Ich suchte Wolfspfote auf. Nach wenig sucherrei fand ich sie auch schon in der nähe des Rehes, welches mich grade zu anlächelte. Nur ein Biss! Nach dem ich mit meinem kleinen Abendssnack fertig war, legte ich mich neben Wolfspfote und schlief ruhig ein.
Es war bereits mittags, als ich beschloss aufzustehen. Wolfspfote schlief noch immer.. ich hätte gedacht, dass sie früher als ich aufstehen würde. Die anderen waren noch nicht zurück, waren sie etwa noch immer bei dem Schattenwolf? Dennoch knurrte mein Magen und eine Mahlzeit schien nicht in reichweite. Ich beschloss mich auf dem Weg zum großen Lachsfluss zu machen..
Ich öffnete meine Augen und war einen Moment verwirrt, wo ich mich befand. Erst nach einer Weile kamen mir die Ereignisse der letzten Tage in den Sinn. Und dann fragte ich mich, warum ich allein war. Cirillas Spur führte zum Lachsfluss. Ich beschloss, ihr zu folgen.
Wieder am Ausgangspunkt angekommen ließ ich mich unter einer riesigen Tanne nieder und hing meinen Gedanken nach. Ja, ich war wirklich keine Frohnatur im Normalfall, sondern eher der Trübsalbläser.
Angekommen beim Rudelplatz gähnte ich erstmal herzhaft und spürte wie müde ich eigentlich war. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl das es nichts bringen würde wenn ich mich jetzt hinlegen würde um zu schlafen. Da ich mich noch ein wenig bewegen wollte, entschied ich zum Fichtenwald zu gehen. Dort könnte ich durch die Gegend rennen und vielleicht noch einen Abendsnack erhaschen können. "Ich bin im Fichtenwald, bis gleich", gab ich bescheid und rannte los.
Als ich endlich ankam, ließ ich mich im Schutze der Bäume und Büsche am Rande der Lichtung nieder. Heute war wirklich kein guter Tag gewesen.. Vor allem der Zwischenfall mit Marek hatte sich in mein Gehirn gefressen, sowie die Art wie ich Reyleigh angefahren hatte.., seufzend legte ich wieder einmal meinen Kopf zwischen meine Vorderläufe und starrte vor mich hin ins Leere. Auch die Schattenwölfin sowie Reya gingen mir nicht aus dem Kopf, ich hatte einfach kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache..
Ich blinzelte ein paar mal, als ich Reyleighs Stimme hörte. Sollte ich ihr hinterher? Ich wusste nicht, ob Marek es wirklich begrüßte,wenn wir allein unterwegs waren... Seufzend richtete ich mich auf. Was tut man nicht alles für die anderen... Warte, ich komme mit... Als ich loslief, fragte ich mich, wo Cirilla eigentlich abgeblieben war...
Die Beute lies ich neben den Resten des Rehs fallen. Hunger hatte ich auch keinen mehr, ich wollte nur noch schlafen. Also legte ich mich neben einen großen Stein, schloss die Augen und schlief sofort ein.
Ich sah zu wie Reyleigh von ihrem kleinen Jagdausflug zurück kam. Irgendwie macht jeder Wolf in diesem Rudel etwas Sinnvolles, und ich? Ich lag hier rum und zerbrach mir den Kopf über unzählige Dinge..Genauso gut konnte könnte ich mich auch zu Reyleigh legen und dort grübeln, mit dem kleinen Vorteil dass ich besser auf sie und unsere Beute aufpassen konnte.. Man wusste schließlich nie wann der nächste dreißte Besucher auftauchen würde. Seufzend stand ich auf und ging langsam zu der jungen Wölfin hinüber. Sie schlaf tatsächlich schon und das fest wie ein Stein.. Ich blickte kurz zu dem Rehkadaver hinüber. Dafür habe ich morgen auch noch Zeit. So ließ ich mich also wieder nieder, genau neben die junge Wölfin, jedoch so, dass unsere Körper sich nicht berührten.
Reyleigh war bereits eingeschlafen. Na klasse! Diese ganze Tour hat sich für mich voll gelohnt! Etwas gereizt ließ ich mich auf meinen Platz unter der Tanne nieder. Ich war nicht müde, doch von hier konnte ich sofort erkennen, sollten die anderen zurückkommen.
Ich sah, wie Kolja sich zu Reyleigh gesellte und richtete mich auf. Langsam näherte ich mich und fragte ihn dann flüsternd, um sie nicht aufzuwecken: Was habt ihr denn jetzt wegen der Wölfin eigentlich beschlossen? So ganz habe ich das ja nicht mitbekommen...
Ich trat auf den Rudelplatz. Es waren alle da außer Cirilla, aber die würde schon auf sich aufpassen können. Ich ging zum Reh aß etwas und legte mich dann zu Reyleigh und Kolja. Mein Kopf sank auf die Pfoten und ich freute mich schon vom Schlaf übermannt zu werden.
Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und antwortete genauso ruhig: "Wir haben sie zu der Grenze der Schattenwölfe gebracht. Marek schien ihr zu glauben, was sie erzählte. Jedenfalls hat er den Eindruck gemacht.. Als ich bemerkte wie Marek ebenfalls auf die Lichtung trat, senkte ich leicht meinen Kopf und beobachtete ihn. Ruhe hatte er sich für heute wirklich verdient.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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18.01.2016 21:59 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2016 22:00)
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