Cynder auf einmal verschwunden ist. Weil wenn sie zum Beispiel Abstand möchte, könnte sie sich vielleicht in den Bergen versteckt haben oder in der Geisterstadt. Ich glaube zwar nicht das es so ist, aber wir sollten nichts ausschließen", vielleicht war Cynder das alles zu viel geworden oder sie hatte sich verirrt.

"Dann mal los", rief ich und lief los.

=> Berge

Ich kam nach Morgana an und roch sofort die Menschen Hey Morgana ich kann hier auf dem freinen Felde umsehen mich würden sie nur für einen Hund halten, man sieht mir mein Wolfsblut nicht an, zuminfest nicht sofort. Mir werden sie nichts tun. ich wedelte stellte die ohren freudig auf wie es ein Hund tun würde und hüpfte über die Wiese, wie es ein Hund in Gegenwart von Menschen tun würde und schnüffelte dabei auf dem Boden