Der schwarze Rüde schien entspannt und wie angenehme Gesellschaft, doch mein hungriges Ich machte diesen durchgeknallten Wolf, der mir gefolgt war, nicht mit. Ohne anzuhalten ging ich weiter und betrat an einer passenden Stelle den Fluss. Ich stresste mich nicht und wählte jeden meiner Schritte mit Bedacht, denn die Strömung war stark. Sobald ich sicher stand konzentrierte ich mich auf die Fische. Geduldig passte ich den richtigen Moment ab und fing meine Beute mir einem gezielten Biss. Als ich meinen Kopf wieder hob tropfte Wasser und Blut von meinem Fang, in dem der Fisch noch ein wenig zuckte. Vorsichtig trottete ich auf die andere Seite des großen Flusses, auf der Suche nach einem Platz, an dem ich mein Fressen in Ruhe zu mir nehmen konnte.

--> Felsenfälle

Nein. Ich sehe mich einfach nur um. erwiderte ich dem verrücktem und musterte ihn, war der immer so?

Nur verrückte hier. antwortete ich dem Rüden und ahmte seine geste nach.

Die wölfe haben in dieser Gegend nichts weiter zu tun als sich an die Kehle zu gehen... also nicht wirklich. entgegenete ich. Basta war irgendwie schräg. Konnte er sich nicht seines Alters entsprechend benehmen?

Kahn
Ein guter ,,Streit" wie du es nennst, also ein Kampf, ist inordnung. Aber ein sinnloser Kampf ist nervig. erwiederte ich und sah ihm beim umfallen zu. Kämpfst du?
Sosehr Basta auch ein schräges Huhn war, im Moment war er der vernünftigste. Er redete, viel blödsinn aber er spielte sich nicht auf als würde er der stärkste Rüde sein oder was auch immer sich die meisten Wölfe hier einbildeten. Mir fehlte Fiara, ihre gesellschaft hatte es erträglicher gemacht. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich eine Gefährtin suchen. Mein Rang als ehemaliger Alpha lockte mich zwar es bei einem Rudel zu versuchen doch wenn es hier nur durchgeknallte gab, dann reichte mir eine kleine Familie.

Ich trottete am Fluss entlang und blieb ab und zu stehen um die Landschaft zu betrachten. In letzter Zeit war ich viel herumgekommen, doch nirgendwo schien mir eine Gegend gut genug - vielleicht lag es ja wirklich an der Tatsache, dass diese Gegend langweilig war, doch ich glaubte fast, dass diese Einsamkeit die ich die letzten Wochen hatte ertragen müssen einen grauen Schleier über alles legte, was ich sah. Ich setzte mich an den Fluss, legte den die Schnauze auf meine Vorderpfoten und beobachtete das Wasser, wie es sich immer wieder zu kleinen Wellen aufbäumte. Ich vermisste mein altes Rudel, so viel musste ich zugeben. Lange hatte ich mir selbst gut zugesprochen, hatte mir gesagt, dass ich mich schon irgendwann damit abfinden würde, doch heute Abend spürte ich, dass das wohl noch eine ganze Weile dauern würde.

Ich schreckte hoch und entdeckte einen weiß-grauen Wolf. Meint er mich? Zögerlich rappelte ich mich hoch und sah daraufhin einen zweiten Wolf, der wohl mit dem weiß-grauen sprach. Ich war etwas überrascht, dass hier noch andere Wölfe waren, denn als ich vorhin hergekommen war, hatte ich garnichts gerochen. Ich trat auf die beiden anderen zu und neigte den Kopf. Hallo. sagte ich und lächelte freundlich.

Wer weiß, vielleicht hältst du eine Überraschung bereit? lachte ich. Man sollte einen Wolf nie nach seinem Pelz beurteilen.
Dann wannte auch ich den Kopf und sah die Fähe an. Sei gegrüßt. ich neigte höflich den Kopf soweit es in meiner liegenden Position möglich war und schwang leicht die Rute um meine Freundlichkeit zu signalisieren.

Neugierig hörte ich ihrem Gespräch zu und setzte mich schließlich hin. Ich bin Demi. Und ihr?, antwortete ich auf die Frage des Rüden und sah dann auch zu dem anderen. Sie verhielten sich nicht, als wäre ich in feindliches Gebiet eingedrungen, aber ich sollte wohl besser Vorsichtig sein - wer wusste schon was hier vielleicht sonst noch lauerte?