Ich packte mein Fang ins Lager und bemerkte das der Wolf aufwachte und direkt auf stress aus war. Doch ich hatte momentan keine Lust mich mit Raufereien oder ähnlichem abzugeben und antwortete entspannt mit einem lächeln: "Schön das du wach bist, hatte schon Angst das zu mir hier weg stirbst. Außerdem wollte ich dir nur helfen." Ich ging langsam auf den angespannten Wolf zu und fügte mit bösem Unterton noch ein paar Worte hinzu: "Und falls es dir nicht gefällt, dass ich dich vor den bösartigen Wölfen draußen geschütz habe, dann würde ich dich bitten mein Lager zu verlassen. Andersfalls erlaube ich dir hier für ein paar Nächte Schutz und einen Schlafplatz zu bieten.."
„Glaub mir, so leicht sterb' ich nicht…“ versicherte ich ihm und sah mich in dem um, was er sein “Lager“ genannt hatte. „ …Dennoch möchte ich mich bei dir bedanken. Wer weiß wirklich, was passiert wäre, wenn du mich nicht in dein Versteck geholt hättest?.“
Ich atmete erleichtert aus. Hätte schon mit einem Kampf gerechnet, so wie sie drauf war. "Ob du dich hättest wären können, bin ich mir unsicher. Immerhin hab ich dich mit einem Biss in deinem Nacken herziehen müssen.. aber es ist ja alles gut gelaufen. Ich bin übrigens Aiden.", stellte ich mich vor. "Ach übrigens, das Ziegenbein da neben dir, ist für dich." fügte ich hinzu.
„Tja, als Einzählgängerin ist die Futterbeschaffung eben wesentlich schwieriger. Da ist es doch wohl klar, dass ich nicht allzu viel auf den Rippen habe.“ Erklärte ich und machte mich sofort daran, das Ziegenbein zu verspeisen. Es fühlte sich gut an, mal wieder was ordentliches zu essen. „Mein Name ist übrigens Aliyah.“
"Vielleicht hast du einfach nur Pech bei der Jagd.. oder ich hab dir alles weg geschnappt.", entgegnete ich lachend. Ich legte mich auf den Boden und schaute ihr beim Essen zu, bis ich mich traute ihr die Frage zu stellen, die mir seit unserem ersten treffen auf der Zunge brennt: "Warum läufst du hier alleine durch die Gegend, und schließt dich nicht einfach ein Rudel an?"
Angesichts dieser Frage begann ich lauthals loszulachen und wollte gar nicht mehr aufhören. Ich lachte mir dabei fast die Seele aus dem Leib; so sehr amüsierte mich Aiden's Naivität. „Hahahahahahahah Ich? Mich einem Rudel anschließen? Du bist ja komisch ahahahaha“
Ich wich ein wenig bei Seite, als sie bei meiner Frage anfing zu lachen. Sie schien genauso ein Problem mit einem Rudel zu haben wie ich.. nur das die Gründe wahrscheinlich andere waren. "Warum bringt dich das so zum lachen?", hakte ich nach.
„Hahaha Ist das nicht offensichtlich, du Tölpel? Deine Ignoranz und Naivität natürlich… Du bist so verblendet, dass du die doch so offensichtliche Lüge, die hinter dem Wort „Rudel“ steht, einfach nicht erkennst. Das bringt mich so zum lachen hahahah…“ Langsam begann ich mich wieder zu beruhigen. Mit einer Mischung aus Mitleid und Spott sah ich Aiden in die Augen.
Ich starrte sie verwirrt an. Es war eigenartig, wie sie es fast immer schaffte irgendwas zu beleidigen: Mich, die Rudel.. als würde sie alles, was ihr im weg steht, hassen. Einerseits fand ich es lustig, aber andererseits machte mir das ein wenig Angst. "Ich bin genauso begeistert von einem Rudel wie du.. hast du mal eine schlechte Erfahrung damit gemacht oder kommt der Hass von.. dir selbst aus? Ich meine, dass kann ja nicht von irgendwo herkommen, dass du etwas so sehr verhasst.", fragte ich nach.
„Es ist dir wohl einfach nicht möglich zu begreifen, dass es die Schwachen sind, die in meinem Rudel als Erstes zu Grunde gehen…“ erklärte ich Aiden und kam ihm jetzt bedrohlich nahe. „Nur wer stark ist, kann aus einem Rudel einen Vorteil gewinnen. Alleine die Tatsache, dass du Rudelmentalität so verabscheust wie ich, offenbart mir, dass du schwach warst. Und wer weiß,… vielleicht hat sich das auch nie geändert, mein kleiner Rüde“
Ungewollt fing ich an sie anzuknurren. "..dass du schwach warst", diese Worte brannten in meinem Kopf und machten mich Aggressiv. Ich blickte ihr Provokant zähnefletschend in ihre Augen. "Im Gegensatz zu dir, war ich noch ein Kind! Mein Rudel hat mich ausgestoßen.. was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Sie angreifen? Du hast doch keine Ahnung von meinem Leben!", schrie ich. Mit einem Blick beiseite beichtete ich: Ich will nicht wissen, was du für eine Anführerin warst oder wärst.. jedenfalls keine gute. Und die bösen verlieren immer.. Mein Blick fiel wieder erwartungsvoll zu ihr. Ich spürte eine starke Anspannung zwischen uns..
Ich wachte auf und schüttelte mich zuerst einmal,um all die Nässe aus meinem Fell zu bekommen. Es war am Nieseln. Mal wieder. Momentan regnet es aber echt häufig, stellte ich fest und war dann schon mit einem Satz auf den Beinen. Nun sah ich aus wie ein Fellball, da mir mein Fell in alle Richtungen abstand. Mit mehreen Happen verzehrte ich die Reste der Ente, die ich auf den Weg geschnappt hatte und spuckte dann wieder ein paar Federn aus, die mir das Maul verklebten. Prüfend sog ich die Luft ein und fing mehrere Gerüche verschiedener Wölfe ein. Zum einem die zwei, die ich das letzte Mal gesehen hatte, bevor Lyvianne mich ins Bergrudel gebracht hatte und dann noch zwei mir völlig Unbekannte.
Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich einen lauten Schuss hörte und mein Kopf ruckte in die Richtung. Meine Ohren legten sich an und ein dunkles Knurren kam aus meienr Kehle. Meine Nackenhaare stellten sich beinahe automatisch auf. Dieses Geräusch hatte ich shcon viele Male ghört, als ich bei meinen Menscheneltern gelebt hatte. Die hatten auch solche dünnen Rohre gehabt, aus welchen sie allerlei Kaninchen, Rehe und auch Raubtiere erledigten. Ja, selbst in ihrem Alter, irgendwie mussten sie ja in ihrer einsamen Hütte an etwas Essbares kommen. Und in dem Kasten, in welchem diese kleinen Menschchen hausten, war das auch sehr oft gezeigt worden. Das konnte überhaupt nichts Gutes bedeuten. Hatte es noch nie. Nur Tod und massenweise Blut. Ich machte eine Kehrtwende und jagte auf den Platz zu, aus welchem sich der Schuss gelöst hatte.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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30.01.2016 23:13
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