Meine Lefzen zuckten kurz, als ich gegen ein Lächeln ankämpfte. Meine Ohren drehten sich zu der Fähe vor mir, wobei ich meinen Blick etwas senken musste. "Das kann daran liegen, dass ich noch nicht all zu lange hier bin." Meine Stimme war ruhig, was nicht sehr oft bei mir vorkam. "Ich stamme aus dem tiefen Norden. Weiter weg, als man es je zwischen zwei Wintern dorthin schaffen würde." Ich musterte die Fähe für einen Augenblick. "Und du? Du scheinst schon eine Weile hier zu sein."

Etwas überrascht darüber das sie mich überhaupt ansprach sah ich sie nur kurz an ehe ich schüchtern antwortete ich heiße keyib etwas irritiert erkannte ich jedoch ihren geruch aus dem wald warst du im wald fragte ich noch leise hinterher ehe ich sie vorsichtig musterte

Ja, das war ich. Ich habe dort deinen Geruch aufgenommen. Du schienst mir sehr freu dich zu sein, deswegen habe ich mich dir genähert. Ich hoffe das ich nichts falsches gemacht habe. Schwanzwedeln sah ich Keyib an. Es war etwas seltsam das er so eingeschüchtert und vorsichtig ist. Die anderen Wölfe schien mir selbstbewusster. Sein mustern nahm ich hin, aber tat es auch bei ihm. Hast du Hunger? Magst du Fisch? Ich wollte für ihn etwas tun, damit er mir mehr vertraut. Ich mag es nicht wenn jemand viel zu vorsichtig mir gegenüber ist.

Ich nickte und ließ mich mit einem Seufzen auf meine Hinterläufe gleiten. Das klingt sehr weit, bemerkte ich. Ich lebe hier schon lange. Mein Zuhause ist im Nebelrudel. Zusammen mit meinen Welpen. Für einen Moment leuchteten meine Augen auf und meine Rute wedelte stärker über den sandigen Untergrund. Neugierig legte ich den Kopf schief und betrachtete ihn erneut. Sag mal, wir nennt man dich eigentlich? Ich heiße Fauna! Ein freundliches Lachen verließ meine Lefzen und ich spürte, wie mein Herz hüpfte. Offenbar war meine verspielte Seite doch nicht verschwunden. Meine Pfoten kribbelten und mein Körper wollte am liebsten aufspringen, um den Rüden zu umspringen. So wie bei Nikai.

Meine Schultermuskeln wurden sofort locker, als sich die Fähe setzte und sich schließlich vorstellte. Wusste ich es doch, ein Rudel. Ich musterte sie erneut, doch dieses mal eingehender, gründlicher. Sie sah nicht aus wie ein Leitwolf und benahm sich auch nicht so. Doch wenn es stimmt, was macht sie hier so weit weg von ihrem Rudel? In das Revier konnte ich unmöglich eingedrungen sein, da ich keine Markierungen entdeckt hatte und auch hier einige andere Artgenossen unterwegs waren, welche nicht ihren Geruch an sich trugen. "Man gab mir den Namen Raym.", stellte ich mich vor. "Du sprachest von Welpen. Bist du die Alpha vom.. Nebelrudel?"

Als er mir seinen Namen nannte, neigte ich freundlich meinen Kopf, legte ihn aber gleich darauf verdutzt schief, als er mich nach meinem Rang im Rudel fragte. Amüsiert sah ich an mir herab, bevor ich Raym grinsend ansah. Sehe ich etwa so hochrangig aus?, fragte ich neugierig und zuckte mit den Ohren. Nein, ich bin nicht die Alpha. Ich bin zwar gut mit ihr befreundet, aber ich bin trotzdem bloß ein normaler Rudelwolf.
Verlegen drehte ich die Ohren zurück. Erst nach einigen Sekunden fiel mir der Zusammenhang zwischen meinen Welpen und dem Rang auf. Ach, so meinst du das! Ich habe meine Welpen außerhalb des Rudels bekommen. Ich war bis vor wenigen Monaten noch außerhalb des Tals, doch nun bin ich zurückgekehrt und war prompt trächtig. Mein Lächeln wurde kurz etwas schmaler, als ich an die unangenehme Zeit dachte, in der ich alleine zurückkehrte und meine Welpen gebar. Morgana, also meine Alpha, hatte mich irgendwann in den Bergen gefunden und mir verziehen. Und nun bin ich wieder hier.

Ich sah sie kurz überrascht an ich kann keine Fische fangen, auch noch wie welche gegessen. Ich bin total hungrig, habe lange nichts gegessen. Es wäre sehr nett wenn du mir etwas fangen könntest antwortete ich etwas leiser und hoffte das es andere nicht merken würden wenn eine Fähe für mich fangen würde. Vorsichtig setzte ich mich und sah den Fluss an sind im Winter den genügend Lachse da? fragte ich sie interessiert

Ich lächelte breit. Es gab also etwas wofür ich sein Vertrauen gewinnen konnte. Dann wird es mal Zeit, dass du mal einen schön großen Lachs probierst. Frisch aus dem Fluss gefangen. Und es macht schnell satt! Sein leiser Ton ließ mich dazu handeln zu wollen, nicht so auffällig handeln zu wollen. Genug ja, aber eigentlich sollten die Lachse, die meisten jedenfalls, erst im Frühjahr kommen. Da sie normalerweise erst dann Laichen. Das irritiert mich ein wenig. Aber naja, jetzt leg ich mal los! Und schon bin ich im Wasser verschwunden. Erst sah ich mich im klaren Flusswasser um, und als ich dann einen schönen gefunden hatte, jagte ich ihm hinterher. Ich zwängte ihn in die Enge, schnappte nach ihm und warf ihn in die Richtung wo ich Keyib vermutete.

Mein Weg führte die paar Schritte zum See, während ich Mollingur kurz zurück ließ. Er war wohl in Gedanken versunken, weshalb ich den Augenblick nutzte, um etwas zu trinken. Als ich meinen Kopf an die Wasseroberfläche senkte, sah ich einen Lachs im Wasser ~ er schwamm nur wenige Centimeter neben mir.. kurz konzentrierte ich mich und fixierte das Tier, welches mich wohl für eine Spiegelung des Schnees hielt.
Als der Fisch noch immer im Bereich des Ufers verweilte, schoss ich mit dem Kopf voran ins Wasser und schnappte mir den Lachs. Meine absolute Lieblingsbeute.

Ich sah ihr etwas interessiert zu wobei mir jedoch schon vom zusehen kalt wurde. Als sie dann auch noch fast untertauchte lief mir eiskalt ein Schauer über den rücken und ich mich deswegen schüttelte. Als ich meine augen wieder öffnete, flog etwas längliches auf mich zu was ich abwehrte und dann irritiert beobachtete. Es musste etwas lebendiges sein da es sich hin und her wand als es auf dem boden lag. Es konnte nur ein fisch sein. Ich schnellte hinab und biss ihn hinter seinen augen durch wo ich das genick vermutete um ihn zu töten ist das ein fisch fragte ich iluma

Ich sprang aus dem Ufer und schüttelte mich ausgiebig. Als ich Keyib Frage dann hörte könnte ich ihn nur verwundert ansehen. Ja.. Hast du denn auch noch nie einen geschen? Ich schüttelte mich noch mal, worauf das restliche Wasser zu Keyib spritzte. Wenn du noch Hunger hast kann ich dir zeigen wie du einen Fisch fängst. Aber pass auf, auch wen sie tot sind, ihre Körper zucken dann noch. Also pass auf das sie dich nicht klatschen oder wieder in den Fluss springen. Und pass auf die Ketten und schuppen auf. An denen kannst du ersticken und sie schmecken nicht!

Ich sah aus dem Augenwinkel zu AYLIA, welche ein paar Meter von mir entfernt am Ufer aufgetaucht war. Ihre Flucherei konnte ich bin hierher hören und so musterte ich sie ein wenig skeptisch. So wie sie roch, war sie aus dem Schattenrudel.. an der Reviergrenze war ich in den letzten Tagen einige Male vorbei gelaufen.

"Ich denke, dass sollte ich wohl eher dich fragen. Immerhin fluchst du durch die Gegend, als wärst du gerade misshandelt worden", meine Stimmlage wurde etwas kälter, jedoch nicht drohend, wütend oder böse. Genau genommen wollte ich ihr vorerst auf eine noch recht höfliche Art und Weise mitteilen, dass ich zuerst hier am Fluss war und ICH definitiv nicht der Störfaktor in dieser Situation bin.